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Volkssolidarität - Suche nach Antworten auf wachsende Armut„Wir sind gezwungen, zu längst überwunden geglaubten Formen der sozialen Betreuung zurückzukehren – Suppenküchen, Obdachlosenhilfe, Spendenaktionen“, stellte Silvia Steinbach, stellvertretende Landesvorsitzende der Volkssolidarität in Mecklenburg-Vorpommern, am 19. März in Berlin fest.
Das erinnere an die Gründungszeit des Verbandes nach dem 2. Weltkrieg. Ursache der heutigen Entwicklung sei die aktuelle Sozial- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, so Steinbach (Foto links). Sie sprach auf einer Fachtagung der Volkssolidarität zu Fragen der Armen- und Obdachlosenhilfe.
Als "politisches Scheitern" bezeichnete auf der Veranstaltung Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, den Sozialabbau unter dem Stichwort Hartz IV sowie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. "Die Chancen, aus Armut wieder herauszukommen, haben abgenommen, Millionen Kinder wachsen ohne Perspektive auf - das sollte uns Angst machen." Schneider verwies unter anderem darauf, dass gegenwärtig in der Bundesrepublik jedes vierte Kind in Armut aufwächst oder davon bedroht ist. Während die Reichen immer reicher würden, werde Armut für Millionen Menschen ein Dauerzustand. "Die Politik ist gescheitert, während sie die Situation selber ganz bewusst herbeigeführt hat." Schneider wandte sich dagegen, die sozial Benachteiligten als selbstverantwortlich für ihre Situation abzustempeln.