E
ExUser 70306
Gast
Guten Tag an alle Mitglieder,
ich war hier schon mal angemeldet, habe aber meine Daten nicht mehr gefunden. Ich habe ein für mich großes Problem, das mich sehr belastet.
Entschuldigt bitte, wenn es etwas länger ausfällt.
Ich bin 33, habe bereits über 12 Jahre gearbeitet. Leider bin ich in 2018 psychisch erkrankt und bin auch aus meinem alten Job im gegenseitigen Einvernehmen ausgeschieden.
Hatte dann seit 2018 bis Anfang 2020 Krankengeld bezogen. in 2018 war ich bereits in einer psychosomatischen Klinik für Akutfälle, in 2019 war ich in einer 5-wöchigen psyschosomatischen Reha.
Dort wurde ich arbeitsunfähig entlassen. Im alten Job wäre ich nicht mehr geeignet, in neuen Jobs mit Einschränkungen, zwar länger als 6 Stunden, aber laut Rehabericht mit ganz spezifischem Aufgabengebiet, ohne großen Kunden- oder Personenverkehr und Nachtdienste sollten vermieden werden, da hoher Regenerationsbedarf. Damals wurde bei mir eine LTA (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) angeregt.
Ich hatte damals nach Beendigung der Reha den Antrag zur LTA lange vor mir hergeschoben, da ich Zweifel hatte, ob ich damit jemals wieder einen normalen Job finden würde. Auch der äußere Druck, was andere über mich sagen oder denken ("Hey, du musst halt eben was richtiges arbeiten, dann hast du es auch nicht an der Psyche") brachten mich soweit, dass ich es selbst wieder schaffen wollte.
So ließ ich es Anfang 2020 nicht auf die Aussteuerung ankommen, fühlte mich auch wieder besser und meldete mich normal bei der Arbeitsagentur arbeitssuchend. Den LTA Antrag hatte ich nie eingereicht, da ich es selbst packen wollte.
Ich fing an, mich zu bewerben, dann kam leider die Corona-Zeit und der Stellenmarkt in der Region wurde leider immer bescheidener.
Hatte zwischenzeitlich nach Rücksprache mit meinem Arbeitsvermittler einen Bildungsgutschein genehmigt bekommen, den ich kurz darauf auch einlöste und eine 3monatige Weiterbildung machte. Diese schloss ich sehr gut ab, aber ich spürte, wie ich wieder an meine Grenzen gelangte. Ich hatte jeden Abend immens Kopfweh, da ich wirklich alles geben wollte und zog mich privat von allen Leuten zurück, da nur die Weiterbildung zählte. Ich legte mich immer zu Hause gegen Abend hin und verschlief erstmal jeden Abend, kam zu nichts mehr, war gereizt und schaffte gerade noch mit Anstrengung meinen Haushalt.
Nun suche ich weiter nach Jobs, bekomme aber schon dermaßen Panik, wenn schon ein Schreiben der Arbeitsagentur im Briefkasten liegt oder ich sonst nur etwas von dort höre. Ich fühle mich innerlich (vor allem durch mich selbst) so unter Druck gesetzt und blöd, dass ich eben keinen Job finde. Hinzu kommt die Angst, wie es in einem neuen Job mit mir weitergeht, ob ich es überhaupt schaffen werde.
Ich habe jetzt derzeit nur meine Stellensuche über Tag, ansonsten meinen Haushalt. Habe mich von meinen sozialen Kontakten weitestgehend zurückgezogen, will viel für mich sein, gehe auch tagsüber ungern einkaufen, da ich vorher schon ewig grübele, ob der Supermarkt voll sein wird und dort wieder Leute sind, die ich kenne. Whastapp Nachrichten meiner Freunde habe ich schon seit Wochen unbeantwortet, da ich mich mit niemanden auseinander setzen kann. Wenn mich fremde Leute ansprechen, schwitze ich, bin unsicher und aufgeregt, will am liebsten weg. Ich vermeidete es auch bisher die letzten Monate, zum Arzt zu gehen, da ich immer denke, dass meine psychischen Probleme nicht so wild wären und ich auch Angst habe, beim Arzt würden alle denken, ich simuliere nur. Ich vergleiche mich immer mit anderen, denen es schlechter geht und die es trotzdem selbst schaffen....Nachts schlafe ich schlecht, da ich immer grübele und morgens komme ich sehr schwer in die Gänge, bin meist erst gegen Nachmittag halbwegs ansprechbar, obwohl ich morgens immer früh aufstehe. Ich quäle mich richtig durch den Tag.
Meine Kindheit war leider nicht die tollste, war immer auf mich gestellt, hatte mich wertlos gefühlt, in der Schule gemobbt werden, zu Hause Schläge, meine große Schwester ließ auch immer ihre Wut an mir aus, zudem kaum Selbstwertgefühl und Rückzug. Mein Vater ist Anfang 2018 auch vor meinen Augen an Krebs gestorben, nach langem mehrjährigem Kampf. Anfang dieses Jahres ist das Kind meiner besten Freundin gestorben (wir leben im gleichen Haus). Nun ist auch meine Mutter an Lungenkrebs erkrankt, was mich sehr belastet.
Nun komme ich zu meiner eigentlichen Frage: Nach langem Durchringen und einem Gespräch mit einer Bekannten habe ich nun nächste Woche einen Termin bei meinem Hausarzt. Ich merke, dass ich so nicht mehr kann und will mir helfen lassen. Wie läuft das nun genau mit der Arbeitsagentur ab, wenn ich mich krankschreiben lasse? Falls die Krankschreibung über die 6 Wochen geht, habe ich noch ca. 2 Wochen Anspruch auf Krankengeld, den ich noch "übrig" hatte. Muss ich hier dann die AUs bei der Arbeitsagentur einreichen und im Krankengeld dann einen Nahtlosigkeits-Antrag stellen?
Ich bin auch gerade wieder auf der Suche nach einem Psychotherapeuten und mein Ziel ist es, Hilfe anzunehmen und nicht immer alles alleine stemmen zu wollen, weil ich denke, es geht ja schon irgendwie.
Das Problem ist, dass ich immer zu allem "Ja" gesagt hatte, ob beruflich oder privat und ich meine Bedürfnisse immer ganz ans Ende gestellt habe. Dies hat mich viel gekostet, auch finanziell.
Vielleicht weiß hier ja jemand mehr. Im Voraus vielen Dank.
ich war hier schon mal angemeldet, habe aber meine Daten nicht mehr gefunden. Ich habe ein für mich großes Problem, das mich sehr belastet.
Entschuldigt bitte, wenn es etwas länger ausfällt.
Ich bin 33, habe bereits über 12 Jahre gearbeitet. Leider bin ich in 2018 psychisch erkrankt und bin auch aus meinem alten Job im gegenseitigen Einvernehmen ausgeschieden.
Hatte dann seit 2018 bis Anfang 2020 Krankengeld bezogen. in 2018 war ich bereits in einer psychosomatischen Klinik für Akutfälle, in 2019 war ich in einer 5-wöchigen psyschosomatischen Reha.
Dort wurde ich arbeitsunfähig entlassen. Im alten Job wäre ich nicht mehr geeignet, in neuen Jobs mit Einschränkungen, zwar länger als 6 Stunden, aber laut Rehabericht mit ganz spezifischem Aufgabengebiet, ohne großen Kunden- oder Personenverkehr und Nachtdienste sollten vermieden werden, da hoher Regenerationsbedarf. Damals wurde bei mir eine LTA (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) angeregt.
Ich hatte damals nach Beendigung der Reha den Antrag zur LTA lange vor mir hergeschoben, da ich Zweifel hatte, ob ich damit jemals wieder einen normalen Job finden würde. Auch der äußere Druck, was andere über mich sagen oder denken ("Hey, du musst halt eben was richtiges arbeiten, dann hast du es auch nicht an der Psyche") brachten mich soweit, dass ich es selbst wieder schaffen wollte.
So ließ ich es Anfang 2020 nicht auf die Aussteuerung ankommen, fühlte mich auch wieder besser und meldete mich normal bei der Arbeitsagentur arbeitssuchend. Den LTA Antrag hatte ich nie eingereicht, da ich es selbst packen wollte.
Ich fing an, mich zu bewerben, dann kam leider die Corona-Zeit und der Stellenmarkt in der Region wurde leider immer bescheidener.
Hatte zwischenzeitlich nach Rücksprache mit meinem Arbeitsvermittler einen Bildungsgutschein genehmigt bekommen, den ich kurz darauf auch einlöste und eine 3monatige Weiterbildung machte. Diese schloss ich sehr gut ab, aber ich spürte, wie ich wieder an meine Grenzen gelangte. Ich hatte jeden Abend immens Kopfweh, da ich wirklich alles geben wollte und zog mich privat von allen Leuten zurück, da nur die Weiterbildung zählte. Ich legte mich immer zu Hause gegen Abend hin und verschlief erstmal jeden Abend, kam zu nichts mehr, war gereizt und schaffte gerade noch mit Anstrengung meinen Haushalt.
Nun suche ich weiter nach Jobs, bekomme aber schon dermaßen Panik, wenn schon ein Schreiben der Arbeitsagentur im Briefkasten liegt oder ich sonst nur etwas von dort höre. Ich fühle mich innerlich (vor allem durch mich selbst) so unter Druck gesetzt und blöd, dass ich eben keinen Job finde. Hinzu kommt die Angst, wie es in einem neuen Job mit mir weitergeht, ob ich es überhaupt schaffen werde.
Ich habe jetzt derzeit nur meine Stellensuche über Tag, ansonsten meinen Haushalt. Habe mich von meinen sozialen Kontakten weitestgehend zurückgezogen, will viel für mich sein, gehe auch tagsüber ungern einkaufen, da ich vorher schon ewig grübele, ob der Supermarkt voll sein wird und dort wieder Leute sind, die ich kenne. Whastapp Nachrichten meiner Freunde habe ich schon seit Wochen unbeantwortet, da ich mich mit niemanden auseinander setzen kann. Wenn mich fremde Leute ansprechen, schwitze ich, bin unsicher und aufgeregt, will am liebsten weg. Ich vermeidete es auch bisher die letzten Monate, zum Arzt zu gehen, da ich immer denke, dass meine psychischen Probleme nicht so wild wären und ich auch Angst habe, beim Arzt würden alle denken, ich simuliere nur. Ich vergleiche mich immer mit anderen, denen es schlechter geht und die es trotzdem selbst schaffen....Nachts schlafe ich schlecht, da ich immer grübele und morgens komme ich sehr schwer in die Gänge, bin meist erst gegen Nachmittag halbwegs ansprechbar, obwohl ich morgens immer früh aufstehe. Ich quäle mich richtig durch den Tag.
Meine Kindheit war leider nicht die tollste, war immer auf mich gestellt, hatte mich wertlos gefühlt, in der Schule gemobbt werden, zu Hause Schläge, meine große Schwester ließ auch immer ihre Wut an mir aus, zudem kaum Selbstwertgefühl und Rückzug. Mein Vater ist Anfang 2018 auch vor meinen Augen an Krebs gestorben, nach langem mehrjährigem Kampf. Anfang dieses Jahres ist das Kind meiner besten Freundin gestorben (wir leben im gleichen Haus). Nun ist auch meine Mutter an Lungenkrebs erkrankt, was mich sehr belastet.
Nun komme ich zu meiner eigentlichen Frage: Nach langem Durchringen und einem Gespräch mit einer Bekannten habe ich nun nächste Woche einen Termin bei meinem Hausarzt. Ich merke, dass ich so nicht mehr kann und will mir helfen lassen. Wie läuft das nun genau mit der Arbeitsagentur ab, wenn ich mich krankschreiben lasse? Falls die Krankschreibung über die 6 Wochen geht, habe ich noch ca. 2 Wochen Anspruch auf Krankengeld, den ich noch "übrig" hatte. Muss ich hier dann die AUs bei der Arbeitsagentur einreichen und im Krankengeld dann einen Nahtlosigkeits-Antrag stellen?
Ich bin auch gerade wieder auf der Suche nach einem Psychotherapeuten und mein Ziel ist es, Hilfe anzunehmen und nicht immer alles alleine stemmen zu wollen, weil ich denke, es geht ja schon irgendwie.
Das Problem ist, dass ich immer zu allem "Ja" gesagt hatte, ob beruflich oder privat und ich meine Bedürfnisse immer ganz ans Ende gestellt habe. Dies hat mich viel gekostet, auch finanziell.
Vielleicht weiß hier ja jemand mehr. Im Voraus vielen Dank.