Großer Löwe
Elo-User*in
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- 23 April 2013
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Hallo.
In diesem Tread werd ich mal ein paar Ausschnitte,meiner bewegten,zahlreichen Maßnahmeabenteuer einstellen.
Es werden keine Namen genannt,und private Angaben über die Teilnehmer gibt es nicht.
Dieses Tagebuch stellt eine Möglichkeit für mich dar,mit dieser kranken Nummer einigermaßen fertig zu werden(andere Zwecke gebe ich nicht bekannt,da meine SB und wahrscheinlich auch der MT hier mitliest).
LG
GL.
07.05.2013
7.00-8.30 Uhr
Es regnet. Wir werden angewiesen,trotzdem bis zur Pause draußen zu stehen und ´einen guten Eindruck´zu machen. So standen wir also unter Balkonen herum um nicht nass zu werden,und ich erfuhr,das in den dazugehörigen Wohnungen tatsächlich Leute zur Miete wohnen. Wir sollen eine kleine Rabatte von Unkraut befreien,auf die die betreffenden Mieter von ihrem Balkon aus blicken konnten. So spart sich das VMKB wohl den Hausmeister,und ich fragte mich,ob die Teilnehmer in den Wohnungen auch Rohre,Elektronik,Heizungen ec. Reparieren müssen,wenn diese defekt sind.
8.30-9.00 Uhr Frühstückspause. Danach fingen wir mit der ´Arbeit´an. Wir mussten also diese kleine Rabatte vom Unkraut befreien und waren dabei 9 Teilnehmer. Normalerweise wären wir damit in einer halben Stunde fertig geworden,aber Herr P,unser Dozent meinte:“Macht langsam,die Arbeit muss den ganzen Tag reichen.“ Also quälten wir uns im Zeitlupentempo durch das Unkraut bis wir 11.00-12.00 Uhr Mittagspause hatten. Danach mussten wir noch bis 13.00 Uhr so aussehen,als würden wir an der längst fertigen Rabatte arbeiten. 12.00-14.30 Uhr. Unkraut jäten im Garten. Immer 10 Minuten arbeiten und dazwischen je 20 Minuten Pause. 14.30-14.45 Uhr Vorlaufen ins Zimmer. 14.45-15.15 Uhr Warten bis wir gehen durften.
08.05.2013
7.00-8.30 Uhr Wir wurden mit der Ermahnung,möglichst langsam zu sein auf die Rabatten am Parkplatz geschickt. Wir sollten das Unkraut mit der Hand rausreißen,damit wir möglichst nicht so schnell fertig werden würden. 8.30-9.00 Uhr Frühstückspause. Ich kaufte mir einen Pudding in der Kantine und fand keinen einzigen sauberen Löffel,den ich zum Essen hätte benutzen können. Am Tag zuvor,beobachtete ich in der Kantinenküche,das die Teilnehmer,die dort das Essen zubereiteten,Ringe, Nagellack und Uhren,lange,künstliche Fingernägel etc. trugen,die eigentlich nicht in eine Küche gehören sollten. Mir verging der Appetit.
Um die Monotonie unserer ´Arbeit´einmal aufzuzeigen,machte ich mir den Spaß,jede Arbeits,und Pausenphase einmal exakter zu notieren. 9.00-9.15 Uhr Unkraut mit der Hand zupfen 9.15-9.30 Uhr Pause 9.30-9.45 Uhr Unkraut mit der Hand zupfen 9.45-10.15 Uhr Pause 10.15-10.40 Uhr Unkraut mit der Hand zupfen. Dazwischen erschien Frau A.,meine Sozialarbeiterin,und fragte nach dem Vertrag. Ich sagte,dieser läge noch bei meinem Anwalt,und sie meinte,sie müsste das jetzt meiner Sachbearbeiterin mitteilen. 10.40-11.00 Uhr Pause 11.00-11.05 Uhr Eimer wegtragen 11.05-12.15 Uhr Mittagspause 12.15-12.30 Uhr In den Garten laufen 12.30-13.00 Uhr Pause 13.00-13.15 Uhr Unkraut zupfen. Diesmal durften wir Geräte benutzen. 13.15-13.30 Uhr Pause 13.30-14.00 Uhr Unkraut zupfen 14.00-14.30 Uhr Pause 14.30-14.45 Uhr Zurück ins Zimmer laufen 14.45-15.15 Uhr Warten bis wir gehen durften.
15.05.2013
7.00-8.00 Uhr Botanische Führung 8.00-8.30 Uhr Warten auf die Pause 8.30-9.00 Uhr Frühstückspause 9.00-9.20 Uhr In den Garten laufen 9.20-10.00 Uhr Pause 10.00-10.15 Uhr Bretter sortieren 10.15-10.45 Uhr Pause 10.45-11.00 Uhr Vor ins Zimmer laufen 11.00-12.00 Uhr Mittagspause 12.00-12.15 Uhr In den Garten laufen 12.15-12.45 Uhr Pause Die Frauen der Gruppe rund um Frau P. lästerten über Herrn M. Dieser hatte in seiner Jugend vielleicht Morbus Scheuermann,was dazu führte,das er mit seinem krummen Rücken,fast nur noch auf den Boden schauen,und sich nicht aufrichten kann. Er leidet an einer Trichterbrust und einem starken Schultervorstand. Die Teilnehmer und die Dozentin Frau P. machten sich über sein Aussehen lustig,und wie eklig das doch wäre. Nur die kleine M aus K beschwerte sich laut über diese Hetze der Frauen,während ich mich fragte,welcher herzlose Sachbearbeiter so einen kranken Menschen in so eine Maßnahme stecken würde. Die Männer brachen die Steinlaube an diesem Tag ab,und ich weiß,das ein Morbus Scheuermann-Patient sein ganzes Leben lang an chronischen Schmerzen leidet,und eigentlich für solche schwere Arbeit ausfällt. 12.45-13.00 Uhr Bretter sortieren 13.00-13.45 Uhr Ich war wirklich angewidert von diesen gemeinen Lästereien,also meldete ich mich ab und ging zu Frau A. Ich fragte sie,wie lange ich noch festgehalten werden würde,und sie meinte nur mit einem Lächeln:“Aber Frau ...,wir halten sie doch nicht fest,wir wollen,das ihr Aufenthalt hier,ihrer beruflichen Zukunft förderlich ist,und sie so viel wie möglich davon haben.“ Natürlich bekam auch ich in dieser ganzen Zeit kein einziges Vermittlungsangebot,von dem ich ´etwas gehabt´hätte. 14.00-14.30 Uhr Zurück in den Garten und Bretter sortieren . 14.30-14.45 Uhr Vor ins Zimmer laufen 14.45-15.15 Uhr Warten bis wir gehen durften. Ich ließ meinen ´Maßnahmenachweis´von Herrn P unterschreiben,der Aufgrund unserer dürftigen Beschäftigung kaum eingetragene Aktivitäten enthielt,und er sagte mir,mit ängstlichem Blick:“Da steht zu wenig!Sie müssen jede Zeile mit dem ausfüllen,was sie heute gemacht haben!Das muss vollgeschrieben sein,damit das beim Amt Eindruck macht!“ Da hörte ich folgende Tatsache deutlich zwischen den Zeilen heraus: Herr P und Co. Werden mit diesen Nachweisen kontrolliert,ob sie ihre Arbeit auch richtig machen,und werden gefeuert,wenn sie ein gewisses Pensum nicht einhalten. Dafür sollen die Teilnehmer,die eigentlich nichts zu tun haben,lügen.
03.06.2013
7.00-8.30 Uhr Pflastersteine in der Halle verlegen. Eigentlich wird dieser Ort auch Sandkasten genannt. 8.30-9.30 Uhr Pause 10.30-11.00 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. 11.00-12.00 Uhr Mittagspause 12.00-13.00 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. 13.00 Uhr Ausfall wegen Hochwasser
04.06.2013
7.00-8.00 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. 8.00-8.30 Uhr Auf die Pause warten 8.30-9.30 Uhr Frühstückspause 9.30-11.30 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. Meine Sozialpädagogin tauchte auf,sie meinte,das ich ab Montag nächste Woche Modulschulung hätte,und nun doch nicht aus dem VMKB heraus käme,zumindest so lange,bis das Jobcenter etwas anderes anordnet. Meine ohnehin angeschlagene Stimmung sank auf einen neuen Tiefpunkt. 11.30-12.30 Uhr Mittagspause 12.30-13.10 Uhr Pflastern im Sandkasten. 13.10-13.30 Uhr Pause 13.30-14.40 Uhr Pflastern im Sandkasten. 14.40-15.15 Uhr Warten bis wir nach hause durften.
05.06.2013
7.00-8.00 Uhr Botanische Führung. Frau P. ist wieder da. Vom ersten Moment an hackt sie auf mir herum,und versucht,mich dumm dastehen zu lassen. Es sollte noch schlimmer werden. 8.00-8.30 Uhr Warten auf die Pause 8.30-9.30 Uhr Frühstückspause 10.00-11.00 Uhr Frau P. erklärte mir in ihrem gemeinsten,patzigsten Tonfall,wie man am besten Umgräbt,und weil ich anscheinend alles in ihren Augen falsch mache,schreit sie mich an: „Versuchen sie nicht,mich wütend zu machen! Dann können sie was erleben!Und DANACH dürfen sie sich gerne über mich beschweren!“ Ich lächelte dabei die ganze Zeit,obwohl ich innerlich im Aufruhr war. Ich versuchte,meine naive Blondchen-Masche durchzuhalten,aber das gelang mir nur zum Teil. 11.00-12.30 Uhr Mittagspause Unsere Frau G wird von einer wütenden Sachbearbeiterin besucht. Frau G weigert sich hartnäckig,die Modulschulung über sich ergehen zu lassen,und soll nun mit ihren Zeugnissen und Lebenslauf für ein besonderes Schikaneprogramm morgen bei ihr erscheinen. Frau P meinte,sehr zu meinem Erstaunen:“Das haben sie nicht von mir,aber sie müssen ihre Zeugnisse nicht mitbringen!Das geht die nichts an. Man muss sich auch als Hartz 4 Empfänger nicht alles gefallen lassen!“ Ich glaubte,ich hörte nicht recht!
12.30-13.30 Uhr Unkraut zupfen 13.30-14.30 Uhr Pause 14.30 Uhr Wir dürfen gehen,aber vorher mussten wir unsere Sachen packen und mi in den Garten nehmen. Unseren Raum durften wir nicht mehr betreten,und mussten uns bein gehen daran vorbei schleichen,weil eine Jobcenter- Delegation mit den Lehrlingen sprach,und die nicht mitkriegen sollten,das wir eher gehen durften.
06.06.2013
Ich weinte an diesem Tag sehr viel,und aß viel Süßes,um meinen Kummer zu ertragen,und ließ mich am nächsten Tag wegen Magenschmerzen krank schreiben.
07.06.2013
Ich beschloss,gegen Frau P. vorzugehen. Immerhin diskriminierte sie Behinderte mit vielen Zeugen die es hörten!Irgend etwas musste ich unternehmen.
10.06.2013
Modulschulung! 7.00-12.00 Uhr Wir sollen lernen,wie man richtig telefoniert,und als Anschauungsmaterial wurde uns ein Spielzeugtelefon auf den Tisch gestellt. Der Dozent spricht einfache Begriffe wie Feedback falsch aus,und empfiehlt uns,in Bewerbungen besser nicht zu erwähnen,das wir in einer Maßnahme stecken,da das beim eventuellen Arbeitgeber falsch ankommen könnte. Später bekommen wir Denksportaufgaben vorgesetzt,und wechseln zum ´Bespaßungsprogramm´über. Selbst die Rätsel die wir lösen sollen,empfinde ich als absolut geistesgestört,und der Dozent gab zum Besten,das Sträflinge im Gefängnis diese Aufgaben am besten lösen könnten . Dieses Rätsel verstörte mich dabei besonders: „Dies ist die Geschichte eines Mädchens. Während der Beerdigung ihrer Mutter sah sie einen Mann den sie nicht kannte. Sie war von ihm so überwältigt,und sie war sich so sicher,er sei der Mann ihrer Träume,das sie sich in ihn verliebte. Doch nach der Beerdigung verschwand er und sie sah ihn nicht wieder. Wenige Tage später tötete sie ihre Schwester. Warum? „ Meine Sozialpädagogin tauchte wieder auf. Sie wollte meine Maßnahmenachweise einsammeln,und ich sagte,ich müsse die erst zu Hause kopieren. 12.30-15.15 Uhr Wir wurden vor PC´s geparkt und müssen unsere Zeit absitzen,bis wir gehen dürfen. Es ist jetzt 14.30 Uhr,mein Buch ist fast ausgelesen,und ich langweile mich in´s Grab
In diesem Tread werd ich mal ein paar Ausschnitte,meiner bewegten,zahlreichen Maßnahmeabenteuer einstellen.
Es werden keine Namen genannt,und private Angaben über die Teilnehmer gibt es nicht.
Dieses Tagebuch stellt eine Möglichkeit für mich dar,mit dieser kranken Nummer einigermaßen fertig zu werden(andere Zwecke gebe ich nicht bekannt,da meine SB und wahrscheinlich auch der MT hier mitliest).
LG
GL.
07.05.2013
7.00-8.30 Uhr
Es regnet. Wir werden angewiesen,trotzdem bis zur Pause draußen zu stehen und ´einen guten Eindruck´zu machen. So standen wir also unter Balkonen herum um nicht nass zu werden,und ich erfuhr,das in den dazugehörigen Wohnungen tatsächlich Leute zur Miete wohnen. Wir sollen eine kleine Rabatte von Unkraut befreien,auf die die betreffenden Mieter von ihrem Balkon aus blicken konnten. So spart sich das VMKB wohl den Hausmeister,und ich fragte mich,ob die Teilnehmer in den Wohnungen auch Rohre,Elektronik,Heizungen ec. Reparieren müssen,wenn diese defekt sind.
8.30-9.00 Uhr Frühstückspause. Danach fingen wir mit der ´Arbeit´an. Wir mussten also diese kleine Rabatte vom Unkraut befreien und waren dabei 9 Teilnehmer. Normalerweise wären wir damit in einer halben Stunde fertig geworden,aber Herr P,unser Dozent meinte:“Macht langsam,die Arbeit muss den ganzen Tag reichen.“ Also quälten wir uns im Zeitlupentempo durch das Unkraut bis wir 11.00-12.00 Uhr Mittagspause hatten. Danach mussten wir noch bis 13.00 Uhr so aussehen,als würden wir an der längst fertigen Rabatte arbeiten. 12.00-14.30 Uhr. Unkraut jäten im Garten. Immer 10 Minuten arbeiten und dazwischen je 20 Minuten Pause. 14.30-14.45 Uhr Vorlaufen ins Zimmer. 14.45-15.15 Uhr Warten bis wir gehen durften.
08.05.2013
7.00-8.30 Uhr Wir wurden mit der Ermahnung,möglichst langsam zu sein auf die Rabatten am Parkplatz geschickt. Wir sollten das Unkraut mit der Hand rausreißen,damit wir möglichst nicht so schnell fertig werden würden. 8.30-9.00 Uhr Frühstückspause. Ich kaufte mir einen Pudding in der Kantine und fand keinen einzigen sauberen Löffel,den ich zum Essen hätte benutzen können. Am Tag zuvor,beobachtete ich in der Kantinenküche,das die Teilnehmer,die dort das Essen zubereiteten,Ringe, Nagellack und Uhren,lange,künstliche Fingernägel etc. trugen,die eigentlich nicht in eine Küche gehören sollten. Mir verging der Appetit.
Um die Monotonie unserer ´Arbeit´einmal aufzuzeigen,machte ich mir den Spaß,jede Arbeits,und Pausenphase einmal exakter zu notieren. 9.00-9.15 Uhr Unkraut mit der Hand zupfen 9.15-9.30 Uhr Pause 9.30-9.45 Uhr Unkraut mit der Hand zupfen 9.45-10.15 Uhr Pause 10.15-10.40 Uhr Unkraut mit der Hand zupfen. Dazwischen erschien Frau A.,meine Sozialarbeiterin,und fragte nach dem Vertrag. Ich sagte,dieser läge noch bei meinem Anwalt,und sie meinte,sie müsste das jetzt meiner Sachbearbeiterin mitteilen. 10.40-11.00 Uhr Pause 11.00-11.05 Uhr Eimer wegtragen 11.05-12.15 Uhr Mittagspause 12.15-12.30 Uhr In den Garten laufen 12.30-13.00 Uhr Pause 13.00-13.15 Uhr Unkraut zupfen. Diesmal durften wir Geräte benutzen. 13.15-13.30 Uhr Pause 13.30-14.00 Uhr Unkraut zupfen 14.00-14.30 Uhr Pause 14.30-14.45 Uhr Zurück ins Zimmer laufen 14.45-15.15 Uhr Warten bis wir gehen durften.
15.05.2013
7.00-8.00 Uhr Botanische Führung 8.00-8.30 Uhr Warten auf die Pause 8.30-9.00 Uhr Frühstückspause 9.00-9.20 Uhr In den Garten laufen 9.20-10.00 Uhr Pause 10.00-10.15 Uhr Bretter sortieren 10.15-10.45 Uhr Pause 10.45-11.00 Uhr Vor ins Zimmer laufen 11.00-12.00 Uhr Mittagspause 12.00-12.15 Uhr In den Garten laufen 12.15-12.45 Uhr Pause Die Frauen der Gruppe rund um Frau P. lästerten über Herrn M. Dieser hatte in seiner Jugend vielleicht Morbus Scheuermann,was dazu führte,das er mit seinem krummen Rücken,fast nur noch auf den Boden schauen,und sich nicht aufrichten kann. Er leidet an einer Trichterbrust und einem starken Schultervorstand. Die Teilnehmer und die Dozentin Frau P. machten sich über sein Aussehen lustig,und wie eklig das doch wäre. Nur die kleine M aus K beschwerte sich laut über diese Hetze der Frauen,während ich mich fragte,welcher herzlose Sachbearbeiter so einen kranken Menschen in so eine Maßnahme stecken würde. Die Männer brachen die Steinlaube an diesem Tag ab,und ich weiß,das ein Morbus Scheuermann-Patient sein ganzes Leben lang an chronischen Schmerzen leidet,und eigentlich für solche schwere Arbeit ausfällt. 12.45-13.00 Uhr Bretter sortieren 13.00-13.45 Uhr Ich war wirklich angewidert von diesen gemeinen Lästereien,also meldete ich mich ab und ging zu Frau A. Ich fragte sie,wie lange ich noch festgehalten werden würde,und sie meinte nur mit einem Lächeln:“Aber Frau ...,wir halten sie doch nicht fest,wir wollen,das ihr Aufenthalt hier,ihrer beruflichen Zukunft förderlich ist,und sie so viel wie möglich davon haben.“ Natürlich bekam auch ich in dieser ganzen Zeit kein einziges Vermittlungsangebot,von dem ich ´etwas gehabt´hätte. 14.00-14.30 Uhr Zurück in den Garten und Bretter sortieren . 14.30-14.45 Uhr Vor ins Zimmer laufen 14.45-15.15 Uhr Warten bis wir gehen durften. Ich ließ meinen ´Maßnahmenachweis´von Herrn P unterschreiben,der Aufgrund unserer dürftigen Beschäftigung kaum eingetragene Aktivitäten enthielt,und er sagte mir,mit ängstlichem Blick:“Da steht zu wenig!Sie müssen jede Zeile mit dem ausfüllen,was sie heute gemacht haben!Das muss vollgeschrieben sein,damit das beim Amt Eindruck macht!“ Da hörte ich folgende Tatsache deutlich zwischen den Zeilen heraus: Herr P und Co. Werden mit diesen Nachweisen kontrolliert,ob sie ihre Arbeit auch richtig machen,und werden gefeuert,wenn sie ein gewisses Pensum nicht einhalten. Dafür sollen die Teilnehmer,die eigentlich nichts zu tun haben,lügen.
03.06.2013
7.00-8.30 Uhr Pflastersteine in der Halle verlegen. Eigentlich wird dieser Ort auch Sandkasten genannt. 8.30-9.30 Uhr Pause 10.30-11.00 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. 11.00-12.00 Uhr Mittagspause 12.00-13.00 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. 13.00 Uhr Ausfall wegen Hochwasser
04.06.2013
7.00-8.00 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. 8.00-8.30 Uhr Auf die Pause warten 8.30-9.30 Uhr Frühstückspause 9.30-11.30 Uhr Pflastersteine im Sandkasten verlegen. Meine Sozialpädagogin tauchte auf,sie meinte,das ich ab Montag nächste Woche Modulschulung hätte,und nun doch nicht aus dem VMKB heraus käme,zumindest so lange,bis das Jobcenter etwas anderes anordnet. Meine ohnehin angeschlagene Stimmung sank auf einen neuen Tiefpunkt. 11.30-12.30 Uhr Mittagspause 12.30-13.10 Uhr Pflastern im Sandkasten. 13.10-13.30 Uhr Pause 13.30-14.40 Uhr Pflastern im Sandkasten. 14.40-15.15 Uhr Warten bis wir nach hause durften.
05.06.2013
7.00-8.00 Uhr Botanische Führung. Frau P. ist wieder da. Vom ersten Moment an hackt sie auf mir herum,und versucht,mich dumm dastehen zu lassen. Es sollte noch schlimmer werden. 8.00-8.30 Uhr Warten auf die Pause 8.30-9.30 Uhr Frühstückspause 10.00-11.00 Uhr Frau P. erklärte mir in ihrem gemeinsten,patzigsten Tonfall,wie man am besten Umgräbt,und weil ich anscheinend alles in ihren Augen falsch mache,schreit sie mich an: „Versuchen sie nicht,mich wütend zu machen! Dann können sie was erleben!Und DANACH dürfen sie sich gerne über mich beschweren!“ Ich lächelte dabei die ganze Zeit,obwohl ich innerlich im Aufruhr war. Ich versuchte,meine naive Blondchen-Masche durchzuhalten,aber das gelang mir nur zum Teil. 11.00-12.30 Uhr Mittagspause Unsere Frau G wird von einer wütenden Sachbearbeiterin besucht. Frau G weigert sich hartnäckig,die Modulschulung über sich ergehen zu lassen,und soll nun mit ihren Zeugnissen und Lebenslauf für ein besonderes Schikaneprogramm morgen bei ihr erscheinen. Frau P meinte,sehr zu meinem Erstaunen:“Das haben sie nicht von mir,aber sie müssen ihre Zeugnisse nicht mitbringen!Das geht die nichts an. Man muss sich auch als Hartz 4 Empfänger nicht alles gefallen lassen!“ Ich glaubte,ich hörte nicht recht!
12.30-13.30 Uhr Unkraut zupfen 13.30-14.30 Uhr Pause 14.30 Uhr Wir dürfen gehen,aber vorher mussten wir unsere Sachen packen und mi in den Garten nehmen. Unseren Raum durften wir nicht mehr betreten,und mussten uns bein gehen daran vorbei schleichen,weil eine Jobcenter- Delegation mit den Lehrlingen sprach,und die nicht mitkriegen sollten,das wir eher gehen durften.
06.06.2013
Ich weinte an diesem Tag sehr viel,und aß viel Süßes,um meinen Kummer zu ertragen,und ließ mich am nächsten Tag wegen Magenschmerzen krank schreiben.
07.06.2013
Ich beschloss,gegen Frau P. vorzugehen. Immerhin diskriminierte sie Behinderte mit vielen Zeugen die es hörten!Irgend etwas musste ich unternehmen.
10.06.2013
Modulschulung! 7.00-12.00 Uhr Wir sollen lernen,wie man richtig telefoniert,und als Anschauungsmaterial wurde uns ein Spielzeugtelefon auf den Tisch gestellt. Der Dozent spricht einfache Begriffe wie Feedback falsch aus,und empfiehlt uns,in Bewerbungen besser nicht zu erwähnen,das wir in einer Maßnahme stecken,da das beim eventuellen Arbeitgeber falsch ankommen könnte. Später bekommen wir Denksportaufgaben vorgesetzt,und wechseln zum ´Bespaßungsprogramm´über. Selbst die Rätsel die wir lösen sollen,empfinde ich als absolut geistesgestört,und der Dozent gab zum Besten,das Sträflinge im Gefängnis diese Aufgaben am besten lösen könnten . Dieses Rätsel verstörte mich dabei besonders: „Dies ist die Geschichte eines Mädchens. Während der Beerdigung ihrer Mutter sah sie einen Mann den sie nicht kannte. Sie war von ihm so überwältigt,und sie war sich so sicher,er sei der Mann ihrer Träume,das sie sich in ihn verliebte. Doch nach der Beerdigung verschwand er und sie sah ihn nicht wieder. Wenige Tage später tötete sie ihre Schwester. Warum? „ Meine Sozialpädagogin tauchte wieder auf. Sie wollte meine Maßnahmenachweise einsammeln,und ich sagte,ich müsse die erst zu Hause kopieren. 12.30-15.15 Uhr Wir wurden vor PC´s geparkt und müssen unsere Zeit absitzen,bis wir gehen dürfen. Es ist jetzt 14.30 Uhr,mein Buch ist fast ausgelesen,und ich langweile mich in´s Grab