Die Arbeitsagentur will mich in die Maßnahme Unterstützte Beschäftigung nach § 55,
SGB IX schicken, bei der es sich um eine Maßnahme für behinderte Menschen mit schwerwiegenden Leistungseinschränkungen handelt.
Dort sollen mir die Pädagogen beibringen, die Einschränkungen, die ich habe, am Arbeitsleben teilzunehmen, zu überwinden.
Ich habe große Angst vor dieser Maßnahme, denn ich befürchte, sie werden mich zwingen wollen, alles auszuhalten und mitzumachen, was die Arbeitgeber wollen, aus mir einen perfekten Sklaven zu machen, der sich nicht widersetzt.
Einerseits weiß ich, dass ich eine professionelle Unterstützung benötige, weil ich mit den vielen Problemen und Konflikten, die ich am Arbeitsplatz immer habe, alleine nicht zurechtkomme.
Ich habe jedoch mit den Pädagogen vom IFD die Erfahrung gemacht, dass es darum geht, Menschen völlig zu brechen, die gewisse äußere Arbeits-Bedingungen nicht aushalten können und außerdem sich gegen Ausbeutung, Leistungsdruck/Arbeitsverdichtung zur Wehr setzen und als unbeliebte und schwierige Arbeitnehmer gelten.
Es geht um Unterdrückung und Unterwerfung eigensinniger und nonkonformistischer Personen mit sozialistisch-marxistischer Orientierung, die sich gegen neoliberale Zumutungen in der Arbeitswelt zur Wehr setzen wollen.
Wenn ich am Arbeitsplatz merke, dass eine Aufgabenstellung mich überfordert und ich trotzdem mich bemühe, über meine Grenzen zu gehen (weil auf mich Druck ausgeübt wird), werde ich dadurch ganz unruhig, zerfahren, aggressiv, mache Fehler und gerate in einen depressiv-aggressiven Zustand und entwickle gesundheitliche Probleme wie Schlafstörungen, Herzstolpern, Müdigkeit, starke Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und extreme Periodenschmerzen.
Ich habe gewisse Einschränkungen, die ich nicht überwinden kann und dessen Überwindungsversuche mich ganz krank machen. Aber ich habe das schon oft erlebt, dass es von den Pädagogen nicht akzeptiert wird, wenn ich Grenzen setzen will.
Ich bin hochsensibel, habe inzwischen völlig zerrüttete Nerven, fühle mich sehr schnell seelisch überfordert und breche schnell zusammen, wenn man Druck auf mich ausübt, schneller arbeiten zu müssen, als ich es geistig bewältigen kann oder sonstige Dinge zu machen, die ich nicht ausführen kann.
Auf der anderen Seite will ich unbedingt mein eigenes Geld verdienen und vom Jobcenter unabhängig werden, das ist mein festes Ziel. Ich bringe ja die Bereitschaft mit, mich anzupassen, soweit mir dies geistig-seelisch und körperlich möglich ist. Aber bei manchen Anforderungen oder auch äußeren Bedingungen, da fängt der Körper zu streiken an, da zeigt mir mein Körper deutlich eine Grenze.
Ich möchte, dass meine Grenzen und Einschränkungen akzeptiert werden.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Maßnahme gemacht?