AW: Studie: Bei arbeitslosen Frauen entscheidet der Bildungsgrad über das Kinderkrieg Wenn Du dies ganz bewusst gemacht hast, dann ist das ja auch ok und ich verstehe auch, daß Du es keine Sekunde bereut hast. Dennoch - Dein Kind kann nichts dafür, daß es mit HartzIV aufwachsen muss und vieles entbehren muss (z.B. die Ernährung die Du Deinem Kind geben könntest, wenn .... - die Bildung die Du Deinem Kind geben könntest, wenn ....). Du schreibst von "Deinem" Glück. Ist es auch ein "Glück" für Dein kleines Kind?
Ich möchte nicht, daß mich jemand falsch versteht ... ich bin halt jemand der "vorher" denkt und nach eigenem "besten" Wissen und Gewissen immer versucht auf niemand angewiesen zu sein. Dies ermöglichte mir auch immer eine gewissen Selbständigkeit und vor allem selbst entscheiden zu können was ich mache, mich freuen zu können, mit mir im Reinen zu sein. Ich war noch nie ein Mensch der sich was gepumpt hat oder anderen Menschen zur Belastung fallen möchte. Ich schreibe nur von "mir". Angreifen will ich hier niemand. Jeder soll sein Leben so entscheiden können wie er/sie leben möchte. Für mich wäre es "so" nichts.
nein, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen, zumindest nicht von dir
du mußt wissen: diese meine Entscheidung fiel 1996...
...und ich sehe mich als nur eine von vielen verlassenen, mit Kind zurückgelassenen (Ehe-)Frauen, die sich ihr Leben tatsächlich, nicht zuletzt für sich ganz allein, ganz anders vorgestellt hatten
was ist mit denen/mit uns?
ich persönlich war nie verheiratet, sehe mich aber, bis auf die finanzielle Absicherung, mit ihnen auf einer Stufe
was mich daran stört, ist, daß diese Frauen nicht schief angeschaut werden, wenn sie trotz Kind älter als 3 Jahre (noch) nicht wieder arbeiten gehen, weil sie ja anderweitig abgesichert sind
warum also sollte
ich ein schlechtes Gewissen haben?
Nochmal zu 1996:
1. war ein Szenario, wie wir es heute haben, für mich damals unvorstellbar
2. hatte ich zwischendurch Arbeit, habe dafür sogar als Alleinerziehende meine Heimatstadt verlassen - gedankt hat es mir keiner; auch ich mußte bei Erstantrag mir den Spruch anhören "Sie sind ja selber schuld, daß Sie arbeitslos sind!" (wurde, trotz mündlicher Zusage, nach 2 Jahren nicht fest eingestellt, es wurden noch nicht mal die 24 Monate befristete Einstellung gewährt)
im Gegenteil: hätte ich das alles (letzter
AG ) vorher gewußt, wäre ich dafür mit Kind (!) nicht so weit weg von meinem sozialen Umfeld entfernt gelandet, jedenfalls nicht freiwillig
und: ja, ich bin mir sogar ganz sicher, daß mein Kind den Umständen entsprechend glücklich ist, weil er mittlerweile alt genug ist, um mich mit ihm, wenn nötig tagtäglich, darüber auszutauschen
kein Geld der Welt ersetzt diese Bindung zwischen uns, vermutlich hat es uns enger zusammengeschweißt als in einer vergleichbaren Situation, wenn ich damals geheiratet hätte und heute noch mit dem Kindsvater zusammenleben würde