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Ich habe hier schon viel gelesen, habe nun aber einige Fragen, da ich nicht weiß, ob hier gefundene Antworten auf mich direkt übertragbar sind.
Hinter mir liegen 40 Stunden Einzelcoaching im November und Dezember. Am Freitag geht die Intensivbetreuung los. Nun geht es mir aber gar nicht gut.
Ich bin seit über 10 Jahren im Leistungsbezug ohne jemals Streß mit der Behörde gehabt zu haben ( O-Ton Vermittlerin: " Guten Morgen Herr XXX, uns führt nur die Routine zusammen")
1) Angabe der Telefonnummer
habe ich soweit verstanden. Bei mir ist es so: hatte mal meine Nummer angegeben. Wenn ich gefragt werde, ob meine Nummer noch stimmt, würde ich sagen, daß ich das Handy (im Sylvestergetümmel ?) verloren habe und (noch?) kein Neues habe. Möglich wäre das ja schon eine Eskalation ganz zu Beginn. Alternative: ich lasse es mit der Nummer so, gebe sie aber bei Bewerbungen nicht an. Dies kann aber rauskommen und dann zu sagen, daß ich das Handy verloren habe ist vielleicht ungünstiger als bei der Aktualisierungsfrage beim ersten Termin. Ich gehe auch immer ohne Handy aus dem Haus. Ob das Nichtrückrufen von möglichen Arbeitgeberanrufen ein Sanktionsgrund ist?Mich persönlich würde es gar nicht nerven,zig Anrufe von Firmen zu bekommen, aber natürlich nur, wenn ich es gar nicht mitbekomme. Ich kann das Handy auch dauerhaft ausgeschaltet lassen, ich brauche es gar nicht unbedingt.
2) sehr kurzgefaßte Anschreiben und schlechter Lebenslauf
Musteranschreiben habe ich ja gelesen. Nun wurden meine Unterlagen ja gerade erst aufgehübscht! Was soll ich da jetzt machen?
Ich soll ja Bewerbungsunterlagen mitbringen. Es wäre ja unglaubwürdig wenn ich etwas äußerst Mageres mitbringen würde und dann behaupten würde, das wäre das Ergbenis des Coachings. Bringe ich nun ein schönes Beispiel-Anschreiben mit und bewerbe mich dann mit den hier vorgefundenen knappen Musteranschreiben und es kommt raus, wird man mir vorhalten, warum ich so ein knappes Anschreiben verwende. Die Frage ist nun, ob auch in der Intensivbetreuung vor dem Hintergrund eines vorherigen Einzelcoachings solche Anschreiben als sanktionssicher zu betrachten sind!
Auch der Lebenslauf ist nun ja sehr schön geworden. Da steht nun nicht mehr oben, arbeitssuchend von 2007-2019.Ob es wohl sinnvoll ist, für den JC-Termin dies wieder in den Lebenslauf einzufügen oder nur bei Bewerbungen? Von den Urteilen, wonach es kein Sanktionsgrund sein kann, daß man sich selber zu optimistisch darstellt, habe ich hier ja gelesen. Gerade auch vor dem Hintergrund meines abgeschlossenen politikwissenschaftlichen Studiums kann man mir niemals vorhalten, wenn ich z.B. bei Interessen mein gewerkschaftliches Engagement erwähne. Die Rolle der Gewerkschaften im politischen System der Bundesrepublik war ja auch einer meiner Studienschwerpunkte. Diese muß ich ja aufzählen, weil viele Arbeitgeber gar nicht wissen, was so ein Politologe studiert hat. Oder mache ich es mir da zu einfach.
3) Angaben über psychische Belastungen
Ich habe gelesen: immer nur wenig erzählen. Das ist auch plausibel. Nun ist es jedoch so, daß ich arg labil bin. Ich werde dieser Tage mal einige Beratungen aufsuchen, denn ich kann nicht ausschließen, daß ich psychisch krank bin. Einer meiner ersten Gedanken war, dies mal beim JC-Termin anzusprechen, in der Hoffnung, daß weniger Terror entsteht. Tatsache ist, daß mich Streß bzw. Druck von außen völlig umhaut. Es ist mir nicht nur unangenehm,sondern ich bekomme neuerdings Wutanfälle und führe dann Selbstgespräche. Letzteres mache ich aber schon länger, wenn ich alleine bin. Gerade auch die Aussicht auf Intensivbetreuung, läßt mich hochkochen, denn ich habe gelesen, was einige hier erlebt haben. Zweimal lag ich schon die ganze Nacht war und konnte vor Aufregung und Ärger nicht einschlafen. Und das vor dem ersten Termin! Ich bin hochsensibel und weiß nicht was passieren würde, wenn ich angegriffen würde, wie einige das hier erlebt haben. Ein schönes Attest werde ich bis Freitag wohl nicht bekommen. Sollte ich bei den in dieser Woche aufgesuchten Beratungsstellen deutliche Empfehlungen bekommen, ist es ja legitim bei Vorstellungsgesprächen daraufhinzuweisen, daß man sich in psychiatrischer Behandlung befindet. Wahrscheinlich ist dieser Weg sinnvoller, als irgendwelche Angaben gegenüber dem Jobcenter.
4) Zerstörung sinnvoller Entwicklungen
Man sollte meinen, ein Coaching würde auch positive Resultate mit sich bringen. In der Tat hatte ich es mir nun zur Angewohnheit (!) gemacht, regelmäßig in die schönen Räume der Arbeitsagentur zu gehen und dort in Jobbörsen rumzustöbern und mich dann mit aufgehübschten Unterlagen zu bewerben. Sogar Vorstellungsgespräche habe ich schon gehabt. Durch die bevorstehende Intensivbetreuung ist mir dies nun nicht mehr möglich.Sofort Ärger und Aggression. Ich bin jetzt in absoluter Anti-Stimmung. Der Unterschied meines persönlichen Befindens beim Verfassen dieses Beitrages und beim Aufrufen einer Jobbörse ist unbeschreiblich groß. Ob es Sinn macht der Teamleitung einen freundlichen Brief zu schreiben, das alles darzulegen und um die Beendigung der Intensivbetreuung zu bitten? Auch ein 22 Stunden-Teilzeit-Job würde meine Bedürftigkeit beenden bzw. auf ein Minimum reduzieren, da ich ja auch noch zusätzlich 450 Euro verdiene. Ich suche generell nur Teilzeit, da es ausreichend wäre, und ich meine 450-Euro-Stelle auf keinen Fall aufgeben möchte. Alleine dies dem JC darzulegen, wird ja fast unmöglich sein.
Was noch viel schlimmer ist: mein seit fünf Jahren ausgeübter innig geliebter 450 Euro-Beruf ist in Gefahr. Ich habe viel Kundenkontakt und sehr viele Kollegen. Bei plötzlichen Wutattacken führe ich Selbstgespräche. Wenn das jemand mitbekommt (auch außerhalb der Arbeit), ist es vorbei. Hilfsweise kann ich vor der Arbeit Alkohol trinken, aber wenn das rauskommt, ist es auch vorbei. Die Aussicht durch das JC arbeitslos zu werden, potenziert meinen Ärger ins Unermeßliche.
Hinter mir liegen 40 Stunden Einzelcoaching im November und Dezember. Am Freitag geht die Intensivbetreuung los. Nun geht es mir aber gar nicht gut.
Ich bin seit über 10 Jahren im Leistungsbezug ohne jemals Streß mit der Behörde gehabt zu haben ( O-Ton Vermittlerin: " Guten Morgen Herr XXX, uns führt nur die Routine zusammen")
1) Angabe der Telefonnummer
habe ich soweit verstanden. Bei mir ist es so: hatte mal meine Nummer angegeben. Wenn ich gefragt werde, ob meine Nummer noch stimmt, würde ich sagen, daß ich das Handy (im Sylvestergetümmel ?) verloren habe und (noch?) kein Neues habe. Möglich wäre das ja schon eine Eskalation ganz zu Beginn. Alternative: ich lasse es mit der Nummer so, gebe sie aber bei Bewerbungen nicht an. Dies kann aber rauskommen und dann zu sagen, daß ich das Handy verloren habe ist vielleicht ungünstiger als bei der Aktualisierungsfrage beim ersten Termin. Ich gehe auch immer ohne Handy aus dem Haus. Ob das Nichtrückrufen von möglichen Arbeitgeberanrufen ein Sanktionsgrund ist?Mich persönlich würde es gar nicht nerven,zig Anrufe von Firmen zu bekommen, aber natürlich nur, wenn ich es gar nicht mitbekomme. Ich kann das Handy auch dauerhaft ausgeschaltet lassen, ich brauche es gar nicht unbedingt.
2) sehr kurzgefaßte Anschreiben und schlechter Lebenslauf
Musteranschreiben habe ich ja gelesen. Nun wurden meine Unterlagen ja gerade erst aufgehübscht! Was soll ich da jetzt machen?
Ich soll ja Bewerbungsunterlagen mitbringen. Es wäre ja unglaubwürdig wenn ich etwas äußerst Mageres mitbringen würde und dann behaupten würde, das wäre das Ergbenis des Coachings. Bringe ich nun ein schönes Beispiel-Anschreiben mit und bewerbe mich dann mit den hier vorgefundenen knappen Musteranschreiben und es kommt raus, wird man mir vorhalten, warum ich so ein knappes Anschreiben verwende. Die Frage ist nun, ob auch in der Intensivbetreuung vor dem Hintergrund eines vorherigen Einzelcoachings solche Anschreiben als sanktionssicher zu betrachten sind!
Auch der Lebenslauf ist nun ja sehr schön geworden. Da steht nun nicht mehr oben, arbeitssuchend von 2007-2019.Ob es wohl sinnvoll ist, für den JC-Termin dies wieder in den Lebenslauf einzufügen oder nur bei Bewerbungen? Von den Urteilen, wonach es kein Sanktionsgrund sein kann, daß man sich selber zu optimistisch darstellt, habe ich hier ja gelesen. Gerade auch vor dem Hintergrund meines abgeschlossenen politikwissenschaftlichen Studiums kann man mir niemals vorhalten, wenn ich z.B. bei Interessen mein gewerkschaftliches Engagement erwähne. Die Rolle der Gewerkschaften im politischen System der Bundesrepublik war ja auch einer meiner Studienschwerpunkte. Diese muß ich ja aufzählen, weil viele Arbeitgeber gar nicht wissen, was so ein Politologe studiert hat. Oder mache ich es mir da zu einfach.
3) Angaben über psychische Belastungen
Ich habe gelesen: immer nur wenig erzählen. Das ist auch plausibel. Nun ist es jedoch so, daß ich arg labil bin. Ich werde dieser Tage mal einige Beratungen aufsuchen, denn ich kann nicht ausschließen, daß ich psychisch krank bin. Einer meiner ersten Gedanken war, dies mal beim JC-Termin anzusprechen, in der Hoffnung, daß weniger Terror entsteht. Tatsache ist, daß mich Streß bzw. Druck von außen völlig umhaut. Es ist mir nicht nur unangenehm,sondern ich bekomme neuerdings Wutanfälle und führe dann Selbstgespräche. Letzteres mache ich aber schon länger, wenn ich alleine bin. Gerade auch die Aussicht auf Intensivbetreuung, läßt mich hochkochen, denn ich habe gelesen, was einige hier erlebt haben. Zweimal lag ich schon die ganze Nacht war und konnte vor Aufregung und Ärger nicht einschlafen. Und das vor dem ersten Termin! Ich bin hochsensibel und weiß nicht was passieren würde, wenn ich angegriffen würde, wie einige das hier erlebt haben. Ein schönes Attest werde ich bis Freitag wohl nicht bekommen. Sollte ich bei den in dieser Woche aufgesuchten Beratungsstellen deutliche Empfehlungen bekommen, ist es ja legitim bei Vorstellungsgesprächen daraufhinzuweisen, daß man sich in psychiatrischer Behandlung befindet. Wahrscheinlich ist dieser Weg sinnvoller, als irgendwelche Angaben gegenüber dem Jobcenter.
4) Zerstörung sinnvoller Entwicklungen
Man sollte meinen, ein Coaching würde auch positive Resultate mit sich bringen. In der Tat hatte ich es mir nun zur Angewohnheit (!) gemacht, regelmäßig in die schönen Räume der Arbeitsagentur zu gehen und dort in Jobbörsen rumzustöbern und mich dann mit aufgehübschten Unterlagen zu bewerben. Sogar Vorstellungsgespräche habe ich schon gehabt. Durch die bevorstehende Intensivbetreuung ist mir dies nun nicht mehr möglich.Sofort Ärger und Aggression. Ich bin jetzt in absoluter Anti-Stimmung. Der Unterschied meines persönlichen Befindens beim Verfassen dieses Beitrages und beim Aufrufen einer Jobbörse ist unbeschreiblich groß. Ob es Sinn macht der Teamleitung einen freundlichen Brief zu schreiben, das alles darzulegen und um die Beendigung der Intensivbetreuung zu bitten? Auch ein 22 Stunden-Teilzeit-Job würde meine Bedürftigkeit beenden bzw. auf ein Minimum reduzieren, da ich ja auch noch zusätzlich 450 Euro verdiene. Ich suche generell nur Teilzeit, da es ausreichend wäre, und ich meine 450-Euro-Stelle auf keinen Fall aufgeben möchte. Alleine dies dem JC darzulegen, wird ja fast unmöglich sein.
Was noch viel schlimmer ist: mein seit fünf Jahren ausgeübter innig geliebter 450 Euro-Beruf ist in Gefahr. Ich habe viel Kundenkontakt und sehr viele Kollegen. Bei plötzlichen Wutattacken führe ich Selbstgespräche. Wenn das jemand mitbekommt (auch außerhalb der Arbeit), ist es vorbei. Hilfsweise kann ich vor der Arbeit Alkohol trinken, aber wenn das rauskommt, ist es auch vorbei. Die Aussicht durch das JC arbeitslos zu werden, potenziert meinen Ärger ins Unermeßliche.