Stefan Sell: Zweiter Arbeitsmarkt – Ein Plan für echte Jobs

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wolliohne

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Eine Antwort auf Helga Spindler: Lebenslang Hartz IV droht Langzeitarbeitslosen, wenn nicht endlich anders gefördert wird.
Man muss doch zur Kenntnis nehmen, dass Hunderttausende seit Jahren ohne eine realistische Perspektive auf irgendeine Beschäftigung im Hartz-IV-Bezug eingemauert sind. Gleichzeitig erleben wir seit 2011 einen Sparkurs bei den zur Verfügung stehenden Mitteln für die Eingliederung dieser Menschen in den Arbeitsmarkt (minus 50 Prozent!), wie es ihn in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie gegeben hat.
Wir müssen aus diesem Gefängnis der Arbeitsmarktpolitik ausbrechen und zugleich akzeptieren, dass die Menschen mit mehreren “Vermittlungshemmnissen” und langjährigem Hartz-IV-Bezug nun mal mit einem Arbeitsmarkt konfrontiert sind, der sie niemals (mehr) einstellen wird. Was kann man trotzdem tun?
Eine öffentlich geförderte Beschäftigung, die vom Kopf auf die Füße gestellt wird, muss nach Dafürhalten aller Praktiker drei Bedingungen erfüllen…
Quelle: taz
 
Für diese Art von Arbeit, war ich laut vorletzter EGV vorgesehen. Genannt wurde sie FAV.

Für mich ist das genauso ein gequirlte - Stinkhaufen - wie jede andere Form von Arbeitsgelegenheit.

Weder ist noch wird sie freiwillig sein, noch wird sie so bezahlt, dass sich eine Aufstockung im Regelfall erübrigt, noch ist das Arbeitsverhältnis dauerhaft.

Man bekommt die Möglichkeit, für maximal 24 Monate in einen geförderten Arbeitsverhältnis zu arbeiten und sich durch Leistung und haufenweiser Entbehrung eine Anstellung zu erarbeiten, da die Zusätzlichkeit aufgehoben wurde und auch privatwirtschaftliche Betriebe sich Arbeitslose krallen können.

Vielleicht irre ich mich ja, aber für mich hieße dass:

Arbeitsloser A. bekommt bei Firma XYZ eine 24 monatige Anstellung im Rahmen dieser Arbeitsförderung. Er schafft es auch sich als guter Mitarbeiter zu beweisen und erhält nach Ende der 24 Monate einen Arbeitsvertrag.

Mit diesen Arbeitsvertrag, kann dann die Firma erneut Förderung für den Ex-Arbeitslosen einsacken, weil ja die Anstellung im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahme, nicht mit einer regulären Anstellung zu vergleichen ist.

Hinzu kommt dann auch noch, dass nach 24 Monaten "Probearbeit" im Maßnahmeverhältnis, nochmal die normalen 6 Monate oben drauf gehaut werden können, wenn es einen richtigen Arbeitsvertrag gibt.

:icon_kotz2:

Wie gesagt vielleicht irre ich mich, aber das ist meine Vorstellung.
 
Genau so und noch schlimmer ist es, - Trixi.
Gleichzeitig jodeln die Politiker und Stammtische darüber das die Arbeitslosen nicht nur "ach so faul" sind, sondern vor allem darüber wie "teuer" die doch sind.

Würden die mal aufsplitten WOFÜR GENAU die in diesem "Pott" befindlichen Gelder immer ausgegeben werden, dann würde man sehen können das die Masse des Geldes genau für diese windigen "Beschäftigungsverhältnisse" und Maßnahmen ect. pp. rausgeschmissen wird.
Die Betroffenen sehen nicht nur nichts von dem Geld, - sie müssen obendrauf zusätzlich noch ihre Kenntnisse, Zeit und Arbeitskraft kostenlos über Monate den AG zur freien Verfügung stellen. (Wenn nicht, dann Sanktion und weniger Geld und WIEDER angesch...en.)
Und das wofür ?
Für einen "Job" ?
Was die Menschen wollen und brauchen sind sozialversicherungspflichtige UND anständig bezahlte ! Arbeitsverhältnisse ! KEINE "Jobs" !

Aber genau diese stellen die Unternehmer eben nicht (mehr) zur Verfügung, - ganz im Gegenteil.
Die AG wollen sich selbst für diese Sch...Jobs auch noch vom Staat subventionieren lassen.
Und der Staat ? Der braucht doch dringend weitere Steuern und Zahlungen in die sozialen Sicherungssysteme, oder habe ich da etwas falsch begriffen ? Davon lebt ein Land doch, oder ?

WO genau sollen diese Geldern denn herkommen wenn selbst der Staat, vertreten durch die Politiker aller Parteien, hier anstatt anständige Arbeitsverhältnisse von den AG einzufordern, das genau Gegenteil nicht nur geschehen läßt sondern auch noch nicht nur abnickt was da seit 10 Jahren passiert, - sondern auch noch durch Zuzahlungen solche Verhaltensweisen der AG sichtlich in Milliardenhöhe belohnt.

Hier läuft im Lande nicht nur ETWAS schief, sondern so langsam aber sicher entgegen aller vernünftigen Erwägungen ALLES entgegen jeder grundlegender Vernunft.

Und DARAN sind ganz sicher NICHT die Arbeitslosen schuld. Die sind die Opfer auf deren Rücken hier u.a. alles ausgetragen wird.
Schön auch das so gaaaanz langsam diese Erkenntnis mal in die s.g. "Mittelschicht" mit aller Gewalt einbricht.

Auch schön zu erleben, - überall und ständig machen Firmen entweder dicht und verlagern sich oder gehen in Insolvenz unter massenhaften Entlassungen, - aber der Bericht der BA strotzt (wie seit Jahren) nur so von Jubelmeldungen.

Wie inzwischen schamlos und offen dort gelogen wird ist mit einem normal-anständigen Charakter kaum noch faßbar.
 
Wie inzwischen schamlos und offen dort gelogen wird ist mit einem normal-anständigen Charakter kaum noch faßbar.

Wie heisst das so schön?
Ist der Ruf erst ramponiert, lebt es sich ganz ungeniert.

Und nicht nur dort wird offen gelogen.
 
Echte jobs, ja? Wie wäre es denn, wenn man aufhören würde so zu tun als ob man nach einer Lösung sucht, und stattdessen bestehende Lösungsvorschläge, z.b. die STREICHUNG der Sanktionen evtl. als 1jähriges Pilotprojekt einstellt? Viele Kranke könnten sich endlich im Berufsleben versuchen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Aber die Gesundung der Minderheit ist ganz offensichtlich nicht wichtig genug.:icon_neutral:
 
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