Tadaaa!
Nach einem Telefonat mit dem Budgetträger, mit Unterstützung eines netten Herrn vom betreuten Wohnen der anwesend war, hat die Dame jetzt "Friede":
Es kam die klare Aussage des Trägers, wissentlich vor Zeugen( Freisprechanlage des Telefons), dass sie ihr Budget sowohl nutzen darf um sich Begleitung/Anleitung zu Freizeitgestaltung zu organisieren, als auch um Freizeit- und Kulturangebote generell selbst wahrnehmen zu können, sprich Kurse und Eintritte, sowie
Fahrtkosten tragen zu können.
Gloria Victoria! ^^
Ich möchte das Thema nochmal aufgreifen und hoch schubsen ...
gibt es hier NEUE ERKENNTNISSE?
Ich bin gerade dabei, ein PB für meine Tochter zu beantragen.
Sie hat eine seelische Schwerbehinderung, derzeit
GdB 50 - was aber durch einige körperliche, somatische Beeinträchtigungen durchaus mehr werden könnte.
Sie hat den Antrag (hier beim "Bezirk") gestellt - es kommen NEUNZEHN SEITEN Post, Ärztlicher Fragebogen etc. etc. zurück.
Das Hauptaugenmerk ihres Bedarfes, den sie vorab mit einem sehr guten formlosen Antrag eingehend ausgeführt hat, liegt bei Hilfen bei der Haushaltsführung (in wöchentlich relativ kleinen, aber notwendigen unterstützendem Umfang), sowie auch
u.a. in diversen Wünschen einer TEILHABE an einem "normalen" Leben, wie andere junge Menschen ohne Behinderung auch.
Durch ihr depressives und komplexes Krankheitsbild hatte sie alle sozialen Kontakte verloren - sie ist auch nicht in der Lage, welche tiefergehend und dauerhaft zu knüpfen, zu Veranstaltungen kann sie schon aus finanziellen Gründen nicht gehen - vom Regelsatz ist Handy, Strom, Fahrkarte sowie auch regelmäßig nun Kosten für Heilmittel, die die Kasse nicht über nimmt zu leisten.
Auch geht sie jetzt - endlich - in ein Fitnessstudio, hat unter Anleitung eines Reha-Trainers hier für ihre versch. Schmerzbilder gute Unterstützung. Zahlt auch keiner und da sie aus psych. Gründen nicht in diese billigen Massenstudios kann, haben wir etwas gefunden, was "ruhiger" ist und sie sich nicht so beobachtet fühlt. Kostet aber auch doppelt soviel.
Bleibt also vom Regelsatz nach Abzug von Ernährung nicht mal was für Klamotten, Schuhe, Gebrauchsgüter oder sonstiges.
Auch die Isolation ist ein großes Problem - es ist erforderlich, dass jemand zur Begleitung da ist, und sie motiviert, aus dem Hause zu gehen. Tagesstruktur ist wichtig - aber in eine Betreuung möchte sie einfach nicht mehr und auch nicht immer in Freizeitangebote von Therapiezentren um da mit meist älteren Frauen mit schweren Problemen Angebote wahr zu nehmen.
Nun denn: dafür soll das PB ja da sein ... und die bisherige ambulante Betreuung hat schließlich einiges im Monat gekostet.
Nun soll das PB ja "
einkommensunabhängig" gewährt werden - ich habe nun reichlich Broschüren, Texte, auch Kommentare (BECK) hierzu gelesen,
SGB IX,
SGB XII ...
Hochglanzschilderungen erfolgreicher Verteilung und Verwendung - auch für "Teilhabe am kulturellen Leben" und der Gemeinschaft - wie Teilnahme an Kursen, Veranstaltungen, ein geistig behinderter Mann, der einen Teil für ein Fitnessstudio aufwendet, junge Leute, die mit Begleitung in die Disco gehen ... blabla ...
komme aber mehr und mehr auch auf KRITIK an der REALITÄT mit dem PB! Die Hürden sind hoch - besonders der Papierkram und auch der umfangreiche ärztliche Fragebogen gerade für psychisch beeinträchtigte Menschen nicht hilfreich... dann noch eine "Konferenz", der man sich stellen muss ...
Das Allererste, was mir aber so richtig stinkt, war das Anschreiben diese 19 (ZUMUTUNG!!) Blätter an meine Tochter vom Bezirk.
Dort heisst es doch tatsächlich, nachdem meine Tochter ihre Bedarfe nun wirklich krankheitsbedingt auch BEGRÜNDET hatte:
"Wir machen sie schon jetzt
dauraf aufmerksam, dass das Budget nur für Leistungen der Eingliederunghilfe verwendet werden darf. Lebenshaltungskosten wie Sportvereingebühren/Fitnesscenter, Kosten für kulturelle Veranstaltungen und Fahrkosten
sind bereits in dem gewährten Regelsatz beinhaltet. Behandlungskosten, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, werden auch nicht durch Leistungen der
Sozialhilfe übernommen."
Durch Regelsatz abgedeckt?
Ja - wenn man auf STROM und weiteres verzichtet
Das ist für mich bereits schon jetzt im Ansatz DIE "Einkommensüberprüfung", die eigentlich nicht stattfinden soll!!!!
Sozialhilfe?
Aha ... das sehe ich als ein großes Manko, dass das PB
durch die Hintertür als "Sozialhilfe" daher kommt!
Alles in allem: nachdem ich reichlich Gesetzestexte und Vorschriften gelesen habe, bin ich eigentlich SAUER und frage mich, ob ich mal zuvor einen Anruf tätige und dort anfrage, wie das sein kann -
ob man damit schon im Vorfeld ausdrücken will, dass die Bemühungen umsonst sind?
Zumal man den Antrag ja vielleicht gelesen - jedoch KAUM die krankheitsspezifischen Probleme erfasst haben kann!
Gibt es hier Tipps, Erfahrungen?