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ExitUser
Gast
hallo zusammen,
ich möchte euch das nicht vorenthalten was ich soeben erfahren habe: in meiner heimatstadt im südwesten mit ca. 33 000 EW (seit ca. 3 jahren schwer rückläufig) leben allen ernstes 11 500 menschen von hartz4!
wie dramatisch die lage ist erfahre ich heut zum ersten mal über echte zahlen, vorher waren es meist nur schätzungen von linken und grünen, ansonsten funkstille.
ich bin hier aufgewachsen und es war eigentlich lange zeit eine friedliche und blühende kleinstadt. seit ich vor 8 jahren hierher zurückkehrte hat sich das dramatisch verändert, firmen waren komplett verschwunden, läden dicht (eigentlich die halbe fußgängerzone). ausser apotheken, brillengeschäften und 2 oder 3 geschenkelädchen gibt es hier nücht. 3 oder 4 damenboutiquen und männer gehen leer aus. d. H. für ein paar herrensocken muß man schon 10 km fahren
. ein paar discounter das wars.
früher gab es hier einige große fabriken und stahlverarbeitende betriebe (mit einem war ich schließlich auch familiär verbunden). nichts mehr alles weg! rechtsradikale machen sich hier breit, und finden auch noch ihre stammtischklientel die nach hitler, arbeitslagern für hartz4 empfänger plärren. und vergessen wo sie wohl hier am ***** der welt gelandet sind, und woher ihre lausigen renten und nichtvorhandenen arbeitsplätze herkommen.
himmel herrgott hier gibt es nichts, nicht mal hoffnung. hier lebt jeder 3te von hartz 4!
letztens hab ich das einem freund per mail geschrieben, jetzt mal dem ganzen forum und dem rest der da draussen mitliest. in einer kleinen fast leerstehenden einkaufspassage hängen sie ab, die überflüssigen, die ungebrauchten, sie rauchen, trinken, pöbeln oder schnorren auch mal und wärmen sich dort auf. ich hab dort auch mal eine zeit fleyer verteilt, zur mitarbeit konnt ich allerdings niemanden gewinnen. dort schlummert ein anderes potential, das der wut. und ich kann es ihnen nicht verdenken auch wenn sie mir angst machen. ich parke dort von zeit zu zeit im parkhaus, ich muß durch die kleine passage dafür. wisst ihr was dort am 9. februar los war? am tag des urteils vom BVerG? Randale! schlägereien, autos haben gebrannt, mülltonnen, wer nicht aufpasste bezog dort prügel, egal wer: junge, alte, frauen, alle! nein das waren keine rechten schläger, sondern einfach ELOs ohne jede perspektive, ohne job, ohne je gelernt zu haben sich gegen die tagtägliche repression und allgegenwärtige hetze zu wehren. ich glaube nicht das irgendeiner von denen je auffällig geworden wäre wenn er menschenwürdig behandelt würde. aber so?
ich hatte angst an dem tag dort, ich wollte ich wäre woanders gewesen, aber ich hab inzwischen den vorgeschmack was einmal hier abgehen wird. ich fürchte mich vor denen, deren position ich eigentlich vertrete. ein echtes paradoxum. und diese gesellschaft die das möglich machte hat es in meinen augen nicht anders verdient, auch wenn ich angst hab vor dem was da kommen sollte.
liebe grüße von barbara
ich möchte euch das nicht vorenthalten was ich soeben erfahren habe: in meiner heimatstadt im südwesten mit ca. 33 000 EW (seit ca. 3 jahren schwer rückläufig) leben allen ernstes 11 500 menschen von hartz4!
wie dramatisch die lage ist erfahre ich heut zum ersten mal über echte zahlen, vorher waren es meist nur schätzungen von linken und grünen, ansonsten funkstille.
ich bin hier aufgewachsen und es war eigentlich lange zeit eine friedliche und blühende kleinstadt. seit ich vor 8 jahren hierher zurückkehrte hat sich das dramatisch verändert, firmen waren komplett verschwunden, läden dicht (eigentlich die halbe fußgängerzone). ausser apotheken, brillengeschäften und 2 oder 3 geschenkelädchen gibt es hier nücht. 3 oder 4 damenboutiquen und männer gehen leer aus. d. H. für ein paar herrensocken muß man schon 10 km fahren

früher gab es hier einige große fabriken und stahlverarbeitende betriebe (mit einem war ich schließlich auch familiär verbunden). nichts mehr alles weg! rechtsradikale machen sich hier breit, und finden auch noch ihre stammtischklientel die nach hitler, arbeitslagern für hartz4 empfänger plärren. und vergessen wo sie wohl hier am ***** der welt gelandet sind, und woher ihre lausigen renten und nichtvorhandenen arbeitsplätze herkommen.
himmel herrgott hier gibt es nichts, nicht mal hoffnung. hier lebt jeder 3te von hartz 4!

letztens hab ich das einem freund per mail geschrieben, jetzt mal dem ganzen forum und dem rest der da draussen mitliest. in einer kleinen fast leerstehenden einkaufspassage hängen sie ab, die überflüssigen, die ungebrauchten, sie rauchen, trinken, pöbeln oder schnorren auch mal und wärmen sich dort auf. ich hab dort auch mal eine zeit fleyer verteilt, zur mitarbeit konnt ich allerdings niemanden gewinnen. dort schlummert ein anderes potential, das der wut. und ich kann es ihnen nicht verdenken auch wenn sie mir angst machen. ich parke dort von zeit zu zeit im parkhaus, ich muß durch die kleine passage dafür. wisst ihr was dort am 9. februar los war? am tag des urteils vom BVerG? Randale! schlägereien, autos haben gebrannt, mülltonnen, wer nicht aufpasste bezog dort prügel, egal wer: junge, alte, frauen, alle! nein das waren keine rechten schläger, sondern einfach ELOs ohne jede perspektive, ohne job, ohne je gelernt zu haben sich gegen die tagtägliche repression und allgegenwärtige hetze zu wehren. ich glaube nicht das irgendeiner von denen je auffällig geworden wäre wenn er menschenwürdig behandelt würde. aber so?
ich hatte angst an dem tag dort, ich wollte ich wäre woanders gewesen, aber ich hab inzwischen den vorgeschmack was einmal hier abgehen wird. ich fürchte mich vor denen, deren position ich eigentlich vertrete. ein echtes paradoxum. und diese gesellschaft die das möglich machte hat es in meinen augen nicht anders verdient, auch wenn ich angst hab vor dem was da kommen sollte.
liebe grüße von barbara