Nur um mal zu rekapitulieren:
- du arbeitest bei einer Verwaltungsbehörde und hast psychische Probleme
- du überlegst, dich bei einem JC zu bewerben, obwohl du die Stelle gar nicht willst
- das Vorstellungsgespräch betrachtest du als eine Art Konfrontationstherapie
- die Institution JC an sich hältst du für sch....
- ob der Tatsache "AU Statistiken" führen im Stellenangebot befürchtest du Böses....
- du siehst dich bereits in deiner Rolle als Undercover-Agent für das Gute...
Hmmm, da drängen sich mir jetzt so einige Gedanken auf 😎.
- Psychologiestudent bei einer Semesterarbeit a la "Beinflussungsmöglichkeien in öffentlichen Foren - eine Studie"? 😁
- ....
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Also ich weiss ehrlich nicht, was du bezweckt , aber 🙏 für die Idee.
Es ist verwirrend, ja. Ich versuche das mal sinnvoll zusammenzufassen, was mich zu der Entscheidung getrieben hat:
Ich war Jahrelang Arbeitslos, bis ich Mitte 2017 das Glück hatte, ein Bewerbungsgespräch bei der Kreisverwaltung zu bekommen. Dabei handelte es sich um eine Stelle als Schulsekretär. Ich habe den Zuschlag bekommen und habe den bis dato besten Job bekommen, den ich in meiner noch kurzen Laufbahn hatte. Das war eine Arbeit an einer Schule mit geistig behinderten Kindern und war für mich sehr erfüllend. Leider handelte es sich dabei nur um eine Krankheitsvertretung, weshalb ich mir früher oder später was anderes suchen musste. Da ich Zugriff auf interne Ausschreibungen habe, habe ich mich bei der einzigen freien Stelle beworben, deren Anforderungen ich erfüllen konnte (auf dem Papier zumindest). Es handelte sich dabei um eine Stelle als Sachbearbeiter in der Kfz-Zulassungsstelle. Für diese Stelle, so hat man mir schon im Vorstellungsgespräch gesagt, bräuchte man eine dicke Haut, denn die Kunden sind häufig genervt und gestresst, was auch irgendwo nachvollziehbar ist, wenn man 2, 3 Stunden im Warteraum hockt für ne simple Abmeldung eines Fahrzeugs. Was man mir aber nicht gesagt hat (wer würde das auch tun) ist, dass die Teamchemie sehr schlecht ist. Meine Kollegen gehen meiner Ansicht nach zu aggressiv mit Kunden um. Es gab regelmäßig Beschwerden seitens der Kundschaft aus unterschiedlichsten Gründen. Naja, bevor ich zu viel rumschwafel: Die Arbeit hat meine Angststörung getriggert. So massiv, dass ich psychosomatische Folgen dadurch habe. Ich bin zurzeit teilstationär auf der psychosomatischen Abteilung des örtlichen Krankenhauses.
Infolgedessen habe ich mich auf andere, interne Stellen beworben. Zum Beispiel auf die Stelle, um die es hier geht. Ich bin kein Freund des JCs, wahrlich nicht. aber da es sich bei der Stelle offenbar nicht um Arbeitsvermittlung handelt, sondern um eine sog. "Servicestelle", bin ich davon ausgegangen, dass ich Leistungsempfängern vielleicht tatsächlich behilflich sein kann und ihnen nicht aufn Sack gehen muss. Service halt. Ich hab mich dann nochmal mit der Stellenausschreibung befasst, und der Passus, an dem ich mich störe, habe ich ursprünglich gar nicht so schlimm aufgefasst. Aber ich frage mich jetzt halt schon, was da konkret gemeint ist.
Auf deinen letzten Punkte weiß ich nicht so recht, was ich antworten soll.
- ob der Tatsache "AU Statistiken" führen im Stellenangebot befürchtest du Böses....
Du solltest noch mal genau nachlesen, was mich an der Formulierung stört.
- du siehst dich bereits in deiner Rolle als Undercover-Agent für das Gute...
Es gibt tatsächlich Menschen, die bei sowas Gewissensbisse haben, ob du es glaubst oder nicht. Im Sinne der Sachlichkeit würde ich bitten, in Zukunft auf verleumderische Aussagen zu verzichten. Ich werde auf sowas jedenfalls nicht mehr reagieren
Dazu muss man sie sich aber eben auch anschauen.
Auf einer Stelle, die nichts mit der Vermittlung zu tun hat, wertet man keine AUBs, die während einer Maßnahme entstanden sind, aus. Höchstens in der Eingangszone. Da wertet man aber nichts aus, sondern trägt sie nur in Verbis ein. Ist das ein kommunales JC oder eine GE?
Was genau soll das für eine Stelle sein? Was ist die Stellenbezeichnung? Kann man die Ausschreibung mal lesen?
Die Stelle nennt sich "Sachbearbeiter Service". Ich hab kein Foto von der Stellenausschreibung, ich mag die auch nicht komplett niederschreiben, hab die nur von einer Kollegin von mir beschrieben bekommen. deshalb hier die Aufgaben in Kurzform
- Sekretariatsarbeiten
- Serviceaufgaben am Standort
- Gestaltung Arbeitsabläufe im Büro
- BuT-Antragsbearbeitung inkl. Beratung
- Datenerfassung am Standort
- Haushaltsangelegenheiten
- Einzelaufgaben am Standort nach Weisung des Teamleiters
- Koordinations-/Schnitstellenaufgaben zwischen Fachbereichen
- Auswertung Einzelfallbezogener Abmeldungen von Mitgliedern der Bedarfsgemeinschaft aus der Arbeitslosigkeit
und eben der Passus, der mir Sorge bereitet:
- Auswertung von
AU -Bescheinigungen der Maßnahmeteilnehmer nach Abmeldegründen
Es könnte tatsächlich nur ne statistische Erfassung sein. Ich hab zum
JC halt kein Vertrauen, deswegen lege ich solche Aufgabenbeschreibungen auf die Goldwaage
Ich würde zum Vorstellungsgespräch gehen.
Auswertung der AU bei Maßnahmeteilnehmern klingt für mich interessant.
Da gibt es so viele Möglichkeiten.
1. Bei welchem MT sind die Teilnehmer am häufigsten krank.
2. Wie lange sind die TN krank
3. Waren (und wie oft) die TN auch ohne Maßnahme krank.
4. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Maßnahmeinhalt, der Ausbildung und/oder dem Alter der MT.
5. Welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Krankenstand zu senken.
(Hat der MT körpergerechte Stühle usw)
6. - 100. Usw.usf. ;-)
Ich war überwiegend im Bereich Personalplanung, Statistik, Berichtswesen tätig.
Und ich weiß, dass schon in den 1970ern die Zahl der freien Arbeitsplätze nicht dem tatsächlichen Bedarf entsprachen.
;-)
Bei EU geförderten Maßnahmen mussten auch viele Statistiken angefertigt und an den Bund? weitergeleitet werden. Ich weiß nach 20 Jahren aber nicht mehr, ob auch AU abgefragt wurde.
Vielleicht löst sich die ganze Sache auch in Wohlgefallen auf, wenn man meine Bedenken im Gespräch zerstreut. Wer weiß. Ich bin gerne vorbereitet bei sowas
Achso, bevor ich es vergesse ... ich bitte nach wie vor um Beantwortung meiner Frage im Eingangspost
Lange Rede kurzer Sinn: habe ich als Angestellter einer Behörde effektivere Möglichkeiten, Beschwerde einzureichen, als als Außenstehender? Wenn ja, was kann ich konkret tun?
Ihr könnt über meine Motivation denken, was ihr wollt. Es ist ja auch manchmal ganz interessant, sich über sowas zu unterhalten. Aber deswegen bin ich nicht hier.