Ich bin auf der Warteliste für eine Tagesklinik. Wie verhalte ich mich gegenüber dem Jobcenter und potentiellen Arbeitgebern?

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misspiggy1973

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Ein großes Hallo in die Runde!

Ich bin schon seit längerem stiller Leser in diesem Forum und konnte alleine dadurch schon vielfach Hilfe finden.
Nun mußte ich mich aber doch anmelden, denn ich habe ein Problem, für das ich irgendwie keine Antwort finde.

Mir wurde im März 2018 in der Probezeit einer Teilzeitstelle gekündigt, bin jetzt wieder beim Jobcenter gelandet, war da auch vor meinem Beschäftigungsverhältnis schon gemeldet.
Ich schreibe seit meiner Entlassung auch fleißig Bewerbungen (Eigenbemühungen) und bekomme auch VV , obwohl in meiner EGV dies gar nicht drin steht - die EGV wurde bisher noch nicht abgeändert und es steht eigentlich nur drin, daß meine Sachbearbeiterin mich unterstützt beim Erhalt des Arbeitsplatzes.
Egal, will ja arbeiten, also hab ich mit Bewerbungen kein Problem.

Was meine Sachbearbeiterin nicht weiß, ist, daß ich psychisch krank bin schon seit meiner Kindheit und aufgrund dessen sehr große Lücken im Lebenslauf habe und oftmals die Arbeitsplätze gewechselt hab wie so mancher seine Unterwäsche (meine Sachbearbeiterin hat diesbezüglich aber noch nie nachgefragt, was der Grund ist).

Ich war letzten Monat bei einer neuen psychiatrischen Praxis und die haben mir einen Aufenthalt in deren Tagesklinik empfohlen, dort war ich auch Anfang der Woche und nun bin ich auf der Warteliste. Einen genauen Aufnahmetermin habe ich nicht, nur daß es ca. zwei bis drei Monate noch dauert.

Mein Dilemma ist jetzt, soll oder kann ich das meiner Sachbearbeiterin vom Jobcenter schon mitteilen oder die Füße noch stillhalten und erst melden, wenn ich einen genauen Aufnahmetermin habe?
Wie reagiere ich bei einem eventuellen Vorstellungsgespräch, wenn mich der Arbeitgeber einstellen will? Ihm sagen, daß da ein Aufenthalt in einer Klinik bevorsteht oder verschweigen und einfach drauf ankommen lassen?

Teile ich es einem Arbeitgeber mit und er entscheidet sich gegen mich und stellt mich nicht ein und das Jobcenter bekommt das mit, riskiere ich ja eine Sanktion wegen Vereitelung einer Arbeit.
Verschweige ich es einem Arbeitgeber und bin kurze Zeit nach der Einstellung dann für ein paar Wochen krankgeschrieben wegen des Klinikaufenthalts, riecht das für mich nach Betrug, weil ich nicht mit offenen Karten gespielt habe.

Habe bisher nur einen schriftlichen diagnostischen Verdacht, einen richtigen Befund werde ich wohl erst nach dem Aufenthalt in der Tagesklinik erhalten.
Eine Krankschreibung erhalte ich nicht bis zu diesem Termin, die Ärztin meinte, ich solle mich ruhig weiter bewerben.

Ich hoffe, ich konnte meine verzwickte Lage einigermaßen deutlich ausdrücken und vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung mit sowas...

Schönen Feiertag!
 

Dark Vampire

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Für mich wäre das keine verzwickte Lage.

Ich würde mich erst nach der Tagesklinik bewerben.Vorher bringt es doch rein nix.
Das habe ich damals meinem JC erzählt und hatte dann sofort Ruhe.Kein Bewerbungszwang.

Nützt auch nix den AG nix zu sagen und dann paar Wochen später wieder wochenlang auszufallen, die Kündigung ist zu 99% sicher.Was haste dann davon? Nix, es zieht dich evtl weiter runter.
Nur meine Meinung :)
 

Miriel

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Wie die Ärztin sich das vorstellt, frage ich mich auch... Ich würde mich auch erst nach der Tagesklinikzeit bewerben, denn wer weiß, wie lange du am Ende wirklich in der Tagesklinik bist. Das könnte ja auch verlängert werden, wenn es erforderlich ist.

Verschweigst du das einem Arbeitgeber, der dich einstellt und du bist dann erstmal Wochenlang weg, dann hast du die Kündigung sicher in der Tasche. Sagst du es den Arbeitgebern vorher, stellen sie dich gar nicht erst ein...

Wie man da mit dem JC umgehen sollte, weiß ich gerade aber auch nicht, da können dir andere vllt besser Auskunft geben.
 

misspiggy1973

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Erstmal vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, mir zu antworten!

Ja, wie sich die Ärztin das vorstellt, weiß ich auch nicht... vielleicht hat sie das nicht so ganz gerafft, daß ich beim Jobcenter bin und ist vielleicht auch etwas unbedarft, wie es da so zugeht.

Ich habe heute morgen einen Fachanwalt für Sozialrecht angerufen, den ich schon mal gebraucht hatte für einen Widerspruch , der gab mir die Auskunft, daß ich es auf keinen Fall einem potentiellen Arbeitgeber verschweigen sollte, daß ich auf einer Warteliste für eine Klinik stehe. Die große Wahrscheinlichkeit besteht nämlich dann, daß er mich gar nicht erst einstellt.
Also von mir aus werde ich im Moment dann auch keine Eigenbemühungen betreiben.

Er hat mir noch empfohlen, mich dann doch sicherheitshalber krankschreiben zu lassen bis zum eigentlichen Aufnahmetermin, wenn schon nicht über die Psychiaterin, dann vielleicht über die Hausärztin, dann wäre ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite und bräuchte mich damit so lange nicht mehr belasten.

Trotzdem danke für Eure Antworten!
 

misspiggy1973

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Ich hab gestern nachmittag hier eine Antwort geschrieben, aber die wurde entweder nicht vom Moderator freigeschaltet oder sie ist sonstwie im Nirvana verschwunden.
Ich probiers einfach nochmal...

Jedenfalls erstmal vielen Dank für Eure Beiträge!

Hatte gestern bei einem Fachanwalt für Sozialrecht angerufen, den hatte ich letztes Jahr schon mal gebraucht für einen Widerspruch , und der empfahl mir, mich bis zum eigentlichen Aufnahmetermin erstmal krankschreiben zu lassen, entweder von der behandelnden Psychiaterin oder eventuell auch der Hausärztin. Damit wäre ich erstmal auf der sicheren Seite.
Seiner Meinung nach bräuchte ich die Tagesklinik ja nicht, wenn ich gesund wäre und da ich ja (psychisch) krank bin und in die Klinik muß, wird vermutlich in der Zwischenzeit keine Wunderheilung eintreten.

Sollte ich dennoch bei einem potentiellen Arbeitgeber vorstellig werden (müssen), sollte ich unter keinen Umständen verschweigen, daß ein Klinikaufenthalt bevorsteht, da dies unehrlich wäre und auch mit Sicherheit so kein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden könnte, die Wahrscheinlichkeit wäre dann aber recht groß, daß mich unter diesen Umständen eh keiner einstellen wird.

Sollte ich über einen Job stolpern, den ich dennoch gerne machen würde, könnte ich ja versuchen, daß ich einfach erst im Herbst eingestellt werde, ohne den Klinikaufenthalt zu erwähnen. Denn nach der Tagesklinik ist ja irrelevant, daß ich dort war.

War dann auch gestern nachmittag bei meiner Hausärztin in der Sprechstunde, die hat mich jetzt erstmal bis Ende Mai krankgeschrieben.

Ich hoffe, dieser Beitrag geht dann durch...
 

misspiggy1973

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AW: ALG II , auf Warteliste für Tagesklinik, wie umgehen mit Jobcenter und potentiellen Arbeitgebern? Rückmeldung

Hallo an die Runde!

Heute möchte ich mich mal kurz zurückmelden, wie es bei mir weiter ging:

Ich bin jetzt seit einer Woche in der Tagesklinik und soweit ist dort alles im grünen Bereich.

Allerdings hat das Jobcenter, besser gesagt meine Sachbearbeiterin, doch noch Blödsinn getrieben.
Sie wollte mich zu einem Meldetermin einladen, obwohl in der Tagesklinik Anwesenheitspflicht ist und ich ja eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt habe.
Zum Glück hat die dortige Sozialarbeiterin interveniert und meiner Sachbearbeiterin mal ordentlich den Marsch geblasen. Und schon hab ich Ruhe :icon_mrgreen:

Wie es nach der Tagesklinik beruflich mit mir weiter geht, steht noch in den Sternen, da mach ich mir im Moment auch keine Gedanken drüber!

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für Eure Hilfe !
 
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