LesterBurnham77
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- 28 November 2012
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Ein freundliches Hallo,
ich möchte mich zunächst kurz vorstellen, da ich neu in diesem Forum bin und dies mein erster Beitrag ist.
Zu meiner Person:
Ich bin 35, habe im Winter 2006 mein damaliges Studium geschmissen nach einer für mich sehr heftigen Trennung von einer Frau mit starken psychischen Poblemen und einer familiären (finanziellen) Abhängigkeitssituation meinen Eltern gegenüber, da ich noch den Glauben hatte mit meiner damaligen Ausbildung (IT-Bereich), die ich 2002 abgeschlossen hatte, einen Job zu finden, wenn ich mich entsprechend bemühe.
Nach meiner Exmatrikulation im Winter 2006 versuchte ich mich zunächst zwei Monate lang als Postkurier, da ich zu der Zeit körperlich fit war und die Firma dringend Leute suchte. Ich wollte diese Tätigkeit für mich als Einstieg nutzen, da ich nicht in Hartz IV rutschen wollte.
Was ich dort an kalter Ausbeutung erlebte war für mich traumatisch, erledigte sich jedoch nach zwei Monaten, da ich krankheitsbedingt (Winter, Schwitzen auf dem Postdrahtesel, dicke Erkältung, Krankenschein) in der Probezeit die Kündigung erhielt.
Danach ging es für mich in Hartz IV.
Ich hatte zu der Zeit noch einiges an Energie und Tatendrang und wollte eine Umschulung/Fortbildung im pädagogischen Bereich machen. Nach eingängiger Informationsbeschaffung und mit konkreten Vorschlägen im Gepäck ging ich zu meinem ersten Gespräch mit einem Sachbearbeiter.
Der Mann erklärte mir, das ginge jetzt nicht mit der Umschulung, aber "in einem halben Jahr", da ich frisch im ALG2 wäre und steckte mich stattdessen in eine Maßnahme für Bewerbungen/Jobvermittlungen.
Nach drei Monaten dort war ich gebrochen. Ich war vorher ein fitter, sportlicher Mensch, was Arbeit(samt) in diesem Land angeht naiver Mensch, doch als man mich irgendwann gegen Ende der Maßnahme an Zeitarbeitsfirmen "verschachern" wollte, um sich die Provision einzuheimsen, rebellierte alles in mir und ich griff häufig zur Flasche, weil ich keinen anderen Ausweg sah. Man schickte mich u.a. zum Messebau(!), wo ich drei Tage ohne Bezahlung malochte, weil dem Maßnahmenträger ein Irrtum unterlaufen war, bzw. dieser von der Zeitarbeitsfirma getäuscht worden war, die mich als "Lagerarbeiter" anstellen sollte. Vor mir stellte der Träger die drei Tage auf der Messe als "Zuverdienstmöglichkeit" dar.... .
Naja, der Träger hatte nach dieser miesen Nummer wohl Angst, dass ich den Vorfall melde und setzte mich unter Druck, ich dürfte mich mit dem Sachverhalt auf keinen Fall an die ARGE wenden.
Da ich nervlich dermaßen am Ende war damals ging ich nicht mehr zu der Maßnahme, die mich widerum in Ruhe ließ, da sie wohl dort Angst hatten, ich würde von dem Vorfall bei der ARGE erzählen oder einen Anwalt einschalten.
Danach hatte ich ca. 1 Jahr meine Ruhe vor dem Amt und brachte mich wieder so weit selbst auf Kurs, selbst kurz vor einigen vielversprechenden Ausbildungen zu stehen mit nun 30 Jahren, was aber am Ende scheiterte und mich auch wieder vermehrt runterzog.
Auf Nachfragen nach der pädagogischen Fortbildung/Umschulung wurde ich zwischenzeitlich 2007/2008 zweimal darauf hingewieden, dass die Töpfe leer seien, bei weiteren Gesprächen wurde mir auch schon vom Sachbearbeiter mehrmals geantwortet, ich hätte ja eine Ausbildung, mit der ich Arbeit bekommen könnte (IT, doch außerbetriebliche Ausbildung 99-02, die ohne Berufserfahrung und mit ausreichendem Abschluss mittlerweile 6 Jahre her war).
Im Sommer 2008 bekam ich einen 1-EURO-Job in einer KITA zugewiesen als Schreibkraft, mit der Aussage, "bei guter Arbeit sei eine folgende Festanstellung möglich".
Ich hängte mich richtig rein und die Arbeit machte mir auch Freude. Ich blühte, auch mit der Hoffnung auf die in Aussicht gestellte Festanstellung wieder richtig auf. Als es jedoch mit der Festanstellung nichts wurde, was mir trotz mehrmaliger Nachfrage am Ende der Tätigkeit nichtmal mitgeteilt wurde, war ich wieder richtig tief im Loch.
Mittlerweile hatte ich immer häufiger Panikattacken mit Todesangst, kaum noch Vertrauen in andere Menschen, besonders, wenn es mit Amtsgägngen oder Arbeitgebern zu tun hatte.
2009 schickte mich der SB zu einer Maßnahme, an der ich lediglich alle zwei Wochen Einzelgespräche hatte und in der mich ein netter Mensch zu eigenen Strategien und zu einem Wiedergewinnen von Eigeninitiative brachte.
Meine Panikattacken ließ ich nicht behandeln, sondern sagte mir, das wird schon alles, wenn ich nur was Beruflich passendes mit ein bißchen Sicherheit und Zukunft finde.
Der Mann dort war glücklicherweise verständlisvoll, was die ARGE anging und riet mir, das mit der Fortbildung beim SB weiter und nachdringlicher zu versuchen und mir einen Zeugen zu den Terminen mitzunehmen, bzw. mir sogar selbst Termine geben zu lassen.
Also ließ ich mir einen Termin geben, um mit meinem SB nochmal über die Fortbildung im pädagogischen Bereich zu sprechen und nahm mir einen Freund als Zeugen mit.
Kurze Zeit später hatte ich einen Beratungsschein für Fortbildungen in der Tasche und konnte letztendlich nach psychologischem Gutachten und Eingangstest, sowie 4wöchigem Erprobungspraktikum meine Fortbildung beginnen.
Ich schöpfte wieder Hoffnung.
Die Fortbildung lief für mich gut, ich war stets Kursbester, da mir die Inhalte leicht von der Hand gingen, bis ich im 1. Praktikum (die Fortbildung beinhaltete 2 3monatige Praktika) in eine Mobbinggeschichte geriet, was meine Depression und Panikattacken wieder vermerht aufleben ließ.
Doch so, wie ich es nunmal aus meiner Kindheit gelernt hatte, biss ich mich da durch, auch, weil ich von den Dozenten des Fortbildungsträgers immer nur auf meine Ausführungen erhielt wie: "Da kommen sie schon durch, es geht doch im Praktikum hier um einen Job".
Im 2. Praktikum bekam ich auch keinen Job, da die Einrichtung für eine Stelle für mich auf eine Förderung vom Amt angewiesen war, die sie in dieser Höhe nicht erhielt.
Also wieder Termine beim SB, der mir per Eingliederungsvereinbarung 10 Bewerbungen pro Monat auferlegte, was aber kein Problem für mich war, da ich mich eh schon im Vorfeld intensivst bewarb, auch wenn ich es erstaunlich fand, dass für meine Berufsbezeichnung nicht einmal Stellen ausgeschrieben werden.
Vermittlungsvorschläge bekam ich jetzt in einem ganzen Jahr seit Abschluss der Fortbildung ganze 3!
Ich habe weit über 100 Bewerbungen rausgeschickt, und hatte immerhin 9 Vorstellungsgespräche.
DOCH JETZT ZUM AKTUELLEN:
Im Sommer war ich drei Monate krankgeschrieben auf Grund eines komplizierten Armbruchs mitsamt OP und Reha.
Unter den Folgen leide ich körperlich noch immer.
Zuletzt strukturierte ich bis Anfang November meinen Alltag wieder so gut für mich selbst, dass es wieder zu 3 Vorstellungsgesprächen reichte, wovon ich ein Ergebnis noch offen habe und mir wünsche, dass es dort klappt, da ich mich dort sehr wohl fühlte.
Gerade bin ich völlig am Ende.
Mein Vater liegt mit einer schweren Krebserkrankung im Krankenhaus, ist auf 50 Kilo abgemagert und er wäre letzte Woche zweimal fast gestorben.
Direkt nach diesem schockierenden Erlebnis vor zwei Wochen wies das Amt mir kurzfristig eine "aktivierende" Maßnahme zu.
Meine Panikattacken und meine Depression machen mich gerade täglich richtig fertig.
Trotzdem ging ich zu dieser Maßnahme. Bei der Infoveranstaltung sagte man uns Teilnehmern, es sei freiwillig. Als mehrere fragten, ob wie dann gehen könnten, wurde nur debil mit Versicherungsvertretergrinsen geglotzt.
(In der Einladung stand selbstverständlich eine Belehrung zu Kürzungen des ALG2).
Als ich die Maßnahme antrat, wurde noch einmal zum Thema Freiwilligkeit gefragt und es wurde erwidert, die Teilnahme an der Infoveranstaltung sei nicht freiwillig gewesen, die Teilnahme an der Maßnahme schon.
Das hätte sich aber erledigt, da wir ja alle den Fragebogen (mit sehr intimen Fragen) ausgefüllt hätten.
Als der Ton von einigen (von mir auch, mir platzte fast der Kragen) etwas rauher wurde, wurde uns mitgeteilt, dass die Alternative dann eben ein 1-EURO-Job oder ähnliches sei, falls wir nicht unterschrieben hätten.
Arglistige Täuschung, kam mir als erstes in den Sinn.
Seit gestern findet mein Kopf und mein Geist keine Pause mehr, ich las mich intensiv in das Thema in Internet ein, nur um zu erfahren, dass das Vorgehen von ARGE und Trägern nicht rechtens ist, wir aber trotzdem nichts machen können dagegen, auch nicht mit Anwalt.
8 Stunden rumsitzen, damit andere ihr Geld verdienen, denn es passiert dort nicht viel, schon gar nichts Neues für mich, außer noch perfidere Drohungen als bisher, die in Nebensätzen verpackt ausgesprochen werden in demütigendster Art und Weise.
Heute hatte ich den ganzen Tag dort schlimme Angstzustände, Atemnot, Ziehen in Brust, Bauch und Rücken, ich dachte, ich kippe echt um.
Ich versuche eine Lösung für mich zu finden und zur Ruhe zu kommen.
Ich möchte meinen Vater begleiten und meine Mutter unterstützen, die in der momentanen Situation selbst krank und nervlich am Ende ist, und das erfordert schon ganz meine Aufmerksamkeit, auch mir selbst gegenüber, um mit meiner Situation mit Panik und Depression umzugehen.
Darber hinaus kümmere ich mich trotzdem um meine Bewerbungen, mit denen ich in diesem Monat allein immerhin dreimal am Tisch zum Vorstellungsgespräch war und für die ich bisher von allen Seiten nur Lob erhalten habe.
Ich habe beschlossen, morgen zum Arzt zu gehen und mir Hilfe zu suchen für meine Angstattacken und Depris, denn ich kann und will so dermaßen als Ware in der Armutsindustrie behandelt nicht weitermachen.
Danke für das Lesen! Ich bin für jedes unterstützende, hilfreiche Wort dankbar!
ich möchte mich zunächst kurz vorstellen, da ich neu in diesem Forum bin und dies mein erster Beitrag ist.
Zu meiner Person:
Ich bin 35, habe im Winter 2006 mein damaliges Studium geschmissen nach einer für mich sehr heftigen Trennung von einer Frau mit starken psychischen Poblemen und einer familiären (finanziellen) Abhängigkeitssituation meinen Eltern gegenüber, da ich noch den Glauben hatte mit meiner damaligen Ausbildung (IT-Bereich), die ich 2002 abgeschlossen hatte, einen Job zu finden, wenn ich mich entsprechend bemühe.
Nach meiner Exmatrikulation im Winter 2006 versuchte ich mich zunächst zwei Monate lang als Postkurier, da ich zu der Zeit körperlich fit war und die Firma dringend Leute suchte. Ich wollte diese Tätigkeit für mich als Einstieg nutzen, da ich nicht in Hartz IV rutschen wollte.
Was ich dort an kalter Ausbeutung erlebte war für mich traumatisch, erledigte sich jedoch nach zwei Monaten, da ich krankheitsbedingt (Winter, Schwitzen auf dem Postdrahtesel, dicke Erkältung, Krankenschein) in der Probezeit die Kündigung erhielt.
Danach ging es für mich in Hartz IV.
Ich hatte zu der Zeit noch einiges an Energie und Tatendrang und wollte eine Umschulung/Fortbildung im pädagogischen Bereich machen. Nach eingängiger Informationsbeschaffung und mit konkreten Vorschlägen im Gepäck ging ich zu meinem ersten Gespräch mit einem Sachbearbeiter.
Der Mann erklärte mir, das ginge jetzt nicht mit der Umschulung, aber "in einem halben Jahr", da ich frisch im ALG2 wäre und steckte mich stattdessen in eine Maßnahme für Bewerbungen/Jobvermittlungen.
Nach drei Monaten dort war ich gebrochen. Ich war vorher ein fitter, sportlicher Mensch, was Arbeit(samt) in diesem Land angeht naiver Mensch, doch als man mich irgendwann gegen Ende der Maßnahme an Zeitarbeitsfirmen "verschachern" wollte, um sich die Provision einzuheimsen, rebellierte alles in mir und ich griff häufig zur Flasche, weil ich keinen anderen Ausweg sah. Man schickte mich u.a. zum Messebau(!), wo ich drei Tage ohne Bezahlung malochte, weil dem Maßnahmenträger ein Irrtum unterlaufen war, bzw. dieser von der Zeitarbeitsfirma getäuscht worden war, die mich als "Lagerarbeiter" anstellen sollte. Vor mir stellte der Träger die drei Tage auf der Messe als "Zuverdienstmöglichkeit" dar.... .
Naja, der Träger hatte nach dieser miesen Nummer wohl Angst, dass ich den Vorfall melde und setzte mich unter Druck, ich dürfte mich mit dem Sachverhalt auf keinen Fall an die ARGE wenden.
Da ich nervlich dermaßen am Ende war damals ging ich nicht mehr zu der Maßnahme, die mich widerum in Ruhe ließ, da sie wohl dort Angst hatten, ich würde von dem Vorfall bei der ARGE erzählen oder einen Anwalt einschalten.
Danach hatte ich ca. 1 Jahr meine Ruhe vor dem Amt und brachte mich wieder so weit selbst auf Kurs, selbst kurz vor einigen vielversprechenden Ausbildungen zu stehen mit nun 30 Jahren, was aber am Ende scheiterte und mich auch wieder vermehrt runterzog.
Auf Nachfragen nach der pädagogischen Fortbildung/Umschulung wurde ich zwischenzeitlich 2007/2008 zweimal darauf hingewieden, dass die Töpfe leer seien, bei weiteren Gesprächen wurde mir auch schon vom Sachbearbeiter mehrmals geantwortet, ich hätte ja eine Ausbildung, mit der ich Arbeit bekommen könnte (IT, doch außerbetriebliche Ausbildung 99-02, die ohne Berufserfahrung und mit ausreichendem Abschluss mittlerweile 6 Jahre her war).
Im Sommer 2008 bekam ich einen 1-EURO-Job in einer KITA zugewiesen als Schreibkraft, mit der Aussage, "bei guter Arbeit sei eine folgende Festanstellung möglich".
Ich hängte mich richtig rein und die Arbeit machte mir auch Freude. Ich blühte, auch mit der Hoffnung auf die in Aussicht gestellte Festanstellung wieder richtig auf. Als es jedoch mit der Festanstellung nichts wurde, was mir trotz mehrmaliger Nachfrage am Ende der Tätigkeit nichtmal mitgeteilt wurde, war ich wieder richtig tief im Loch.
Mittlerweile hatte ich immer häufiger Panikattacken mit Todesangst, kaum noch Vertrauen in andere Menschen, besonders, wenn es mit Amtsgägngen oder Arbeitgebern zu tun hatte.
2009 schickte mich der SB zu einer Maßnahme, an der ich lediglich alle zwei Wochen Einzelgespräche hatte und in der mich ein netter Mensch zu eigenen Strategien und zu einem Wiedergewinnen von Eigeninitiative brachte.
Meine Panikattacken ließ ich nicht behandeln, sondern sagte mir, das wird schon alles, wenn ich nur was Beruflich passendes mit ein bißchen Sicherheit und Zukunft finde.
Der Mann dort war glücklicherweise verständlisvoll, was die ARGE anging und riet mir, das mit der Fortbildung beim SB weiter und nachdringlicher zu versuchen und mir einen Zeugen zu den Terminen mitzunehmen, bzw. mir sogar selbst Termine geben zu lassen.
Also ließ ich mir einen Termin geben, um mit meinem SB nochmal über die Fortbildung im pädagogischen Bereich zu sprechen und nahm mir einen Freund als Zeugen mit.
Kurze Zeit später hatte ich einen Beratungsschein für Fortbildungen in der Tasche und konnte letztendlich nach psychologischem Gutachten und Eingangstest, sowie 4wöchigem Erprobungspraktikum meine Fortbildung beginnen.
Ich schöpfte wieder Hoffnung.
Die Fortbildung lief für mich gut, ich war stets Kursbester, da mir die Inhalte leicht von der Hand gingen, bis ich im 1. Praktikum (die Fortbildung beinhaltete 2 3monatige Praktika) in eine Mobbinggeschichte geriet, was meine Depression und Panikattacken wieder vermerht aufleben ließ.
Doch so, wie ich es nunmal aus meiner Kindheit gelernt hatte, biss ich mich da durch, auch, weil ich von den Dozenten des Fortbildungsträgers immer nur auf meine Ausführungen erhielt wie: "Da kommen sie schon durch, es geht doch im Praktikum hier um einen Job".
Im 2. Praktikum bekam ich auch keinen Job, da die Einrichtung für eine Stelle für mich auf eine Förderung vom Amt angewiesen war, die sie in dieser Höhe nicht erhielt.
Also wieder Termine beim SB, der mir per Eingliederungsvereinbarung 10 Bewerbungen pro Monat auferlegte, was aber kein Problem für mich war, da ich mich eh schon im Vorfeld intensivst bewarb, auch wenn ich es erstaunlich fand, dass für meine Berufsbezeichnung nicht einmal Stellen ausgeschrieben werden.
Vermittlungsvorschläge bekam ich jetzt in einem ganzen Jahr seit Abschluss der Fortbildung ganze 3!
Ich habe weit über 100 Bewerbungen rausgeschickt, und hatte immerhin 9 Vorstellungsgespräche.
DOCH JETZT ZUM AKTUELLEN:
Im Sommer war ich drei Monate krankgeschrieben auf Grund eines komplizierten Armbruchs mitsamt OP und Reha.
Unter den Folgen leide ich körperlich noch immer.
Zuletzt strukturierte ich bis Anfang November meinen Alltag wieder so gut für mich selbst, dass es wieder zu 3 Vorstellungsgesprächen reichte, wovon ich ein Ergebnis noch offen habe und mir wünsche, dass es dort klappt, da ich mich dort sehr wohl fühlte.
Gerade bin ich völlig am Ende.
Mein Vater liegt mit einer schweren Krebserkrankung im Krankenhaus, ist auf 50 Kilo abgemagert und er wäre letzte Woche zweimal fast gestorben.
Direkt nach diesem schockierenden Erlebnis vor zwei Wochen wies das Amt mir kurzfristig eine "aktivierende" Maßnahme zu.
Meine Panikattacken und meine Depression machen mich gerade täglich richtig fertig.
Trotzdem ging ich zu dieser Maßnahme. Bei der Infoveranstaltung sagte man uns Teilnehmern, es sei freiwillig. Als mehrere fragten, ob wie dann gehen könnten, wurde nur debil mit Versicherungsvertretergrinsen geglotzt.
(In der Einladung stand selbstverständlich eine Belehrung zu Kürzungen des ALG2).
Als ich die Maßnahme antrat, wurde noch einmal zum Thema Freiwilligkeit gefragt und es wurde erwidert, die Teilnahme an der Infoveranstaltung sei nicht freiwillig gewesen, die Teilnahme an der Maßnahme schon.
Das hätte sich aber erledigt, da wir ja alle den Fragebogen (mit sehr intimen Fragen) ausgefüllt hätten.
Als der Ton von einigen (von mir auch, mir platzte fast der Kragen) etwas rauher wurde, wurde uns mitgeteilt, dass die Alternative dann eben ein 1-EURO-Job oder ähnliches sei, falls wir nicht unterschrieben hätten.
Arglistige Täuschung, kam mir als erstes in den Sinn.
Seit gestern findet mein Kopf und mein Geist keine Pause mehr, ich las mich intensiv in das Thema in Internet ein, nur um zu erfahren, dass das Vorgehen von ARGE und Trägern nicht rechtens ist, wir aber trotzdem nichts machen können dagegen, auch nicht mit Anwalt.
8 Stunden rumsitzen, damit andere ihr Geld verdienen, denn es passiert dort nicht viel, schon gar nichts Neues für mich, außer noch perfidere Drohungen als bisher, die in Nebensätzen verpackt ausgesprochen werden in demütigendster Art und Weise.
Heute hatte ich den ganzen Tag dort schlimme Angstzustände, Atemnot, Ziehen in Brust, Bauch und Rücken, ich dachte, ich kippe echt um.
Ich versuche eine Lösung für mich zu finden und zur Ruhe zu kommen.
Ich möchte meinen Vater begleiten und meine Mutter unterstützen, die in der momentanen Situation selbst krank und nervlich am Ende ist, und das erfordert schon ganz meine Aufmerksamkeit, auch mir selbst gegenüber, um mit meiner Situation mit Panik und Depression umzugehen.
Darber hinaus kümmere ich mich trotzdem um meine Bewerbungen, mit denen ich in diesem Monat allein immerhin dreimal am Tisch zum Vorstellungsgespräch war und für die ich bisher von allen Seiten nur Lob erhalten habe.
Ich habe beschlossen, morgen zum Arzt zu gehen und mir Hilfe zu suchen für meine Angstattacken und Depris, denn ich kann und will so dermaßen als Ware in der Armutsindustrie behandelt nicht weitermachen.
Danke für das Lesen! Ich bin für jedes unterstützende, hilfreiche Wort dankbar!