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Stellen wir uns folgendes Szenario vor: ein Arbeitgeber muss feststellen, dass einer seiner teuersten Mitarbeiter in einer Leitungsfunktion jämmerlich versagt hat. Nicht nur ist der Laden unter der Leitung dieses Mitarbeiters recht verlottert, es laufen soviel Sachen schief, dass die Öffentlichkeit es mitbekommt und es zu einer "politischen" Belastung kommt.
Was tun?
Was würde passieren, wenn einer von uns miserable Ergebnisse im Job bringt?
Fortsetzung: der Mitarbeiter selbst hat gerafft, dass er/sie auf dem Sessel nicht mehr bleiben kann und bietet seinem Boss an, abzutreten. Allerdings nur woanders hin, um weiter sein Gehalt zu beziehen.
Was tun?
Einen Lachkrampf kriegen? Den Loser an die Luft setzen?
Genug amüsiert.
Zurück in die Realität:
Berlins Landesverfassungsschutz-Präsidentin Claudia Schmid hat seit 2001 (also 11 Jahre lang) den Laden geführt.
Diese Frau bat den Justizsenator um ein Gespräch am Dienstag, in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte.
Man sieht sehr deutlich, wie superqualifiziert die Frau für den Job war. Hat sich jetzt auch klar bestätigt.
Aber die Passage: in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Landesverfassungsschutz-Präsident wird mit Besoldungssgruppe B1 bezahlt. Damit ist man "politischer Beamter" und kann jederzeit ohne Gründe in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden.
Warum sollte man die Frau weiter mit B1 beschäftigen? Ihr damit ermöglichen, ihre Pensionsansprüche weiter zu erhöhen? Mal abgesehen davon, dass der Pleitestaat Berlin sicher keine unbesetzen B1-Stellen rumliegen hat, die mit einer unfähigen Person besetzt werden müsste.
Beobachtet mal in den nächsten Tagen und Wochen, was man mit dieser Frau macht.
Was tun?
Was würde passieren, wenn einer von uns miserable Ergebnisse im Job bringt?
Fortsetzung: der Mitarbeiter selbst hat gerafft, dass er/sie auf dem Sessel nicht mehr bleiben kann und bietet seinem Boss an, abzutreten. Allerdings nur woanders hin, um weiter sein Gehalt zu beziehen.
Was tun?
Einen Lachkrampf kriegen? Den Loser an die Luft setzen?
Genug amüsiert.
Zurück in die Realität:
Berlins Landesverfassungsschutz-Präsidentin Claudia Schmid hat seit 2001 (also 11 Jahre lang) den Laden geführt.
Schreddern und kein Ende: Berlins Landesverfassungsschutz-Präsidentin Claudia Schmid hat am Mittwoch offiziell die Konsequenzen gezogen aus der Erweiterung der Affäre um die nicht abgestimmte Vernichtung von Akten, die sich mit dem Rechtsextremismus beschäftigt haben. Am Dienstag hatte Schmid von einem neuerlichen behördeninternen Fehlverhalten berichtet: Bereits 2010 seien demnach Akten im Reißwolf gelandet.
Die Unterlagen befassten sich mit der rechtsextremistischen Gruppe "Blood & Honour", die im Jahr 2000 verboten wurde. Bekannt ist, dass die NSU-Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe engen Kontakt zu der Gruppe hatten.
Die Aktenvernichtung erfolgte, ohne die Unterlagen dem Landesarchiv vorgelegt zu haben, was eigentlich vorgesehen ist. "Ein Versehen" nannte das Innensenator Frank Henkel (CDU). Aber er sprach auch von einem "hochnotpeinlichen Vorgang". Das wurde so aufgefasst, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Innensenator und Verfassungsschutz-Chefin nicht mehr möglich ist.
Schmid beging einen entscheidenden Fehler: Bereits am Freitag der vergangenen Woche hatte sie erstmals die Öffentlichkeit über die Ausmaße eines Schredder-Zwischenfalls berichtet: Vor dem Sonderausschuss des Abgeordnetenhauses hatte Schmid erklärt, dass 57 Aktenordner mit möglicherweise wichtigen Informationen nicht mehr existieren.
Möglicher Grund: Ein "Hörfehler" oder "Gedächtnisschwund", wie ein Sonderermittler befand. Schmids Fehler besteht vor allen Dingen darin, auf der Sitzung am Freitag vergangener Woche die zweite Schredder-Aktion nicht erwähnt zu haben. Ihr sei erst durch die Medienberichterstattung am Wochenende klar geworden, wie viel politische Brisanz in der Reißwolf-Debatte liegt.
Diese Frau bat den Justizsenator um ein Gespräch am Dienstag, in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte.
Schmid hatte 2001 das Amt mit dem Ziel angetreten, den Landesverfassungsschutz von Grund auf zu erneuern. Daran ist die 55-Jährige - die zweite Frau, die es bis an die Spitze eines Geheimdienstes geschafft hat - klar gescheitert.
Schmid studierte in Berlin Jura und arbeitete zunächst als Rechtsanwältin. Weitere Stationen: Schulverwaltung, dann beriet sie die Präsidenten des Abgeordnetenhauses in Datenschutz- und Justiz-Fragen. Danach arbeitete sie als stellvertretende Datenschutzbeauftragte in Berlin, bevor sie an die Spitze des Landes-Verfassungsschutzamtes rückte.
Man sieht sehr deutlich, wie superqualifiziert die Frau für den Job war. Hat sich jetzt auch klar bestätigt.
Aber die Passage: in dem diese ihren Rücktrittswunsch und die Bitte um Versetzung in eine andere Landesbehörde äußerte, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Landesverfassungsschutz-Präsident wird mit Besoldungssgruppe B1 bezahlt. Damit ist man "politischer Beamter" und kann jederzeit ohne Gründe in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden.
Warum sollte man die Frau weiter mit B1 beschäftigen? Ihr damit ermöglichen, ihre Pensionsansprüche weiter zu erhöhen? Mal abgesehen davon, dass der Pleitestaat Berlin sicher keine unbesetzen B1-Stellen rumliegen hat, die mit einer unfähigen Person besetzt werden müsste.
Beobachtet mal in den nächsten Tagen und Wochen, was man mit dieser Frau macht.