Hilfebedürftige brauchen motivierende AktivierungsangeboteBeschäftigungsmaßnahmen wie Ein-Euro-Jobs oder Erwerbsformen wie Mini-Jobs und Leiharbeit führten zu einer zumindest kurzfristigen Verbesserung der materiellen und sozialen Situation von Hilfebeziehern. Bei den untersuchten Fällen leistet Beschäftigung einen maßgeblichen Beitrag zur Verminderung materieller Notlagen. Langzeiterwerbslose, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich aus den Leistungen der Grundsicherung nach dem SGB II bestreiten müssen, sind von finanziellen Problemen hingegen häufiger und stärker betroffen.
Für Hartz-IV-Empfänger, bei denen sich Resignation oder eine fatalistische Grundstimmung breit gemacht haben, sind "besondere Strategien der motivationsbezogenen Stabilisierung erforderlich", schreiben die Autoren der Studie, Andreas Hirseland und Philipp Ramos Lobato. Die untersuchten Fälle zeigen, dass sich Motivation durch die Maßnahmen aktivierender Arbeitsmarktpolitik nicht zwangsläufig von selbst einstellt und sich auch nicht durch Sanktionen erzwingen lässt. Vielmehr bedürfe es nach Einschätzung der beiden IAB-Forscher in solchen Fällen einer Mischung aus sozialpädagogisch ausgerichteter Unterstützung zur Heranführung an den Arbeitsmarkt und Aktivierungsangeboten, die auf berufliche Qualifikation zielen.
Presseinformation zum IAB-Forschungsbericht 3/2010