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Sächsische Zeitung, Dienstag, 3. Februar 2009
Wohngeldstelle nach Antragsflut völlig überlastet
Von Denni Klein
Wohngeldstelle nach Antragsflut völlig überlastet
Von Denni Klein
Bescheide können ein Jahr dauern. Sozialamt fürchtet Mietschuldenmisere und Welle von Räumungsklagen. Den Dresdner Wohngeldempfängern droht in diesem Jahr ein finanzielles Desaster. Grund: Die neuen Wohngeldregeln haben eine Flut von Anträgen ausgelöst, deren Bearbeitung bis zu einem Jahr dauern kann. Das Sozialamt rechnet nun mit einem Anstieg an Mietschulden und einer Welle von Räumungsklagen. Das geht aus einem Bericht zur Umsetzung der seit Januar geltenden Wohngeldregeln hervor. Die Landesdirektion Dresden erwartet 5230 zusätzliche Wohngeldberechtigte. Damit steigt die Zahl der Wohngeldempfänger von 7264 im Mai 2008 in diesem Jahr auf 12494 (plus 72 Prozent). Die Zahl der gestellten Anträge soll von 22000 im Vorjahr auf 38000 in diesem Jahr steigen. Auch die Zahl der Widersprüche dürfte massiv steigen. „Es wird erwartet, dass sich die Antragsbearbeitung von derzeit zwei bis drei Monaten auf mindestens sieben bis zwölf Monate verlängert“, heißt es in dem Bericht. Um das Chaos noch abzuwenden, beschloss der Finanzausschuss gestern, rund 600000 Euro für 20 zusätzliche Sachbearbeiter bereitzustellen. Außerdem soll auf Antrag eine Vorauszahlung ermöglicht werden. „Es darf nicht sein, dass die Menschen, die ohnehin keine Rücklagen haben, durch Behördenchaos in eine Schuldenmisere getrieben werden“, sagte Grünen-Stadtrat Torsten Hans.