Grenzt das an Mobbing oder liegt es an mir?

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juhei

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Hallo Ihr Lieben,

vlt. erinnern sich einige noch an mich - entschuldigt bitte, dass ich mich seit Monaten so rar gemacht habe. Ich hab zwar zwischendurch hier ins Forum geschaut, aber, ehrlich gesagt, war ich abends so fertig, dass ich froh war, wenn ich den PC nicht anschalten musste.

Sicher erinnern sich noch einige von euch, dass ich vor 9 Monaten ganz freudig berichtete, dass ich endlich nach vielen Jahren der Arbeitslosigkeit wieder einen Job als kfm. Angestellte gefunden hatte.

Ich war auch wirklich überglücklich wegen dieser Anstellung und voller Elan und Freude trat ich meinen ersten Arbeitstag an, ohne zu wissen, was ich verdienen würde oder welche Aufgaben mich erwarteten. Ich war so dumm - aber auch froh, endlich wieder einen Job zu haben. Rückblickend muss ich aber ehrlich sagen, hätte ich damals schon gewusst, was ich heute weiß, hätte ich diesen Job niemals angenommen.

Ein paar Eckdaten:
- monatlicher Bruttoverdienst = 1.100,00 Euro
Mein Chef bekommt 1 Jahr lang jeden Monat 660,00 Euro EGZ
vom Amt, da ich langzeitarbeitslos war; dafür muss er mich nach Ablauf die doppelte Zeit beschäftigen
- 40-Std.-Woche, Arbeitszeit Mo-Do 7.00 - 16.30 Uhr, Freitag 7.00 - 13.00 Uhr
- Probezeit war bis 10.03.2013

Unsere Firma ist in der Baubranche, insgesamt 80 Angestellte (davon 75 Arbeiter und 5 Angestellte im Büro) + Chef. Wir "Büroleute" sitzen in einem Großraumbüro, 3 Männer + 3 Frauen.

Ich hatte drei Wochen Einarbeitungszeit durch meine Vorgängerin, die dann ein Studium begonnen hat.
Das Aufgabengebiet ist sehr umfangreich. Von Schriftverkehr über Ablage, Postein und -ausgang, Kassenabrechnung, Kostenrechnung, Rechnungsbearbeitung und -zahlung, Baustellenabrechnung, Jahresabrechnungen, alle buchh. Zuarbeiten, Bank- u. Postwege bis hin zu Bestellungen von Büromaterial, Arbeitskleidung u. Werkzeug, und, nicht zu vergessen, muss ich jede Woche auf's Neue Unterkünfte für unsere 15 Maurerkolonnen in verschiedenen Städten finden. Dazu kommen noch sämtliche Zuarbeiten für die Kalkulation und die Leistungsabrechnung. Das sind, grob angerissen, aber nur einige Hauptaufgaben, vieles kommt unregelmäßig, quartals- oder jahresweise; außerdem kommt immer wieder was Neues hinzu.

3 Wochen Einarbeitungszeit waren einfach zu wenig. Es fehlte die Zeit, mich intensiv in alles reinzufuchsen, viele Dinge, die nicht regelmäßig anfallen, musste ich mir allein und völlig selbständig aneignen. Aber nach diesen 3 Wochen hatte ich 200-%ig zu funktionieren. Alles musste perfekt ablaufen. Habe ich meine Kollegin um Hilfe gebeten, bekam ich zur Antwort, ich hätte doch genug Einarbeitungszeit gehabt. Also nahm ich mir alte Abrechnungen als Vorlage, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu haben. War es dann fehlerhaft, wurde ich vom Chef angemosert, er wäre nicht zufrieden mit meiner Arbeit, so hat er sich das nicht vorgestellt etc. Weder mein Chef noch einer meiner Kollegen hat jemals gefragt, ob ich zurechtkomme oder ob ich etwas nicht verstehe - es wurde einfach absolute Perfektion erwartet.

Irgendwie hatte ich schon nach kurzer Zeit den Eindruck, dass ich nicht nur als kfm. Angestellte, sondern auch als Prellbock für alles dort arbeitete. Wurde irgendetwas falsch abgeheftet - die Neue war es, auch wenn das Datum weit vor meiner Einstellung lag. An Gesprächen wurde ich kaum beteiligt. Immer wieder musste ich mir vom Chef sagen lassen, er wäre nicht zufrieden mit meiner Arbeit. Dass ich immer wieder Überstunden machte, um meine Arbeit überhaupt zu schaffen, wurde nicht registriert. Auch, dass ich während der Betriebsferien zum Jahreswechsel 2mal wöchentlich die Post erledigte, war selbstverständlich. Es wurde sogar erwartet. Einmal sagte meine Kollegin sinngemäß zu mir, ich hätte überhaupt nichts zu melden, immerhin wäre ich die Neue.
Ich rechnete schon damit, zum Ende der Probezeit die Kündigung zu kriegen, aber nichts passierte. Ich war froh und glücklich, und ich dachte, auch alles andere würde sich legen, immerhin müsste man sich ja gegenseitig auch erst mal kennenlernen. Aber weit gefehlt. Die "harmlosen" Wortgeplänkel gingen weiter. Ich wurde angeschnauzt, weil der Müll nicht rausgebracht wurde, ich wurde angeschnauzt, wenn ich Rechnungen liegen lassen musste, weil kein Geld auf dem Gesch.konto war usw. Meine Kollegin ist launisch ohne Ende, an manchen Tagen trau ich mir nicht, sie anzusprechen, weil sie frühmorgens schon schlechte Laune hat, von meinem Chef ganz zu schweigen.

Vor zwei Wochen hab ich vom Chef "eins auf den Deckel bekommen", weil ihm die Kosten für die Unterkünfte unserer Arbeiter zu hoch sind. Ich schaue schon, dass ich wirklich etwas Billiges finde, aber es ist ihm trotzdem noch zu teuer. Ich darf nicht mehr als 18,00 Euro pro Person bezahlen, incl. MwSt, NK und Endreinigung. In Städten wie Frankfurt/Main, Gießen oder Weimar ist das allerdings fast unmöglich. Noch dazu, wo jetzt Urlaubssaison ist. Vorletztes Wochenende hab ich bis Sonntag abend am Telefon gehangen, bis ich endlich zwei Wohnungen in der Nähe von Frankfurt gefunden hatte. Dass ich dabei aber das ganze Wochenende geopfert habe und noch dazu zu Hause telefoniert hab, interessiert ihn nicht.
Letzten Montag hab ich dann einen Anpfiff von ihm gekriegt, weil ich bei einer Rechnung kein Skonto mehr gezogen hab, da die Skontofrist schon 5 Tage abgelaufen war. Auf meinen Einwand, ich könnte doch nicht über Skontodatum hinaus Skonto ziehen, sagte er, wenn er den Skontobetrag unter den Rechnungsbetrag schreibt, dann hab ich das sehr wohl zu tun. :icon_mued: Und wenn dann eine Nachberechnung kommt? Dann bin ich wieder diejenige, die den Anschiss kriegt.
Dann hat er mich angeschnauzt, weil Lieferscheine fehlten. Ich hab ihm gesagt, die Lieferscheine würden wohl noch auf den Baustellen sein, ich hätte die Vorarbeiter schon deswegen angerufen. Er sagte, er würde mir das nicht glauben, es könne nicht sein, dass so viele Lieferscheine fehlten. Nachdem er selbst mit den Vorarbeitern telefoniert hatte, stellte sich raus, dass die LS tatsächlich noch auf den Baustellen sind. Aber es kam natürlich keine Entschuldigung von ihm, dass er mir unterstellt hatte, ich würde die LS verschwinden lassen.

Mittlerweile bin ich mit den Nerven so ziemlich am Ende. Der permanente Druck, immer alles richtig zu machen, die Angst, dass sich doch Fehler einschleichen, machen mich fertig. Ich kann nachts nicht richtig schlafen, abends, wenn ich zu Hause bin, frage ich mich, ob ich alles richtig gemacht habe. Ich esse kaum noch, hab mittlerweile sieben Kilo abgenommen. Immer wieder hab ich extreme Schwindelanfälle, so dass ich mich nur noch an den Wänden entlangtasten kann, und mein Blutdruck hat Rekordhöhe. Seit Wochen hab ich starke Rücken- und Schulterschmerzen, an manchen Tagen krieg ich die Arme kaum hoch, kann kaum noch sitzen. Beim Laufen hab ich wahnsinnige Schmerzen im linken Bein, die vom Lendenbereich ausgehen und bis in die Zehen gehen. Kopfschmerzen gehören schon zum Normalzustand.

Zu allem Übel wohnen wir auch noch in einem vom Hochwasser betroffenen Gebiet. Tagtäglich konnte ich zusehen, wie das Wasser immer näher kam. Wir rechneten jede Nacht damit, evakuiert werden zu müssen. Warmwasser war eine Woche lang abgestellt, Stromabschaltungen waren auch noch angesagt. Als es dann vor zwei Wochen richtig schlimm wurde, und das Wasser schon bei uns im Keller stand, sagte ich im Büro, wenn es noch weiter steigt, könne es sein, dass ich nicht zur Arbeit kommen kann. Da schnauzte meine Kollegin, ich solle doch wegen dem Hochwasser kein Theater machen, sie müsse immerhin jeden Tag 70 km mehr fahren, weil es überall Sperrungen gibt, und ich könne zur Arbeit laufen. Als ich darauf antwortete, es ist meiner Meinung nach etwas anderes, ob man das Hochwasser umfahren kann oder ob man direkt davon betroffen ist, weil man mitten im Wasser steht, meinte sie, dann solle ich doch mit Gummistiefeln zur Arbeit kommen. :icon_mued:

Letzte Woche Dienstag hatte ich einen Tag Urlaub genommen, weil ich im Krankenhaus einen Termin zur ambulanten Untersuchung hatte. Eine Kollegin hatte letzte Woche Urlaub, die andere hatte die Lohnabrechnung und ist nun diese Woche im Urlaub. Diese Kollegin hat mich angemault, weshalb ich einen ganzen Tag Urlaub nehme wegen dieser Untersuchung. Ich entgegnete darauf, ich wüsste nicht, wie lange das dauert, außerdem wäre der Urlaub genehmigt vom Chef.

Nun musste ich aber nach dieser Untersuchung auch noch zu meiner Hausärztin. Ich erzählte ihr von den Schwindelanfällen und den Schmerzen. Nach eingehender Untersuchung bekam ich Physiotherapie und eine Überweisung zum Orthopäden, da sie einen Bandscheibenvorfall vermutet. Eine Krankschreibung wollte ich aber nicht. Nachdem sie dann aber meinen Blutdruck gemessen hatte (180/115 ... mit drei Tabletten täglich gegen Bluthochdruck!), ließ sie nicht weiter mit sich verhandeln und gab mir doch einen Krankenschein und sagte, das wäre nicht zu verantworten, mich in diesem Zustand arbeiten zu lassen. Als ich dann zu Hause war, hab ich erst mal 'ne Runde geheult, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich das meinem Chef beibringen soll. Am nächsten Morgen hab ich ihn sofort angerufen und er war, erwartungsgemäß, ziemlich sauer. Auch meine Kollegin, die den Anruf entgegennahm, war sehr kurz angebunden und, ihrem Tonfall nach, ziemlich wütend, weil sie nun allein war.

Am Mittwoch muss ich nun wieder zum Arzt, und ich überlege wirklich, ob ich einer weiteren Krankschreibung zustimme. Ich krieg jetzt schon Magenschmerzen, wenn ich daran denke, was mich im Büro erwartet, wenn ich noch länger krankgeschrieben werde.

Inzwischen zweifle ich an mir selbst. Vielleicht bin ich ja auch nur zu dumm, und mache deshalb Fehler bei der Arbeit. Ich weiß nicht mehr, was ich denken oder tun soll. Kündigen kann ich nicht, obwohl ich innerlich schon so weit bin. Ich bin auch seit Wochen schon auf der Suche nach einem neuen Job. Aber ob ich nochmal so ein Glück habe, ist fraglich. Und mein Chef wird mir nicht kündigen wegen dem EGZ.

Entschuldigt bitte, dass ich so viel geschrieben habe. Aber es tat jetzt mal richtig gut, sich das alles von der Seele zu tippen.

LG
 
Gehälter Angestellte und Poliere im Baugewerbe
Alte Bundesländer
ab 01. Mai 2013

Angestellte und Poliere
- Gruppe A I 1.963,00 €
- Gruppe A II 2.263,00 €
- Gruppe A III 2.594,00 €
- Gruppe A IV 2.939,00 €
- Gruppe A V 3.292,00 €
- Gruppe A VI 3.659,00 €
- Gruppe A VII 4.045,00 €
- Gruppe A VIII 4.442,00 €
- Gruppe A IX 4.954,00 €
- Gruppe A X 5.540,00 €

Selbst wenn du A I bist wirst du beschissen.

AI heist

A I Angestellte, die einfache Tätigkeiten ausführen, die eine kurze Einarbeitungszeit und keine Berufsausbildung erfordern.

Und das A-Amt macht da mit, :icon_neutral:
 
Hallo juhei :)

Wir kennen uns nicht und ich bin auch noch neu hier, aber trotzdem schreibe ich dir, weil mich dein Beitrag sehr angerührt hat.

Es ist so traurig, dass du endlich einen für dich passenden Job gefunden hast und dann leider so enttäuscht wirst.

Kennst du das noch aus Schulzeiten? Es gab so ziemlich überall jemanden der "anders" war. Für anders erklärt wurde. Der Außenseiter. Einer der an allem die Schuld hat, sowieso der NoNo ist und für alles herhält damit sich die Anderen besser und groß fühlen.
Irgendwie wurdest du in diese Rolle gedrängt. Man hat sich nicht die Mühe gemacht sich kennenzulernen oder dich zu integrieren.

Das alles ist ein Armutszeugnis für diese Firma! Wenn du da so unglücklich bist dann suche dir schleunigst etwas anderes bevor du den Müll den die dir eintrichtern (zu dumm etc.) noch glaubst.

Ich kenne mich rechtlich nicht so gut aus, mit dem ganzen Hartz4 ist auch noch neu für mich, aber menschlich bin oh denke ich kompetent ;-)

Ich wünsche dir, dass du die Kraft findest dich nicht unterbuttern zu lassen. Du bist ein wertvoller Mensch und kein Fußabtreter. Lasse dich von deinem Partner, deiner Familie oder Freunden etwas aufbauen und mache dir dann Gedanken wie du da am besten raus kommst.

Alles Liebe
 
Kündigen kann ich nicht, obwohl ich innerlich schon so weit bin. Ich bin auch seit Wochen schon auf der Suche nach einem neuen Job. Aber ob ich nochmal so ein Glück habe, ist fraglich. Und mein Chef wird mir nicht kündigen wegen dem EGZ.
Hol einen Arzt mit ins Boot. Du ruinierst Dir Deine Gesundheit. Wenn der beführwortet und das auch attestieren würde, kannst Du den Job sanktionslos kündigen. Denk an Deine Gesundheit!!!!!!
 
Gibt es zu deinem Arbeitsplatz keine Arbeitsplatzbeschreibung in der deine Tätigkeiten festgehalten sind?

Ich drücke dir fest die Daumen.
Lass dir nichts gefallen und sag auch einmal Nein.

Sag ihnen, dass du schon mehr machst als bei der Einstellung und der Einarbeitung als Tätigkeitsbereich besprochen wurde.

Wenn dein Chef dich nicht rausschmeisst wegen den Zuschüssen, dann muss er etwas ändern, WENN DU auch mal NEIN! sagst.

Dann müssen eben die anderen etwas mitübernehmen.
 
Du steckst in der Opferrolle fest. Hol Dir Hilfe bei der Gewerkschaft, Betriebsrat o. ä. Dass Du gekündigt wirst solltest Du allerdings einkalkulieren.

Du könntest aber auch "ganz einfach" die Rollen tauschen. Geh ins Büro und benimm Dich so, wie man Dir gegenüber auftritt, z. B.: (energisch!) "Sie sind heute dran, den Müll wegzubringen."

Ja, der Mob mobbt bereits. Sieht so aus, als wollte man Dich loswerden, sobald die Förderung wegfällt.
 
Gibt es zu deinem Arbeitsplatz keine Arbeitsplatzbeschreibung in der deine Tätigkeiten festgehalten sind?
Nein. Als Tätigkeit wird ganz allgemein nur "kfm. Angestellte" geschrieben. Allerdings steht dann als Zusatz darunter, dass mir andere Arbeitsaufgaben zugeteilt werden können, wenn es das Geschäftsinteresse erfordert oder aber wenn Arbeitsmangel herrscht. (über den ich mich beim besten Willen nicht beklagen kann)

Ich drücke dir fest die Daumen.
Lass dir nichts gefallen und sag auch einmal Nein.

Sag ihnen, dass du schon mehr machst als bei der Einstellung und der Einarbeitung als Tätigkeitsbereich besprochen wurde.
Das hab ich schon mehrere Male, aber dann wird mir gesagt, dass meine Vorgängerinnen das auch machen mussten.

Wenn dein Chef dich nicht rausschmeisst wegen den Zuschüssen, dann muss er etwas ändern, WENN DU auch mal NEIN! sagst.
Ganz ehrlich? Dazu bin ich zu feige. Mein Chef ist ein Typ, mit dem man absolut nicht reden kann, ich hab's schon öfter probiert, aber er lässt einen ja nicht mal ausreden. Und ich hab einfach Schiss davor, dass ich auf der Straße stehe, wenn ich "Nein" sage.:icon_sad:

Dann müssen eben die anderen etwas mitübernehmen.

:icon_rolleyes: Danke!!
 
Du steckst in der Opferrolle fest. Hol Dir Hilfe bei der Gewerkschaft, Betriebsrat o. ä. Dass Du gekündigt wirst solltest Du allerdings einkalkulieren.
Einen Betriebsrat haben wir nicht. Und ich wüsste, ehrlich gesagt, gar nicht, an welche Gewerkschaft ich mich da wenden muss. Das wäre doch dann sicherlich die "IG Bau"???
Du könntest aber auch "ganz einfach" die Rollen tauschen. Geh ins Büro und benimm Dich so, wie man Dir gegenüber auftritt, z. B.: (energisch!) "Sie sind heute dran, den Müll wegzubringen."

Ja, der Mob mobbt bereits. Sieht so aus, als wollte man Dich loswerden, sobald die Förderung wegfällt.
Ich hab auch den Eindruck, als wollten die mich loswerden, aber sie wollen es eben so weit treiben, dass ich kündige. Mein Chef kann mir nicht so einfach kündigen, auch nach Wegfall der Förderung nicht. Ich hab damals das Schreiben vom Amt gesehen, weil ich ja die Post bearbeite. Da stand drin, dass er verpflichtet ist, mich nach Förderungsende die doppelte Zeit weiter zu beschäftigen, also zwei Jahre. Ansonsten müsste er die Fördergelder wieder zurückzahlen.
 
eEntschuldigt bitte, dass ich so viel geschrieben habe. Aber es tat jetzt mal richtig gut, sich das alles von der Seele zu tippen.
Du beschreibst das Berufsleben. Du hast lediglich die Hierarchie noch nicht so intus. Noch bist du hinten bzw. unten. Du bedienst diesen Platz wunderbar, denn du bist Kümmerer.
Solange du *Schütze NoNo im letzten Glied* bist (sorry, aber das triffts am besten), wird sich weder an deiner beruflichen Stellung noch an deinem Gesundheitszustand etwas ändern.
Wenn du jetzt nicht weißt, wie du diesem Chef das mit deiner AU beibringen sollst, kann dir das kein anderer beibringen.
Ich machs mal kurz und deftig:
Wer krank ist und so krank ist, daß die Ärztin Arbeitsunfähigkeit --verordnet--, der hat sich selbst aus eigenem Interesse wieder gesund zu machen. Wie lange das dauert, ist vollkommen egal. Ob das eigene Interesse dann noch zusätzlich darin besteht, DORT wieder zu arbeiten, wird sich ergeben, kann man jetzt noch nicht sagen.
Du bist Opfer und füllst es aus.
Dein Chef zahlt dir 6 Wochen LFZ, dann schließt die KK mit Krankengeld 70% an.
Dein Chef kann selber rechnen, laß ihn das machen.
Kümmere dich ausschließlich um dich selbst und deinen Körper und Geist!
 
Nimm's nicht allzu persönlich!

Ich vermute, dieser Chef macht das schon lange so - immer wieder eine vom JC gesponserte/r Neue/r, die/der langzeitarbeitslos war- für knapp die Probezeit oder auch mal etwas länger (damit's nicht so auffällt) und dann Ende.

Auch bei deiner Vorgängerin war 's vermutlich ähnlich? ( bei der war vermutlich eh klar, dass die Lohnkosten niedrig bleiben, da sie hinterher studieren will...)

Ich kenne hier fast nur solche Geschichten bei 'Festanstellungen' auf 'normale', aber von der Agentur für Arbeit weitgehend den Betrieben erstmal finanzierte, Arbeitsplätze - halt immer mit Probezeit und es 'scheitert' dann immer daran, dass die doofen Langzeitarbeitslosen, obwohl sie sich krümmten und streckten, was das Zeug hielt, nicht effizient genug gewesen seien... Wer's glaubt, werde selig! :icon_rolleyes:

In aller Regel ist kurz vor Ende der Probezeit oder kurz danach dann wieder Schluss mit Freude über wieder normal' in Arbeit zu sein.

Denn das rechnet sich ja für den Betrieb für einfachere Tätigkeiten, die halt in so einem Betrieb auch anfallen, immer wieder von der Agentur für Arbeit gesponserte Frischlinge zu nehmen. Oder auch für Hochqualifziertes, solange der Frischling nett spurt ....

Also Kopf und Stolz wieder hoch! Und sofern es sich anbietet, zur Gewerkschaft und mit dieser ggf. zum Arbeitsgericht. Wobei ich da eher geringe Chancen vermute, was die Festanstellung anbelangt. Aber für die ggf. unterschlagenenen Gehaltshöhe - wie meinte - mache dich auf jeden Fall schlau.

:icon_kotz:

Vermutlich hat der dich ja einfach nur als "Helfer/in" oder ähnliches eingekauft
Was steht denn in deinem Vertrag genau als Tätigkeitsbezeichnung?
 
Hol einen Arzt mit ins Boot. Du ruinierst Dir Deine Gesundheit. Wenn der beführwortet und das auch attestieren würde, kannst Du den Job sanktionslos kündigen. Denk an Deine Gesundheit!!!!!!

Im Moment bin ich ja krankgeschrieben, aber wegen der Knochen. Da will ich erst mal abwarten, was meine Ärztin am Mittwoch sagt. Meine Physiotherapeutin meinte, es wäre ziemlich sinnlos, wieder zur Arbeit zu gehen, wenn die Beschwerden nicht besser geworden sind. Sie hat es ja auf der Anordnung gelesen, da stand eine ganze Reihe an med. Begriffen drauf.
Könnte die Krankschreibung und das Attest auch durch den Hausarzt erfolgen, oder muss ich da vorher zum Psychologen?
 
Ich hab auch den Eindruck, als wollten die mich loswerden, aber sie wollen es eben so weit treiben, dass ich kündige. Mein Chef kann mir nicht so einfach kündigen, auch nach Wegfall der Förderung nicht. Ich hab damals das Schreiben vom Amt gesehen, weil ich ja die Post bearbeite. Da stand drin, dass er verpflichtet ist, mich nach Förderungsende die doppelte Zeit weiter zu beschäftigen, also zwei Jahre. Ansonsten müsste er die Fördergelder wieder zurückzahlen.

Trifft das auch bei einer fristlosen Kündigung noch zu? Die Abstände zwischen den Ereignissen werden kürzer, die Ereignisse selber heftiger, die daraus resultierenden Arbeitsfehler schwerwiegender ...
 
Könnte die Krankschreibung und das Attest auch durch den Hausarzt erfolgen, oder muss ich da vorher zum Psychologen?
Könnte wohl auch durch den HA erfolgen. Besprich das doch mit dem. Sieht doch so aus, dass der Chef Dich sowieso kicken will, wenn Du das jetzt weiter durchziehst, ist Deine Gesundheit weg und der Job auch. Dann lieber nur Job weg.
 
@ juhei

mieses Betriebslima, mieseste Bezahlung, Mobbing, keine Anerkennung, Überforderung, gesundheitliche Gefährdung...

Mehr an Unzufriedenheitsfaktoren geht ja wohl nicht, ich wüßte nicht, was mich in einem solchen Unterdrückungsladen noch halten würde. Insbesondere die "Unterdrückungsmentalität" der "Kollegen" finde ich abscheulich primitiv.

Der Fisch stinkt ja vom Kopf her, Dein Chef gibt durch sein Auftreten dafür sicher die Orientierung vor, widerlich!
Nach unten treten und nach oben buckeln?

Dein Chef kassiert Lohnzuschuss und bezahlt Dich trotzdem so mies, da wird doch klar wes Geisteskind der ist...Die Situation in dem kranken Laden wird sich nie ändern. Für die paar Kröten mehr, würde ich mich nicht schikanieren lassen!

Dir sollte in erster Linie Deine psychische und körperliche Gesundheit am Wichtigsten sein. Lass Dich beraten, Betriebsrat, Gewerkschaft, ggf Anwalt, wie Du am elegantesten und sanktionsfrei aus der Nummer rauskommst, mit medizinischer Begründung dürfte das relativ einfach möglich sein, und mach das rechtzeitig, bevor Du vielleicht einen Zusammenbruch erleidest.

Es wäre doch schön, wenn dein Chef Dir kündigt, mit dem Zuschuss in die Röhre guckt und das Geld ggf. zurückzahlen muß,
außerdem muss er Dir ein wohlwollendes Arbeitszeugnis ausstellen, das macht ihm bestimmt besondere Freude, das lässt Du dann am besten von einem Fachanwalt prüfen, der findet garantiert was, und dahan muss Cheffe nachsitzen... :)

Wichtig ist auch aus meiner Sicht, das hat hier ja schon jemand anderes bemerkt, dass Du aus Deiner Opferrolle rauskommst und aktiv wirst und Deine Möglichkeiten auslotest.

FOKUS
 
Trifft das auch bei einer fristlosen Kündigung noch zu? Die Abstände zwischen den Ereignissen werden kürzer, die Ereignisse selber heftiger, die daraus resultierenden Arbeitsfehler schwerwiegender ...

Du meinst, eine fristlose Kündigung seinerseits? Das weiß ich nicht. Aber wenn mir mein Chef eine fristlose Kündigung ausspricht, dann ist mir eine Sanktionierung gewiss.
 
Aber ist es denn nicht so, dass, egal, ob mir gekündigt wird, oder wenn ich selbst kündige ohne triftige Gründe, mir eine Sperre beim ALG II droht?

Erst mal danke an euch alle, dass ihr mir Mut zusprecht und mir mentale Unterstützung gebt. Ich weiß, dass ich das Opferlamm spiele, und normalerweise ist das auch nicht meine Art, mich einfach so ohne Gegenwehr niederdrücken zu lassen. Bei meinen Kollegen kontere ich auch schon mal, wenn's mir zu bunt wird, aber bei meinem Chef hab ich eine Hemmschwelle, die ich einfach nicht überschreiten kann. Ich weiß nicht, woran das liegt, er ist einfach ein Mensch, der einem das Gefühl vermittelt, dass man nicht gegen ihn ankommt. Wobei auch er nur ein Mensch ist, der Fehler macht. Und diese Fehler sind auch meinen anderen Kollegen schon aufgefallen, aber seltsamerweise traut sich auch von denen keiner, den Chef auf seine eigenen Fehler hinzuweisen! Jeder kuscht vor ihm.
 
Du meinst, eine fristlose Kündigung seinerseits? Das weiß ich nicht. Aber wenn mir mein Chef eine fristlose Kündigung ausspricht, dann ist mir eine Sanktionierung gewiss.

Um mal einen alternativen Gedankensplitter in die Runde zu werfen:

Durchstehen.
Als Spiel auffassen.
Innerlich ablachen. Stehst du drüber.
Protokoll führen.
Möglichst Belege sammeln.
Am besten (externe) Zeugen haben für Mobbing-Vorfälle.
"Hintenrum" Beratung bei Mobbinghilfen/Selbsthilfegruppen etc. suchen.
(Medienkontakte suchen für später, siehe unten).

Dann irgendwann der Knall.
Danach Klage als Mobbingopfer. Schmerzensgeld.
Kasse machen.

Und noch dafür sorgen, dass der Heini den EGZ voll und ganz zurückzahlen muss.
Lässt sich die Bude vielleicht sonst noch irgendwie total dichtkriegen? Man kennt doch die geschäftlichen Leichen im Keller, wenn man den ganzen Schriftkram sieht. Das schreit doch förmlich nach kreativen Ansätzen!
Tolles Spiel!

Vielleicht noch ein Buch hinterher?
Promotet über die Medien.
Nochmal Kasse machen.
Spaß haben.

Klar, nicht jederfrau/mans Sache.
Aber warum die Gelegenheit, wenn sie sich schon auf dem Präsentierteller bietet, zu einer Party nicht schamlos ausnutzen?

Ihr habt immer so ein Glück! Solche Steilvorlagen bekomme ich nie! (*Heul, gemobbt fühl*)
 
Aber ist es denn nicht so, dass, egal, ob mir gekündigt wird, oder wenn ich selbst kündige ohne triftige Gründe, mir eine Sperre beim ALG II droht? ...

Wenn Du "unschuldig" bist, nicht. Du musst das im Ernstfall aber auch nachweisen können und da ist es gut, wenn Du Dich bereits jetzt nach Verbündeten umsiehst.

Ergänzung: Angriff ist die beste Verteidigung.
 
@juhei

Eine wirksame fristlose oder ordentliche Kündigung geht so einfach nu nicht. Die muss begründet sein, und so lange Du dazu keinen Anlass lieferst, ist das nur Theorie.

Kündige auch auf keinen Fall selber...!
Bei einer ordentlich Kündigung dürftest auch keine Probleme bekommen, wenn Du entsprechende Atteste nachweisen kannst.

Ich habe eine ähnliche Geschichte durchgezogen, am Ende wurde mir ein Aufhebungsvertrag angeboten und ich war durch die HU auch nicht sanktioniert worden.

Dein HA kann doch Dich doch erstmal AU schreiben und Dir ne Überweisung zum Facharzt geben. Das wäre dann ggf. ein Psychiater (die haben allerdings lange Wartezeiten)...aber Hausarzt geht für ne bstimmte Zeit auf jeden fall.

Das Wichtigste aus meiner Sicht: erstmal schnell und dauerhaft raus da aus dem Laden und durchatmen!

....und halte Dich nicht mit irgendwelchen Ängstlichkeiten auf, sondern lass Dich beraten!

Ganz einfach, ruf bei der IG Bau an und frag die nach Zuständigkeiten!

FOKUS
 
Ganz einfach, ruf bei der IG Bau an und frag die nach Zuständigkeiten

Wäre ICH vorsichtig mit. Gerade in der Branche kennt man sich, vieles läuft informell, da werden Infos unter Umständen schnell mal eben durchgesteckt ...

Deshalb schrieb ich oben "hintenrum". Erstmal anonym oder von Bekannten Infos einholen, Hilfen checken, die Katze (Namen/Firma) nicht zu früh aus dem Sack lassen.

Heikle Geschichte; gute Taktiererei -ohne zu frühe zu große Offenheit - scheint mir hier eher angesagt zu sein.
 
Um mal einen alternativen Gedankensplitter in die Runde zu werfen:

Durchstehen.
Als Spiel auffassen.
Innerlich ablachen. Stehst du drüber.
Protokoll führen.
Möglichst Belege sammeln.
Am besten (externe) Zeugen haben für Mobbing-Vorfälle.
Und die gibt es eben leider nicht. Meine Kollegen sind mir keine Hilfe , und andere Zeugen gibt es nicht. Unsere Arbeiter sind ja die ganze Woche auf Montage.
"Hintenrum" Beratung bei Mobbinghilfen/Selbsthilfegruppen etc. suchen.
(Medienkontakte suchen für später, siehe unten).

Dann irgendwann der Knall.
Danach Klage als Mobbingopfer. Schmerzensgeld.
Kasse machen.

Und noch dafür sorgen, dass der Heini den EGZ voll und ganz zurückzahlen muss.
Lässt sich die Bude vielleicht sonst noch irgendwie total dichtkriegen? Man kennt doch die geschäftlichen Leichen im Keller, wenn man den ganzen Schriftkram sieht.
Da hast du absolut und vollkommen Recht!!!!! Was ich an Post geöffnet habe, hat mir die Haare zu Berge stehen lassen - was mich nur wundert, ist die Tatsache, dass er damit seit Jahren!!! durchkommt. Obwohl - er hatte jetzt erst einen Dämpfer verpasst gekriegt. Aber da wurde dann gleich wieder umdisponiert und gut ist. :icon_kinn:
Das schreit doch förmlich nach kreativen Ansätzen!
Tolles Spiel!

Vielleicht noch ein Buch hinterher?
Promotet über die Medien.
Nochmal Kasse machen.
Spaß haben.

Klar, nicht jederfrau/mans Sache.
Aber warum die Gelegenheit, wenn sie sich schon auf dem Präsentierteller bietet, zu einer Party nicht schamlos ausnutzen?

Ihr habt immer so ein Glück! Solche Steilvorlagen bekomme ich nie! (*Heul, gemobbt fühl*)

Wirklich gute Gedankenansätze!!! Aber - wie du schon sagst - ist nicht jedermanns Sache.
 
@ Neudenkender

...na wenn man der Gewerkschaft nicht mehr trauen kann ??
(jetzt bitte keine Kommentare zu den "Gewerkschaften")

...das kann ja wohl nicht so ein Problem sein, die zuständige Gewerkschaft herauszufinden, okay nennt man seinen Namen nicht und den der Firma auch nicht, umschreibt das eben...
oder ruft beim DGB an...

Das Ganze als "Spiel" aufzufassen, da muss man ziemlich abgebrüht sein. Bei meiner Geschichte musste ich mir eine gewisse Abgebrühtheit so langsam erarbeiten, anfangs war ich
ziemlich angeschlagen. Beratung und Information, meine Rechte zu kennen, hat mich gestärkt.

@ juhei
noch nen kleiner Tipp
Ich war von meinem damaligen Arbeitgeber dermaßen genervt,
dass ich mich ab meiner ersten AU nur noch schriftlich mit denen auseinandergesetzt habe, Distanz und "verbindlich" ist bei sowas am besten...

Ich hatte die Firma nur noch einmal kurz betreten, um meine Schlüssel abzugeben.

FOKUS
 
Du meinst, eine fristlose Kündigung seinerseits? Das weiß ich nicht. Aber wenn mir mein Chef eine fristlose Kündigung ausspricht, dann ist mir eine Sanktionierung gewiss.
Warum fristlose Kündigung? Weil du krank bist? Glaub ich nicht.
Eine Fristlose und die evtl. Sanktion wird dann mit Widerspruch und evtl. Klage abgewehrt.
Klingt ätzend, aber noch ist gar nichts von Kündigung zu erkennen.
Du kannst natürlich auch am Donnerstag oder so wieder auf allen 4 hinkriechen zur Firma. Geht auch. Bis zum nächsten Zusammenbruch. Fehler in der Buchhaltung u.a. sind dann sowieso vorprogrammiert. Dann gehst du zur Arbeit, pfeifst auf dem letzten Loch, machst Fehler und ? wirst wegen Schlechtleistung gekündigt.
Ganz tolle Perspektive.
 
Warum fristlose Kündigung? Weil du krank bist? Glaub ich nicht.
Eine Fristlose und die evtl. Sanktion wird dann mit Widerspruch und evtl. Klage abgewehrt.
Klingt ätzend, aber noch ist gar nichts von Kündigung zu erkennen.
Du kannst natürlich auch am Donnerstag oder so wieder auf allen 4 hinkriechen zur Firma. Geht auch.
Nein. Ich hab mir geschworen, dass ich mich gegen eine weitere Krankschreibung nicht weigere. Förderlich wäre eine verfrühte Gesundschreibung weder für mich noch für die Firma, da dann das nächste K.O. abzusehen ist.
Bis zum nächsten Zusammenbruch. Fehler in der Buchhaltung u.a. sind dann sowieso vorprogrammiert. Dann gehst du zur Arbeit, pfeifst auf dem letzten Loch, machst Fehler und ? wirst wegen Schlechtleistung gekündigt.
Ganz tolle Perspektive.

Ich werd mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen. Ich lass jetzt alles auf mich zukommen. Wenn meine Ärztin meint, ich soll noch zu Hause bleiben, dann nehm ich das so. Ich mach ja nicht aus Jux und Dallerei blau, sondern mir geht's wirklich mies, und so kann es nicht weitergehen. Keine Kuscherei mehr!!

Dank euch allen ganz doll! Es ist schön, wenn man merkt, man steht nicht allein da mit seinen Sorgen!

Ich werd euch auf dem Laufenden halten!

LG
 
Es scheint vielen so zu gehen wie Dir.

"Wenn dann nach der Arbeitserprobung klar ist, dass der Kunde “ins Unternehmen passt” (das heißt also dankbar ist für die Chance, in Kürze einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen zu dürfen, überstundenbereit und stressresistent ist), geht häufig auch noch ein Antrag auf Gewährung eines Eingliederungszuschusses ein, das heißt der Arbeitgeber beantragt für eine fiktive “Minderleistung” des künftigen Arbeitnehmers eine “Aufwandsentschädigung”, die liegt meist zwischen 30 und 50 Prozent des Monatsbruttolohns für 3 – 12 Monate. Von der sogenannten “Nachbeschäftigungspflicht” kann sich jeder Arbeitgeber problemlos befreien lassen, indem er dringende betriebliche Erfordernisse oder Gründe, die in der Person des Arbeitnehmers liegen, als Kündigungsgründe angibt."

Dichtung und Wahrheit der Bundesagentur für Arbeit
 
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