Ist eine nachträgliche eigene Stellungnahme zum Gutachten an die RV sinnvoll?

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Jackey

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Guten Tag,

ich war bei einer Gutachterin für den Widerspruch gegen einen Reha-Bescheid. Mittlerweile ist das Thema Reha erstmal vom Tisch und ich arbeite wieder (ohne Reha. und nicht Vollzeit). Ich habe nun auch endlich (dank der Hilfe des Praxisteams meiner Ärztin) die Kopie jenes Gutachtens bekommen.
Die Gutachterin hat einige Dinge korrekt wieder gegeben, z.T. aber auch nicht bzw. gar nicht. Ende des Gutachtens war jedenfalls, dass sie meinte, „mein Problem“ würde sich mit amb. Behandlung ausreichend behandeln lassen.
Ich überlege nun, ob ich der RV noch einen Brief schreiben und die Angaben richtig stellen soll. Ich weiß nicht, wie weit dieses Gutachten Auswirkungen auf spätere Reha-, etc. Anträge haben könnte. Macht es Sinn, der RV mitzuteilen, wie dieses Gutachten verlaufen ist (die Frau hat u.A. überwiegend von sich selbst geredet) und bestimmte Angaben richtig stellen? Sie hat z.B. eine Therapie weggelassen und meinte, dass ein einmaliger Facharztttermin nicht dazu geführt hätte, mir weiter ambulant Hilfe zu holen. …Eigentlich war das Ergebnis jenes Facharzttermins gewesen, dass die Fachärztin mich zum Widerspruch gegen den Reha-Bescheid ermutigt hat.

Also das Ding ist für dieses Mal eh durch, aber für mich ist halt jetzt die Frage, ob ich der RV nochmal einen Brief bezüglich des Gutachtertermins und der Richtigstellung einiger Angaben schicken soll?...Vor allen Dingen in Hinblick auf mögliche spätere Situationen.

Danke für hilfreiche Antworten!
 

Doppeloma

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Hallo Jackey,

ich war bei einer Gutachterin für den Widerspruch gegen einen Reha-Bescheid. Mittlerweile ist das Thema Reha erstmal vom Tisch und ich arbeite wieder (ohne Reha. und nicht Vollzeit).

Bischen konfus deine Anfrage, warum legst du Widerspruch ein (gegen eine Reha-Ablehnung nehme ich an), wenn du dann nach der Begutachtung wieder zur Arbeit gehst ... ???

Was heißt jetzt die Reha "ist vom Tisch", hast du einen Widerspruchsbescheid bekommen, der die Ablehnung bestätigt hat ???

Wie wurde denn die Ablehnung überhaupt begründet, wenn man meinte du brauchst keine Reha (es genügen ambulante Maßnahmen), dann hast du ja mit deinem Schritt die Arbeit (ohne Reha) wieder aufzunehmen eher bestätigt, was die DRV so meinte ...

So ganz nachvollziehbar ist das für mich daher nicht, was dich nun an dem Gutachten (wann war das ?) so aufregt nachträglich ... wenn schon bei der Begutachtung was nicht korrekt gelaufen ist, beschwert man sich darüber umgehend bei der DRV und nicht erst Monate später ... :icon_evil:

Du arbeitest nicht Vollzeit schreibst du oben, bedeutet das eine Stundenreduzierung wurde (bei der Wieder-Aufnahme der Tätigkeit) auf deinen Wunsch vorgenommen oder hast du bisher auch schon Teilzeit gearbeitet ???

Ein paar "Rätsel" weniger in deiner Frage wären nicht schlecht.

Ich habe nun auch endlich (dank der Hilfe des Praxisteams meiner Ärztin) die Kopie jenes Gutachtens bekommen.
Die Gutachterin hat einige Dinge korrekt wieder gegeben, z.T. aber auch nicht bzw. gar nicht. Ende des Gutachtens war jedenfalls, dass sie meinte, „mein Problem“ würde sich mit amb. Behandlung ausreichend behandeln lassen.

Was stört dich nun konkret daran, es bringt wenig bei solchen Gutachten zum "Krümel-Kacker" zu werden, das bringt doch gar nichts, die Schluss-Einschätzung scheint ja so falsch nicht zu sein, wenn du nun wieder arbeitest, oder ?

Ich weiß gar nicht mehr wie viele wesentliche aber auch unwesentliche "Fehler" es in unseren diversen Gutachten so gegeben hat, über die Jahre ...
Anfangs haben wir auch mal gedacht, es würde irgendwas bringen das zu "zerpflücken" und sich darüber aufzuregen mit umfangreichen Gegendarstellungen / Richtigstellungen ... es war völlig vergebliche Mühe ... sogar wenn wir das sehr zeitnah gemacht haben.

Ich überlege nun, ob ich der RV noch einen Brief schreiben und die Angaben richtig stellen soll. Ich weiß nicht, wie weit dieses Gutachten Auswirkungen auf spätere Reha-, etc. Anträge haben könnte.

Kann ich auch nicht beurteilen, was aktuell ambulant vielleicht noch ausreichend behandelbar war, kann ja in einigen Jahren ganz anders aussehen, besonders wenn du inzwischen viele ambulante Therapien durch hast.

Immerhin hat ja die DRV ihr Ziel erreicht und dir keine Reha bewilligt und bezahlt, jedenfalls aktuell nicht ... was willst du denen da noch Briefe zu ihren Gutachten schreiben ... man wird dir (vermutlich) nicht mal antworten. :icon_evil:

Macht es Sinn, der RV mitzuteilen, wie dieses Gutachten verlaufen ist (die Frau hat u.A. überwiegend von sich selbst geredet) und bestimmte Angaben richtig stellen?

Aus meiner Sicht macht das KEINEN Sinn, es ist eine ärztliche Stellungnahme und die Nächste wird auch wieder Ungenauigkeiten und einige Fehler enthalten ... hätte ich früher auch nicht angenommen, wie "leicht" man so was bei den Behörden nimmt.

Sie hat z.B. eine Therapie weggelassen und meinte, dass ein einmaliger Facharztttermin nicht dazu geführt hätte, mir weiter ambulant Hilfe zu holen. …Eigentlich war das Ergebnis jenes Facharzttermins gewesen, dass die Fachärztin mich zum Widerspruch gegen den Reha-Bescheid ermutigt hat.

Durchgeführte Therapien lassen sich ja auch anders beweisen, wenn das erforderlich wäre und nicht nur durch Erwähnung in einem Gutachten und, die Ermutigung durch die Fachärztin zum Widerspruch dürfte wohl kaum von relevanter Bedeutung sein ...

Hat dich diese Fachärztin denn auch durch Kopien entsprechender medizinischer Unterlagen dabei unterstützt, mit dem Widerspruch Erfolg haben zu können oder war das auch nur "nette Konversation" ... :icon_kinn:

Also das Ding ist für dieses Mal eh durch, aber für mich ist halt jetzt die Frage, ob ich der RV nochmal einen Brief bezüglich des Gutachtertermins und der Richtigstellung einiger Angaben schicken soll?...Vor allen Dingen in Hinblick auf mögliche spätere Situationen.

Vergiss es doch einfach, du könntest dein halbes Leben mit solchen Briefen zur Richtigstellung irgendwelcher Gutachten oder anderem "Behörden-Bla-Bla" verbringen und verschwendest damit nur DEINE Lebens-Zeit ...

Bis du dort mal wieder einen neuen Antrag stellst, verstaubt deine DRV -Akte im Archiv-Keller und kein Mensch macht sich dort mehr einen Gedanken um deine Person, geschweige denn um dieses Gutachten ...

MfG Doppeloma
 

Jackey

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Danke, Doppeloma. Ich antworte Dir in ein paar Tage ausführlicher auf Deine Fragen. Im Moment muss ich erst wieder ein paar Tage Arbeit durchbringen.
 

Jackey

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So, bin wieder da.

Das Gutachten wurde im Februar erstellt und zur RV geschickt. Ich habe es bis dahin nicht gesehen. Nach 4-5 Monaten kam dann die entgültige Absage für die Reha., in dem man den Widerspruch nicht stattgegeben hat. Meine Ärztin meinte, ich solle es mit Arbeit nochmal versuchen, auch wenn sie meine Situation kannte. Also habe ich immer wieder nach Stellen geguckt und im Juni was angenommen. Das kam quasi zeitgleich mit der Ablehnung des Widerspruchs. Bis zu dm Zeitpunkt wusste die RV nichts von der Stellensuche und ich nichts vom Inhalt des Gutachtens. Wir haben dann (irgendwann hat mir die Praxis geholfen, das Ding zu bekommen, was auch mehrere Anrufe benötigte) nach rund 2,5 Monaten eine Kopie dieses Gutachtens bekommen, bzw. ich habe es mir von der Arztpraxis abgeholt, weil es die RV ja nicht an mich schicken "durfte", wie es am Telefon hieß.

Jedenfalls habe ich erst seit ein paar Wochen das Gutachten hier. Ich hätte mich zwar damals bezüglich des Gutachtertermins beschweren können (wie es gelaufen ist), aber den Inhalt von dem, was sie ins Gutachten geschrieben hat, weiß ich erst jetzt,... über ein halbes Jahr nach dem Termin und Monate nach der Absage.
Von dem, was sie über mich da rein geschrieben hat, kann ich durchaus verstehen, dass die dort sagen, ambulant würde reichen.
Ich weiß aber auch, dass ich vor einem Jahr zu meiner Ärztin hin bin, immer öfters nicht bei der Arbeit und dann lange AU geschrieben war.
Dann kam das Ding dazu, dass meine Ärztin von Reha über RV sprach, meine Therapeutin aber Klinik über KK .
Jedenfalls haben wir dann den Reha-Antrag an die RV gestellt.

Ich hab irgendwann doch nach Stellen geguckt, auch wenn ich nicht wirklich etwas sehe, was meine Arbeitssituation (was sich ja auch aufs Private und die Gesundheit auswirkt) wesentlich verbessern könnte. Ich habe eine Teilzeitstelle angenommen, um wieder "drin" zu sein, obwohl das Risiko hoch ist, dass sie mir auch nicht das gibt, was ich brauche (an Stabilität und "Arbeit durchhalten können").
D.h.: ich bin parallel zur Absage der RV einen Schritt weiter gegangen. Wie lange das gut geht und wie lange ich solche Arbeitssituationen noch aushalte, weiß ich nicht. Ich versuche es möglichst lange durchzuhalten,...ohne Garantie dafür, dass ich nicht doch irgendwann wieder mit "geht nicht mehr" da stehe.
Arbeit kann krank machen... .

Jedenfalls habe ich gedacht, wenn ich der RV etwas zu dem Gutachten schreibe und Dinge richtig stelle (z.B., dass ich sehr wohl amb. Therapie bereits gemacht habe und mache), dass sich das dann positiv darauf auswirken könnte, wenn ich nochmal einen Reha-Antrag stelle (und meine Ärztin dann wieder meint, die RV wäre zuständig und nicht die KK ).

Ne Lösung für das Ganze habe ich nach wie vor nicht. Bis auf, dass ich wieder arbeite, wieder etwas auf dem Lebenslauf habe und erstmal "aus dem System von Geldleistungen" wieder draußen bin. Wenn sich die berufliche Situation nicht ändern (dauerhaft), sehe ich im Moment aber recht schwarz, dass ich das bis 67 durchhalte. Selbst wenn ich jetzt nochmal ALG I oder KG beziehe, ist das wesentlich weniger,...und reicht nicht zum Leben, als das was ich vorher bekommen habe.

Ich denke, das waren jetzt genug private Infos und ich belasse es erstmal dabei.

Einen schönen Donnerstag wünsche ich.


Nachtrag: Achso, nein. Die Fachärztin, die mich zum Widerspruch ermutigt hat, hat mir keine schriftlichen Sachen mitgegeben. Meine Hausärztin hat damals ihren Teil, den sie für den Reha-Antrag ausfüllen musste, ausgefüllt. Mit der Fachärztin, bei der ich das eine mal war, habe ich nur mündlich gesprochen.
...und ja, ich habe vorher auch TZ gearbeitet, nur halt mehr TZ, als jetzt.
 

Tica

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Hallo Jackey,

da Du im Moment keine Reha brauchst, würde das "Richtigstellen" eh nichts bringen. Und solltest Du mal in ein paar Jahren einen neuen Antrag auf Reha stellen, ist die heutige Situation Schnee von gestern. Dann zählt der aktuelle Gesundheitszustand.
 

Jackey

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Danke Dir, Tica. Ich werde das Thema auch nochmal mit der Therapeutin thematisieren.

...und ich merke mir: Auch ohne noch persönlichere Angaben, als wie sie im Anfangsbeitrag stehen, kann man Antworten bekommen.
 

Tica

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Was ich noch hinzufügen möchte, als ich mal meine Akte in die Hand bekommen hatte, musste ich feststellen, dass in einem Gutachten nur Murks drin stand.
Mein Anwalt meinte, ich kann dagegen nichts machen, da die Gutachter gewisse "künstlerische" Freiheiten haben. Und es ist eben seine Meinung. Naja...

Solltest Du irgendwann zu einer Reha fahren gebe ich Dir einen guten Tipp. Tu alle Dokumente vor Ort abkopieren bzw. mit dem Smartphone bildlich festhalten aus denen hervor geht, was Du dort für Therapien gemacht hast.
Als ich zur Reha bin, bekam ich dort so ein Heftchen, wo meine Termine für die entsprechenden Therapien drin standen.
Ab dem 3. Tag wurden bis zum Ende der Reha alle Therapien eingestellt, da ich durch die 2 Tage davor einen Rheumaschub bekommen hatte. Das Heft wurde am Ende der Reha dort in der Klinik abgegeben.

In der Akte fand ich die Einschätzung der Reha-Klinik. Dort wurde alles als absolviert festgehalten. Abgesehen davon, dass sich die Klinik hat Sachen bezahlen lassen, die nie stattgefunden haben, sehe ich ein größeres Problem.
Sollte es zu einem Widerspruchsverfahren kommen, kann vor Gericht behauptet werden, dass Du ja an allem teilgenommen hast und es Dir nicht so schlecht gegangen sein kann.

Ich wünsche Dir, dass Dir die Arbeit bekommt und sich Dein Gesundheitszustand verbessert.

vg Tica
 

Jackey

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Danke Dir. Schreibe ich mir auf!

Ist schon irgendwie schräg: Da nehme ich wieder einen Arbeitsvertrag an, obwohl auch da schon die Anfänge holprig sind und es wieder befristet ist und mich finanziell in ne schwierigere Lage bringen kann, also vorher. Ne Reha. über RV bekomme ich nicht, meine Therapien werden z.T. nicht anerkannt und sowohl die KK , als auch meine Ärztin meinen, die RV sei zuständig und nicht die KK (wobei ich sonst keine Probleme mit denen habe!).
Ende vom Ganzen ist: Ich bin wieder in Arbeit drin, ohne ne wirkliche Aussicht daraus zu haben, dass es besser wird und ich ne Stelle habe, wo ich langfristig gut arbeiten kann,...ohne wieder zu fehlen, weil ich es nicht (mehr) aushalte.
Das kann so nicht bis 67 weiter gehen!...

Ich wünsche Dir, dass Dir die Arbeit bekommt und sich Dein Gesundheitszustand verbessert.

Danke!!! :smile:


P.S.: Was für ein Anwalt ist das denn? Einer vom Sozialgericht, vom SVD...oder einen, den Du Dir außen irgendwo so gesucht hast?

LG.
 

Tica

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Das war ein Fachanwalt für Sozialrecht, da ich in den Widerspruch musste wegen Ablehnung der Weiterzahlung der EM-Rente.
 

Jackey

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Danke. Ich glaube, die kosten nichts, oder? Vielleicht greift da auch diese Regelung mit der Anwaltskostenhilfe. Zumindestens erinnere ich mich, dass es früher mal so etwas gab.

Mit EM-Rente habe ich mich noch nicht so wirklich befasst. Ich versuche noch durchzuhalten. Ich will es solange rauszögern, wie es geht. ... Über 2 Jahrzehnte arbeiten, muss ich, rein theoretisch, noch.
 

Tica

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Doch, ich habe was bezahlt. Bin zum Gericht mir diesen Beratungshilfeschein holen. Aber frag nicht was ich bezahlt habe... 20 €?? Ist schon lange her.
 
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