Fortbildung zum Lokführer oder doch nur eine sinnlos Maßnahme?

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Solo Morasso

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Hallo ihr Lieben,

mir wurde heute von meinem SB ein (auf dem ersten Blick) tolles
Angebot gemacht. Eine Fortbildung zum Lokführer und danach auf jeden fall einen Arbeitsplatz. Hört sich ja super an.

Was mir aber sauer aufstößt ist: Es ist ein Maßnahmeträger, nur 10 Monate mit Praktika und zum Abschluß nur ein Trägerzertifikat.
Mit anderen Worten: Ein Stück Toilettenpapier!

Ist dieses nur eine "gut getarnte" Maßnahme der üblichen Art? Oder doch etwas handfestes?

Vielleicht könnte einer von euch mal drüber schauen oder hat diese Fortbildung schon absolviert
und würde darüber mal kurz berichten?

Vielen Dank
 

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Solo Morasso

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Warum machst du nicht gleich eine Umschulung bei der Deutschen Bahn? Sieh link
https://karriere.deutschebahn.com/k.../quereinstieg/quereinstieg-lokfuehrer-2652420

Das ist ja noch viel besser. Danke dir. Da glaube ich auch das Einstellungsversprechen.

Dann werde ich dieses mal meinen Sachbearbeiter auf den Tisch knallen.

Die Anforderungen sind auch nicht ganz ohne, zusehen in deinem zweiten Link.

Aber trotzdem, ich danke dir.


*hab mich noch ein wenig weiter eingelesen. Ist ein Trägerzertifikat gleichbedeutend mit einem "Eisenbahnfahrzeugführerschein"?
(Ist nicht wirklich ernst gemeint :D )

:doh::biggrin:
 

Fairina

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Ich würde niemanden einstellen der aus solchen Maßnahmen oder Angeboten eines JC kommt. Wie du schon sagst: Toilettenpapier.
 

Solo Morasso

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Ok, ich danke euch allen. Das wirft ja ein noch schlechteres Bild auf die so tolle Ausbildung. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich jetzt totlachen... aber besser als mich und andere tot zufahren. Wenn ich denn überhaupt einen Job bekommen hätte.
:icon_evil:

Ich habe meinen SB gesagt, nachdem er mir heute diesen Vorschlag unterbreitet hatte, dass ich mir diese Verantwortung
nicht zutraue. Seine Worte: Ach, das ist doch ganz einfach.

Es ist schon richtig widerlich, mit den Hoffnungen der Menschen auf einen festen, ordentlichen Job, zu versuchen diese in billig Maßnahmen zustecken und man am Ende eh wieder beim Jobcenter landet. Wenn hilft sowas? Nur dem Maßnahmeträger!


Genießt die Sonne!
 

Bettelstudent

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Hallo,

dazu einmal ein paar Anmerkung:

Eine verkürtze Ausbildung gab und gibt es, wenn der Betreffende bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hat.

Bereits bei der Deutschen Bundesbahn konnte man die Kurzausbildung mit 9 Monaten absolvieren und war dann Lokführer bzw. wie der Beruf korrekt heist Triebfahrzeugführer.

Zu Beachten bei solchen Kurzausbildungen wie der vom FS genannten ist, das diese sich in der Regel nur auf eine Baureihe von einem Triebfahrzeug bezieht und man später nachschulen muß,wenn man auf eine andere Baureihe umsteigen will.

Ist zumindest in Deutschland aber nicht so ganz tragisch, da hier durch die Privatisierung und Ausschreibung des ÖPNV in dne nächsten Jahren massiver Bedarf an Tf herrscht.2019 zum B. wird hier in NRW das gesamte S-Bahn-Netz privat und damit ein Bedarf von hunderten von Tf entstehen.

@Andy1971
Es gibt keinen Triebwagenführerschein :)

Es gibt nur den europäischen Triebfahrzeugführerschein sowie die "Beiblätter" genannten Prüfbescheinigungen für die jeweiligen Baureihen der Triebfahrzeuge (Tfz.)
 
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Gelöschtes Mitglied 28373

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Ob man Menschen mit einem Zug tot fährt, hängt idR nicht von der Qualität der absolvierten Ausbildung oder den Fähigkeiten des Lokführers ab. Es liegt in der Natur der Sache, dass Züge (selbst Straßenbahnen) einen viel zu langen Bremsweg haben, um auf spontan eintretende Situationen noch reagieren zu können.

In Sachen Verantwortung liegt der Job eher zwischen "das trau ich mir nicht zu" und "ach, das ist doch kein Problem" - die Technik nimmt einem da durch ziemlich gute Überwachung des Menschenfaktors viel Verantwortung ab.
Von dem, was man aber so über die Jobbedingungen bei Nicht-DB-Unternehmen hört, würde ich den Karriereweg über so eine Maßnahme aber sicher nicht einschlagen wollen.
 

Andy1971

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Bettelstudent

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Hallo Andy1971,

hast du ein Problem mit deinen Augen oder was ?

Da steht eindeutig Triebfahrzeugführerschein der netten Erika Mustermann.


Auch auf der Homepage des EBA steht Triebfahrzeugführerschein

Ebenso in der dazu gehörenden Rechtsverordnung:
„Triebfahrzeugführerschein“ die von einer zuständigen Behörde erteilte Fahrerlaubnis nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe a der Richtlinie 2007/59/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 über die Zertifizierung von Triebfahrzeugführern, die Lokomotiven und Züge im Eisenbahnsystem in der Gemeinschaft führen (ABl. L 315 vom 3.12.2007, S. 51), die zuletzt durch die Richtlinie (EU) 2016/882 (ABl. L 146 vom 3.6.2016, S. 22) geändert worden ist

so what ?
 

Fairina

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Meine Güte, ist doch schittegal wie das Dingen heißt. Wir wissen doch Bescheid. Besser oder anders wird es doch dadurch nicht. Ist genauso wie Bundesanstalt für Arbeit und Bundesagentur für Arbeit. Gleicher Mist drin. Mein Vater sagte immer, wenn schei*se zu Mist wird...
 

Surfing

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Das Problem, wenn man eine solche Schulung über einen Maßnahmeträger macht ist die Gefahr groß bei einem PAV oder Zeitarbeit zu landen, denn die hängen beim MT meistens mit dran. Da kann ich nur abraten, von solch einer Fortbildung. Das ist keine Fortbildung sondern eine Maßnahme an der andere verdienen wollen.

Wenn, dann nur direkt über die Deutsche Bahn machen. Das gleiche gilt auch für Sicherungsposten (Sipo). Das läuft auch über größere Dienstleister die ihre PAV im Hintergrund haben. Die PAV und ZAF wollen dabei nur absahnen über den Gutschein oder Verleih.
 

erwerbsuchend

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Das Problem, wenn man eine solche Schulung über einen Maßnahmeträger macht ist die Gefahr groß bei einem PAV oder Zeitarbeit zu landen

Solange der Umschulungsvertrag nicht auch gleichzeitig mit einem Arbeitsvertrag bei einem bestimmten AG gekoppelt ist, sehe ich hier kein Problem. Schließlich kann man sich jederzeit bei jedem AG bewerben, der die gewünschte Qualifikation nachfragt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 58736

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Seht es doch als Chance.

Die suchen Lokführer ohne Ende.
Das ist nun einmal Fakt.

Natürlich ist das kein Beruf, der die nächsten 30 Jahre bestehen bleibt, aber zum kurz-mittelfristigen Broterwerb ist das doch ein annehmbarer Job, falls man dafür geeignet ist und das gerne möchte.
 

Gollum1964

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Hallo,

ich habe mir mal die Seite von SBB Kompetenz gGmbH genauer angeschaut. Typische Maßnahmenhyäne. Die bieten alles und im Grunde genommen nichts an. Vom Aktivcenter, über Bürojobs und Pflegejobs bis hin zum Lokführer ist alles dabei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nach 6 Monaten trotz Zeugnis besser stehst als jetzt.
Ich wurde im Anfang des Jahres auch zu einer Fortbildungsveranstaltung zum Lokführer eingeladen, allerdings bei einem etwas seriöseren Anbieter, der HSL Akademie, die auch in der City-Süd sitzen. Die sind auf Jobs rund um die Bahn spezialisiert und geben teilweise schon Einstellungsversprechen bei Beginn der Maßnahme, das Bestehen des Abschlußtests vorausgesetzt. Falls du ernstes Interesse an so einem Job hast, wäre das wohl die interessantere Alternative.
Bei mir wäre es nicht gegangen wegen einer ausgeprägten Rot-Grün-Schwäche.
 
G

Gelöschtes Mitglied 58736

Gast
Ich verstehe das eher so, dass die auf die Prüfung vorbereiten.
Deswegen auch das Zertifikat.

Die Prüfung selber nimmt ja nicht der Träger ab.

Oder verstehe ich da was falsch?

Die geben Einstellungsversprechen, weil die Bahn und privaten Anbieter wie verzweifelt nach Personal suchen.
Die Probanden mit bestandener Prüfung werden dann weitervermittelt.

Zwingend ist das nicht, man kann sich doch selber bewerben wo man will.

In Pflegeberufen gibt es diese internen Zusagen auch, bei bestandener Prüfung.
 

Gollum1964

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Hallo RobbieRob,

HSL ist ein bekanntes Logistikunternehmen und der Anbieter dieser Fortbildung ist folglich sehr nahe an der Quelle. Die Wahrscheinlichkeit einer Einstellung als Lokführer über die Fortbildung bei einer HSL-Akademie ist deutlich höher als bei einer xxxgGmbh, würde ich mal vermuten. Der griechischstämmige Dozent hat bei der Vorstellung darauf hingewiesen, dass händeringend bei HSL solche Lokführer gesucht werden.
 

Fairina

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RobbiRob

steht irgendwo das der TE sich nicht um eine solche Chance kümmern will? NEIN. Aber er will das vernünftig tun und nicht bei irgendeiner Armutskaschemme oder besser …. (unaussprechlich) wie solchen Maßnahmeträgern. Das Papier (Zertikat oder wie auch immer die das bezeichnen) von denen ist nicht einmal als Toilettenpapier zu gebrauchen und der Baum zu schade der dafür gefällt wurde. Eine Ausbildung bei der Bahn oder anderen Schienenverkehrsfirma ist wenigstens etwas richtiges.

Du implizierst wieder etwas zu Ungunsten eines Hilfeempfängers.
 
G

Gelöschtes Mitglied 58736

Gast
Ich glaube kaum, dass der erfolgreiche Abschluss nur aus dem Zertifikat besteht.
Ja, so ein Zertifikat ist für den xxxx

Die Prüfung nimmt der nicht ab, siehe meinen Beitrag oben.
Falls TE aussichtsreichere Möglichkeiten findet, um so besser.

P.S.
Deine Anfeindungen kommentiere ich nicht mehr.
 

Allimente

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Du implizierst wieder etwas zu Ungunsten eines Hilfeempfängers.

Ich denke eher, dass er das rein sachlich sieht und nichts zu Ungunsten eines Hilfeempfängers. Es ist doch auch so, dass man, wenn das Alter noch im Rahmen ist, versuchen sollte irgendwo einen Fuss in die Türe zu bekommen. Ich bin auch absolut gegen Sinnlosmaßnahmen, aber manchmal erfordert die persönliche Situation eben Umwege, um an einen Job zu kommen. Es ist natürlich auch klar, dass das alles ab einem gewissen Alter keinen Sinn macht, aber wenn man nolch relativ jung ist, sollte man alles versuchen um vom JC loszukommen.

Ich habe damals mit 15 meine Lehre angefangen und auch viele Jahre nicht wirklich viel verdient, aber ich habe einen Anfang gemacht und mich dann hochgearbeitet und dann viele Jahre sehr gutes Geld verdient. Zählt zwar heute alles nicht mehr in meinem Alter, aber damit muß ich leider leben. Vielleicht sollte der TE das als Chance sehen und nicht als Schikane, denn schließlich hat er noch einiges an Jahren vor sich bis zur Rente. Aber das ist auch nur meine persönliche Meinung.
 

Fairina

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RobbiRob, dann guck dir die Beiträge des TE an:
Beitrag 1, 3, 7, 11. Da ist doch mehr als deutlich, daß er sich dafür interessiert, aber vielleicht hast du das auch überlesen. Für mich ist klar, das er das gerne machen würde, nur nicht bei einem MT sondern bei einem richtigen Unternehmen, wie der Bahn oder andere Schienenbetreiber. Und ich denke, dabei sollten wir ihm helfen. Denn das MT-Papier ist doch wirklich nichts.
 
G

Gelöschtes Mitglied 58736

Gast
Du meinst also das Ziel der Maßnahme ist lediglich das Zertifikat?

Kann ich mir nicht vorstellen.

Dass es gute und schlechte Vorbereitungen / Träger für einen Abschluss in einem Beruf gibt, ist klar.

Ansonsten sehe ich das so wie @Alimente und wenn ich eines von den Amerikanern gelernt habe ist das „just do it“ und wenn was kaputt ist, erstmal Duck Tape drum und los gehts. ;-)
 
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