Hallo TumadieMöhrchen,
Habe grade den Rehaentlassungsbericht nochmals studiert. Hier ist auch unter Weiterbehandlungen der Psychologe angekreuzt.
Muss ich mit dem Hausarzt besprechen möglich das das hiermit zusammenhängt.
schade eigentlich, dass man dich dazu nicht besser beraten hat in der Reha, ich kann mich
@doppelhexe da vollkommen anschließen, was sie zu multimodaler Schmerztherapie schreibt ...
Es ist falsch, dass man dich mit Unkenntnis der Hintergründe "somatoformer Schmerzstörungen" dort entlassen hat, es ist falsch, dass du das als "man unterstellt mir Simulation" verstehst (zumindest noch aktuell und es genügt auch nicht ganz damit in eine Psychotherapie ("irgendeine"?) zu gehen und anzunehmen, das "wird schon wieder" ...
Meine Informationen beruhen
NICHT auf eigenen Problemen damit, aber mein Männe hat seit über 20 Jahren (erste Bandscheiben-OP 1992) mit chronischen Schmerzen zu tun und seit fast 20 Jahren (wir kennen uns erst seit 1997) erlebe ich das täglich mit, was da so "abgehen" kann ...
Ich kenne ihn nicht anders, als mit ständigen mehr oder weniger starken Schmerzen, besonders seit er 1999 zum zweiten Mal (an einem anderen BS-Vorfall) operiert werden musste ...
Zusätzlich wird die Psyche dann durch die (privaten und beruflichen) Folgeerscheinungen immer mehr in Mitleidenschaft gezogen und deine "Wutausbrüche" gegen die "versagende" Technik richten sich eigentlich gegen dein (vermeintlich) eigenes "Versagen" ...
NEE, NEE ... ich bin keine Psychologin aber ich habe in diesen Jahren viel dazu gelernt, wie ich mit meinem Partner umgehen kann und sollte, wenn es gerade wieder besonders extrem ist ...
Er war mehrfach in speziellen Schmerzkliniken und ist auch seit vielen Jahren bei einer Schmerztherapeutin in Behandlung, Hausärzte und "normale" Orthopäden haben nicht unbedingt die erforderliche Ausbildung / Fortbildung dafür und sehen das oft nach dem Motto "Ihnen kann doch gar nichts weh tun, stellen Sie sich doch nicht so an" ... :-(((
Das fördert dann natürlich die eigenen Zweifel, ob man sich nur nicht "genug zusammen reißen kann" ... also such dir unbedingt die Hilfe von Spezialisten, auch viele Psychiater machen / haben zusätzlich eine Ausbildung zum Schmerztherapeuten.
Das mit dem Schmerzgedächtnis ist eine sehr gute Erklärung und ich kann mir da seit meiner Herz-OP auch mehr drunter vorstellen als vorher ... auch nach solchen Eingriffen kommt es oft zu solchen "somatoformen" Störungen, wenn man lange unter den OP-Schmerzen "leiden musste".
Früher hieß es nach OPs oft, man solle nur Schmerzmittel bekommen / nehmen wenn man es gar nicht "aushalten könne", das ist inzwischen überholt, denn genau damit wird dieses "Schmerzgedächtnis" gefördert ... nach meiner OP wurden wir mit Schmerzmitteln "zugedröhnt" und ich bin inzwischen sehr dankbar dafür ...
Hatte echt das Schlimmste befürchtet, denn ich bin sehr schmerzempfindlich und ich muss sagen, es war
ALLES auszuhalten und wenn man was haben wollte bekam man es auch sofort, ohne lange Lamentiererei ... "wie schädlich das doch nun eigentlich sein könnte" ... da wurde wohl dazu gelernt.
Nach der Entlassung aus der Klinik habe ich deswegen nie wieder Schmerzmedikamente gebraucht, bei Männe galt noch die Devise "Indianer kennen keinen Schmerz" und er kann inzwischen nur noch mit BTM Klasse III (Morphin-Tabletten) überhaupt existieren ... sein Schmerzgedächtnis ist einfach nicht mehr "zu löschen" ... nur noch zu betäuben ...
Das mit den Medikamenten wurde so in den Schmerzkliniken festgestellt und eingestellt, dort wird auch mit speziell geschulten Psychologen zusammen gearbeitet und für jeden Patienten werden Möglichkeiten gesucht, ihm das tägliche Leben wieder erträglicher zu gestalten, natürlich lernt man auch das zu akzeptieren, was nun mal nicht mehr zu ändern ist, aber das braucht natürlich seine Zeit ...
Man hat Männe allerdings immer eine recht starke Psyche bescheinigt, wohl weil er schon früh lernen musste mit seinen Schmerzen "umzugehen", aber das Umfeld (besonders auch das Private) spielt eine sehr große Rolle dabei, nach der ersten OP hat er noch fast 20 Jahre Vollzeit gearbeitet ...
Erst mit Ü 50 und der 2. OP ging dann nicht mehr viel und da war er am meisten frustriert, dass sich die DRV so lange vor der EM-Rente drücken konnte, das hat seinen Zustand auch nicht gerade gebessert ...
Es ist schon schlimm wenn man sonst nicht viel "Verständnis" dafür findet (leider auch bei vielen Ärzten noch nicht) aber wenn dann auch noch die Behörde streikt, die dann eigentlich dafür sorgen sollte, dass man nicht auch noch finanzielle Probleme bekommt ... geht es einem bestimmt nicht besser davon ...
Da war zeitweise auch mal mehr "Agressivität" im Spiel, als eigentlich seine Art ist, allerdings niemals gegen mich oder "tote Gegenstände", das hat sich aber sehr gelegt, seit er die EM-Rente nun bekommt und man ihn endlich in Ruhe leben lässt, wie es seine Schmerzen gerade zulassen ...
Er ist weiterhin in Schmerztherapeutischer Behandlung, das ist auch sehr wichtig schon um die Medikamente zu überwachen und nötigen Falles anzupassen, eine Reduktion war leider noch nicht möglich aber eine Erhöhung (zum Glück) seit Jahren auch nicht mehr erforderlich.
Die Idee mit den Kissen ist ansich gut , nur meist nicht so schnell verfügbar.
Und wenn das passiert kann ich das auch nicht mehr steuern keine Ahnung warum.
Das sollte bestimmt auch nur eine vorübergehende "Lösung" sein, damit dein Haushalt nicht komplett ruiniert wird ...
Lass dich von deinem Hausarzt mal beraten, wo in der Nähe ein guter Schmerztherapeut ist, meist dauert es eine Weile bis zu einem Termin aber in der Regel wollen die multimodalen Schmerzkliniken auch lieber die Einweisung von so einem Facharzt haben ...
Du bist nicht alleine mit diesem Problem und diese Kliniken haben auch oft lange Wartezeiten aber ein behandelnder Schmerztherapeut kann da auch besser Druck machen, damit es mal schneller geht mit der Aufnahme ...
Psychotherapie kann da begleitend erforderlich / sinnvoll sein aber als einzige Lösung für dein Schmerzproblem ist das ganz sicher zu wenig ... die Schmerzen kann dir auch kein Psychologe einfach so "weg reden" ...
MfG Doppeloma