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Kommentar: Münteferings ziellose Rhetorik hilft der SPD nicht - Nachrichten Politik - WELT ONLINEMünteferings ziellose Rhetorik hilft der SPD nicht
Lange war Franz Müntefering ein authentischer, zukunftsgewandter Sozialdemokrat. Doch jetzt ist er aus dem Tritt geraten. Mit Sprüchen wie „lieber links und frei als Freiherr und rechts" poltert er gegen die Union. Seine grobe Rhetorik kommt schlecht an und wird der SPD im Wahlkampf nicht helfen.
Was er denn wirklich glaube, wovon er denn wirklich im Innersten überzeugt sei – das haben sich schon viele gefragt, wenn sie über Franz Müntefering nachdachten. Mal war er ein Linker und Schröder-Gegner, mal sein treuester Hartz-IV-Knappe, mal verkörperte er die staatliche Gesamtvernunft, mal trat er als kühl kalkulierender Wahlkämpfer auf, für den nur die Verletzung zählte, die er dem politischen Gegner zufügen konnte. Hinter der Frage stand oft der Verdacht, eigentlich fehle es dem Mann an wertemäßiger Grundausstattung.
Dieser Verdacht ist unbegründet und nicht fair. Der SPD-Vorsitzende, der einen langen Weg hinter sich hat, verkörpert vielleicht als Letzter den alten Typus des sozialdemokratischen Funktionärs, den ein Ethos treibt. Weil für ihn die sozialdemokratische Sache – auch biografisch – wirklich die Sache der kleinen Leute ist, lief er nie Gefahr, in Richtung Brioni oder in Richtung Orthodoxie zu schielen.
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