Meine Erfahrung aus jahrelanger Arbeitslosigkeit:
Die Ämter tun nur so als ob sie fördern wollen.
Wenn alles spruchreif vorbereitet und praktisch anwendbar ist, dann legen sie dem jobsuchenden Erwerbslosen Steine in den Weg und bauen unüberwindliche Barrieren auf.
Ihr stärkstes amtliches Argument zum Verhindern vor Aus- und Weiterbildungen und Umschulungen:
Bringen Sie uns erst einen Arbeitgeber, der sie in ein dauerhaft funktionierendes, sv-pflichtversichertes Arbeitsverhältnis zu ortsüblicher oder tariflicher Vergütung einstellt. So was Hirnrissiges, wenn man genau weiß, das diesselben Ämter den Wirtschaftsbefehlen gehorchen und Vermittlungen in Prekärbeschäftigungen, also in sozialer Verelendung und ohne langfristig sozialer Absicherung fördern. Da sieht man doch ganz deutlich ihre Verlogenheit, Hinterhältigkeit, Doppelzüngigkeit.
Das müssen ausgerechnet die Ämter sagen, die nach 6 Wochen Arbeitslosigkeit eigener, amtlicher Untätigkeit sowieso Förderungen gegenüber dem Arbeitslosen einstellen und Arbeitsvermittlungen und -förderungen in die raffenden Hände von Leih- und Zeitarbeitsbuden und privaten Arbeitsvermittlern abschieben.
Die zäumen den Gaul von hinten auf. Kein Arbeitgeber stellt einen berufsunerfahrenen, berufsungebildeten Frischling auf höher qualifizierte Jobs ein oder besetzt diese Stellen mit Langzeitarbeitslosen, deren Qualifikationen für veraltet betrachtet werden. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Erst aus-, weiter- und fortbilden oder umschulen. So wird man für Unternehmen wieder als jobsuchender Erwerbsloser attraktiv. Noch besser, wenn Unternehmer ihrer ausbildenden Verantwortung wieder selbst nachkommen und diese Bildungsmaßnahmen selbst organisieren und finanzieren und nicht von dritter Seite, aus öffentlicher Hand notfinanziert, abfällig kritisieren. Spotten kann jeder, aber besser machen nur Wenige.
Ich schliesse mich deiner Meinung an.
Habe im Moment auch mal wieder Zoff mit der Arge,sorry, heißt ja jetzt nur noch Gemeinschaft.
Ich habe es 2008 geschafft, eine Ausbildung/Umschulung zum Rettungsassistenten durch zu bekommen, war ein harter Kampf, und hat letzendlich fast 16 (!) Jahre gedauert.
Es sind etliche Widersprüche und Klagen eingereicht worden, ich weiß es nicht mehr.
Aber gut, ich habe dann meine Ausbildung begonnen, habe auch als erstes den Rettungssani gemacht, und wollte direkt im Anschluss den Assistenten hinterher schieben.
Soweit so gut, im Klinikpraktikum, kurz vor dem Staatsexamen, bin ich leider erkrankt, sodaß ich aufgrund der Fehlzeiten keine Zulassung zum Examen bekam.
Ist auch soweit in Ordnung.
Als ich wieder genesen bin, habe ich die Wiederholungsprüfung beantragt, und plötzlich heißt es von der Gemeinschaft, bzw. von meinem, wieder einmal neuen SB, ich bekomme keine möglichkeit zur Wiederholung, da der Beruf des Rettungsassistenten nicht förderungswürdig ist, da angeblich überlaufen.
Es folgte wieder eine Flut von Antragsstellungen und Widersprüchen, immer wieder ließ sich der "nette" SB etwas neues einfallen, warum gerade jetzt keine Förderung möglich sei.
Zum Schluss hieß es, legen sie mir eine Einstellungszusage vor, und wir fördern.
Gut, ich habe zu dieser Zeit bei einem privaten Rettungsdienstunternehmen gearbeitet, und also auch gleich rein zum Chef. Der schreibt mir sofort den benötigten Zettel, und telefoniert auch noch mit meinem SB, daß er mir einen unbefristeten Arbeitsvertrag gibt, wenn ich die Qualifikation zum Assistenten vorlege.
Alles wird gut habe ich mir gedacht, und habe mich nach einer passenden Schule umgesehen, und bin auch fündig geworden.
Mit den Lehrgangsunterlagen und dem Schreiben meines Chef´s bin ich dann zu meinem SB, und was sagt mir dieser Pflegefall ?
Aufgrund der fehlenden Fahrerlaubnis der Klasse B, bzw. C1, gibt es keine Förderung.
Ich wieder zu meinem Chef, teilte ihm das Ergebnis mit, naja, es kam, wie es kommen musste, die Kündigung.
Ganz toll, ich habe mich natürlich in aller Form bei meinem SB bedankt.
Doch das ließ diesen Menschen völlig unbeeindruckt, er servierte mir sofort ein paar Stellenangebote als Inventurhelfer, bzw. Lagerhelfer im Osten Deutschlands.
Wohl gemerkt war für alle Angebote, die er mir unterbreitete die Fahrerlaubnis B und ein Staplerschein zwingend erforderlich.
Auf meinen Einwand, daß ich beides nicht habe, maulte er mich an,
" ob ich ihm seinen Job erklären will, er wisse, was er tue "
Ganz nebenbei stellte er mir einen Vermittlungsgutschein über 2.000 € aus, damit ich mich bei den zuständigen Vermittlern um eine Anstellung bekümmern kann.
Zur Info, die Ausbildung zum Rettass kostet z. Zt. 2.290 €
Auf meine Frage, warum ich einen Vermittlungsgutschein bekomme, aber keinen Bildungsgutschein, wollte er sich nicht äussern, stattdessen ließ er mich mit dem Sicherheitsdienst aus dem Haus begleiten, da ich doch sehr uneinsichtig und schwierig bin.
Nun gut, vieleicht hätte ich ihm doch nicht so massiv auf die Füsse treten sollen*ggggg !
Wenige Tage später bekam ich erneut einige Stellenangebote als Lagerhelfer, die ich auch ganz artig abtelefoniert habe, alle wieder mit dem selben Ergebnis, keine Einstellung, da kein FS und Staplerschein.
Jetzt setzte dieser Vogel noch einen drauf, und teilte mir mit, daß ich alles zutun habe, um meine Hilfebedürftigkeit zu beenden, und ich ggf. in die Nähe meines Arbeitsplatzes ziehen muss.
Nun war dann auch bei mir das Mass voll, und ich sagte ihm nur,
" wenn ich muss, geh ich zur Toilette " und verließ sein Büro.
Mein nächster Weg führte mich dann direkt zum Sozialgericht, wo ich einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung, zur Förderung zum Rettungsassitenten gestellt habe, da ich zwischenzeitlich wieder eine unbefristete Stelle im Rettungsdienst nachweisen kann.
Mal sehen, was dabei rauskommt, der Termin ist für den 05.09.11 angesetzt, und laut dem Rechtspfleger, habe ich gute Chancen damit durch zukommen.
Gerade hier kann man doch sehr deutlich sehen, daß diese Leute von der Gemeinschaft überhaupt keine Ahnung haben, von dem, was die da tun, du wirst einfach nur verwaltet, und wenn du aufmuckst, gibt es Sanktionen.
Zeitgleich mit dem Antrag, habe ich eine Email an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales geschrieben, und auf die Probleme aufmerksam gemacht.
Ich warte nunmal auf den Ausgang des Verfahrens, ist ja nicht mehr lange hin.
Das Ergebnis lasse ich euch wissen.
Mein Tipp an alle Betroffenen, setzt euch mit allen verfügbaren rechtlichen Mitteln zur Wehr, damit diese Vögel von der Gemeinschaft mal wach werden, und sehen, daß man sich nicht alles gefallen läßt.
In diesem Sinne
Greetz Rettungssani
P.S. Sollte ich versehentlich in einen falschen Thread gepostet habe, bitte ich um Verschiebung, in einen passenden, danke