Ich schreibs mal etwas ausführlicher. Ich habe ALG I bezogen und dann eine Umschulung gemacht. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung im Mai waren die zwei Jahre Umschulungszeit aber noch nicht um. Die Schule musste ihren Vertrag mit dem Amt über die vollen zwei Jahre Unterricht erfüllen und schrieb mich per mail an, ich solle am Unterricht wieder teilnehmen, sonst würden sie das Amt informieren. Ich bin trotzdem zu Hause geblieben, genau wie die Zeit vor der Prüfung, da wir so viel Stoff nicht richtig aufabreiten konnten, dass ich das mit einem Kollegen täglich zu Hause machen musste. Die Prüfungsvorbereitung in der Schule war ein Witz. Dann habe ich eine Einladung bekommen. Bringens sie Bewerbungsunterlagen. Lebenslauf etc., außerdem möchte ich mit Ihnen über ihre unentschuldigten Fehlzeiten reden. Für mich war aber schon vor der Abschlussprüfung klar, dass der Beruf mich nicht befriedigt, also habe ich mich für ein Studium interessiert, nur wo ich studieren werde war unklar. Mein Vater ist im März gestorben und hat ein Haus mit Kneipe und Mietwohnungen hinterlassen. Meine Mutter ist berufstätig und hat viele Überstunden, so dass ich ihr eigentlich helfen musste und daher zu ihr ziehen.
Meinem SB habe ich also gesagt, dass ich erstens wegziehen werde um im Oktober zu studieren, zweitens in der Schule nix wichtiges mehr passiert und drittens ich für eine ausreichende Prüfungsvorbereitung privat lernen musste. Er hat gesagt, ab jetzt müsse ich wieder in die Maßnahme gehen, egal was da läuft, also bin ich jeden Tag morgens hin, dann konnte man seine Unterschrift setzen und wieder gehen. Außerdem werde er sich notieren, dass ich mich ende Juli wegen dem Umzug nochmal melde. Mitte Juli gab es zwei Wochen Schulferien in denen ich schonmal bei meiner Mutter war um ihr etwas zu helfen. Ende Juli gab es dann noch 9 Tage Schule und nach den ersten zwei Tagen, am 23. Juli hat mich ein Kumpel angerufen, ich könne ganz spontan morgen nacht mit in den Urlaub fliegen. Ein anderer Kumpel hat kurzfristig abgesagt, er müsse nur den Namen ändern. Ich habe überlegt, was aus Verpassen der restlichen 5 Schultage für Konsequenzen entstehen könnten und entschlossen, dass es das wert ist.
Um nicht in der Zeit zufällig eingeladen zu werden, weil mein SB infos erwartet, habe ich ihm am Tag gleichen Tag (23.) einen Statusbericht geschickt. Ich habe ihn informiert, wo ich mich überall beworben habe und dass ich in den zwei Wochen Schulferien bei meiner Mutter war und der Umzug sozusagen in trockenen Tüchern sei und ich mich voraussichtlich am 6. August ummelde.
Als ich am 1. August nachts aus dem Urlaub kam, hatte ich mehrere Briefe. Eine Einladung für den 26. Juli, datiert auf den 21. und eine Einladung für den 1. August morgens, datiert auf den 26.
Des weiteren hat meine Schule eine email geschrieben, dass ich vom 25. - 31. 5 Fehltage hätte und sie diese wieder ans Amt schicken.
Dazu kam, dass auf der Folgeeinladung stand, dass der Berater mit mir über eine unerlaubte Ortsabwesenheit vom 9. - 20. Juli sprechen möchte. Das war die Zeit, wo Schulferien waren. Er hatte mir auch schon eine email geschrieben in der er unterstrich wie wichtig es sei, dass ich am 01. August erschiene.
Auf diese email habe ich also geantwortet, um Schadensbegrenzung zu berteiben. Ich habe meinen Brief von vor dem Urlaub nochmal durchgelesen und gesehen, dass man die Grammatik aus so lesen kann, dass ich während der Schulferien generell bei meiner Mutter war, also vielleicht nur einen Tag und nicht die ganze Zeit und das dann auch so behauptet. Und ich wollte ihm plausibel machen, dass ich nicht vorsätzlich zwei Termine aus Faulheit verpasst habe. Da die Schule mich eh schon entlarvt hatte, habe ich zugegeben, dass ich "ortsabwesend" war in der Zeit vom 25. Juli - 1. August und ihm versichert, dass ich mich gewissenhaft um eine Stelle bemühe und er mich auch bald "los ist", da ich am Wochenende umziehen werde und mich Mo, den 6. August ummelde. Genau so hab ich das auch gemacht und gedacht durch meine Ehrlichkeit milde zu erfahren.
Letztendlich ist er nie wieder auf die Schulferien einggangen, aber ich habe für beide Termine eine Sperrzweit von jeweils einer Woche bekommen und er hat mich ab dem 25. Juli vom ALG I abgemeldet wegen unerlaubter Ortsabwesenheit.
In einer Umschulung mindert sich der Anspruch alle zwei Kalendertage um einen Anspruchstag. Sind alle Anspruchstage aufgebraucht, werden Leistungen noch bis zum Ende der Umschulung gezahlt. Danach hat man dann nochmal einen Monat Anspruch als Nachhang. Da ich Ende Juli keine offiziellen Anspruchstage mehr hatte, sondern nur noch Leistungen wegen einer laufenden Umschulung, werden die zwei Wochen Sperrzeit von den 30 Tagen offiziellen Neuanspruchs im August abgezogen. Allerdings muss ich nach der Abmeldung erst wieder einen Antrag auf ALG I stellen, um meine restlichen 16 Tage Anspruch zu nehmen. Da ich im September aber weder angestellt sein werde, noch im studium, habe ich dort keine Krankenversicherung. Die Krankenkassen überbrücken aber immer automatisch einen Monat zwischen zwei versicherungspflichtigen Verhältnissen. D.h. bevor ich am 1. Oktober in der Studentenversicherung bin darf höchstens ein Monat vorher eine Lücke sein. D.h. ich muss am 31. August den letzten Tag ALG I beziehen. Also müsste ich einen Neuantrag auf den 15. August datieren, da ich ja nur noch 16 Tage Restanspruch habe.
Ich habe bis jetzt rund 200 Euro Rückforderungen an ALG I + Krankenversicherung für Ende Juli und bis jetzt kein neues Geld und nur noch 16 Tage von ursprünglich 30 Tagen Restanspruch. Lässt sich da irgendwas nochmal gerade biegen? Vielen Dank fürs Lesen
