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Im örtlichen Regierungsblatt, pardon: "Lokalzeitung", findet sich heute ein Artikel dazu, was hier ganz bekannte Politiker und städtische Bedienstete zu den jüngsten Vorschlägen von Westerwelle und Hannelore Kraft meinen:
Diskussion um Langzeitarbeitslosigkeit auch in Bonn (11.03.2010) | Bonn | Lokales | General-Anzeiger Online - Bonn
Ja klar - und ein Ei vom Konsum...
Soso, Herr v. Grünberg ist also für mehr Einfluss der Kommunalpolitiker auf die ARGE/Jobcenter, vermutlich weil wir in den letzten 5 Jahren gesehen haben, wie wunderbar der kommunale Einfluss ist - von Kommunen, die pleite bis über beide Ohren sind und jeden Cent bei den Kosten der Unterkunft einsparen wollen - und dabei nicht davor zurückscheuen, auch offen rechtswidrig zu handeln, wie unzählige Sozialgerichtsurteile beweisen.
Wer sich in Bonn noch fragte, wo man am 9. Mai bei der Landtagswahl auf keinen Fall ein Kreuzchen machen sollte (Herr Grünberg kandidiert mal wieder), dem sollte die Entscheidung jetzt erheblich leichter fallen.
Diskussion um Langzeitarbeitslosigkeit auch in Bonn (11.03.2010) | Bonn | Lokales | General-Anzeiger Online - Bonn
Doch auch der Geschäftsführer der Bonner ARGE, Dieter Liminski, grundsätzlich ein Befürworter des Förderns und Forderns à la Hartz IV, hält die gesetzlichen Regelungen der Euro-Jobs (im ARGE-Deutsch "Arbeitsgelegenheiten") für zu starr: "Das Sozialgesetzbuch erlaubt nicht, mit den Arbeitsgelegenheiten Menschen direkt wieder in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen."
[...]
Liminski behauptet, dass sich der Vorschlag von Hannelore Kraft in Bonn relativ leicht umsetzen ließe - wenn denn das Gesetz die Möglichkeiten böte. In Bonn gebe es zurzeit allein rund 1 200 Ein-Euro-Jobs, davon beispielsweise 60 bei den Stadtwerken, die am Mittwoch der ARGE zusätzlich 40 Stellen für Langzeitarbeitslose angeboten haben.
Und das Angebot an Arbeitsgelegenheiten ließe sich, auch hinsichtlich der von Kraft vorgeschlagenen Jobs, in Bonn noch ausweiten - "ohne reguläre Arbeitsplätze zu vernichten", so Liminski.
Ja klar - und ein Ei vom Konsum...
"Arbeit gibt es genug", glauben auch von Grünberg und Salzburger. Selbst schwer zu vermittelnde Arbeitslose könnten in der Alten- und Kinderbetreuung helfen oder einfache Hausmeisterdienste verrichten. Beide SPD-Politiker geben zu, dass die von Rot-Grün eingeführte Hartz-Gesetzgebung in einigen Punkten dringend reformiert werden müsse.
So fordern beide beispielsweise, dass die Kommunalpolitik nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Struktur der Job-Center in Zukunft mehr Einfluss auf diese bekommen müsse. Den beiden SPD-Politikern ist die Arbeit der Bonner ARGE vielfach zu undurchsichtig: angefangen von der Verwendung der Bundesmittel bis hin zu fragwürdigen Sanktionierungen einzelner Arbeitsloser.
Soso, Herr v. Grünberg ist also für mehr Einfluss der Kommunalpolitiker auf die ARGE/Jobcenter, vermutlich weil wir in den letzten 5 Jahren gesehen haben, wie wunderbar der kommunale Einfluss ist - von Kommunen, die pleite bis über beide Ohren sind und jeden Cent bei den Kosten der Unterkunft einsparen wollen - und dabei nicht davor zurückscheuen, auch offen rechtswidrig zu handeln, wie unzählige Sozialgerichtsurteile beweisen.
Wer sich in Bonn noch fragte, wo man am 9. Mai bei der Landtagswahl auf keinen Fall ein Kreuzchen machen sollte (Herr Grünberg kandidiert mal wieder), dem sollte die Entscheidung jetzt erheblich leichter fallen.