Wie jetzt, nur für Neufälle?
Wenn man in die Gewerkschaft eintritt, einen Fall hat, der wird dann unterstützt, und alles weitere nicht?
Man tritt ein und hat erst nach 2 Jahren Bedarf, wie läuft das dann ab?
Hoppla, bitte getrennt halten: Es war von Rechtsschutzversicherungen die Rede.
Und jede Rechtsschutzversicherung hat eine Frist, nach Eintritt, in der sie für entstehende Fälle nicht zuständig ist, genauso wie für Altfälle.
Sonst würde ja nur der in die Versicherung eintreten, der da akute Probleme hat, und wenn der Fall vorbei ist, wieder austreten. Doch eine Versicherung trägt sich nur dann, wenn man in ihr auch Mitglied ist, wenn KEIN eigener Fall vorliegt oder in Sicht ist.
Bei der Gewerkschaft ist es ähnlich. Wenn Du ein Problem mit einem Arbeitgeber, oder ein
Hartz IV -Problem hast, dann gehste zur Gewerkschaft. Die hören Dich an (Gewerkschaftssekretär vom Dienst), sagen Dir, auch wenn Du noch nicht Mitglied bist, ob sie Dir helfen können.
Wirst Du dann Mitglied, dann BERATEN sie Dich sofort, formulieren Dir auch mal nen Brief (und Du schreibst ihn dann selbst), telefonieren für Dich z.B. mit Deinem
SB oder dessen Chef, oder lassen evtl. Beziehungen für Dich spielen.
Ist jedoch mehr nötig, z.B. Briefe schreiben, Dich vor dem Arbeits- oder Sozialgericht zu vertreten, etc., also das, was auch ein Rechtsanwalt machen würde,-
dann mußt Du dafür auch mindestens drei Monate (zahlendes) Mitglied in der Gewerkschaft sein (verdi kostet für uns
Hartz IV -Opfer ohne Zuverdienst 2,50 EUR/Monat, genauer 5 EUR alle zwei Monate).
Wobei wenn s arg brennt, nicht so genau geguckt wird, ob die drei Monate schon ganz abgelaufen sind. (O-Ton des verdi-Mannes bei der von mir besuchten Einführung für neue Mitglieder).
Auch hier soll damit erreicht werden, daß man auch in guten Tagen Mitglied ist, und nicht erst kommt, wenns brennt, alles mitnimmt, und danach wieder geht.
Drei Monate sind schnell vorbei,- und vieles läßt sich als Beratung auch schon davor beginnen, wenn nicht regeln.
Allerdings ist es bei der Gewerkschaft ein Unterschied, an wen Du kommst, da gibt es nette, aktive, qualifizierte, einsatzfähige Leute,- und es gibt faule Hunde, die auch auf jeder Behörde Beamtenmikado spielen und ohne Arbeit bis zur Rente durchkommen wollen,- und allerlei Leute dazwischen.
Da ist es nötig, mit selbst am Fall dabeizusein, und, wenn sich nichts tut, wenn die für nen Brief mal vier oder sechs Wochen brauchen, auch mal eine Stufe höher zu meckern, etc. Aber regulären Rechtsanwälten kann man ja auch nicht pauschal vertrauen, auch da gibts solche und solche.