Hallo Downunder10,
eine Bitte vorweg, mach bitte häufig Absätze und einige Leerzeichen in deine Beiträge, das ist sonst sehr schwierig zu lesen und dann wirst du auch nicht viele Antworten bekommen ...
Gerade wer dir vielleicht helfen könnte, hat auch schon oft Schwierigkeiten mit den Augen oder mit der Konzentration bei solch "kompakten Text-Blöcken" ...
Danke für deine Aufmerksamkeit ...
Ich brauche dringend einen Rat. Mein Lebensgefährte und ich sind seit 40 Jahren ein Paar, lebten aber die letzten 15 Jahre in getrennten Wohnungen.
Im April hat er eine schwere Lungenentzündung und eine Blutvergiftung bekommen, von der er sich nicht mehr erholt hat. Die Ärzte hatten ihn soweit stabilisiert, so dass er nach Hause entlassen werden konnte.
Er ist aber seit April ein Pflegefall mit Pflegegrad 3 eine Höherstufung wurde letzte Woche beantragt. Mein Lebensgefährte ist zu 100% bettlägerig, kann nichts mehr alleine machen.
Unsere Tochter fährt morgens vor der Arbeit und Abends nach der Arbeit und pflegt ihn.
Er soll sich noch eine schöne Zeit machen.
Die "schöne Zeit" wird aber noch warten müssen wenn jetzt zunächst der Umzug erfolgen soll in deine Wohnung (wie groß ist die ???), da wird wohl ne Menge Arbeit und Bürokratie auf dich zukommen.
Wer soll das denn alles erledigen und die Wohnung von ihm dann ausräumen, da bleibt dir doch gar keine Zeit (und wohl auch keine Kraft mehr) ihn daneben so zu pflegen, wie du es vor hast in deiner Wohnung.
Er hat im gesamten Skelettsystem Knochenmetastasen, vor allem in der Hüfte und in der Wirbelsäule. Er hat einen unbefristeten Behinderungsgrad von 100 %.
Jetzt will ich ihn zu mir in meine Wohnung aufnehmen und wir wollen auch heiraten.
Schade, dass ihr euch nicht früher dazu entschließen konntet, bei seinem Gesundheitszustand solltet ihr wohl sehr bald erst mal heiraten wenn du ihm diesen Wunsch nun noch erfüllen willst ...
Dafür könnte es ja schnell zu spät sein, wenn schon jeden Tag alles "vorbei" sein kann für euch beide ...
Unsere finanzielle Situation sieht so aus: Er bekommt Erwerbsminderungsrente und stockt beim Sozialamt zu 50 % auf.
Ich habe auch Erwerbsminderungsrente und stocke ebenfalls auf, allerdings im Gegensatz zu meinem Lebensgefährten stocke ich nur mit einem ganz geringen Betrag auf.
Das dürfte wohl auch sinnvoller sein den Ämtern gegenüber, dass ein Ehepaar auch zusammen in der gleichen Wohnung leben möchte.
Ihr werdet dann aber auch nur noch Zuschüsse wie ein Ehepaar bekommen, also
NICHT mehr
JEDER den vollen Regelsatz (als Berechnungs-Grundlage) und die "eigene" Miete", es wird also direkt weniger Geld für euch beide zusammen herauskommen wenn ihr dann verheiratet seid.
Darüber wurde offenbar noch gar nicht nachgedacht ???
Sollen wir erst heiraten und dann die Wohnung kündigen?
Wann müssen wir das Sozialamt vom geplanten Umzug und Heirat in Kenntnis setzen.
Regulär läuft die Kündigungsfrist für eine Wohnung 3 Monate, es sei denn es gibt in seinem Mietvertrag eine kürzere Frist ... aktuell wäre noch möglich die Wohnung zu Ende November zu kündigen, wenn die Kündigung bis spätestens 05.09. schriftlich beim Vermieter vorliegt.
Wie schnell man in Hamburg (unter euren besonderen Umständen) heiraten kann ist mir so genau nicht bekannt, es müsste ja auch so organisiert werden, dass es eher zu Hause stattfindet ... dein Partner kann ja nicht zum Standesamt.
BEIDE Sozial-Ämter müssen dann umgehend über die Eheschließung informiert werden und werden auch direkt die Leistungen dann "anpassen", das bedeutet weniger Geld vom Amt für euch
BEIDE ... der Regelsatz für Partner beträgt nur noch 382,- € (pro Person) und nicht mehr wie bisher 424,- €, die Grundlage für die Berechnung eurer Zuschüsse als Einzelpersonen waren.
Würde das Sozialamt ihm eine Umzugspauschale gewähren? Es sind noch viele Dinge, die er mitnehmen möchte.
Die Frage ist ja zunächst mal, ob bei dir auch Platz genug sein wird für Alles, was er gerne mitnehmen möchte ... und für
ALLES was für seine Pflege erforderlich ist ???
Sobald er dann offiziell bei dir wohnt wird sein
AMT auch die Miete
NICHT mehr weiter zahlen für seine Wohnung, die muss aber mindestens bis Ende November noch gezahlt werden, es sei denn du findest (früher) einen Nachmieter und sein Vermieter ist damit einverstanden, dass der dann dort einziehen wird.
Dann kann es aber zeitlich noch enger werden die Wohnung räumen zu müssen (wegen Renovierung könnte man sich vielleicht mit einem Nachmieter einig werden), die Kaution wird meist erst nach 6 Monaten ausgezahlt, die hilft euch also aktuell noch gar nicht weiter.
Davon wird sich sein Vermieter zumindest noch offene Nebenkosten sichern wollen ...
Ich kann den Umzug nicht machen, ich bin 63 Jahre alt, kann nichts tragen und habe auch keinen Führerschein.
Unsere Tochter hat auch keinen Führerschein.
Wenn Niemand von euch einen Führerschein und ein Auto hat muss ja sogar Kleinkram irgendwie anders transportiert werden, was man sonst mit einem PKW schon mal zwischendurch zur anderen Wohnung bringen könnte ...
Wir sind vor gut 5 Jahren (komplett) umgezogen (beide um die 60 und gesundheitlich eingeschränkt), ich weiß noch gut was da alles an Kosten und Arbeit anfällt ... je weniger man noch selber machen kann, umso teurer wird das werden und vom Sozial-
AMT wird das ganz sicher nicht alles übernommen ...
Auch wenn es bei euch kein Komplett-Umzug wird, muss seine Wohnung ja leergeräumt werden und ich kann mir nicht vorstellen, dass nun
ALLES was er dort besitzt, mit in deine Wohnung passen wird.
Es muss also schon überlegt / entschieden und sortiert werden was mit kann und was irgendwie anders weg muss ... stell dir das nicht so einfach vor, da "nebenbei" auch noch seine Pflege weiter durchführen zu können wie bisher.
Für Möbeltransporte muss man wohl 2 - 3 Kostenvoranschläge einreichen beim Amt und dafür sollten sich die Unternehmen zunächst mal vor Ort ansehen, was konkret transportiert werden
MUSS (wegen Fahrzeug-Größe und Anzahl der Helfer), auch an die Entsorgung der Stücke, die nicht mehr mit können muss gedacht werden, man kann versuchen gute Sachen oder Gegenstände noch zu verkaufen.
Darum muss man sich aber auch selber kümmern ... sonst kostet es extra ...
Und die alte Wohnung von ihm muss renoviert werden.
Ist nicht viel, aber das muss man ja machen, ansonsten kommt man ja in Schulden.
Würde das Sozialamt dann auch die Renovierungskosten zahlen?
Dazu wurde dir ja schon was geschrieben, wenn der Mietvertrag das (berechtigt) fordert werden (vermutlich) auch Kostenvoranschläge verlangt von Malerfirmen ...
In unserem Falle hatte der Vermieter eine eigene Malerfirma und wir konnten uns darauf einigen, dass die (nach Kostenvoranschlag für uns) beauftragt wird und die Kosten dann aus der Kaution bezahlt werden ... die restliche Kaution bekamen wir auch erst nach über 6 Monaten überwiesen.
Wir sind 400 km weit weg gezogen und konnten auch schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst renovieren.
Wir hatten allerdings das Glück, dass wir den Umzug selbst bezahlen konnten, aus unseren Ersparnissen.
Eigentlich habe ich auch nichts von einer Heirat nach 40 Jahren.
Um die Witwenrente zu bekommen, müssten wir mindestens 1 Jahr verheiratet sein und das werden wir nicht mehr schaffen.
Es ist sein letzter Wunsch und den werde ich ihm gern erfüllen.
Das kannst du nur selber wissen, wenn er so eine kleine Rente bezieht käme da ohnehin nicht viel bei raus (als Witwenrente) aber eine Heirat kostet auch Geld und muss organisiert werden, auch wenn man "sich nur noch zusammenschreiben" lässt, damit er dann seinen Frieden finden kann ... ich weiß nicht wie du das Alles zusammen überhaupt stemmen willst und hoffendlich noch rechtzeitig ...
Mir machen nur die Behördengänge Angst. Ich kann auf keinen Fall finanziell eine Wohnungsräumung und Renovierung stemmen.
Das kann ich mir gut vorstellen und es wird weniger Geld werden als aktuell noch jeden Monat kommt vom Sozial-Amt, denn man geht natürlich davon aus, dass Eheleute auch finanziell füreinander einstehen werden.... darum gilt dann auch der geringere Regelsatz.
Solche Extra-Kosten sind da nicht vorgesehen und die Pauschalen von den Ämtern meist sehr knapp bemessen wenn was bewilligt wird.
Du musst
ALLES unbedingt immer schriftlich beantragen, damit du auch einen schriftlichen Bescheid bekommen musst ... und oft muss man den Ämtern "hinterher laufen" weil die sich zu viel Zeit lassen für die Entscheidungen.
Zuständig wäre dafür dann wohl
DEIN Sozial-AMT aber das weiß ich nicht genau, weil der Partner ja bei dir einziehen wird ...
Möchte mich eigentlich finanziell nicht in ein ungesichertes Fahrwasser begeben.
Das wird sich kaum vermeiden lassen, es ist auch möglich, dass man dir nur ein Darlehen geben will für diese Umzugs- und Renovierungs-Kosten, das ist dann natürlich in Raten zurück zu zahlen.
Klar, wir werden weiterhin unsere Erwerbsminderungsrente bekommen.
Na-Ja, die reichen ja jetzt schon nicht zum Leben
OHNE Zuschüsse vom Sozial-Amt, das wird ja nicht mehr weil er dann bei dir wohnt und gepflegt wird.
Im Gegenteil werdet ihr dann weniger Zuschüsse bekommen von deinem Amt, was dann ja zukünftig für euch beide zuständig wird, wenn er offiziell bei dir wohnt ... oder auch schon wenn die Heirat bekannt gegeben wird.
Mein Vermieter hat schon sein Einverständnis für die Aufnahme gegeben und wenn wir verheiratet sind braucht man eigentlich auch nicht mehr die Genehmigung des Vermieters.
Die braucht man auch
NICHT wenn man seinen Lebenspartner in die Wohnung aufnehmen möchte, noch darf man selbst entscheiden mit wem man als Paar zusammen leben möchte, das geht auch
OHNE Trauschein genauso.
Mein Partner hat auch schon lange mit bei mir gewohnt, als wir noch nicht verheiratet waren ... er ist bei mir mit in die Wohnung eingezogen, als meine jüngere Tochter ausgezogen war, um mit ihrem Partner (und heutigen Ehemann) in Hamburg zu leben...
MfG Doppeloma