Lidl ist überall: Viel mehr Unternehmen als bislang bekannt bespitzeln ihre Mitarbeiter systematisch. Notiert werden Liebeskummer, arbeitslose Verwandte oder Krankheiten von Ehepartnern. Betroffen sind laut "Stern" selbst Konzerne wie Daimler.
Die krassesten Beispiele aus den Spitzelprotokollen:
* Aus einem Penny-Markt in Düsseldorf: "Frau L. schimpft die meiste Zeit im Lager so laut, dass das die Kunden deutlich mitbekommen. Jetzt wird sie wegen eines Papierstaus im Drucker so wütend, dass sie diesen fast auseinander reißt, als sie die Klappe öffnet."
* Eine Penny-Filiale in Hamburg: "Der Sozialraum ist eine Zumutung. Im Kühlschrank entwickelt sich ein Eigenleben der Produkte der Mitarbeiterinnen. Verbesserungsvorschläge: Austausch der Mitarbeiterinnen Frau G., Frau K. und Frau P. gegen qualifiziertes Personal, das mit anpacken will und die neuen Führungskräfte unterstützt."
* Ein Penny-Markt in Düsseldorf: "
Frau A. kommt aus Bayern und ist sehr rustikal im Umgang. Sie ist sehr wach und abgeklärt und sollte intensiver beleuchtet werden."
* Eine Penny-Filiale südöstlich von Aachen: "Frau Z. ist zum zweiten Mal verheiratet mit einem 11 Jahre jüngeren Mann, der Sohn ihres ehemaligen Klassenlehrers ist. Der Ehemann hat einen Bandscheibenvorfall dritten Grade."
Die Fälle stellen einen eklatanten Rechtsbruch dar. Denn erlaubt ist das heimliche Ausspähen von Beschäftigten nur bei begründetem Verdacht einer Straftat. Und auch dann nur, wenn es kein anderes Mittel gibt, den Sachverhalt aufzuklären, schreibt der "Stern".
Quelle:
Detektiv-Offensive: Chefs spionieren Mitarbeiter deutschlandweit aus - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten