T
trama417
Gast
[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist schön, wenn h4 Empfänger wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden sollen, und es ist gut zu wissen, dass es dafür Projekte gibt, die auch gefördert werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So auch das Projekt bei der GFA in Viersen, ein Tertia-Abkömmling.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich mag hier weniger von meinen persönlichen Erlebnissen schreiben-obwohl diese ganz persönlich sind, eher aber verstehe ich mich die Dinge anzusprechen, welche die ganze Gruppe betreffen, denn ich bin ja nicht allein betroffen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mein sehr kompetenter Arbeitsberater der Arge hat mir dieses Projekt empfohlen, da ich bis vor kurzem in Arbeit war, und meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt wohl doch nicht ganz schlecht waren/sind.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So hatte ich dann ein Bewerbungsgespräch mit der Projektleiterin, darin wurde mir das Projekt nochmals kurz vorgestellt, gesagt, das Kontakte zu potentiellen Firmen bestehen, welche Arbeitswillige einstellen wollen. Im Prinzip würden 80 Prozent aller Teilnehmer eingestellt, bzw. vermittelt, die die nicht vermittelt wurden, wären doch arbeitsunwillig, halt beratungsresistent.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wir bekamen einen regulären Arbeitsvertrag, der sich eigentlich über 38,5 Stunden erstreckt, jedoch würden die Arbeitszeiten doch nur von 8 bis 15 Uhr sein. Dies wären dann 30 Std pro Woche. Nach 15 Uhr sind dann doch keine brauchbaren Arbeitsergebnisse zu erwarten, Aussage der Projektleiterin.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit großer Erwartung unterzeichnete ich den Vertrag. Damit hatte ich doch ein wenig mehr Einkommen als mit H4, und doch war ich gefangen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Beim Kennenlernen der anderen Teilnehmer erfuhr ich, dass ihnen das Projekt ebenso schön geredet wurde wie mir. Klar, allein kann man ja gar nicht so doof sein..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In der Beratung war auch ein Gespräch von einer einführenden „Schulung“ gewesen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In den ersten Tagen gab es dann so genannte „Motivationsgespräche“ in der Gruppe mit allen Neuen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Herauszufinden, für welchen Job wir geeignet sind, was jeder Einzelne für `nen Job machen möchte.. dass man nur dann eine richtig gute Bewerbung schreiben könnte, wenn man auch tatsächlich dahinter steht. Wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Teilnehmer liegen, für welche Art von Job sie geeignet sind.. Beweggründe, warum denn unbedingt von der Arge weg.. wie man Arbeitszeugnisse richtig übersetzt, Theorie von Bewerbungsgesprächen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun gut. Ich war motiviert. Das eigentlich schon von Anfang an – auch ohne fremde Motivation. Einige in der Gruppe brauchten diese Motivation, einige Andere auch nicht. Es ging aktiv los mit der Überarbeitung der Bewerbungsunterlagen; Lebenslauf neu gestalten, mit Inhalten füllen, Anschreiben interessant formulieren.. so gingen die ersten Wochen dahin. Dann aktive Stellensuche. Für mich kein neues Feld, denn ich kannte den Markt, hatte ich doch schon Jahre vorher nach Stellen gesucht. Aber nun hatte ich einen Plan A, worauf ich fokussiert Augenmerk legte. Viele Bewerbungen schrieb. Schöne Bewerbungsmappen.. Schöne E-Mail-Bewerbungen, schön formuliert.. nun machten sich erste Komplikationen bemerkbar. Der Farbdrucker durfte nur in Begleitung bedient werden, in einem Büro einer Mitarbeiterin, die stets Kundengespräche führte, so war die Zeit zum Drucken begrenzt. Nun, ich druckte dann meist zuhause.. nach Feierabend.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bewerbungen per E-Mail schicken, dazu müssten ja pdf-Dateien erstellt werden, ein Programm dafür gab es auf einen von 25 PCs. Ein Fremdprogramm downloaden war nicht erlaubt. Der pdf-Creator (eben das eine Programm auf einem Rechner) benötigte für eine Datei ca. 2 Stunden.. War ein Foto im Lebenslauf enthalten dann noch bisschen länger... Also, wieder arbeiten zu hause. Das Einscannen von Zeugnissen durften wir zunächst auch nicht selbst vornehmen, dies wurde von einem Mitarbeiter durchgeführt, jedoch waren diese pdf Dateien von solch mangelhafter Qualität, dass ich diese nicht wegschicken wollte. Ich machte dies wiederum nach Feierabend zuhause.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Irgendwann waren dann so viele Teilnehmer im Projekt, dass nicht jeder Teilnehmer einen eigenen PC zur Verfügung hatte. Oder unser Gruppenraum war von einer anderen Gruppe belegt, dass sich unsere Gruppe aufteilen musste, auf andere Räume, wo eben mal ein PC frei war. An konstruktive Gruppenarbeit war dabei nicht zu denken. Eigentlich war die Gruppenarbeit ein Argument der Projektleitung, dass wir uns gegenseitig helfen und unterstützen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erst nach einem Gespräch mit einem externen Mitarbeiter wurden wir „informiert“ was denn eigentlich in diesem Projekt alles möglich sein könnte. Den einige Teilnehmer hatten vorher noch nie mit einem PC eine Bewerbung geschrieben. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Daraufhin kam es wohl zu einem „Krisengespräch“ in der GL, dass wir doch einige Grundlagenschulungen erhalten sollten. Diese wurden dann auch, trotz nachdem man uns sagte, dass hier keine „Beschulung“ stattfinden könnte, durchgeführt. So wurden dann grundlegende Kenntnisse in word und excel vermittelt. Also eine Zusatzleistung, die eigentlich gar nicht gemacht werden müsste.. Obwohl im Vertrag was von einer Qualifikation stand.. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es wurden von der Projektleitung Vorschläge gemacht, unter anderem so genannte „Aktionstage“ zu gestalten. Diese sollten so aussehen, dass man mit einer neutralen Bewerbungsmappe an der Tür einer Firma vorstellig wird, und darum bittet, diese denn abgeben zu dürfen, bzw. diese direkt an den Personalchef persönlich abgeben zu dürfen. Also Klinkenputzen![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dass diese Vorgehensweise einer Bewerbung nicht unbedingt erstens jedermanns Geschmack ist – bzw. sich nicht jeder in solch einer Rolle wohl fühlt- zweitens nicht unbedingt auf jedes Berufsbild passend wirkt, kann wohl nachempfunden werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dennoch wurden wir „gedrängt“, so zu verfahren. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zudem wurden von der Projektleiterin Vermittlungsvorschläge unterbreitet.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nur einige Beispiele: Ein Automonteur sollte sich als Spezialist für Sicherheitsschlösser bewerben, eine kaufmännische Angestellte sollte wieder zurück in den Verkauf, obwohl sie dies aus gesundheitlichen Gründen nicht konnte, eine andere Angestellte, die in den Bereich Sozialberatung wollte, sollte sich bei einer Bank bewerben, zu der sie auf keinen Fall hin wollte, Eine Mitarbeiterin, die im Bereich Sprachpädagogik Fuß fassen wollte, sollte im Vertrieb einer Kosmetikfirma arbeiten, eine Textilingenieurin sollte sich plötzlich als Bauingenieurin bewerben, ein ehemaliger Hausmeister sollte sich nun selbstständig machen und Fahrzeuge überführen... die Liste könnte unendlich fortgesetzt werden...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Argumente, dass ein Stellenangebot überhaupt nicht auf das eigene Profil passt, wurden völlig ignoriert, O-Ton:"Ist doch egal, auch wenn sie die Qualifikation nicht haben, sie können alles lernen und wollen unbedingt diesen Job. Rufen Sie doch einfach mal an, ob sie auch ohne die nötige Qualifikation den Job haben können.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wofür waren dann eigentlich die einführenden Motivationsgespräche??[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sicher, es gibt Beispiele, wo Teilnehmer in einem ganz anderen Bereich Fuß gefasst haben, als wo sie es sich vorgestellt hatten. Aber die Frage sei erlaubt, haben diese es aus Überzeugung getan, oder nur aus Verzweiflung, überhaupt irgendeinen Job zu bekommen bzw. raus aus dem Projekt zu kommen?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und diese Frage sei auch noch erlaubt, hat der Arbeitgeber sie nicht nur aus Kostengründen eingestellt? Wo bleibt dann die Ausgebildetete Sprechstundenhilfe... die die nötige Qualifikation mitbringt? Wenn eine kaufmännische Angestellte bereit ist, den Job zu machen, ohne Ausbildung?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Müssen wir nun alle in irgendwelchen Jobs unterkommen, die wir nie gelernt haben, müssen wir die Jobqualifikation so nebenbei erlernen und sind damit aber preiswerter als die ausgebildeten Fachkräfte? (Erinnert das nicht irgendwie an Amerika..?)[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber wir sind abgekommen vom Thema GFA.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]An Freitagen wurden so genannte Gruppenaktionstage angesetzt- ein Besuch im Museum, eine Schnitzeljagd – welche aus verschiedenen Gründen gescheitert ist... ein Assessmentcenter welches für die meisten der Teilnehmer niemals in Betracht kommt, denn solch ein Verfahren wird doch meist für Führungspositionen angewendet... Ein fiktives Bewerbungsgespräch, indem weder Personaler noch Bewerber weiß, um was es geht, es geht lediglich darum, den Bewerber mürbe zu machen, ihn als niederen Bewerber vorzuführen, ihn in seiner Persönlichkeit auseinander zunehmen... Der Personaler, ein Gruppenmitglied, welches sich mal so richtig in seinen schauspielerischen Künsten austoben konnte, spielte den zerstreuten Professor.. Zettel flogen umher, Kugelschreiber klickten unaufhörlich – ein zweiter Personaler fiel einem einfach ins Wort.. unsachliche Fragen, persönliche Beleidigungen.. das alles in 5 Minuten.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Argumente der Projektleitung waren klar, all das könnten Situationen sein, die vorkommen können, darauf muss sich ein Bewerber einstellen - klar, können sie – aber nicht derart massiv, nicht derart destruktiv, nicht derart würdelos.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man kann diese Aktion auch unter dem Aspekt sehen; wieviel lässt sich ein Bewerber gefallen, wie lässt er sich auf ein würdeloses Verhalten eines Personalers ein, um einen Job zu bekommen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich denke, da sind/waren die Grenzen des guten Geschmacks erreicht und überschritten. Diese Aktion war absolut destruktiv. Denn kein Teilnehmer hat irgendetwas Positives aus dieser Aktion mitgenommen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Eine Beratung, eine individuelle Begleitung, eine Hilfestellung.. in Fragen der Stellensuche, der Bewerbungen – dies sollten Ziele des Projektes sein.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Keine Frage, hohe Ziele.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber weit verfehlt,[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]persönliche Gespräche finden nur nach persönlicher Eignung statt – Hilfestellungen in Verweis auf Hilfe durch andere Teilnehmer, individuelle Begleitung nur nach mehrmaligem Vorsprechen... und sofern der Teilnehmer sich dahin drängen lässt, wo die Projektleiterin ihn hin haben mag. Und zudem soll der Teilnehmer selbst herausfinden, wenn er nicht mehr weiterkommt, und dann das Gespräch suchen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Viele Teilnehmer sind schon lange ohne Job, haben zu hause Bewerbungen geschrieben.. Haben lange Zeit gedacht, dass das was bringt, nun sind sie in dieses Projekt, haben einiges verändert.. was eben machbar war.. und nun sollen sie von allein merken, wenn es nicht mehr weiter geht? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Interne, vertrauliche Gesprächsinhalte wurden in der Gruppe zur Diskussion gestellt, Teilnehmer wurden öffentlich in der Gruppe denunziert, wenn sie das eine oder andere Defizit haben..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist bekannt, welche Teilnehmer sich nicht an die Regeln halten, dennoch werden alle Gruppenmitglieder über einen Kamm geschert, die Regeln werden für die ganze Gruppe geändert...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]An Freitagen wurde bis weit nach 15 Uhr Anwesenheit gefordert, obwohl die Regelung klar war. Täglich bis 15 Uhr. Aber wenn die Projektleiterin uns nicht 15 Uhr entlässt, obwohl es dafür keine Gründe gab, dann warteten wir... wie die letzten Bittsteller... [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und es wird nicht angekündigt, heute machen wir länger... weder am Vormittag, weder mittags, weder um 15 Uhr, alles ist von der Laune abhängig. -Dies vor der Ankündigung, dass die Arbeitszeiten verlängert werden, da wir ja die 38,5 Std gar nicht reell ausnutzen.. Dies wurde dann geändert, nun sitzen wir bis 16 Uhr und länger rum.. Wie war das mit den Arbeitsergebnissen nach 15 Uhr ??[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und dabei postuliert sie, wir hätten einen regulären Arbeitsvertrag --- und dennoch kann sie uns als Arbeitnehmer so denunzieren... Frage???[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Fast jeder Teilnehmer hat schon eine Abmahnung erhalten, aus Gründen, die einfach nicht nachvollziehbar sind. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So haben Leute das Praktikum nicht weitergeführt, weil sie dort nur wie der letzte Dreck behandelt wurden oder weil sie einfach nicht mit der Firma klar gekommen sind. Andere sind in Praktika gegangen, wo eh keine Stelle in Aussicht war, aber weg vom Projekt – so sollten so genannte Berufserfahrungen gesammelt werden, in einem Job, wo keiner hinwollte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ha, regulärer Arbeitsvertrag.. Wir haben eine Belehrung unterschrieben, keine fremden Datenträger zu benutzen. Ein Teilnehmer wurde mal wieder nach hause geschickt, um seinen Stick zu holen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Arztbesuche, die weit vor Beginn des Projektes vereinbart wurden, dürfen nicht wahrgenommen werden, persönliche Gründe, wie kleine Kinder und Alleinerziehend, psychische Probleme etc. zählen nicht. Sozialkompetenz ist ein Fremdword für die Projektleiterin.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin dieses Projekt mit großen Erwartungen angegangen, okay, einen Traumjob können die mir auch nicht anschaffen... [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun bin ich dabei, jeden Praktikumsjob anzunehmen, der sich mir bietet, nur um hier raus zukommen, ist das echt das Ziel.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Denn dieses Affentheater braucht kein Mensch !!![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man fragt sich, ob diese ganze Maßnahme nicht nur eine Maßnahme der Arge ist, um die Leute so derart zu durchleuchten, ob sie denn noch für den Arbeitsmarkt zu gebrauchen sind – sprich, ob sie denn auch jeden noch so irrsinnigen Job annehmen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun wird mit Kündigungen gedroht.. dann würde eine Sperre durch die Arge folgen.. Wenn sich irgendjemand dieses am Anfang des Projektes hätte ausmalen können, wäre hier keiner drin.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann wären die Projektleiterin und ihr noch so „qualifizierter“ Mitarbeiter auch ohne Job.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Vielleicht keine üble Erfahrung in der Arbeit mit Arbeitslosen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So auch das Projekt bei der GFA in Viersen, ein Tertia-Abkömmling.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich mag hier weniger von meinen persönlichen Erlebnissen schreiben-obwohl diese ganz persönlich sind, eher aber verstehe ich mich die Dinge anzusprechen, welche die ganze Gruppe betreffen, denn ich bin ja nicht allein betroffen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mein sehr kompetenter Arbeitsberater der Arge hat mir dieses Projekt empfohlen, da ich bis vor kurzem in Arbeit war, und meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt wohl doch nicht ganz schlecht waren/sind.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So hatte ich dann ein Bewerbungsgespräch mit der Projektleiterin, darin wurde mir das Projekt nochmals kurz vorgestellt, gesagt, das Kontakte zu potentiellen Firmen bestehen, welche Arbeitswillige einstellen wollen. Im Prinzip würden 80 Prozent aller Teilnehmer eingestellt, bzw. vermittelt, die die nicht vermittelt wurden, wären doch arbeitsunwillig, halt beratungsresistent.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wir bekamen einen regulären Arbeitsvertrag, der sich eigentlich über 38,5 Stunden erstreckt, jedoch würden die Arbeitszeiten doch nur von 8 bis 15 Uhr sein. Dies wären dann 30 Std pro Woche. Nach 15 Uhr sind dann doch keine brauchbaren Arbeitsergebnisse zu erwarten, Aussage der Projektleiterin.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit großer Erwartung unterzeichnete ich den Vertrag. Damit hatte ich doch ein wenig mehr Einkommen als mit H4, und doch war ich gefangen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Beim Kennenlernen der anderen Teilnehmer erfuhr ich, dass ihnen das Projekt ebenso schön geredet wurde wie mir. Klar, allein kann man ja gar nicht so doof sein..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In der Beratung war auch ein Gespräch von einer einführenden „Schulung“ gewesen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In den ersten Tagen gab es dann so genannte „Motivationsgespräche“ in der Gruppe mit allen Neuen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Herauszufinden, für welchen Job wir geeignet sind, was jeder Einzelne für `nen Job machen möchte.. dass man nur dann eine richtig gute Bewerbung schreiben könnte, wenn man auch tatsächlich dahinter steht. Wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Teilnehmer liegen, für welche Art von Job sie geeignet sind.. Beweggründe, warum denn unbedingt von der Arge weg.. wie man Arbeitszeugnisse richtig übersetzt, Theorie von Bewerbungsgesprächen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun gut. Ich war motiviert. Das eigentlich schon von Anfang an – auch ohne fremde Motivation. Einige in der Gruppe brauchten diese Motivation, einige Andere auch nicht. Es ging aktiv los mit der Überarbeitung der Bewerbungsunterlagen; Lebenslauf neu gestalten, mit Inhalten füllen, Anschreiben interessant formulieren.. so gingen die ersten Wochen dahin. Dann aktive Stellensuche. Für mich kein neues Feld, denn ich kannte den Markt, hatte ich doch schon Jahre vorher nach Stellen gesucht. Aber nun hatte ich einen Plan A, worauf ich fokussiert Augenmerk legte. Viele Bewerbungen schrieb. Schöne Bewerbungsmappen.. Schöne E-Mail-Bewerbungen, schön formuliert.. nun machten sich erste Komplikationen bemerkbar. Der Farbdrucker durfte nur in Begleitung bedient werden, in einem Büro einer Mitarbeiterin, die stets Kundengespräche führte, so war die Zeit zum Drucken begrenzt. Nun, ich druckte dann meist zuhause.. nach Feierabend.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bewerbungen per E-Mail schicken, dazu müssten ja pdf-Dateien erstellt werden, ein Programm dafür gab es auf einen von 25 PCs. Ein Fremdprogramm downloaden war nicht erlaubt. Der pdf-Creator (eben das eine Programm auf einem Rechner) benötigte für eine Datei ca. 2 Stunden.. War ein Foto im Lebenslauf enthalten dann noch bisschen länger... Also, wieder arbeiten zu hause. Das Einscannen von Zeugnissen durften wir zunächst auch nicht selbst vornehmen, dies wurde von einem Mitarbeiter durchgeführt, jedoch waren diese pdf Dateien von solch mangelhafter Qualität, dass ich diese nicht wegschicken wollte. Ich machte dies wiederum nach Feierabend zuhause.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Irgendwann waren dann so viele Teilnehmer im Projekt, dass nicht jeder Teilnehmer einen eigenen PC zur Verfügung hatte. Oder unser Gruppenraum war von einer anderen Gruppe belegt, dass sich unsere Gruppe aufteilen musste, auf andere Räume, wo eben mal ein PC frei war. An konstruktive Gruppenarbeit war dabei nicht zu denken. Eigentlich war die Gruppenarbeit ein Argument der Projektleitung, dass wir uns gegenseitig helfen und unterstützen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erst nach einem Gespräch mit einem externen Mitarbeiter wurden wir „informiert“ was denn eigentlich in diesem Projekt alles möglich sein könnte. Den einige Teilnehmer hatten vorher noch nie mit einem PC eine Bewerbung geschrieben. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Daraufhin kam es wohl zu einem „Krisengespräch“ in der GL, dass wir doch einige Grundlagenschulungen erhalten sollten. Diese wurden dann auch, trotz nachdem man uns sagte, dass hier keine „Beschulung“ stattfinden könnte, durchgeführt. So wurden dann grundlegende Kenntnisse in word und excel vermittelt. Also eine Zusatzleistung, die eigentlich gar nicht gemacht werden müsste.. Obwohl im Vertrag was von einer Qualifikation stand.. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es wurden von der Projektleitung Vorschläge gemacht, unter anderem so genannte „Aktionstage“ zu gestalten. Diese sollten so aussehen, dass man mit einer neutralen Bewerbungsmappe an der Tür einer Firma vorstellig wird, und darum bittet, diese denn abgeben zu dürfen, bzw. diese direkt an den Personalchef persönlich abgeben zu dürfen. Also Klinkenputzen![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dass diese Vorgehensweise einer Bewerbung nicht unbedingt erstens jedermanns Geschmack ist – bzw. sich nicht jeder in solch einer Rolle wohl fühlt- zweitens nicht unbedingt auf jedes Berufsbild passend wirkt, kann wohl nachempfunden werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dennoch wurden wir „gedrängt“, so zu verfahren. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zudem wurden von der Projektleiterin Vermittlungsvorschläge unterbreitet.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nur einige Beispiele: Ein Automonteur sollte sich als Spezialist für Sicherheitsschlösser bewerben, eine kaufmännische Angestellte sollte wieder zurück in den Verkauf, obwohl sie dies aus gesundheitlichen Gründen nicht konnte, eine andere Angestellte, die in den Bereich Sozialberatung wollte, sollte sich bei einer Bank bewerben, zu der sie auf keinen Fall hin wollte, Eine Mitarbeiterin, die im Bereich Sprachpädagogik Fuß fassen wollte, sollte im Vertrieb einer Kosmetikfirma arbeiten, eine Textilingenieurin sollte sich plötzlich als Bauingenieurin bewerben, ein ehemaliger Hausmeister sollte sich nun selbstständig machen und Fahrzeuge überführen... die Liste könnte unendlich fortgesetzt werden...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Argumente, dass ein Stellenangebot überhaupt nicht auf das eigene Profil passt, wurden völlig ignoriert, O-Ton:"Ist doch egal, auch wenn sie die Qualifikation nicht haben, sie können alles lernen und wollen unbedingt diesen Job. Rufen Sie doch einfach mal an, ob sie auch ohne die nötige Qualifikation den Job haben können.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wofür waren dann eigentlich die einführenden Motivationsgespräche??[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sicher, es gibt Beispiele, wo Teilnehmer in einem ganz anderen Bereich Fuß gefasst haben, als wo sie es sich vorgestellt hatten. Aber die Frage sei erlaubt, haben diese es aus Überzeugung getan, oder nur aus Verzweiflung, überhaupt irgendeinen Job zu bekommen bzw. raus aus dem Projekt zu kommen?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und diese Frage sei auch noch erlaubt, hat der Arbeitgeber sie nicht nur aus Kostengründen eingestellt? Wo bleibt dann die Ausgebildetete Sprechstundenhilfe... die die nötige Qualifikation mitbringt? Wenn eine kaufmännische Angestellte bereit ist, den Job zu machen, ohne Ausbildung?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Müssen wir nun alle in irgendwelchen Jobs unterkommen, die wir nie gelernt haben, müssen wir die Jobqualifikation so nebenbei erlernen und sind damit aber preiswerter als die ausgebildeten Fachkräfte? (Erinnert das nicht irgendwie an Amerika..?)[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber wir sind abgekommen vom Thema GFA.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]An Freitagen wurden so genannte Gruppenaktionstage angesetzt- ein Besuch im Museum, eine Schnitzeljagd – welche aus verschiedenen Gründen gescheitert ist... ein Assessmentcenter welches für die meisten der Teilnehmer niemals in Betracht kommt, denn solch ein Verfahren wird doch meist für Führungspositionen angewendet... Ein fiktives Bewerbungsgespräch, indem weder Personaler noch Bewerber weiß, um was es geht, es geht lediglich darum, den Bewerber mürbe zu machen, ihn als niederen Bewerber vorzuführen, ihn in seiner Persönlichkeit auseinander zunehmen... Der Personaler, ein Gruppenmitglied, welches sich mal so richtig in seinen schauspielerischen Künsten austoben konnte, spielte den zerstreuten Professor.. Zettel flogen umher, Kugelschreiber klickten unaufhörlich – ein zweiter Personaler fiel einem einfach ins Wort.. unsachliche Fragen, persönliche Beleidigungen.. das alles in 5 Minuten.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Argumente der Projektleitung waren klar, all das könnten Situationen sein, die vorkommen können, darauf muss sich ein Bewerber einstellen - klar, können sie – aber nicht derart massiv, nicht derart destruktiv, nicht derart würdelos.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man kann diese Aktion auch unter dem Aspekt sehen; wieviel lässt sich ein Bewerber gefallen, wie lässt er sich auf ein würdeloses Verhalten eines Personalers ein, um einen Job zu bekommen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich denke, da sind/waren die Grenzen des guten Geschmacks erreicht und überschritten. Diese Aktion war absolut destruktiv. Denn kein Teilnehmer hat irgendetwas Positives aus dieser Aktion mitgenommen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Eine Beratung, eine individuelle Begleitung, eine Hilfestellung.. in Fragen der Stellensuche, der Bewerbungen – dies sollten Ziele des Projektes sein.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Keine Frage, hohe Ziele.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber weit verfehlt,[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]persönliche Gespräche finden nur nach persönlicher Eignung statt – Hilfestellungen in Verweis auf Hilfe durch andere Teilnehmer, individuelle Begleitung nur nach mehrmaligem Vorsprechen... und sofern der Teilnehmer sich dahin drängen lässt, wo die Projektleiterin ihn hin haben mag. Und zudem soll der Teilnehmer selbst herausfinden, wenn er nicht mehr weiterkommt, und dann das Gespräch suchen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Viele Teilnehmer sind schon lange ohne Job, haben zu hause Bewerbungen geschrieben.. Haben lange Zeit gedacht, dass das was bringt, nun sind sie in dieses Projekt, haben einiges verändert.. was eben machbar war.. und nun sollen sie von allein merken, wenn es nicht mehr weiter geht? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Interne, vertrauliche Gesprächsinhalte wurden in der Gruppe zur Diskussion gestellt, Teilnehmer wurden öffentlich in der Gruppe denunziert, wenn sie das eine oder andere Defizit haben..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist bekannt, welche Teilnehmer sich nicht an die Regeln halten, dennoch werden alle Gruppenmitglieder über einen Kamm geschert, die Regeln werden für die ganze Gruppe geändert...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]An Freitagen wurde bis weit nach 15 Uhr Anwesenheit gefordert, obwohl die Regelung klar war. Täglich bis 15 Uhr. Aber wenn die Projektleiterin uns nicht 15 Uhr entlässt, obwohl es dafür keine Gründe gab, dann warteten wir... wie die letzten Bittsteller... [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und es wird nicht angekündigt, heute machen wir länger... weder am Vormittag, weder mittags, weder um 15 Uhr, alles ist von der Laune abhängig. -Dies vor der Ankündigung, dass die Arbeitszeiten verlängert werden, da wir ja die 38,5 Std gar nicht reell ausnutzen.. Dies wurde dann geändert, nun sitzen wir bis 16 Uhr und länger rum.. Wie war das mit den Arbeitsergebnissen nach 15 Uhr ??[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und dabei postuliert sie, wir hätten einen regulären Arbeitsvertrag --- und dennoch kann sie uns als Arbeitnehmer so denunzieren... Frage???[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Fast jeder Teilnehmer hat schon eine Abmahnung erhalten, aus Gründen, die einfach nicht nachvollziehbar sind. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So haben Leute das Praktikum nicht weitergeführt, weil sie dort nur wie der letzte Dreck behandelt wurden oder weil sie einfach nicht mit der Firma klar gekommen sind. Andere sind in Praktika gegangen, wo eh keine Stelle in Aussicht war, aber weg vom Projekt – so sollten so genannte Berufserfahrungen gesammelt werden, in einem Job, wo keiner hinwollte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ha, regulärer Arbeitsvertrag.. Wir haben eine Belehrung unterschrieben, keine fremden Datenträger zu benutzen. Ein Teilnehmer wurde mal wieder nach hause geschickt, um seinen Stick zu holen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Arztbesuche, die weit vor Beginn des Projektes vereinbart wurden, dürfen nicht wahrgenommen werden, persönliche Gründe, wie kleine Kinder und Alleinerziehend, psychische Probleme etc. zählen nicht. Sozialkompetenz ist ein Fremdword für die Projektleiterin.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin dieses Projekt mit großen Erwartungen angegangen, okay, einen Traumjob können die mir auch nicht anschaffen... [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun bin ich dabei, jeden Praktikumsjob anzunehmen, der sich mir bietet, nur um hier raus zukommen, ist das echt das Ziel.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Denn dieses Affentheater braucht kein Mensch !!![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man fragt sich, ob diese ganze Maßnahme nicht nur eine Maßnahme der Arge ist, um die Leute so derart zu durchleuchten, ob sie denn noch für den Arbeitsmarkt zu gebrauchen sind – sprich, ob sie denn auch jeden noch so irrsinnigen Job annehmen..[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun wird mit Kündigungen gedroht.. dann würde eine Sperre durch die Arge folgen.. Wenn sich irgendjemand dieses am Anfang des Projektes hätte ausmalen können, wäre hier keiner drin.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann wären die Projektleiterin und ihr noch so „qualifizierter“ Mitarbeiter auch ohne Job.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Vielleicht keine üble Erfahrung in der Arbeit mit Arbeitslosen..[/FONT]