Hallo zusammen, ich bin 54 Jahre alt und seit nunmehr 15 Tagen arbeitslos. Was ich in diesen 15 Tagen an negativen Erfahrungen gesammelt habe, reicht für ein ganzes Buch, aber davon könnt Ihr sicherlich auch ein Liedchen singen. Also beschränke ich mich auf das Wesentliche: ich habe 35 Jahre bei einer Lufthansatochter gearbeitet. In 2014 wurde die Arbeit ausgelagert, und die Firma wird in 2018 geschlossen. In 2015 habe ich einen Aufhebungsvertrag unterschrieben, war bis Mai 1017 freigestellt unter Fortzahlung der vollen Vergütung. Zusätzlich bekomme ich noch eine Abfindung. Natürlich hat mir das Arbeitsamt erst einmal eine Sperre verpasst, womit ich allerdings schon gerechnet hatte. Jetzt erhielt ich aber folgendes Schreiben: "Sie haten in denletzten zwei Jahren weniger als 150 Tage Anspruch auf Arbeitsentgeld, daher wurde bei der Bemessung Ihres Arbeitslosengeldes ein fiktives Arbeitsentgeld zugrunde gelegt (Paragraph 152 Abs. 1 Satz 1 Drittes Buch Sozialgesetzbuch - SGB III). Am Telefon sagte man mir, da ich in den letzten zwei Jahren zwar freigestellt, aber beschäftigungslos war, hat das alles seine Richtigkeit. Meine Arbeitskolleginnen, die ja alle in der gleichen Situation stecken, bekommen aber alle ihr reguläres Arbeitslosengeld, nämlich 60% ihres letzten Gehaltes. Ich bekomme gerade mal die Hälfte von dem, was mir eigentlich zusteht und bin natürlich stinksauer. Morgen habe ich einen Termin bei einer Rechtsanwältin, aber die sagte mir bereits am Telefon, dass dieser Paragraph je nach Sachbearbeiter bzw. Amt unterschiedlich ausgelegt wird. Ich frage mich jedoch, wozu es eigentlich Gesetze und Paragraphen gibt, wenn sich jeder das so zurechtdrehen kann, wie er es möchte. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. könnt Ihr mir Tipps geben?