[...] Jobvermittler würden Symptome wie Antriebsmangel häufig als geringes Interesse an einem Job interpretierten. [...]
In vielen sogenannten "Aktivierungsmaßnahmen" wird diese Feststellung dahingehend verdreht, dass Arbeitsuchende, die nicht bereit sind, für 4,- Euro / Stunde zu arbeiten, als "depressiv" betitelt werden (mangels "Antrieb) und entsprechend von Mitarbeitern des sozialpsychiatrischen Dienstes und / oder Diplom-Psychologen (-innen), sowie anschließend ihren Jobcenter-Sachbearbeiter(-innen) gedrängt und drangsaliert werden. Dies in Richtung "Sie brauchen eine psychologische (psychiatrische) Untersuchung (Behandlung)", etc.
[...] Doch Alt sieht auch die Unternehmen in der Pflicht: "Unternehmen sollten psychisch eingeschränkten Menschen eine Chance geben. Denn viele von ihnen sind hochproduktiv, hochintelligent. Aber sie müssen in einem Rahmen arbeiten, der nicht zusätzlich belastet, sondern eher in einem Arbeitsumfeld, das zur Genesung beiträgt." [...].
Das ist Quatsch. Wer krank ist, ist nicht produktiv. Bevor Heinrich Alt sein gefährliches Halbwissen in die Öffentlichkeit trägt (oder versucht, die Menschheit für dumm zu verkaufen), sollte er einmal einer psychiatrischen Klinik einen Besuch abstatten und sich von der angeblichen "Produktivität" dortiger Patienten überzeugen. Er wird feststellen: Es gibt keine Produktivität unter psychisch Kranken.
Der Artikel basiert auf Daten, die von überdiagnostizierenden Ärzten verursacht wurden. Kleine Befindlichkeitsstörungen werden als psychische "Krankheiten" verdreht. So entstehen auch haarsträubende "Missverständnisse" über angebliche Arbeitsfähigkeit und Produktivität von angeblich Kranken. Der Vorteil für Arbeitgeber: Wer als krank betitelt wird, obwohl er es nicht ist, kann im Zuge von Behinderten-, Reha- und anderweitigen Maßnahmen als voll einsatzfähiger Arbeitnehmer angestellt werden, gleichzeitig dem Arbeitgeber zu diversen Vorteilen verhelfen, die natürlich vom Staat, von den Kranken- und Rentenkassen, also von der Öffentlichkeit, bezahlt werden.
Im Übrigen sind unsere Klassifikationssysteme inzwischen in der Lage, ca. 80 % aller Menschen (nicht nur ALG-II-Empfängern) eine psychiatrische Diagnose zu verpassen:
Ein Kämpfer wider den Diagnosewahn - Schweiz: Standard - tagesanzeiger.ch Sich selbst verrät, wer diesen Menschen hohe Produktivität andichtet. Krank ist krank und nicht produktiv. Wenn Heinrich Alt mit seinem gefährlichen Halbwissen dabei klassische Beispiele wie Vincent van Gogh vor Augen hatte, als er diesen Mist von sich gab, dann sollte man ihn darüber aufklären, dass Vincent van Gogh nicht das Paradebeispiel eines heutigen gesunden (= arbeitsfähigen) Arbeitnehmers darstellte, sondern eines Künstlers, der aus ungeklärter Ursache irgendwann sein eigenes Ohr abschnitt. Im Moment, als er es tat, war er mit hoher Wahrscheinlichkeit psychisch krank und sicher in keinster Weise mehr produktiv, geschweige denn in der Lage, durch irgendeine Form der "Produktivität" für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen.
Weiter könnte man als Gegenbeispiel einmal Herrn Alt fragen, was er jemandem, der ihn als "psychisch krank" betiteln würde, entgegen hielte. Heinrich Alt würde mit hoher Wahrscheinlichkeit antworten, er sei nicht krank, sondern komplett gesund und arbeitsfähig, man erkenne es daran, dass er hochproduktiv seiner täglichen Arbeit nachgehe. Wer also als Einzelner behauptet, psychisch Kranke seien hochproduktiv, begibt sich auf jenes gefährliche Glatteis, als vollkommen gesunder Mensch eines Tages schlicht für psychisch krank erklärt zu werden. Das kann auch Heinrich Alt passieren, er braucht nicht zu glauben, dass ein paar Wenige einen Teil der Bevölkerung für dumm verkaufen können, ohne eines Tages selbst in diese Falle zu geraten.