Trotz eingesammelter Milliarden stecken öffentlich-rechtlichen Sender in der finanziellen Misere. Der GEZ-Nachfolger, die neue Zwangsgebühr, soll das ändern. 17,98 Euro muss bald jeder monatlich zahlen - ob er schaut oder nicht.
Von Claudia Tieschky
Der Haken am öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland sind 7,5 Milliarden Euro. So viel Geld steht ARD, ZDF und Deutschlandradio pro Jahr an Gebührengeld zur Verfügung, eine Summe wie vom Mond. Zum Vergleich: 6,88 Milliarden Euro sind im Bundeshaushalt 2013 für Familie und Senioren eingeplant; das Bundesbudget für Forschung und Bildung beträgt 13,74 Milliarden; die Landwirtschafts-Subventionen für Deutschland aus dem EU-Haushalt lagen 2011 bei 6,8 Milliarden Euro. Es ist angesichts solcher Zahlen schwer zu verstehen, dass ausgerechnet der gebührenfinanzierte Rundfunk in Deutschland über Finanzierungslücken und Sparzwänge klagt - und die Politik sich zu einer Großreform bewegen ließ, die den Sendern aus der Milliarden-Misere helfen wird.
Die neueste Idee ist das Werben um die 14- bis 25-Jährigen. Auch dafür wird nun ein neuer Sender gebaut, diesmal immerhin ein Gemeinschaftsprojekt von ARD und ZDF, für das zwei Digitalkanäle fusionieren sollen. Die Strategen der beiden Senderfamilien scheinen noch uneins, ob dafür nicht doch neues Geld bei der Gebührenkommission KEF beantragt werden soll. Es sind die Vorbereitungen für eine nicht allzu ferne Zeit, in der das heutige Stammpublikum, nun ja, nicht mehr fernsehen kann. Der Preis der sicheren Quote ist jedenfalls der gewohnte Verzicht aufs belebende Experiment im Massenprogramm. Man nennt es auch Langeweile.
Aber von der GEZ sollen ja auch schon Tote angeschrieben worden sein.
Neue Rundfunkgebühr - Wer wohnt, der zahlt - Medien - Süddeutsche.de
Von Claudia Tieschky
Der Haken am öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland sind 7,5 Milliarden Euro. So viel Geld steht ARD, ZDF und Deutschlandradio pro Jahr an Gebührengeld zur Verfügung, eine Summe wie vom Mond. Zum Vergleich: 6,88 Milliarden Euro sind im Bundeshaushalt 2013 für Familie und Senioren eingeplant; das Bundesbudget für Forschung und Bildung beträgt 13,74 Milliarden; die Landwirtschafts-Subventionen für Deutschland aus dem EU-Haushalt lagen 2011 bei 6,8 Milliarden Euro. Es ist angesichts solcher Zahlen schwer zu verstehen, dass ausgerechnet der gebührenfinanzierte Rundfunk in Deutschland über Finanzierungslücken und Sparzwänge klagt - und die Politik sich zu einer Großreform bewegen ließ, die den Sendern aus der Milliarden-Misere helfen wird.
Die neueste Idee ist das Werben um die 14- bis 25-Jährigen. Auch dafür wird nun ein neuer Sender gebaut, diesmal immerhin ein Gemeinschaftsprojekt von ARD und ZDF, für das zwei Digitalkanäle fusionieren sollen. Die Strategen der beiden Senderfamilien scheinen noch uneins, ob dafür nicht doch neues Geld bei der Gebührenkommission KEF beantragt werden soll. Es sind die Vorbereitungen für eine nicht allzu ferne Zeit, in der das heutige Stammpublikum, nun ja, nicht mehr fernsehen kann. Der Preis der sicheren Quote ist jedenfalls der gewohnte Verzicht aufs belebende Experiment im Massenprogramm. Man nennt es auch Langeweile.
Aber von der GEZ sollen ja auch schon Tote angeschrieben worden sein.
Neue Rundfunkgebühr - Wer wohnt, der zahlt - Medien - Süddeutsche.de