Hallo Thom65,
Am 2.und 3. Tag gab es einen Mathe und Deutsch Test, den ich und meine Mitstreiter hoffnungslos versemmelt haben.
Mal im Ernst, dass ist doch nicht wirklich verwunderlich, oder.
Bei mir gab es damals sowas auch, da wurde aber auch noch ein Englisch Test gemacht. Was glaubst du denn was da nach 25 Jahren aus der Schule groß heraus kam.
Nun Mathe, Deutsch waren eher kein Problem, Englisch hingegen weit mehr, denn mein Arbeitsenglisch (Luftwaffe/Berufskraftfahrer) waren ja auch schon wieder 10 Jahre her und da rostet man eben etwas ein.
Ich hatte eine Untersuchung bei einem Orthopäden, der interessierte sich nicht mal für meine mitgebrachten Röntgenbilder.
Na ja, da mag ich wohl eher etwas Glück gehabt zu haben, denn im LVA-Haus in Wuppertal waren
Arbeitsmediziner tätig und der der mich untersuchte hatte - welch Glück für mich - während seinem Studium mal in einer Stahlgiesserei gejobbt. Der kannte also die beruflichen Anforderungen einigermaßen aus eigener Erfahrung.
Dann folgte der Belastungstest von 2x 2 1/2 Stunden, bei dem man mit Sandsäckchen gefüllte Kisten durch die Gegend heben durfte, Koordinationstest etc. und musste nach jeder Übung den Schmerz auf einer Scala von 1-10 angeben.
Oh weh, sowas gab es damals nicht.
Aber mal im Ernst, wieso machen sowas Leute überhaupt freiwillig mit. Ich frage mich da schon, was manche Menschen so im Kopf haben, wenn sie sich mit einem z.B. kaputten Rücken dafür hergeben, Kisten mit Sandsäcken zu schleppen.
Ich hätte denen gesagt, schleppt die Kisten selbst, meine jetzigen Schmerzen sind laut Skala so und so hoch, auch ohne Belastung, Leute ich komme gerade aus einer Reha und mein Arzt hat mich noch nicht gesund geschrieben, also bin ich gar nicht voll belastbar. Ich muss dazu sagen, ich war damals nach meiner Reha immer noch AU vom Hausarzt geschrieben, selbst als ich die ABE antrat.
Nach dem ersten Test sagte ich dem Therapeuten am nächsten Tag, dass ich in der Nacht durch die Belastung starke Schmerzen in den Knien und der Schulter hatte. O-Ton-"Sie können mir viel erzählen".
Ja, genau diese Aussage wäre für mich ein Grund das ich mich unverzüglich schriftlich an die DRV wenden würde, denn hier wird dir ja während der ABE vom Arzt bereits unterstellt du wärst ein Simulant. Da kann es gar nicht mehr zu einer objektiven Beurteilung kommen, bzw. man darf sie schwer anzweifeln.
Leider lassen sich die Leute auch heute noch viel zu viel gefallen.
Beispiel von mir mal dazu:
Als ich damals in meine erste Reha kam, sagte man uns, dass wir am Wochenende Busfahrten (örtliches Reiseunternehmen um die Gegend kennen zu lernen) mitmachen könnten, wenn wir wollten. Als ich dann fragte ob ich am Wochenende nach Hause fahren dürfte, kam vom Arzt ein stricktes NEIN, denn angeblich hätte ich dafür keinen Verischerungsschutz.
Meine Antwort dazu war - lächerlich -, wir sind immer von der KV versichert.
Was glaubst du was ich wohl machte. Ich meldete mich am Samstag Morgen ab und kam am Sonntag abend wieder.
Nach 2 Wochen beendete die Klinik meinen Aufendhalt vorzeitig und schickte mich nach Hause, angeblich wegen mangelnder Mitarbeit. Daraufhin schrieb ich der DRV einen saftigen Brief - von wegen Nötigung und Freiheitsberaubung -. Kurze Zeit später kam Antwort von der DRV, in welcher man sich entschuldigte und gleichzeitig nach Ausreden suchte, von wegen Stabilisierung der Gesundheit - Vermeidung von körperlicher Belastung wenn man 80km Landstaße fahren muss - Versicherungsschutz etc..
Zu meinem Erstaunen stand dann im späteren Rehaentlassungsbericht drin, ich könne meinen erlernten Beruf nicht mehr ausführen, haben unentlich viele gesundheitliche Einschränkungen und empfiehlt umgehend eine ABE als Anschlussmaßnahme.
Auch das Wuppertaler LVA Haus wollte uns einsperren, was denen natürlich mit mir aber auch einigen anderen nicht gelang, ich fuhr auch wieder die 50km am Wochenende nach Hause. Genauso wollte mich der Psychologe ach so gerne nach meinen Familienverhältnissen ausfragen - ich sagte dem daraufhin nur, mein Rücken ist kaputt was auch ihr Arbeitsmediziner bestätigt hat, was hat sowas mit meinen Familienverhältnissen zu tun. Die spielen hier keine Rolle und so gab er dann wiederwillig ruhe. Mein Pech war lediglich ein Treppensturz kurz vor Ende der Massnahme im Rehahaus, denn ich dann dort noch 3 Wochen auskurieren durfte.
Ich sag dazu nur, lasst euch nichts gefallen, ihr seit nicht die Sklaven der DRV bzw. deren Handlager.
Auch das Gespräch mit einer Reha Beraterin empfand ich als hilfreich. Mal will alles dran setzen meinen Chef davon zu überzeugen mir einen Leidensgerechten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, um den seit 23 Jahren bestehenden Arbeitsplatz zu erhalten.
Nun ja das kann man so aber auch so sehen.
Klar ist die DRV daran interessiert, dass du im alten Betrieb weiter machen kannst. Das würde der DRV nämlich viel Geld für eine wohlmöglich vorzeitige Arbeitsmarktrente sparen. Da zahlen die liebend gerne dem Arbeitgeber ein Lohnzuschuss für 1 oder 2 Jahre, wenn sie dich dann mit einer Teil-EMR abspeisen können, oder wohlmöglich ohne Rente ans arbeiten bekämen. Ich hab dazu ja schon oben einiges geschrieben.
Für dich wäre hier halt zu berücksichtigen wie alt du aktuell bist und demzufolge wieviel Jahre du mit deiner jetzt eingeschränkten Gesundheit noch bis zu regulären Altersrente durchhalten musst.
Beruflich sind wir ja nicht weit auseinander, daher kenne ich die körperlichen Belastungen sehr gut.
Wenn dein AG tatsächlich mit Lohnsubventionen (SchwerB-Ausweis mal vorausgesetzt) geködert werden kann, dann solltest du schnellstmöglich deinen SchwerB-Ausweis organisieren, denn der würde es dir ggf. ermöglichen das dein AG auf diese Weise länger/lange einen finanziellen Vorteil bei deiner Beschäftigung sieht, was mitunter wirkt (zumindest hat es mir damals etwas geholfen).
Sollte es mit deinen gesundheitlichen Probleme (Schmerzen) nicht besser werden, dann würde ich dir dringend empfehlen einen guten Schmerztherapeuten aufzusuchen, denn die können heute inzwischen vielen vielen Menschen dank der immer besseren Medikamente auch eine bessere Perspektive bieten.
Zu guter letzt bliebe dann halt leider immer noch der Weg in die vorzeitige Teil-EMR, der dir aber nur dann etwas bringt, wenn du auch einen passenden Arbeitsplatz bekommen könntest.
Grüße saurbier