Die Geschichte des russischen Volkes, der russischen Nation, ist eine Leidensgeschichte, nicht zuletzt auch durch uns Deutsche.
In vielen Fällen ist diese von Dir benannte Leidensgeschichte allerdings Ausdruck bzw. Folge der Prioritäten der jeweiligen Herrscher einschließlich ihrer Leichtgläubigkeit gegenüber ihren Beratern oder anderen europäischen Herrschern; man darf hierbei nicht vergessen, daß die ehemalige Herrscherelite Europas über Jahrhunderte hinweg bis in die Neuzeit durch innigste familiäre Verbindungen miteinander verbunden ist, nicht immer zum Vorteil, weil jeden Herrscher primär die Entwicklung des eigenen Herrschaftsgebietes interessierte und nicht jenes des Onkels, Neffen oder Bruders. Wo es nicht ausdrücklich ein wirklich positiv-inniges Verhältnis zu den Verwandten gab, werden Ratschläge und Tips kaum wirklich zugunsten des Eingeheirateten gewesen sein, weil die (verwandten) Ratgeber primär Einfluß zugunsten des eigenen Herrschaftsgebietes zu nehmen versuchten. Die meisten Ehen damals wurden ja aus politisch-wirtschaftlichen Gründen heraus geschlossen.
Es ist historisch überliefert, daß manch ein/e Eingeheiratete/r das Volk, das er oder sie repräsentieren sollte, nicht wirklich verstand. Wo aber das Volk nicht verstanden wird, (hier jetzt nicht im Sinne des "Verstehen-wollens", sondern im Sinne des mentalen "Verstehen-könnens"), werden auch kaum vom Volk akzeptierte Verordnungen, Gesetze etc. geschaffen.
Es mutet einem russischen Präsidenten oder Ministerpräsidenten daher jederzeit bitter an, sich von deutschen Polikern belehren zu lassen, was Menschenrechte sind.
Nun, auch dieses mag historische Gründe haben, da Zarin Katharina die Große deutscher Abstammung ist; zwischen Russland und Deutschland, wie auch zwischen Deutschland und Frankreich gibt es doch seit einigen Jahrhunderten zwar wechselvolle, aber doch zumeist positive Beziehungen. Diese gilt es zu bewahren und auszubauen.
Wer die russische Seele erkennen will, muss sich darauf einlassen,
Siehe oben; zudem gilt dies in letzter Konsequenz jedoch wohl für jedes Volk.
Die Liebe zur Heimat, nicht zur Herrschafts- oder Staatsform, ist die Seele Russlands.
Nun, Heimat ist jenes, wo man verwurzelt ist; wo hat man aber heutzutage in der westlichen Welt noch wirkliche Wurzeln? Schön, manch alteingessessene Familie wird sicher im positivsten Sinne Heimatgefühle haben, aber gilt das auch für die Mehrheit der Städter, die aus Jobgründen mal hierhin, mal dorthinziehen? Im Europa der vergangenen Jahrhunderte hat es doch mehr unfreiwillige Völkerwanderungen gegeben, als meinetwegen in Russland? (Letzeres steht als Vermutung).
Aber aus all den Irrungen der vergangenen Jahrhunderte läßt sich für mich nur eine Konsequenz ableiten; es geht nur gemeinsam, nicht gegeneinander. Pro EU und pro enger positiver kultureller wie wirtschaftlicher Kooperation mit Russland und den angrenzenden Ländern auf fairer Basis.
ciao
pinguin