AW: Rheinische Post: Vorstand der Bundesagentur für Arbeit: Hartz-IV-Sätze für Jugend Düsseldorf (ots) - Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, hat die Höhe der Hartz-IV-Regelleistungen für Jugendliche unter 25 Jahre in Frage gestellt. "Wenn die Sätze auf Dauer für alleinlebende Jugendliche ohne Gegenleistung gezahlt werden, sind sie zu hoch im Vergleich zu Auszubildenden", sagte Alt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Er fügte hinzu: "Wir brauchen ein vernünftiges Verhältnis zwischen denen, die wenig verdienen und Steuern zahlen, und denen, die ein Transfereinkommen beziehen.". Wenn ein Jugendlicher in Ausbildung schlechter gestellt sei, als ein Jugendlicher, der von Grundsicherung lebe, entstehe der Eindruck, "dass der, der nichts tut, von dieser Gesellschaft stärker belohnt wird, als der, der morgens früh aufsteht, zur Arbeit geht und lernen muss."...
Gruss
Paolo
Ein gefundenes Fressen für die ewig Oberflächlichen, ein Mensch mit etwas Hirn und Gerechtigkeitssinn lässt sich von dieser Form ge(ver)mischter Berichte nicht blenden und nicht wirklich rechtfertigbar zum blinden Neider werden.
Da werden munter Lehrlinge und Alleinstehende mit "Steuerzahlern" vermengt um daraus eine Rechtfertigung für alles Mögliche zu konstruieren.
Um es euch nicht so ganz einfach zu machen und alles Vorzukauen, wie hoch ist das
Steuerrechtliche Existenzminimum? Wieviel verdient ein Lehrling? Hat ein Lehrling keinen Anspruch auf
BAB wenn er zu wenig verdient und nicht bei den Eltern wohnt, also alleinstehend ist?
Welcher Jugendliche verzichtet freiwillig auf eine ihn weiterbringende, perspektivisch positiv anzusehende Ausbildung, wenn er nicht gerade eh schon aus dem Milieu stammt, das Menschen wie ALT durch ihre Milchmädchenrechnungen erst erzeugen und immer weiter festigen.
Sicher werden Jugendliche, die man dazu bringen/zwingen will eine "Ausbildung" zum Gebäudereiniger zu machen, lieber in HartzIV abtauchen als morgens aufzustehen, das aber schlicht deshalb, weil ihnen mit der aufgezwungenen "Ausbildung" keine
anstrebenswerte Perspektive geboten wird, denn die meisten Ausgelernten aus diesen und ähnlichen Berufen fristen ihr Dasein später eh als Aufstocker. So what? Man verschiebt das Problem also auch wieder nur vom jugendlichen "Faulpelz", auf den Erwachsenen und zementiert das was man dann später wieder so schön unter dem Titel "Sozialadel" ablegen und immer weiter ausgrenzen kann.
ALTs "Argumentation" spricht als genauer betrachtet eher für einen gesunden,
flächendeckenden Mindestlohn, denn für mindere Sozialleistungen, die nur Alibifunktion haben wie bisher.
Dann wird auch noch "vergessen", dass (alleinelebende) Jugendliche in Ausbildung, die weniger haben als ein Jugendlicher in HartzIV ohne Ausbildung, durch aufstockende Leistungen immer mehr haben werden, da hier ja noch die ( wenn auch zu niedrigen) Hinzuverdienste gelten.
Wenn Menschen allerdings auf ihnen zustehende Sozialleistungen verzichten und dadurch dann weniger haben als jemand der diese Leistung in Anspruch nimmt, kann dies kein Argument sein deswegen Leistungskürzung betreiben zu wollen und damit den Gaul von hinten aufzuzäumen - es sei denn man ist garnicht wirklich am Menschen, sondern viel mehr an bequemer und billigst möglicher Verwaltung interessiert!
Hier denke ich, liegt am ehesten der Hase im Pfeffer.
Gruß, Anselm