Versagen im Beruf: Fusstritt oder sachte Umbettung

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Banquo

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Stellen wir uns folgendes Szenario vor: ein Arbeitgeber muss feststellen, dass einer seiner teuersten Mitarbeiter in einer Leitungsfunktion jämmerlich versagt hat. Nicht nur ist der Laden unter der Leitung dieses Mitarbeiters recht verlottert, es laufen soviel Sachen schief, dass die Öffentlichkeit es mitbekommt und es zu einer "politischen" Belastung kommt.

Was tun?

Was würde passieren, wenn einer von uns miserable Ergebnisse im Job bringt?

Fortsetzung: der Mitarbeiter selbst hat gerafft, dass er/sie auf dem Sessel nicht mehr bleiben kann und bietet seinem Boss an, abzutreten. Allerdings nur woanders hin, um weiter sein Gehalt zu beziehen.

Was tun?

Einen Lachkrampf kriegen? Den Loser an die Luft setzen?

Genug amüsiert.

Zurück in die Realität:

Berlins Landesverfassungsschutz-Präsidentin Claudia Schmid hat seit 2001 (also 11 Jahre lang) den Laden geführt.
Schreddern und kein Ende: Berlins Landesverfassungsschutz-Präsidentin Claudia Schmid hat am Mittwoch offiziell die Konsequenzen gezogen aus der Erweiterung der Affäre um die nicht abgestimmte Vernichtung von Akten, die sich mit dem Rechtsextremismus beschäftigt haben. Am Dienstag hatte Schmid von einem neuerlichen behördeninternen Fehlverhalten berichtet: Bereits 2010 seien demnach Akten im Reißwolf gelandet.

Die Unterlagen befassten sich mit der rechtsextremistischen Gruppe "Blood & Honour", die im Jahr 2000 verboten wurde. Bekannt ist, dass die NSU-Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe engen Kontakt zu der Gruppe hatten.

Die Aktenvernichtung erfolgte, ohne die Unterlagen dem Landesarchiv vorgelegt zu haben, was eigentlich vorgesehen ist. "Ein Versehen" nannte das Innensenator Frank Henkel (CDU). Aber er sprach auch von einem "hochnotpeinlichen Vorgang". Das wurde so aufgefasst, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Innensenator und Verfassungsschutz-Chefin nicht mehr möglich ist.

Schmid beging einen entscheidenden Fehler: Bereits am Freitag der vergangenen Woche hatte sie erstmals die Öffentlichkeit über die Ausmaße eines Schredder-Zwischenfalls berichtet: Vor dem Sonderausschuss des Abgeordnetenhauses hatte Schmid erklärt, dass 57 Aktenordner mit möglicherweise wichtigen Informationen nicht mehr existieren.

Möglicher Grund: Ein "Hörfehler" oder "Gedächtnisschwund", wie ein Sonderermittler befand. Schmids Fehler besteht vor allen Dingen darin, auf der Sitzung am Freitag vergangener Woche die zweite Schredder-Aktion nicht erwähnt zu haben. Ihr sei erst durch die Medienberichterstattung am Wochenende klar geworden, wie viel politische Brisanz in der Reißwolf-Debatte liegt.

Diese Frau bat den Justizsenator um ein Gespräch am Dienstag, in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte.

Schmid hatte 2001 das Amt mit dem Ziel angetreten, den Landesverfassungsschutz von Grund auf zu erneuern. Daran ist die 55-Jährige - die zweite Frau, die es bis an die Spitze eines Geheimdienstes geschafft hat - klar gescheitert.

Schmid studierte in Berlin Jura und arbeitete zunächst als Rechtsanwältin. Weitere Stationen: Schulverwaltung, dann beriet sie die Präsidenten des Abgeordnetenhauses in Datenschutz- und Justiz-Fragen. Danach arbeitete sie als stellvertretende Datenschutzbeauftragte in Berlin, bevor sie an die Spitze des Landes-Verfassungsschutzamtes rückte.

Man sieht sehr deutlich, wie superqualifiziert die Frau für den Job war. Hat sich jetzt auch klar bestätigt.

Aber die Passage: in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Landesverfassungsschutz-Präsident wird mit Besoldungssgruppe B1 bezahlt. Damit ist man "politischer Beamter" und kann jederzeit ohne Gründe in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden.

Warum sollte man die Frau weiter mit B1 beschäftigen? Ihr damit ermöglichen, ihre Pensionsansprüche weiter zu erhöhen? Mal abgesehen davon, dass der Pleitestaat Berlin sicher keine unbesetzen B1-Stellen rumliegen hat, die mit einer unfähigen Person besetzt werden müsste.

Beobachtet mal in den nächsten Tagen und Wochen, was man mit dieser Frau macht.
 
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Aber die Passage: in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

beamte(auf lebenszeit)sind wie hundekacke am schuh: die wird man nimmer los :biggrin:, egal wie doof die sich anstellen.

normalerweise werden solche nullapostel vom dienstherrn versetzt, zu wünschen und zu wollen haben die nix :icon_evil:

am besten die hochbezahlte und unfähige schabracke verfrachten die in irgendeinen besenschrank. irgend wohin jedenfalls, wo sie keinen weiteren politischen schaden anrichten kann.

das ist schon merkwürdig: dauerkampagnen über die nutzlosigkeit, des homo hartzerus4 und die geldverschwendung bzgl. der lebenserhaltung des prekariats als solches.
aber völlige gleichgültigkeit ggü. der versagertruppe, deren gehalts- und pensionsansprüche und noch immer keine diskussion über beamtenhaftung............

da kann die murksel sich ihre betroffensheitsmetaphern und öffentliches heucheln, gepflegt sonst wohin stecken !
 
Sowas ähnliches haben wir hier im Regierungspräsidium Stuttgart als Leiterin dort.
Dort gibt es eine Frau W.,- sie hatte die Position gekriegt, auf die auch ich mich beworben hatte. Die Position war damals kurzfristig frei geworden, weil der Amtsvorgänger Selbstmord begangen hatte.

Nun gut, die Dame hatte das damals richtige Parteibuch, bekam die Stelle. Sie hatte deutliche Probleme mit dem Widerstand, den ihr viele Partei- und Kommunalpolitiker entgegen brachten. Sie wurde krank, ist nun seit ich glaube fast zwei Jahren dienstunfähig geschrieben.

Hier ist der Fall fast noch schlimmer, als der vom TO geschilderte.
Denn Frau TO wurden schon mehrere gute Stellen angeboten,- aber sie weigert sich, sich versetzen zu lassen oder selbst zu wechseln. So aber kann die herausragende Stelle in der Region nicht neu besetzt werden, so muß die restliche Führung die ganze Arbeit irgendwie schultern.

Nicht gut.
 
hallo zusammen,

leider sind die Amtsstuben in Rathäusern auch voll mit solchen "Koryphäen". Selbst wenn sich eine Gemeinde eine neue Führungsmanschaft wählt, bleiben die Probleme die angegangen werden müssen(!) weiter bestehen, eben weil man diese Beamten Kader nie los wird. Jeder gute Wille wird schon oft an der bestehenden Struktur im Keim erstickt, das ist die Realität.

Jedwede noch so notwendige Änderung scheitert oft genug an diesem Beamtenapparat, der eigentlich "dienen" sollte, aber eher als eine Sozius Regierung fungiert.

Das Phänomen beginnt im Kleinen und endet im Großen. Wie wärs endlich mal mit Beamten auf Zeit? Leistungsgerechte Enlohnung statt, lebenslanger Alimentierung?

Ein lohnender Reformbedarf wie ich finde!

LG von Barbara
 
.... Wie wärs endlich mal mit Beamten auf Zeit? Leistungsgerechte Enlohnung statt, lebenslanger Alimentierung?

Ein lohnender Reformbedarf wie ich finde!

...

Niemals gar nie nicht, wird es dazu kommen. Da ist der Beamtenbund schon vor. Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie die gequietscht haben, als ihnen zugemutet wurde, sich mit einem Percent ihres Jahresaliments, an der eigenen Pensionsvorsorge zu beteiligen ...


:icon_kotz:
 
Hier gehts aber gerade nicht um normale Lebenszeitbeamte, sondern um eine politische Beamtin - und diese können jederzeit an die frische Luft gesetzt werden.

also.

es gibt zwar wenig material um die vita eindeutig zu recherchieren von der ehemaligen leiterin des bärliner verfassungsschutzes.

die frau hat nach ihrem jura-studium(von wann bis wann)als rechtsanwältin gearbeitet. danach war sie durchgehend im staatsdienst, davon 11 jahre beim nazi-schutz in bärlin :biggrin:

da kann von quereinsteigerei oder politischer beamtin keine rede sein. ->wikilink zum beamtenrecht schenke ich mir :icon_smile:
vorallem ist die diskussion um den beamtenstatus müßig:

die versetzung in den ruhestand wäre immer möglich. für die frau ex-reisswolff-bedienerin ist es unerheblich, ob sie zuhause(bezahlt vom steuerzahler)mit den ar§chbacken mikado spielt, ob sie per vorruhestand dem steuerzahler auf der tasche liegt oder ob sie in zukunft einem anderen amtsleiter mit ihrer dummheit und arroganz auf den senkel geht.

das gehalt kommt jeden monat von arm-aber-sexy-hausen

und das ist der wirkliche skandal
 
hallo Curt,

es ist der vielbeschworene Wettbewerb der im Beamtenstand fehlt. Kein Leistungsdruck, keine Selektion der ein normaler Arbeitnehmer ständig ausgesetzt ist. Fehler werden zwangsläufig honnoriert. In der freien Wirtschaft undenkbar (ausser in gewissen Kreisen, ab einer bestimmten Einkommenshöhe...).

Der Fall von der LverFS_Päsidentin Claudia Schmid wiegt da noch ganz anders. Man könnte ja, wenn man den wollte. Der ganze Skandal um die Aktenvernichtung einer der agressivsten Rechten Gruppierungen ist schon unglaublich genug. Echte Konsequenzen hatte ie ganze Sache auch nicht nachhaltig hinterlassen.

Auf diese Art macht sich der LverFS selbst zum Mittäter, genauso mit einer launigen Amts"verschiebung" der Dame.

LG von Barbara
 
als steuerzahler muss man sich damit abfinden, dass man unfähige-mit beamtenstatus-bis an ihr lebensende durchfüttern muß.

der michel draussen regt sich aber lieber über die bösen "hartzer" auf.

und wie der kater schon richtig feststellte:

der DBB ist einer der größten und mächtigsten lobbyvereinigung mit der größten anzahl an unterstützern.

dank dem DBB sind auch die fähigsten und lestungsstarken beamten, die am schlechtesten bezahlten.
die uneffektivsten, leistungsärmsten die teuersten(am dienstende)
und das sahnehäubchen:
die pensionen werden nach dem letzten sold berechnet. dh. der beamte ist dann am teuersten, wenn er nix mehr für den staat leistet.

willkommen in absurdistan :icon_mrgreen:
 
Nebensatz zum Beamtentum:
Was da an Geldern verblasen wird... *🤦*

In meiner Zeit im ÖD hatte ich das tatsächliche Vergnügen einen älteren und zwar übermäßig redseeligen, aber sehr sympathischen Beamten höherer Besoldungsstufe kennen zu lernen, der wegen stoischer Anprangerung sozialer Mißstände und sinnloser Aktionen der Stadt "versetzt" wurde. Er durfte aus dem Rathaus ausziehen und bekam ein kleines Büro in der vhs, verbunden mit dem expliziten Auftrag NICHTS zu tun und die Füße still zu halten :icon_neutral:
Das passiert, wenn man als Beamter "zu viel" Engagement an den Tag legt...
 
Sowas ähnliches haben wir hier im Regierungspräsidium Stuttgart als Leiterin dort.
Dort gibt es eine Frau W.,- sie hatte die Position gekriegt, auf die auch ich mich beworben hatte. Die Position war damals kurzfristig frei geworden, weil der Amtsvorgänger Selbstmord begangen hatte.

Nun gut, die Dame hatte das damals richtige Parteibuch, bekam die Stelle. Sie hatte deutliche Probleme mit dem Widerstand, den ihr viele Partei- und Kommunalpolitiker entgegen brachten. Sie wurde krank, ist nun seit ich glaube fast zwei Jahren dienstunfähig geschrieben.

Hier ist der Fall fast noch schlimmer, als der vom TO geschilderte.
Denn Frau TO wurden schon mehrere gute Stellen angeboten,- aber sie weigert sich, sich versetzen zu lassen oder selbst zu wechseln. So aber kann die herausragende Stelle in der Region nicht neu besetzt werden, so muß die restliche Führung die ganze Arbeit irgendwie schultern.

Nicht gut.


https://www.elo-forum.org/news-disk...npflege-laengst-mehr-selbstverstaendlich.html

Beitrag 3


Wenn Frauen schon "normalerweise" nicht zum Schwimmunterricht taugen...... sicher....
 
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