Um ein bisschen mehr Klarheit für mich zu erlangen... Nach dem Durchlesen deiner Story habe ich noch Fragen und würde dich bitten, ob du mal antworten möchtest.
1. was war das für ein Arbeitgeber, was hat der Arbeitgeber dir gegenüber überhaupt verlauten lassen oder haben nur die Jobcenter-SB und die von der Arbeitsagentur gesprochen?
2. weiterhin fand das Gespräch also nicht im Jobcenter statt?
Also keine Einladung zum JC?
Welche Art Schriftstück oder Aufforderung und von wem genau hast du denn bekommen für dieses Vorstellungsgespräch? Und wenn du auch Aufstockerin bist was hatte denn jemand von der Agentur für Arbeit da zu suchen?
3. Wurde dir das überhaupt erklärt warum dieses Gespräch in so einem Rahmen stattfindet?
4. Wie hat sich denn überhaupt dieser potenzielle Arbeitgeber verhalten?
Wenn du selbstständige Aufstockerin bist, schützt dich das leider noch lange nicht vor irgendwelchen Vermittlungen in sozialversicherungspflichtige Arbeit. Das werden die immer wieder versuchen, vor allen Dingen kommt es hier auch auf den Umfang deiner Selbständigkeit an.
Es gibt Leute, die verdienen gerade mal 120 € mit einer "merkwürdigen" Selbständigkeit dazu und meinen, das müsste jetzt jahrelang von den Ämtern gefördert werden.
Da schauen die dann nicht allzu lange zu, sondern werden irgendwann mal mit dem Vorschlag kommen, dass man das ja nebenberuflich machen kann und in der Hauptsache soll man sich nach einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit umschauen.
Also dieses Schwert wird auch weiterhin über dir schweben. Besteht denn die Möglichkeit, dass du deine Selbständigkeit ausweiten kannst?
Hat es sich bei dieser Aktion denn um einen Job in einem Callcenter gehandelt? Einen solchen Job in dem Umfeld könnte man im Ernstfall auch mit einem ärztlichen Attest begegnen. Wenn du öfter solche Angebote bekommst explizit wo Callcenter solltest Du hier rüber mal nachdenken, damit deine Sachbearbeiterin hier offiziell Bescheid weiß dass sie sich diesen Zirkus sparen soll.
Ich weiß ja nicht wie gut oder schlecht du dich mit deinem JC verstehst... Aber wahrscheinlich würde ich einmal der Sachbearbeiterin schriftlich eine Anfrage tätigen, mit Kopie an die Geschäftsleitung und mich im Nachhinein über diese Art und Weise des Umgangs mit einem mündigen Bürger mal "verwundern". Ich würde wahrscheinlich so etwas in der Art schreiben wie am soundsovielten wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch mittels dem und dem Schreiben mit oder ohne Rechtsfolgenbelehrung angewiesen, dort am soundsovielten um so und so viel Uhr zu erscheinen.
Über die Anwesenheit einer Bearbeiterin von der Arbeitsagentur sowie die Anwesenheit meiner Sachbearbeiterin vom Jobcenter bei diesem Vorstellungsgespräch war ich überaus befremdet!
Der Termin fand in dieser Form für mich völlig unvorbereitet statt. Als erwachsener und mündiger Bürger fühle ich mich von einer derartigen Art und Weise einer Vorsprache bei einem Arbeitgeber nicht nur bevormundet, sondern es ergab sich eine für mich auch demütigende Situation!
Hierzu meine Frage: aufgrund welcher Rechtsgrundlage werden Vorstellungsgespräche bei einem Arbeitgeber in Begleitung von Mitarbeitern von der Arbeitsagentur oder Jobcenter durchgeführt - noch dazu ohne dass der Bewerber davon informiert wurde oder auch nur im geringsten die geforderte Qualifikation für diese Arbeitsstelle erfüllt?
Selbst wenn sich hier eine Rechtsgrundlage für finden würde, teile ich Ihnen mit, dass ich zukünftig in keiner Weise bereit bin, derartige Gespräche in Begleitung von Sachbearbeitern zu führen, die meine berufliche Zukunft betreffen.
Für mich stellte sich diese Situation als sehr würdelos dar.
Ich möchte mich hierüber ausdrücklich beschweren, da diese Art von "vorgeführt werden" bei einem Arbeitgeber bei mir nachhaltige gesundheitlich beeinträchtigende Auswirkungen hat.
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Also echt, je mehr ich drüber nachdenke desto mieser finde ich das. Und ich weiß auch sehr genau nach zu fühlen was es mit dir macht. Vor einigen Jahren sagte mir eine junge Sachbearbeiterin bei der Arbeitsagentur, die meine Tochter hätte sein können, einen ganz miesen Satz, und ich bin verdammt schlagfertig aber dazu fiel mir im Moment nichts mehr ein weil ich so schockiert war und ich verließ einfach nur den Raum und verfasste eine mega Beschwerde.
Das Ganze hat aber wochenlang in mir gewirkt, so dass ich tatsächlich eine Stunde bei einem Verhaltenstherapeuten zugebracht habe, um ihn zu fragen ob ich vielleicht nicht alle Latten am Zaun hätte, dass mir so etwas so nachhaltig Probleme bereitet.
Jedoch nachdem sich der Therapeut das alles reingezogen hatte, was ich ihm erzählt habe war auch er vollkommen entsetzt und sagte, es sei ganz natürlich, dass man sich nach so einem Erlebnis selber hinterfragt, aber dies wäre ein Erlebnis gewesen, wo er sagen muss, dass die Sachbearbeiterin nicht alle Kartoffeln in der Pfanne hat.
Dennoch vergisst man so etwas nicht.
Ich habe mit der Zeit lernen müssen dass ich viel zu tolerant und großzügig war und auf Harmonie und Konsens bedacht.
Heute ziehe ich meine Grenzen sehr sehr schnell.!
Es sieht so aus als wollte man an deiner Selbständigkeit kratzen und dich unbedingt in irgendwelche Maßnahmen stecken, wenn du ständig dich bei Callcentern bewerben sollst, wäre für dich unbedingt zu überlegen hier von ärztlicher Seite etwas zu tun . Ein ständiger Tinnitus z. B. und dass man sich mit vielen Leuten und Geräuschen in gemeinsamen Räumen nicht aufhalten kann ... würde z.b. eine Bewerbung bei Callcentern flach fallen lassen.
Ich bin z.b. sehr hochsensibel und habe damals bei der Arbeitsagentur gleich angegeben, dass gewisse Umstände für mich ein No-Go sind und ich in diesen Jobs keinesfalls Bewerbungen schreibe und nicht in einem solchen Umfeld arbeiten würde, da es mich innerhalb kürzester Zeit krank machen würde.
Das waren die üblichen Verdächtigen wie Call Center, Kik Takko, Bäckereien oder sonstiges Gedöns.
Such dir mal nebenbei einen gescheiten Therapeuten, mit dem du erforschen kannst, warum dich das so tief betroffen hat und der dir eventuell auch bei einer Verhinderung von solchen Jobs behilflich ist.
Wichtig wäre sich zu überlegen wie du z.b. deine Selbständigkeit ausweiten kannst oder ob irgendein minijob dazu dich weiter wegbringen könnte vom Jobcenter.