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Tschüss, VHS
Und wieder stirbt ein einstiges Standardformat. Die Rede ist nicht von der DVD, die langsam von Blu-ray oder gleich der direkten Speicherung auf Festplatten verdrängt wird, sondern von VHS.
Klingt erstaunlich, eigentlich wähnte man den Dinosaurier der Heimkino-Abende schon längst im Technikmuseum. Das einzige Unternehmen, das die rappelnden und fehleranfälligen Bandkassetten noch im Angebot hatte, die in Florida beheimatete Distribution Audio Video, lieferte dieser Tage die letzte Charge aus. Mit dem Ende des Jahres wird der Vertrieb komplett eingestellt.
Quelle: SPIEGEL
So fehleranfällig waren die Cassetten gar nicht. Das Problem lag eher daran, daß die Käufer zu extrem billigen und technisch miesen Recordern gegriffen haben. Gute Geräte waren mit Einmeßcomputern, automatischer Bildkopfnachführung, digitaler Rauschunterdrückung ausgestattet und waren auch bereits im Bereich von rund 180-250 Euro zu haben. Wohlgemerkt sogar Geräte nach dem S-VHS Standard. Im Gegensatz zu den Billigkisten gab es hier aber auch stabile Laufwerke statt Kunststoff Bandführungen, die gerade im Sommer gerne Probleme bereiteten und Bandsalat provozierten.
Erstaunlich ist vor allem, daß die Bildqualität guter Geräte mit entsprechend hochwertigen Cassetten gar nicht so weit von der DVD weg war, sofern man nicht gerade verrauschte Fernsehsignale als Bildquelle nutzte. Ein aktuell erhältlicher brauchbarer DVB-T Empfänger (rund 50 Euro) an einen VHS Recorder angeschlossen zeigt erst, wozu diese Geräte wirklich fähig waren und sind.
Daher kann man nur sagen: Schade um VHS