Hallo,
mein Mann möchte unbedingt aus einer Maßnahme raus und dafür morgen zur Sachbearbeiterin des Arbeitsamtes gehen. Vielleicht habt ihr ja ein paar hilfreiche Tipps?
Mein Mann ist bereits nach den zwei Wochen in der Maßname extrem fertig mit den Nerven. Er meint zwar, er hätte keine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben, aber immerhin den Zettel, der ihn zu der Maßnahme verwiesen hat. Der Bildungsgutschein, ist bei der Maßnahme wohl auch noch nicht eingetroffen.
Wir hoffen jetzt morgen halt auf das Gespräch bei der Sachbearbeiterin und dass die Sekretärin der Maßnahme, mit der guten Verbindung zu dieser und dem versprechen, im zweifelsfall dort stunk zu machen, nur geblufft hat.
Falls es nicht klappt und er die Maßnahme ohne Einwilligung zu gunsten einer Praktikumsstelle abbricht, wie groß könnten die Kürzungen sein?
Zur Situation:
mein Mann ist Akademiker mit einem guten Masterabschluss in einem MINT Beruf und findet seit seinem Abschluss vor zwei Jahren keinen Job. Er hat sich in den beiden Jahren, um sich attraktiver für den Arbeitsmarkt zu machen, weiterzubildet und mehrere Kurse an der Uni gesucht.
Zuletzt wollte er den Schweißfachingenieur (oder auch Schweißfachmann) machen. Woraus jetzt wahrscheinlich erst einmal nichts wird - was aber auch gar nicht das richtige Problem darstellt, sondern die Maßnahme, in die er stattdessen gesteckt wurde. Sie laugt ihn nicht nur regelrecht aus, sondern er hat auch gar keine richtige Zeit mehr Bewerbungen zu verfassen - auch weil sie so demotivierend ist: Die Maßnahme qualifiziert ihn nicht und die beiden Kurse an der Uni, die er bis vor der Maßnahme noch besuchen konnte und die er weiter besuchen könnte, wenn sie ihn zweimal die Woche 1-2 Stunde eher gehen lassen würden, darf er nicht mehr besuchen. Sie behaupten einfach "er wäre ja schon qualifiziert". Dabei, wenn er die beiden Kurse hätte, hätte er den ersten Teil des Schweißfachingenieurs, der bereits mehrfach bei den Stellen, auf die er sich beworben hat, gefordert wurde.
Mein Mann hat sich bis jetzt immer gut mit seiner Sachbearbeiterin von der Arge verstanden - aber die Stimmung ist in den letzten zwei Wochen wohl gekippt. Wir nehmen an, dass sie Ärger von ihrem Chef bekommen hat, das mein Mann noch nicht in Arbeit ist, als sie diesen nach dem Schweißfachingenieur gefragt hat(, der von der Arge als Maßnahme gefördert wird). Dazu wissen wir nicht in wiefern, die Seketärin der Maßnahme, dass ganze vielleicht weiter "dramatisiert" hat.
Mein Mann ist in der anderen Maßnahme gelandet, weil die Sachbareiterin ihm beim vorletzten Beratungsgespräch, (vor dem, bei dem er den Schweißfachingenieur angesprochen hat) zu einem Praktikum geraten hat und ihn zur Unterstütztung zu einer dementsprechend "Stelle" weiterverwiesen hat. Mein Mann war zu dem Praktikum bereit und ist es immer noch*. Nur die Konditionen, der "Stelle" oder besser der Maßnahme, wo sie ihn hingeschickt hat, stimmen einfach nicht. Die Sachbearbeiterin hat es meinem Mann so verkauft, dass er da bei der Suche unterstützt wird, da sie dort angeblich Verbindungen zu den Firmen der Region hätten und man ihn dadurch schneller "hineinbringen" könnte. Mein Mann hatte dann fälschlicherweise angenommen, dass es sich um ein Coaching handelt, wie er es auch schon mal bekommen hatte: Ein paar persönliche Beratungsgespräche mit guten Tipps, etc. eben diesmal nur mit Connections und für ein Praktikum.
Stattdessen musste er zwar eine Liste mit Firmen abgeben, bei denen er sich gerne Bewerben würde, danach ist in die Richtung aber nichts mehr geschehen, außer das an seinen Bewerbungsunterlagen, trotz der bereits zuvor durch andere Stellen erfolgten 3-4 Mappenchecks, erstmal ordentlich herumgemeckert wurde. Besonders an seinem Foto wurde gemäkelt, weil er eine Krawatte trägt, was die ganzen Bewerbungsportale, allerdings für seinen Beruf anraten.
Die anderen Teilnehmer haben auch schon gesagt, dass den ersten Monat nirgendwo von der Maßnahme für Praktikumsstellen angefragt wird. (Mein Mann möchte das auch gar nicht, weil das komisch wirken würde. Er hatte immer angenommen, dass er die Bewerbungen selbst schreiben dürfte.) Die Seketärin hat auch bestätigt, dass mit der Bewerbung für eine Praktikumsstelle erst einmal nichts laufen würde. Sie macht auch jeden Kursteilnehmer, der ihr mit einer unliebsamen Frage kommt, erstmal rund. Zudem droht sie jedem mit Kürzungen der Beiträge, weil sie ja auch gute Verbindungen zu den Sachbearbeitern der Arge hätte, wenn man in der Maßnahme zu viel "aufmüpfen" würde. So hätte sie es bspw. schon hinbekommen, das ein arbeitsloser Lehrer in den Wald zum Müllsammeln für einen Euro die Stunde strafversetzt worden wäre.
Die erste halbe Woche durfte mein Mann zumindest noch schweißen - was ihm ja auch in gewisser weise weiter helfen würde. Die Alternative - oder besser was er jetzt machen muss - ist an einem Metallklotz feilen, weil sie ihn gar die ganze Zeit schweißen lassen könnten. Was sogar auch noch einigermaßen okay wäre, wenn es ihn irgendwo hinführen würde. Was es aber nicht tut. Mein Mann hatte eigentlich gehofft, dass das irgendwie Qualifizierend wäre - aber nein. Am Ende der Maßnahme bekommt er einen wisch mit "hat 6 Monate etwas gemacht". Dafür ist er von 8-16 Uhr eingespannt, kommt total müde nach Hause, die noch zu schreibenden Bewerbungen stapeln sich in seinen Posteingang** und die Qualifikationen für den Schweißfachingenieur (s.o. ) kann er auch nicht machen, weil er ja schon eingebunden ist.
Da es ihm schlecht möglich ist, sich bei den Firmen zu bewerben, die er blöderweise bei der Maßnahme bereits als "interessant, da würde ich gerne Praktikum machen" angegeben hat, hat er deswegen an der Uni nachgefragt und innerhalb von ein paar Tagen eine mögliche Stelle bekommen, wo er Praktikum machen kann. Ich selbst, die letztes Jahr kurzfristig eine Praktikumsstelle in der Wirtschaft gesucht habe, kann sagen, dass man eigentlich innerhalb eines Monats in unserer Sparte ein Praktikumsplatz findet. (Bei entsprechend keiner oder niedriger Bezahlung natürlich.)
Der Plan meines Manns war es jetzt die nächsten 3-6 Wochen an der Uni das Praktikum zu machen (um schnell aus der Maßnahme zu kommen) und dann auf eine Stelle in der Wirtschaft zu wechseln.
Blöderweise ist ihm, das er eine Stelle an der Uni in aussicht hat, heute gegenüber der Sekräterin der Maßnahme rausgerutsch und die hat ihm wohl realiv höhnisch gesagt hat, dass er die Praktikumsstelle nur annehmen dürfte, wenn er einen Wisch unterschrieben bekommt, auf dem steht, dass die Uni / die Firma ihn bei guten Benehmen auch definitiv am Ende des Praktikums einstellen würde - was ehrlich gesagt, auch bei anderen Stellen in der Wirtschaft, im allgemeinen relativ unwahrscheinlich ist. Wenn die Firmen eine offene Stelle hätten, dann könnten sie das sagen, (obwohl sie dann natürlich nochmal ausschreiben müssen und ich weiß auch nicht, ob das gegen andere Regeln "der fairen Ausschreibung" verstößt), aber wenn nichts da ist, dann werden sie sich auch nicht dazu versteifen.
Entschuldigung, dass es so lang geworden ist.
---
* Ein Problem, weshalb er (auch) keine Anstellung bekommt, ist, dass es für die meisten Stellen günstiger ist, jemand mit einem Jahr Berufserfahrung einzusellen und dafür die Stelle lieber ein Jahr unbesetzt zu lassen, als jemanden ohne Erfahrung sofort einzustellen und ihn ein Jahr auszubilden.
Leider wird man auch davor gewarnt, "zu viele" Praktikas zu machen - weil das wohl auch als "Entwertung" gilt. Das geht soweit, das manche meinen es sollten nach dem Abschluss gar keine Praktikas mehr gemacht werden. Immerhin ist man fertig ausgebildet.
** In der Maßnahme dürfte er wohl eigentlich auch Bewerbungen schreiben. Man sieht es da aber nicht gerne. Sie versuchen ihn immer gleich in die Werkstatt abzuschieben, wo er weiter sinnlose Tätigkeiten nachgehen soll.
mein Mann möchte unbedingt aus einer Maßnahme raus und dafür morgen zur Sachbearbeiterin des Arbeitsamtes gehen. Vielleicht habt ihr ja ein paar hilfreiche Tipps?
Mein Mann ist bereits nach den zwei Wochen in der Maßname extrem fertig mit den Nerven. Er meint zwar, er hätte keine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben, aber immerhin den Zettel, der ihn zu der Maßnahme verwiesen hat. Der Bildungsgutschein, ist bei der Maßnahme wohl auch noch nicht eingetroffen.
Wir hoffen jetzt morgen halt auf das Gespräch bei der Sachbearbeiterin und dass die Sekretärin der Maßnahme, mit der guten Verbindung zu dieser und dem versprechen, im zweifelsfall dort stunk zu machen, nur geblufft hat.
Falls es nicht klappt und er die Maßnahme ohne Einwilligung zu gunsten einer Praktikumsstelle abbricht, wie groß könnten die Kürzungen sein?
Zur Situation:
mein Mann ist Akademiker mit einem guten Masterabschluss in einem MINT Beruf und findet seit seinem Abschluss vor zwei Jahren keinen Job. Er hat sich in den beiden Jahren, um sich attraktiver für den Arbeitsmarkt zu machen, weiterzubildet und mehrere Kurse an der Uni gesucht.
Zuletzt wollte er den Schweißfachingenieur (oder auch Schweißfachmann) machen. Woraus jetzt wahrscheinlich erst einmal nichts wird - was aber auch gar nicht das richtige Problem darstellt, sondern die Maßnahme, in die er stattdessen gesteckt wurde. Sie laugt ihn nicht nur regelrecht aus, sondern er hat auch gar keine richtige Zeit mehr Bewerbungen zu verfassen - auch weil sie so demotivierend ist: Die Maßnahme qualifiziert ihn nicht und die beiden Kurse an der Uni, die er bis vor der Maßnahme noch besuchen konnte und die er weiter besuchen könnte, wenn sie ihn zweimal die Woche 1-2 Stunde eher gehen lassen würden, darf er nicht mehr besuchen. Sie behaupten einfach "er wäre ja schon qualifiziert". Dabei, wenn er die beiden Kurse hätte, hätte er den ersten Teil des Schweißfachingenieurs, der bereits mehrfach bei den Stellen, auf die er sich beworben hat, gefordert wurde.
Mein Mann hat sich bis jetzt immer gut mit seiner Sachbearbeiterin von der Arge verstanden - aber die Stimmung ist in den letzten zwei Wochen wohl gekippt. Wir nehmen an, dass sie Ärger von ihrem Chef bekommen hat, das mein Mann noch nicht in Arbeit ist, als sie diesen nach dem Schweißfachingenieur gefragt hat(, der von der Arge als Maßnahme gefördert wird). Dazu wissen wir nicht in wiefern, die Seketärin der Maßnahme, dass ganze vielleicht weiter "dramatisiert" hat.
Mein Mann ist in der anderen Maßnahme gelandet, weil die Sachbareiterin ihm beim vorletzten Beratungsgespräch, (vor dem, bei dem er den Schweißfachingenieur angesprochen hat) zu einem Praktikum geraten hat und ihn zur Unterstütztung zu einer dementsprechend "Stelle" weiterverwiesen hat. Mein Mann war zu dem Praktikum bereit und ist es immer noch*. Nur die Konditionen, der "Stelle" oder besser der Maßnahme, wo sie ihn hingeschickt hat, stimmen einfach nicht. Die Sachbearbeiterin hat es meinem Mann so verkauft, dass er da bei der Suche unterstützt wird, da sie dort angeblich Verbindungen zu den Firmen der Region hätten und man ihn dadurch schneller "hineinbringen" könnte. Mein Mann hatte dann fälschlicherweise angenommen, dass es sich um ein Coaching handelt, wie er es auch schon mal bekommen hatte: Ein paar persönliche Beratungsgespräche mit guten Tipps, etc. eben diesmal nur mit Connections und für ein Praktikum.
Stattdessen musste er zwar eine Liste mit Firmen abgeben, bei denen er sich gerne Bewerben würde, danach ist in die Richtung aber nichts mehr geschehen, außer das an seinen Bewerbungsunterlagen, trotz der bereits zuvor durch andere Stellen erfolgten 3-4 Mappenchecks, erstmal ordentlich herumgemeckert wurde. Besonders an seinem Foto wurde gemäkelt, weil er eine Krawatte trägt, was die ganzen Bewerbungsportale, allerdings für seinen Beruf anraten.
Die anderen Teilnehmer haben auch schon gesagt, dass den ersten Monat nirgendwo von der Maßnahme für Praktikumsstellen angefragt wird. (Mein Mann möchte das auch gar nicht, weil das komisch wirken würde. Er hatte immer angenommen, dass er die Bewerbungen selbst schreiben dürfte.) Die Seketärin hat auch bestätigt, dass mit der Bewerbung für eine Praktikumsstelle erst einmal nichts laufen würde. Sie macht auch jeden Kursteilnehmer, der ihr mit einer unliebsamen Frage kommt, erstmal rund. Zudem droht sie jedem mit Kürzungen der Beiträge, weil sie ja auch gute Verbindungen zu den Sachbearbeitern der Arge hätte, wenn man in der Maßnahme zu viel "aufmüpfen" würde. So hätte sie es bspw. schon hinbekommen, das ein arbeitsloser Lehrer in den Wald zum Müllsammeln für einen Euro die Stunde strafversetzt worden wäre.
Die erste halbe Woche durfte mein Mann zumindest noch schweißen - was ihm ja auch in gewisser weise weiter helfen würde. Die Alternative - oder besser was er jetzt machen muss - ist an einem Metallklotz feilen, weil sie ihn gar die ganze Zeit schweißen lassen könnten. Was sogar auch noch einigermaßen okay wäre, wenn es ihn irgendwo hinführen würde. Was es aber nicht tut. Mein Mann hatte eigentlich gehofft, dass das irgendwie Qualifizierend wäre - aber nein. Am Ende der Maßnahme bekommt er einen wisch mit "hat 6 Monate etwas gemacht". Dafür ist er von 8-16 Uhr eingespannt, kommt total müde nach Hause, die noch zu schreibenden Bewerbungen stapeln sich in seinen Posteingang** und die Qualifikationen für den Schweißfachingenieur (s.o. ) kann er auch nicht machen, weil er ja schon eingebunden ist.
Da es ihm schlecht möglich ist, sich bei den Firmen zu bewerben, die er blöderweise bei der Maßnahme bereits als "interessant, da würde ich gerne Praktikum machen" angegeben hat, hat er deswegen an der Uni nachgefragt und innerhalb von ein paar Tagen eine mögliche Stelle bekommen, wo er Praktikum machen kann. Ich selbst, die letztes Jahr kurzfristig eine Praktikumsstelle in der Wirtschaft gesucht habe, kann sagen, dass man eigentlich innerhalb eines Monats in unserer Sparte ein Praktikumsplatz findet. (Bei entsprechend keiner oder niedriger Bezahlung natürlich.)
Der Plan meines Manns war es jetzt die nächsten 3-6 Wochen an der Uni das Praktikum zu machen (um schnell aus der Maßnahme zu kommen) und dann auf eine Stelle in der Wirtschaft zu wechseln.
Blöderweise ist ihm, das er eine Stelle an der Uni in aussicht hat, heute gegenüber der Sekräterin der Maßnahme rausgerutsch und die hat ihm wohl realiv höhnisch gesagt hat, dass er die Praktikumsstelle nur annehmen dürfte, wenn er einen Wisch unterschrieben bekommt, auf dem steht, dass die Uni / die Firma ihn bei guten Benehmen auch definitiv am Ende des Praktikums einstellen würde - was ehrlich gesagt, auch bei anderen Stellen in der Wirtschaft, im allgemeinen relativ unwahrscheinlich ist. Wenn die Firmen eine offene Stelle hätten, dann könnten sie das sagen, (obwohl sie dann natürlich nochmal ausschreiben müssen und ich weiß auch nicht, ob das gegen andere Regeln "der fairen Ausschreibung" verstößt), aber wenn nichts da ist, dann werden sie sich auch nicht dazu versteifen.
Entschuldigung, dass es so lang geworden ist.

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* Ein Problem, weshalb er (auch) keine Anstellung bekommt, ist, dass es für die meisten Stellen günstiger ist, jemand mit einem Jahr Berufserfahrung einzusellen und dafür die Stelle lieber ein Jahr unbesetzt zu lassen, als jemanden ohne Erfahrung sofort einzustellen und ihn ein Jahr auszubilden.
Leider wird man auch davor gewarnt, "zu viele" Praktikas zu machen - weil das wohl auch als "Entwertung" gilt. Das geht soweit, das manche meinen es sollten nach dem Abschluss gar keine Praktikas mehr gemacht werden. Immerhin ist man fertig ausgebildet.
** In der Maßnahme dürfte er wohl eigentlich auch Bewerbungen schreiben. Man sieht es da aber nicht gerne. Sie versuchen ihn immer gleich in die Werkstatt abzuschieben, wo er weiter sinnlose Tätigkeiten nachgehen soll.
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