Sollte ich auf Teilzeitstelle wechseln?

Leser in diesem Thema...

For contentedness

0
Standard-Nutzergruppe
Startbeitrag
Mitglied seit
12 Jun 2018
Beiträge
233
Bewertungen
239
Moin Leute,

da bin ich wieder mit einem Anliegen, das mit meinem Minijob zu tun hat. Wie einige von euch bereits wissen, übe ich seit ca. 2 Wochen einen Minijob im Einzelhandel aus.

Nun kam heute urplötzlich n Anruf von meiner Chefin, sie könnte mir ne Teilzeitstelle zum 01.07 anbieten. Ich war total überrumpelt und meinte nur, dass wir dann morgen nochmal darüber telefonieren.

So jetzt meine Frage: Muss ich auf die Teilzeitstelle wechseln? Bin mir nämlich nicht so sicher...

Enstehen überhaupt Nachteile seitens des Jobcenters, wenn ich das Teilzeitangebot meiner Chefin ablehne und weiterhin auf Minijob-Basis arbeite?

Und noch ne Sache... Wird das JC dann weniger Druck auf mich ausüben, wenn ich meinen Minijob in ne Teilzeitstelle umwandle? Ich meine ist ja Versicherungspflichtig...

Basisdaten der Teilzeitstelle:
-Werde dann 87-100 Std/Monatlich arbeiten bei 9€ die Stunde..

Vielen Dank
 

Matt45

0
1. Priv. Nutzergruppe
Mitglied seit
23 Mrz 2016
Beiträge
1.884
Bewertungen
5.489
Du musst nicht, aber an deiner Stelle würde ich es machen.

Hängt von dem Vertrag ab, wenn es genau so "Sicher" ist wie der Minijob und das Arbeitsklima gut ist.

Du wirst bzw. solltest dann aber weniger mit dem JC zu tun haben, weil du ja dann deutlich mehr arbeitest.

Kommt etwas darauf an ob der Lohn reicht oder du noch aufstocken musst.
 

For contentedness

0
Standard-Nutzergruppe
Startbeitrag
Mitglied seit
12 Jun 2018
Beiträge
233
Bewertungen
239
Ich glaube ich werde Ausfstocken müssen/können.. oder? Denn bei max 100 Std/Monat werde ich 900€ Brutto verdienen.
Und Netto weiß ich nicht so recht..
Wie verrechnet das JC eigentlich in solch einem Falle? Mit Brutto oder Netto?

Bei ner Teilzeit werde ich natürlich viel mehr Verantwortung haben.. Mache den Minijob auch um mich an den ganzen Arbeitsalltag wieder zu gewöhnen. Habe Angst, mich könnte das dann alles Überfordern und meine Motivation ruinieren. Nach 2 Wochen Minijob auf Teilzeit zu wechseln geht mir glaube ich etwas zu schnell.
 

vidar

0
1. VIP Nutzergruppe
Mitglied seit
27 Jan 2014
Beiträge
2.893
Bewertungen
4.630
Moin @For contentedness,

Bei einem Mittelwert von monatlich 93 Std. kämst du auf einen Bruttolohn von ca. 840 €, woraus dann ca. ein Nettolohn von ca. 665 € entstehen würde (LstKl 1, keine Kinder, Konfessionslos). Bei dieser Gehaltshöhe hast du sicherlich einen Anspruch auf eine ergänzende/aufstockende H4 – Leistung.

Dein Freibetrag des Einkommens würde hier dann 248 € sein. Grundfreibetrag 100 € + 148 € (Freibetrag aus Erwerbseinkommen)). Daraus resultiert dann ein Anrechnungsbetrag von: 417 € (665 - 248)
Abzugsfähig wären hier ggf. auch noch die Kfz.- Haftpflicht sowie die Fahrtkosten zur Arbeit.

Dein von dir bereits genannter Regelsatz beträgt = 374 € (durch Kreditrückzahlung der Kaution). Hier wird nun der Anrechnungsbetrag deines Einkommens (417 €) abgezogen.
Dies ergibt jetzt einen Minuswert von 43 €. Dieser Betrag wird dir dann von der KDU abgezogen

Bruttolohn….....840 €
- Freibetrag…...100 € (Grundfreibetrag)
Restbrutto….…740 €
Hiervon 20% .. 148 € (Freibetrag aus Erwerbseinkommen)

Nettolohn ….…... 665
Freibeträge …... - 248
Anrechnungsbetrag > 417 €
 

For contentedness

0
Standard-Nutzergruppe
Startbeitrag
Mitglied seit
12 Jun 2018
Beiträge
233
Bewertungen
239
Vielen Dank, vidar :) Hast mich n gutes Stück weiter gebracht :icon_daumen:

Gut zu wissen, dass das JC mit Brutto rechnet.

Ja, das ist richtig, mein Regelsatz beträgt 374€ und meine Unterkunft insgesamt 426€. Macht n Gesamtbedarf von 800€.

Davon werden die angerechneten 417€ abgezogen. Sprich: ich kriege 383€ vom JC . Dann habe ich insgesamt 1'048€ aufm Konto. (383+665)

Momentan überweist mir das JC die Miete direkt an den Vermieter. Dass muss dann ja geändert werden
 

vidar

0
1. VIP Nutzergruppe
Mitglied seit
27 Jan 2014
Beiträge
2.893
Bewertungen
4.630
Momentan überweist mir das JC die Miete direkt an den Vermieter. Dass muss dann ja geändert werden
Sobald du den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hast, solltest du das auch schnell in Angriff nehmen. Dies kannst du ja dann gleichzeitig mit der Abgabe deiner Veränderungsmitteilung erledigen. Um etwaige Irritationen aus dem Wege zu gehen, lass dir von der Leistungsabteilung schriftlich bestätigen, dass die Miete ab dem Monat x nur noch dir und nicht mehr deinem Vermieter überwiesen wird.

Eine kleine Entscheidungshilfe darüber, ob du den Teilzeitjob annehmen solltest:

Momentanes Einkommen ……..800 € + 170 € (450€ Job Freibetrag) = 970 €
Bei einer Teilzeitbeschäftigung . 338 € + 665 €………....…………….= 1048 €

Relativiere die Werte hier mal mit den dann jeweils zu leistenden Arbeitsstunden. Sollte der Stundenlohn (9 €) des Teilzeitjobs derselbe wie bei deinem 450 € Job sein, bekommst du – vom jeweiligen Ergebnis her gesehen betrachtet – einen geringeren Nettostundenlohn.

Das JC würde dich aber wahrscheinlich mit einem ausgeübten TZ-Job nicht mehr so oft „belästigen“. Ganz gefeit davon bist du aber leider trotzdem nicht. Hin und wieder könntest du auch noch VV erhalten. Du wirst solange an der langen Leine gehalten, bist du aus dem H4-Bezug komplett ausgeschieden bist.

Ob du nun diesen TZ-Job annehmen solltest, obliegt deiner Entscheidung. Sofern das JC keine Kenntnis über das Angebot deines Arbeitgebers erhält, ist es auch unschädlich, wenn du den Job nicht annehmen solltest. Es ist aber auch deine Pflicht deine Bedürftigkeit zu verringern, sofern dir geeignete Arbeitsangebote vorliegen sollten.
 
D

Dinobot

Gast
Du wirst solange an der langen Leine gehalten, bist du aus dem H4-Bezug komplett ausgeschieden bist.

Es gibt leider Jobcenter, die auch Aufstocker in Maßnahmen zuweisen - in Teilzeit. Meistens, wenn die Arbeitszeit nicht mindestens 30 Stunden beträgt und der Verdienst nicht über 850 €). • ( eLb in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung Midijob. Beispiel: Maßnahme Jobkonzept.

Das sollte man dabei immer bedenken. Mich wundert sowieso -weshalb man die Betroffene -so ganz nebenbei -informiert und nicht gleich zu einem seriösen Gespräch mit Aushändigung eines entsprechenden Vertrages gebeten hat.

Entscheidungn solcher ARt -die treffe ich immer erst -wenn ich die Konditionen dazu Schwarz auf Weiß kenne.
 

For contentedness

0
Standard-Nutzergruppe
Startbeitrag
Mitglied seit
12 Jun 2018
Beiträge
233
Bewertungen
239
Danke nochmal, dass ihr euch die Zeit nehmt.

Ja, ich bin mir dessen bewusst, dass ich langfristig aus dem H4-Bezug raus soll.

Was die ganzen Maßnahmen und Konsorten angeht, so hoffe ich auf den guten Willen meiner Fallmanagerin. Ich möchte ja arbeiten und nicht mein ganzes Leben vom "Staat" abhängig sein.
Aber ich möchte meine Zukunft sinnvoll planen, um eines Tages ein gutes Leben zu führen und nicht dauerhaft irgendwelche zwielichtigen Arbeiten ausüben, die mies bezahlt werden. Das kann ich ethisch einfach nicht mit mir vereinbaren.

Mein Ziel ist es, nächstes Jahr ne Ausbildung zu machen. Bis dahin möchte ich diesen Minijob machen um

a) Etwas mehr Geld zu haben (H4 ist nun wirklich nicht viel)
b) Mich an Arbeit zu gewöhnen und ne Struktur zu haben
c) im Lebenslauf stehen zu haben, dass ich was gemacht habe

Eigentlich habe ich das auch mit meiner FM so besprochen. Ist quasi ne "selbstauferlegte Maßnahme".. Und an den Minijob bin ich ja anhand eines VV meiner FM gekommen..
 
Oben Unten