Hallo, ich bin seit ungefähr zwei Jahren arbeitslos und seit knapp einem Jahr in ALGII-Bezug. Auf Grund langanhaltender psychischer Probleme, die wahrscheinlich auf Grund einer nicht diagnostizierten Autismusspektrumsstörung auftauchten, habe ich mit meinen 32 Jahren trotz Master-Abschluss in einem (leider) geisteswissenschaftlichen Fach außer endlosen Praktika, einem Mini-Job, für den mir mein Arbeitgeber noch nicht mal ein richtiges Zeugnis ausstellen kann, und einem Semesterferienjob im Lager kaum Referenzen zu bieten.
Die Situation ist folgende: ich bin im Jobcenter aufgeschlagen, mit der Bitte eine berufliche Reha zu machen, weil ich nach dem Studium vollkommen ausgebrannt in einer Tagesklinik gelandet bin und nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ein Langzeitstudium hinter mir, in dem ich als Studentin von außerhalb (kam von einer anderen Uni) und exzentrischer Person (s. Autismus) an allen Ecken und Enden gepiesackt wurde, was mich ohne jegliches Selbstbewusstsein ließ und mir eine fette, langjährige Depression einbrachte, die immer noch anhält.
Ich ging dann auch ganz hochmotiviert in die Maßnahme, weil ich (zu) optimistisch war und das ganze bei meiner Schwester tatsächlich auch geklappt hatte. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der frischgebackene Leiter der Maßnahme die ganze Sache überbelegt hatte, meiner Bitte nach beruflicher Orientierung nicht nachgekommen wurde und ich den ganzen Tag in Schulunterricht auf Grundschulniveau saß. Ich musste z.B. für meinen Job-Coach eine Berufsfeldanalyse machen, weil sie keine Ahnung von meinem Fach hatte und das auch selbst nicht recherchieren wollte/konnte. Meine Bitte so schnell wie möglich in die Arbeitserprobung zu gehen - eigentlich angesetzt für die ersten paar Monate - wurde vollkommen ignoriert. Ansonsten gab es keinerlei Kommunikation. Wenn ich nach irgendwas gefragt habe, wurde ich nur dumm angegrinst - kein Witz. Das ganze hat dann in einer Verschlimmerung der Depression geendet. Ich habe dann heulend bei der maßnahmeeigenen Psychologin gesessen und gesagt, dass mich alles nur noch überfordern würde. Gleichzeitig bekam ich Wutausbrüche, die diese Psychologin dann als Anlass nahm eine Schweigepflichtsentbindung zu nutzen, um sich bei meinem damaligen Psychiater zu beschweren, ich würde mich über nichts und wieder nichts aufregen, weil man mir ja so viele Angebote gemacht hätte. Mein Psychiater hat das mit den Angeboten geglaubt (!!!), mir aber Gott sei Dank nichts verschrieben, um mich ruhigzustellen, weil er außer einem Medikament nichts verschreiben kann (Ja, ich habe jetzt keinen Psychiater mehr).
Ich habe die Maßnahme dann abgebrochen. Weil das alles nach Aussage des Maßnahmenleiters alles nicht so "legal" verlaufen sei (!!!), bekam ich den Abbruchbericht auch persönlich. Da wurde natürlich ein großes Trara um meine Überforderung gemacht, die sich keiner erklären konnte. Aber jetzt kommt's: dieser Bericht wurde als Grundlage eines Gutachtens nach Aktenlage genomen, um mich länger als 6 Monate erwerbsunfähig zu erklären. Außerdem gab es eine Empfehlung für die Behindertenwerkstatt. Die Reha-Abteilung meinte dann, dass es keine andere Möglichkeit mehr gäbe, mich in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren als über die WfB, da die Maßnahme ja nicht geklappt hätte. Ich bin dann regelrecht ausgerastet.
Ich habe nicht gewusst, wie der Hase läuft, und hätte mich im Angesicht dieser Entwicklung in der Maßnahme auch zusammengerissen und meine Zeit brav abgesessen. Bloß: mit der Empfehlung für die WfB und der "Überforderung" glaubt mir das jetzt niemand mehr. Jetzt stellt sich für mich die Frage: soll ich das Gutachten anfechten oder mich an das Sozialamt abschieben lassen, um erst mal meine Ruhe zu haben?
Folgende Stationen habe ich schon abgeklappert:
1. IfD: Unterstützt trotz anderweitiger Aussagen auf seiner Homepage nur Schüler von Förderschulen bei der Berufsorientierung und bereits erwerbstätige Behinderte. Erwerbslose werden nur unterstützt, wenn sie sich erst in eine Behindertenwerkstatt einweisen lassen. Kein Witz!!!
2. Ergotherapeut: hat mir eine Adresse gegeben und möchte sich an Auticon wenden, kann aber nichts versprechen. Hält mich aber momentan auch für nicht arbeitsfähig.
3. Psychologe: vollkommen überfordert, versuchte beim letzten Termin mir die WfB aus lauter Hilflosigkeit doch noch schmackhaft zu machen.
4. Psychiater: meinte, ich solle in die WfB gehen, damit ich arbeiten "lerne" und wollte mir noch die Borderline-Störung als Diagnose andrehen (Nein, er ist nicht mehr mein Psychiater).
5. Reha-Abteilung: kommt offensichtlich nicht mehr in Frage.
6. Jobcenter: meine SB hat keine Ahnung, keine Jobs für mich (ihre Aussage) und wollte von mir wissen, was sie machen soll (lol)
Im Endeffekt bin ich immer noch vollkommen überfordert: da mein Autismus erst so spät festgestellt wurde, ist der Förderzug schon abgefahren. Gleichzeitig habe ich nie irgendetwas gefunden, wo ich beruflich Fuß fassen konnte, und habe auch noch nie irgendeine Arbeit gemacht oder ausprobiert, die mir gefallen hat. Ich bin weder in der Lage zu sagen, wie belastbar ich bin noch was ich gern machen würde. Ich bin nach über 15 Jahren vergeblicher Mühe mich in die Gesellschaft einzugliedern langsam am Ende meiner Kräfte und sehe, wie mir die Zeit durch die Finger rinnt. Ich habe das Gefühl, dass ich als schwerer Fall (psychisch kranke, autistische Langzeitstudentin einer Geisteswissenschaft ohne nennenswerte Arbeitserfahrung) abgeschoben werden soll, damit ich aus der Statistik verschwinde.
Gibt es noch irgendwelche Optionen, die ich habe? Außer WfB?
Die Situation ist folgende: ich bin im Jobcenter aufgeschlagen, mit der Bitte eine berufliche Reha zu machen, weil ich nach dem Studium vollkommen ausgebrannt in einer Tagesklinik gelandet bin und nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt ein Langzeitstudium hinter mir, in dem ich als Studentin von außerhalb (kam von einer anderen Uni) und exzentrischer Person (s. Autismus) an allen Ecken und Enden gepiesackt wurde, was mich ohne jegliches Selbstbewusstsein ließ und mir eine fette, langjährige Depression einbrachte, die immer noch anhält.
Ich ging dann auch ganz hochmotiviert in die Maßnahme, weil ich (zu) optimistisch war und das ganze bei meiner Schwester tatsächlich auch geklappt hatte. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der frischgebackene Leiter der Maßnahme die ganze Sache überbelegt hatte, meiner Bitte nach beruflicher Orientierung nicht nachgekommen wurde und ich den ganzen Tag in Schulunterricht auf Grundschulniveau saß. Ich musste z.B. für meinen Job-Coach eine Berufsfeldanalyse machen, weil sie keine Ahnung von meinem Fach hatte und das auch selbst nicht recherchieren wollte/konnte. Meine Bitte so schnell wie möglich in die Arbeitserprobung zu gehen - eigentlich angesetzt für die ersten paar Monate - wurde vollkommen ignoriert. Ansonsten gab es keinerlei Kommunikation. Wenn ich nach irgendwas gefragt habe, wurde ich nur dumm angegrinst - kein Witz. Das ganze hat dann in einer Verschlimmerung der Depression geendet. Ich habe dann heulend bei der maßnahmeeigenen Psychologin gesessen und gesagt, dass mich alles nur noch überfordern würde. Gleichzeitig bekam ich Wutausbrüche, die diese Psychologin dann als Anlass nahm eine Schweigepflichtsentbindung zu nutzen, um sich bei meinem damaligen Psychiater zu beschweren, ich würde mich über nichts und wieder nichts aufregen, weil man mir ja so viele Angebote gemacht hätte. Mein Psychiater hat das mit den Angeboten geglaubt (!!!), mir aber Gott sei Dank nichts verschrieben, um mich ruhigzustellen, weil er außer einem Medikament nichts verschreiben kann (Ja, ich habe jetzt keinen Psychiater mehr).
Ich habe die Maßnahme dann abgebrochen. Weil das alles nach Aussage des Maßnahmenleiters alles nicht so "legal" verlaufen sei (!!!), bekam ich den Abbruchbericht auch persönlich. Da wurde natürlich ein großes Trara um meine Überforderung gemacht, die sich keiner erklären konnte. Aber jetzt kommt's: dieser Bericht wurde als Grundlage eines Gutachtens nach Aktenlage genomen, um mich länger als 6 Monate erwerbsunfähig zu erklären. Außerdem gab es eine Empfehlung für die Behindertenwerkstatt. Die Reha-Abteilung meinte dann, dass es keine andere Möglichkeit mehr gäbe, mich in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren als über die WfB, da die Maßnahme ja nicht geklappt hätte. Ich bin dann regelrecht ausgerastet.
Ich habe nicht gewusst, wie der Hase läuft, und hätte mich im Angesicht dieser Entwicklung in der Maßnahme auch zusammengerissen und meine Zeit brav abgesessen. Bloß: mit der Empfehlung für die WfB und der "Überforderung" glaubt mir das jetzt niemand mehr. Jetzt stellt sich für mich die Frage: soll ich das Gutachten anfechten oder mich an das Sozialamt abschieben lassen, um erst mal meine Ruhe zu haben?
Folgende Stationen habe ich schon abgeklappert:
1. IfD: Unterstützt trotz anderweitiger Aussagen auf seiner Homepage nur Schüler von Förderschulen bei der Berufsorientierung und bereits erwerbstätige Behinderte. Erwerbslose werden nur unterstützt, wenn sie sich erst in eine Behindertenwerkstatt einweisen lassen. Kein Witz!!!
2. Ergotherapeut: hat mir eine Adresse gegeben und möchte sich an Auticon wenden, kann aber nichts versprechen. Hält mich aber momentan auch für nicht arbeitsfähig.
3. Psychologe: vollkommen überfordert, versuchte beim letzten Termin mir die WfB aus lauter Hilflosigkeit doch noch schmackhaft zu machen.
4. Psychiater: meinte, ich solle in die WfB gehen, damit ich arbeiten "lerne" und wollte mir noch die Borderline-Störung als Diagnose andrehen (Nein, er ist nicht mehr mein Psychiater).
5. Reha-Abteilung: kommt offensichtlich nicht mehr in Frage.
6. Jobcenter: meine SB hat keine Ahnung, keine Jobs für mich (ihre Aussage) und wollte von mir wissen, was sie machen soll (lol)
Im Endeffekt bin ich immer noch vollkommen überfordert: da mein Autismus erst so spät festgestellt wurde, ist der Förderzug schon abgefahren. Gleichzeitig habe ich nie irgendetwas gefunden, wo ich beruflich Fuß fassen konnte, und habe auch noch nie irgendeine Arbeit gemacht oder ausprobiert, die mir gefallen hat. Ich bin weder in der Lage zu sagen, wie belastbar ich bin noch was ich gern machen würde. Ich bin nach über 15 Jahren vergeblicher Mühe mich in die Gesellschaft einzugliedern langsam am Ende meiner Kräfte und sehe, wie mir die Zeit durch die Finger rinnt. Ich habe das Gefühl, dass ich als schwerer Fall (psychisch kranke, autistische Langzeitstudentin einer Geisteswissenschaft ohne nennenswerte Arbeitserfahrung) abgeschoben werden soll, damit ich aus der Statistik verschwinde.
Gibt es noch irgendwelche Optionen, die ich habe? Außer WfB?