(…) Die Behörde schätzt, dass in Hamburg bis zu 1.500 Obdachlose wegen persönlicher Schicksalschläge, psychischer und materieller Not direkt auf der Straße leben. Weitere Gründe für Obdachlosigkeit in Deutschland sind nach Ansicht der Hamburger Behörde für Soziales die Massenarbeitslosigkeit, die zunehmende Verschuldung und kaum vorhandener, preiswerter Wohnraum. Bis zu 3000 Personen schlafen in Hamburg in kostenlosen Not- und Wohnunterkünften der Stadt. "Auf der Straße lebende Menschen gehören zu einer Personengruppe, über die wenig fundiertes Wissen vorhanden ist", erklärt die Senatorin für Soziales und Familie Birgit Schnieber-Jastram. Eigentlich gibt es die auf der Straße lebenden Menschen offiziell gar nicht mehr, weil ihr Name in keiner Behördenstatistik geführt wird. Nur im Pass steht noch der Name sowie die Stadt, in der sie sich aufhalten, jedoch mit dem Zusatz ofW (ohne festen Wohnsitz). Einsamkeit macht krank und süchtig Die Pressesprecherin der Hinz & Kunzt-Redaktion Sybille Arendt begegnet täglich den Menschen, die hier im Vorraum für eine Stunde Wärme, Sicherheit und schützende Hilfe im Haus suchen. "Ist man erst mal aus der Gesellschaft ausgestiegen, bleibt man für den Rest seines Lebens ein Außenseiter. Die Menschen müssen täglich die Einsamkeit ertragen. Es gibt kaum Glück. Sie haben keine Freunde, keine Privatsphäre. Viele trinken, um ihren Schmerz nicht zu spüren. Die Depression, das viele Trinken, macht ein bisschen verrückt und bricht etwas in der Seele der Menschen", erklärt sie.(…)