Wofür sollen aber drei Tage gut sein???
Da wird doch -normalerweise- gerade mal die Firma ein bisschen näher kennengelernt, die neuen Kollgegen beschnuppert, die Kaffeeküche gefunden und inspiziert

, der eigene Arbeitsplatz kennengelernt und grobmaschig die Arbeitsabläufe.
Niemals kann in drei Tagen in einem kaufmännischen Beruf festgestellt werden, ob der
AN den Anforderungen, Herausforderungen, Überraschungen und Belastungen längerfristig gewachsen ist, wie kreativ er mit möglichen Herausforderungen umgeht, wie teamfähig er ist und vieles mehr.
Ein
AG , der dieses Anfangsinvestition mit gewissem Risiko nicht tragen möchte, ist falsch am Platz, er sollte vielleicht doch besser in eine Sklavenbude abrücken.
Wenn er bzw seine Personalabteilung nicht dazu in der Lage sind, in einem Vorstellungsgespräch abzuschätzen und einzugrenzen, ob der Bewerber geeignet sein könnte, mit hoher Wahrscheinlichkeit geeignet, dann sind die wohl selbst unfähig in ihrem Beruf.
Was soll der Quark mit ein, zwei oder drei Tagen kostenlosem Probelarbeiten? Bullshit.
Und nein, mMn ist dieser
AG , der das fordert und möglichst noch längere unbezahlte Probetage oder -wochen aushandeln möchte, nicht an einem längerem Beschäftigungsverhältnis interessiert.
Probearbeiten bedeutet keineswegs sich mal eben ein paar Tage als unbezahlte Kraft ausbeuten zu lassen - das muss sich in den letzten paar Jahren in gewissen Kreisen etabliert haben, dass es mittlerweile für viele, insbes. im H4-Bezug, völlig normal erscheint und nicht einmal hinterfragt und rechtlich abgeklopft wird.
Vor einigen Jahren wollte ich mich einmal beruflich völlig umorientieren und lernte über diverse Kanäle einen Typen mit toller Reiseagentur (nicht nur Reisebüro, das war etwas komplexer) kennen. Ich befragte ihn, wie es aussähe mit einem Quereinstieg, daraufhin bot er mir an, erstmal ein paar Monate reinzuschnuppern und mich "ausbilden zu lassen" (wie auch immer das ausgesehen hätte^^) -- befragt nach der Bezahlung, ich hatte ja meine Lebenshaltungskosten weiterhin zu bestreiten (wäre aber durchaus bereit gewesen zur Gürtelengerschnallung und einigen Kompromissen für einen überschaubaren Zeitrahmen), meinte er im Brustton der Überzeugung, natürlich gibts erstmal nix, ich solle mich glücklich schätzen, dort überhaupt reinschnuppern zu dürfen.
Ich grinste innerlich und das Ding war umgehend vom Tisch, es war einfach zu absurd.
Probearbeitstage werden von Arbeitgebern gern als Instrument der Bewerberauswahl eingesetzt. Denn hier können die Bewerber anhand von kleinen Arbeitsaufträgen zeigen, was sie können. Und sie beweisen auch, ob und wie sie sich in das zukünftige Team einfügen. Arbeitsrechtlich gesehen ist der ordnungsgemäß vereinbarte Probearbeitstag aber noch kein Probearbeitsverhältnis.
Wird keine feste Vergütung vereinbart, ist generell die übliche Vergütung zu zahlen. Ist dies der Fall bei Ihrer Bekannten, kann sie den Lohn geltend machen. Ich rate ihr, dies schriftlich und unter Festsetzung einer Zahlungsfrist zu tun.
Quelle:
https://www.zeit.de/karriere/2009-10/arbeitsrecht-probezeit
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Man kanns immer nur wieder mantraartgig wiederholen:
Lasst doch um Himmels Willen nicht jeden Sch.eißdreck mit euch machen!!!