Seraphim82
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Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und habe einige Fragen bezüglich der EM-Rente und der laufenden Klage bzw. der Gerichtsverhandlung.
Zu mir: Ich bin 34 Jahre alt und habe bereits einige Jahre (genau kann ich es gerade nicht sagen, ich glaube, es waren 6 oder 7 Jahre) EM-Rente bezogen.
Nun scheiterte leider eine Weiterbewilligung im Herbst 2015. Ich habe damals den Antrag abgegeben und Ewigkeiten gewartet, es gab keine Reaktion von der DRV. Als ich langsam unruhig wurde, habe ich dort mal angerufen und es hieß, dass noch ein Gutachten benötigt wird, ich würde dann Post mit der Einladung bekommen. Außerdem sollte ich mich um ALG II bemühen, weil der Termin erst in einigen Wochen stattfinden würde und ich bis dahin ja schon keine Rente mehr bekomme. Habe ich getan, wurde mir auch anstandslos bewilligt.
Ende Oktober hatte ich dann den Gutachtertermin bei der DRV. Eine Farce... Es wurde einiges gemacht, zuerst ein Gespräch mit einer Ärztin für Psychiatrie, sie stellte mir einige Fragen, die ich wahrheitsgemäß beantwortet habe, sagte dann einige Wörter, die ich mir merken und wiederholen sollte (was ich kaum konnte) und schlussendlich musste ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen (erniedrigender gehts wohl nicht?) und ich sollte auf einem Bein stehen, geradeaus laufen, meinen Zeigefinger zur Nase führen und sie prüfte die Reflexe an Armen und Beinen. Danach gab es noch einen Aufmerksamkeitstest, den ich alleine vor einem PC durchgeführt habe (der auch nicht gut ausgefallen sein dürfte), mir wurde Blut abgenommen, ein Lungenfunktionstest durchgeführt sowie ein Test, ob der Sauerstoff im Blut ok ist. Das wars.
Einige Wochen später hatte ich die Ablehnung im Briefkasten. Habe dann selbst einen Widerspruch geschrieben, darin auch nochmal auf das Attest meiner Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie verwiesen, die geschrieben hat, dass ich keine 3 Stunden arbeiten kann. Die Antwort war praktisch identisch mit der ersten Ablehnung - ich könnte 6 Stunden mit Einschränkungen arbeiten. Da dachte ich, es wäre wohl besser, mir Unterstützung zu holen, also wurde ich Mitglied beim VdK und ab diesem Zeitpunkt halfen mir die Mitarbeiter dort. Die Klage wurde im April 2016 eingereicht, ich warte nun auf den Verhandlungstermin. Vor einigen Monaten ließ ich dem VdK ein Schreiben meines Schlafmediziners zukommen, in dem er einen speziellen Gutachter für die Verhandlung empfiehlt. Dieses ist auch an das Sozialgericht weitergeleitet worden, bis jetzt habe ich allerdings noch keine Antwort.
Soviel zum aktuellen Stand bzw. was bisher so passiert ist.
Ich bin wirklich fassungslos... Wie zum Teufel kommt die DRV darauf, dass ich nach 6-7 Jahren Rente plötzlich wieder so gesund bin, um 6 Stunden arbeiten zu können? Zumal das Attest meiner Ärztin auch das Gegenteil besagt? Weil ich 2 Meter geradeaus laufen konnte und mit dem Finger meine Nase getroffen habe??? Die Aufmerksamkeitstests waren noch legitim, der Rest wirklich für die Tonne. Denn: Man sieht es nicht und es ist auch nicht mit irgendwelchen Untersuchungen messbar! Meine Diagnosen lauten "Monosymptomatische Narkolepsie" und "Angststörung"! Aber wenn ich doch 2 Meter geradeaus laufen kann, muss ich ja gesund sein... sorry, es regt mich einfach auf.
Aber genau das ist mein Problem: Man sieht es nicht und man kann es nicht messen. Die mich einschränkenden Symptome sind: 12-16 Stunden Schlaf pro Tag nötig, wahnsinnig schnelle Erschöpfbarkeit, permanente Müdigkeit, Muskelschwäche, Konzentrationsprobleme, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen, schnell reizüberflutet und und und... Ich bin zwar noch in der Lage, unter großer Anstrengung Termine wahr zu nehmen, allerdings maximal 1-2x pro Woche, denn nach jedem Termin liege ich erst mal 2-3 Tage flach. Ich kann mich gerade mal noch so selbst versorgen im Sinne von Körperpflege, Haushalt und einkaufen und selbst das ist manchmal schwierig. Ich habe vielleicht 10% der Energie, wie sie ein normaler Mensch hat. Und es wird immer schlimmer statt besser. Ich habe so wahnsinnig viel ausprobiert - Medikamente (ich glaube, ich habe schon fast alle Antidepressiva durch, die es gibt, aktuell bekomme ich Modafinil, Valdoxan und Quetiapin, aber selbst die sind ein Tropfen auf den heißen Stein), Sport, Ernährungsumstellung, Therapie, auch komplett ohne Medikamente hab ich es versucht. Aber das hilft alles nicht bzw. macht es sogar noch schlimmer (Sport z. B.).
Die große Frage ist jetzt: Wie mache ich das alles dem Gutachter bei der Verhandlung klar? Ich meine, ich bin seit mindestens 10 Jahren wegen dieser Symptome durchgehend in Behandlung, seit Herbst 2015 auch deswegen krank geschrieben, meine Ärztin für Psychiatrie wird mir bestimmt auch nochmal ein Attest schreiben, dass ich unter 3 Stunden arbeitsfähig bin und ich werde im Schlaflabor einen Termin haben, sobald ich den Verhandlungstermin kenne, damit etwas Aktuelles vorliegt. Aber ich habe das Gefühl, dass das nicht ausreicht, denn sonst wäre mir die Rente ja schon aufgrund dessen weiterbewilligt worden, oder nicht? Habt ihr vielleicht Tipps, was ich noch tun könnte?
Notfalls muss es natürlich in die Berufung gehen, aber ganz ehrlich... ich weiß nicht, ob ich das noch packe. Es ist jetzt schon sehr belastend für mich, mich um den Schriftverkehr kümmern zu müssen, die häufigeren Arztbesuche (da ich mich nur für max 6 Wochen krank schreiben lassen kann), von der Angst, dass die Klage scheitert mal ganz abgesehen
Tut mir leid, dass das Ganze so lang geworden ist, aber ich denke, so könnt ihr euch ein besseres Bild von der Situation machen. Vielen Dank jedenfalls an alle, die sich das durchlesen. Ich freue mich über jede Antwort!
Ich bin neu hier und habe einige Fragen bezüglich der EM-Rente und der laufenden Klage bzw. der Gerichtsverhandlung.
Zu mir: Ich bin 34 Jahre alt und habe bereits einige Jahre (genau kann ich es gerade nicht sagen, ich glaube, es waren 6 oder 7 Jahre) EM-Rente bezogen.
Nun scheiterte leider eine Weiterbewilligung im Herbst 2015. Ich habe damals den Antrag abgegeben und Ewigkeiten gewartet, es gab keine Reaktion von der DRV. Als ich langsam unruhig wurde, habe ich dort mal angerufen und es hieß, dass noch ein Gutachten benötigt wird, ich würde dann Post mit der Einladung bekommen. Außerdem sollte ich mich um ALG II bemühen, weil der Termin erst in einigen Wochen stattfinden würde und ich bis dahin ja schon keine Rente mehr bekomme. Habe ich getan, wurde mir auch anstandslos bewilligt.
Ende Oktober hatte ich dann den Gutachtertermin bei der DRV. Eine Farce... Es wurde einiges gemacht, zuerst ein Gespräch mit einer Ärztin für Psychiatrie, sie stellte mir einige Fragen, die ich wahrheitsgemäß beantwortet habe, sagte dann einige Wörter, die ich mir merken und wiederholen sollte (was ich kaum konnte) und schlussendlich musste ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen (erniedrigender gehts wohl nicht?) und ich sollte auf einem Bein stehen, geradeaus laufen, meinen Zeigefinger zur Nase führen und sie prüfte die Reflexe an Armen und Beinen. Danach gab es noch einen Aufmerksamkeitstest, den ich alleine vor einem PC durchgeführt habe (der auch nicht gut ausgefallen sein dürfte), mir wurde Blut abgenommen, ein Lungenfunktionstest durchgeführt sowie ein Test, ob der Sauerstoff im Blut ok ist. Das wars.
Einige Wochen später hatte ich die Ablehnung im Briefkasten. Habe dann selbst einen Widerspruch geschrieben, darin auch nochmal auf das Attest meiner Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie verwiesen, die geschrieben hat, dass ich keine 3 Stunden arbeiten kann. Die Antwort war praktisch identisch mit der ersten Ablehnung - ich könnte 6 Stunden mit Einschränkungen arbeiten. Da dachte ich, es wäre wohl besser, mir Unterstützung zu holen, also wurde ich Mitglied beim VdK und ab diesem Zeitpunkt halfen mir die Mitarbeiter dort. Die Klage wurde im April 2016 eingereicht, ich warte nun auf den Verhandlungstermin. Vor einigen Monaten ließ ich dem VdK ein Schreiben meines Schlafmediziners zukommen, in dem er einen speziellen Gutachter für die Verhandlung empfiehlt. Dieses ist auch an das Sozialgericht weitergeleitet worden, bis jetzt habe ich allerdings noch keine Antwort.
Soviel zum aktuellen Stand bzw. was bisher so passiert ist.
Ich bin wirklich fassungslos... Wie zum Teufel kommt die DRV darauf, dass ich nach 6-7 Jahren Rente plötzlich wieder so gesund bin, um 6 Stunden arbeiten zu können? Zumal das Attest meiner Ärztin auch das Gegenteil besagt? Weil ich 2 Meter geradeaus laufen konnte und mit dem Finger meine Nase getroffen habe??? Die Aufmerksamkeitstests waren noch legitim, der Rest wirklich für die Tonne. Denn: Man sieht es nicht und es ist auch nicht mit irgendwelchen Untersuchungen messbar! Meine Diagnosen lauten "Monosymptomatische Narkolepsie" und "Angststörung"! Aber wenn ich doch 2 Meter geradeaus laufen kann, muss ich ja gesund sein... sorry, es regt mich einfach auf.
Aber genau das ist mein Problem: Man sieht es nicht und man kann es nicht messen. Die mich einschränkenden Symptome sind: 12-16 Stunden Schlaf pro Tag nötig, wahnsinnig schnelle Erschöpfbarkeit, permanente Müdigkeit, Muskelschwäche, Konzentrationsprobleme, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen, schnell reizüberflutet und und und... Ich bin zwar noch in der Lage, unter großer Anstrengung Termine wahr zu nehmen, allerdings maximal 1-2x pro Woche, denn nach jedem Termin liege ich erst mal 2-3 Tage flach. Ich kann mich gerade mal noch so selbst versorgen im Sinne von Körperpflege, Haushalt und einkaufen und selbst das ist manchmal schwierig. Ich habe vielleicht 10% der Energie, wie sie ein normaler Mensch hat. Und es wird immer schlimmer statt besser. Ich habe so wahnsinnig viel ausprobiert - Medikamente (ich glaube, ich habe schon fast alle Antidepressiva durch, die es gibt, aktuell bekomme ich Modafinil, Valdoxan und Quetiapin, aber selbst die sind ein Tropfen auf den heißen Stein), Sport, Ernährungsumstellung, Therapie, auch komplett ohne Medikamente hab ich es versucht. Aber das hilft alles nicht bzw. macht es sogar noch schlimmer (Sport z. B.).
Die große Frage ist jetzt: Wie mache ich das alles dem Gutachter bei der Verhandlung klar? Ich meine, ich bin seit mindestens 10 Jahren wegen dieser Symptome durchgehend in Behandlung, seit Herbst 2015 auch deswegen krank geschrieben, meine Ärztin für Psychiatrie wird mir bestimmt auch nochmal ein Attest schreiben, dass ich unter 3 Stunden arbeitsfähig bin und ich werde im Schlaflabor einen Termin haben, sobald ich den Verhandlungstermin kenne, damit etwas Aktuelles vorliegt. Aber ich habe das Gefühl, dass das nicht ausreicht, denn sonst wäre mir die Rente ja schon aufgrund dessen weiterbewilligt worden, oder nicht? Habt ihr vielleicht Tipps, was ich noch tun könnte?
Notfalls muss es natürlich in die Berufung gehen, aber ganz ehrlich... ich weiß nicht, ob ich das noch packe. Es ist jetzt schon sehr belastend für mich, mich um den Schriftverkehr kümmern zu müssen, die häufigeren Arztbesuche (da ich mich nur für max 6 Wochen krank schreiben lassen kann), von der Angst, dass die Klage scheitert mal ganz abgesehen
Tut mir leid, dass das Ganze so lang geworden ist, aber ich denke, so könnt ihr euch ein besseres Bild von der Situation machen. Vielen Dank jedenfalls an alle, die sich das durchlesen. Ich freue mich über jede Antwort!