Erfahrungen mit Oktopus II

Leser in diesem Thema...

Mozart

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Hallo,

ich habe dieses Forum gerade erst entdeckt. Wäre dies früher passiert, hätte ich vermutlich einige Fehler nicht gemacht.

Ich komme gleich zur Sache: (Ich beziehe ALG II )

Ich habe vergangene Woche eine neue EGV unterzeichnet, in der ich mich verpflichte an der Maßnahme Oktopus II teilzunehmen. In der EGV ist auch festgehalten, dass ich dem Coch meine Bemühungen präsentieren soll. Anzahl und konkrete Beschreibung was eine Bemühung ist, ist nicht definiert.

Ich komme mit meinem Sachbearbeiter sehr gut klar, dieser hat mich extra noch gefragt ob ich das gerne machen möchte. Da ich dankend jede Hilfe annehme habe ich zugesagt.

Das ganze soll folgendermaßen ablaufen: Der Träger der Maßnahme ist Tertia (über Tertia habe ich hier schon viel schlechtes gelesen... :( ).
Ich soll ein mal pro Woche ein Einzelcoaching erhalten. Dieser Coach geht dann, falls ich es richtig verstanden habe, auf meine Fragen ein, bzw richtet den Inhalt der Stunde nach meinen Bedürfnissen. Wie das genau abläuft weiß ich noch nicht, ich habe das Informationsgespräch am kommenden Donnerstag.

Ich habe nun natürlich Angst, dass Tertia meine Daten fröhlich in alle Welt schickt und mich mehr oder weniger in die gefürchtete Zeitarbeit zwingt...

Vlt mache ich mir da auch jetzt unnötig Sorgen... Evtl bringt es ja wirklich was. Ich weiß es nicht, deshalb frage ich hier nach.

Hat jemand schon Erfahrungen mit Oktopus II gemacht.

Vielen Dank für eure Hilfe
 

Regensburg

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Hi Mozart :)

dass Tertia meine Daten fröhlich in alle Welt schickt
Datensparsamkeit, was die Tertia nicht hat, kann auch nicht verteilt werden. Außerdem müsstest Du der Verbreitung persönlichen Daten an Dritte zustimmen, wozu ich persönlich kein Grund sehe.

und mich mehr oder weniger in die gefürchtete Zeitarbeit
Ja, die haben nichts anderes, oder meinst Du das die Tertia für dich ein Plätzchen z.B. bei Audi warm hält?

Mit was? Mit Kaffee und Kuchen?

Vlt mache ich mir da auch jetzt unnötig Sorgen...
Nein, deine Sorgen sind berechtigt.

Evtl bringt es ja wirklich was.
Außer Zeitarbeit haben die nichts.
 

Texter50

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Morge und herzlich willkommen hier im Forum! :welcome:

Hast Du berechtigte Angst, dass der Träger Deine Daten in die Welt schickt, beschneide das doch auf das vom Gesetzgeber und nach der neuen Datenschutzverordnung erlaubte Umfang.

Ein Formular findest Du hier im Forum, mussu bitte mal suchen.
https://www.elo-forum.org/2299041-post19.html

Das muss dem Träger nachweislich zugestellt werden, vielleicht per Fax mit Sendebericht. :icon_stop:

Ansonsten könntest Du uns hier an Deinen Erfahrungen teilhaben lassen... :biggrin:
 

Gollum1964

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Ich habe nun natürlich Angst, dass Tertia meine Daten fröhlich in alle Welt schickt und mich mehr oder weniger in die gefürchtete Zeitarbeit zwingt...

moin Mozart,

und wenn es der Tertia nicht gelingt, dieses Vorhaben umzusetzen, werden deren Leute sicher eine personenbedingte Begründung der erfolglosen Nichtvermittlung an deinen SB weiterleiten, die dann die Grundlage zur Teilnahme an Oktopus III bildet. Ironie off.

Da du in der EGV zugestimmt hast, ist wohl laufende Maßnahmenabwehr angesagt. Trotzdem bist du nicht verpflichtet, beim Maßnahmenträger ohne ausgiebige Prüfung (14 Tage +) der Unterlagen alles sofort zu unterschreiben (Vertragsfreiheit). Die meisten Träger mögen dich nämlich dann nicht mehr, da häufig erst nach deiner Unterschrift Geld an den Träger fließt. Lies dich genauer im Forum ein, es gibt etliche Fälle, denen dasselbe passiert ist.
 

Mozart

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Hi,

vielen Dank für eure Antworten.

Oh man, super. Ich dachte das wäre mal etwas gescheites...

Ich möchte den Ablauf von Oktopus II kurz erklären.

Vorstellen muss man sich bei einer Firma Namens : PNT Consult & Training GmbH. Dort wird alles erfasst, und es wird entschieden in welche Maßnahme man weiter geleitet wird.
Hier gibt es verschiedene Bereiche wie z.B. Menschen mit Migrationshintergrund, Ü50 , Mit und ohne Berufsausbildung usw.
Diese verschiedenen Zweige werden nicht von der PNT GmbH abgehalten, sondern jeweils von eigenständigen Trägern (z.B. Tertia)
Bei PNT habe ich dummerweise schon etwas unterschrieben, ich werde es später noch hochladen.
Hier drin steht, dass meine Daten an den zukünftigen Träger (Tertia) weitergegeben werden, aber keine Weitergabe an Dritte erfolgt (ZAFs?).

Vom JC habe ich noch den Zuweisungszettel für die Maßnahme bekommen. Hier steht unter "Mitwirkungspflichten" u.a. "die Annahme von Arbeitsangeboten durch den Maßnahmenträger. Der Maßnahmenträger ist verpflichtet, Ihnen nur zumutbare Arbeitsangebote zukommen zu lassen)"
Mist, klingt nach ZAF .... :(

Wenn der Coach dort die eine Stunde in der Woche wirklich nach meinen Bedürfnissen richten würde, wäre das ja völlig ok. Hier könnte man gezielt Fragen stellen, die während des Bewerbungsprozesses auftreten.
Die Firmen, bei denen ich mich bewerbe, würde ich mir jedoch gerne selber aussuchen...

Da hab ich mal wieder richtig Mist gebaut.... Besonders ärgerlich ist, dass mich mein SB extra noch gefragt hat, ob ich das machen möchte.
Ich werde dann später auch noch die EGV hochladen. Ich finde, dass diese sehr allgemein verfasst ist....

Danke und Gruß
 

Choloepus

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Die Intelligenz des Oktopus (Kraken) wird mit der von Ratten verglichen. Kraken sind in der Regel sehr scheu, jedoch neugierig und erweisen sich in Versuchen als sehr lernfähig. :peace:

Wenn wir das alles berücksichtigen, dann wird die Maßnahme Oktopus II. von Erfolg gekrönt sein. :icon_hihi:
 

Thani

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Hallo Mozart,

ich habe selbst vor zwei Jahren an Oktopus teilgenommen.
Ich rate dir deine Unterlagen gut zu annonymisieren, denn es gab tatsächlich einen Mitarbeiter der zu Beginn konkret erklärt hat, dass er das ELO-Forum kennt und hier auch liest.

Über die Maßnahme kann ich in Summe nichts gutes berichten. Auf dem Papier klingt es nicht unvernünftig:

Erst ein paar Wochen im Gespräch mit einem Berater, der einen dann in eines von vier "individuellen" Projekten weiter vermittelt. Die Beraterin war in meinem Fall tatsächlich sehr freundlich und ging so weit sie konnte auch auf meine Vorstellungen ein und machte auch eine sehr fundierte Fallanalyse (da hätte sich mein SB ne Scheibe von abschneiden können).

Da ich weder ü50 , noch Akademiker, noch Ausländer war blieb aber auf Grund der Projektstruktur dann nur noch Tertia, mit "individuell" war also Pustekuchen.

Tertia war eine absolute Katastrophe. In einem Termin hieß es links, im anderen Termin rechts. Unterlagen, die ich treudoof wie besprochen ausgebessert hatte wurden an genau den ausgebesserten Stellen dann moniert und drehten sich ständig im Kreis. Die in der "Analyse" für mich herausgesuchten Kurse an der DAA wurden nicht durchgeführt, stattdessen wurde ich zu einem Englischkurs auf Einsteigerniveau geschickt, wo ich völlig unterfordert war. Als ich darauf verwies, dass in den ersten Wochen doch ein schriftlicher Integrationsplan aufgestellt wurde hieß es nur "das sind ja nur Empfehlungen, die sind für uns nicht bindend..."

Irgendwann teilte man mir per E-Mail mit, dass ich ab sofort die ganze Woche zu Tertia kommen solle und in den Präsenszeiten auch keine Vorstellungsgespräch wahrnehmen soll. Da wurde es mir zu bunt und ich suchte mir Hilfe in Form des Forums hier...

Zu guter Letzt wurde ich auch mit den Fahrtkosten gehörig in die Irre geführt und hatte deswegen dann massiv Stunk mit meiner SB ...denn im Kontakt mit der SB waren sie dann natürlich sehr flott, während man sie sonst eher schwer erreichen konnte.

Ich würde dir wie bei allen Maßnahmen raten, keine Verträge vor Ort zu unterschreiben, sondern diese sorgfältig zur Prüfung mit nach Hause zu nehmen. Ruhig fachkundige Hilfe zu Rate ziehen, auch wenn das gerne mal drei bis vier Wochen dauern kann....

Insbesondere würde ich hier raten auch einer Fahrtkostenabtretung an den Maßnahmenträger nicht zuzustimmen.

In meinem Vertrag gab es damals sogar eine Klausel, bei der Tertia eine "Nachbetreuung" übernehmen sollte, sobald ELO einen Arbeitsplatz gefunden hat. Hier sollte man neben der Arbeit trotzdem regelmäßig zu Terminen erscheinen, wie man das bei einer 40h-Woche macht war dem ELO überlassen. Auch das würde ich tunlichst ablehnen!

Hätte ich das Forum damals schon gekannt hätte ich es jedenfalls so gemacht.
 

Pixelschieberin

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Ob lohnabhängige Träger-Mitarbeiter in Foren wie diesem mitlesen oder nicht.
Na und?
Davon werden die Verträge, die deren Brötchengeber aushandeln, auch nicht abgeändert.

Diese Linkliste habe ich gefühlte hundert Mal kopiert und in Fäden mit den selben Problemstellungen wie den deinen eingefügt.
Lies die Stories, die dahinter stehen und lerne daraus.
einem meiner Posts meinte:
Damit nicht so viele Fragen gestellt werden, die in der Vergangenheit unzählige Male gestellt und bereits X-fach beantwortet wurden, werfe ich die Gebetsmühle zur "passiven" Sinnlos-Maßnahmeabwehr noch Mal an:
In deinem eigenen Interesse arbeitest du die Beiträge, die sich hinter den unterstrichenen Links verbergen, gut durch - und ziehst deine eigenen Schlüsse daraus.
dem selben Post meinte:
Da im Zusammenhang mit sinnbefreiten=unerwünschten Maßnahmen stets die selben Fragen hochgewühlt werden, kopiere ich aus einem Post mit passenden Querverweisen.

Es gibt zu tun.
Sobald die Schularbeiten gemacht sind, können eigene Strippen gezogen und kluge Fragen an JC -SBs gestellt werden.

Such dir die für dich passenden Highlights aus dem Pfeilköcher:
Verfasser AnonNemo:
- Verhalten beim Träger - Maßnahmeabwehr
- Erklärung, warum kein Vertrag beim Träger unterschrieben wurde - es sei bereits alles geregelt - :icon_wink:
- Vermittlungsgutschein und das Bewerben bei privaten Dienstleister - ZAF
- Bewerbungsbemühungen, Jobbörse, anonymes Profil, Referenznr, ZAF abwehren
Falls vorheriger Verweis nach der Foren-SW-Umstellung noch auf den Holzweg führt, dann ersatzweise hier klicken

Verfasser Ozymandias:
- Keine Sanktion bei Arbeitsangeboten eines Maßnahmeträgers
- VA mit AGH-Zwang - Antwortschreiben
- VA, Datenfreigabezwang an MT macht VA rechtswidrig
- Maßnahmenverweigerung lt SG Berlin nicht sanktionierbar Veraltet, basiert auf einem geänderten Paragraphen
und ist nicht (mehr) wasserdicht

- Maßnahme länger als EGVA - nicht zulässig
- Argumente gegen Maßnahme in VA

Verfasser Schikanierter:
- Wie bestimmt muss ein Angebot einer Massnahme sein, um unanfechtbar zu sein?
- Angebot einer Maßnahme ist i.d.R. ein VA und nicht vorbereitendes Verwaltungshandeln
- Maßnahmezuweisung wird gekonnt auseinandergenommen

***

dem selben Post meinte:
Falls der Anwurf "maßnahmewidriges Verhalten" kommt, empfehle ich, den Schriftsatz von veritasdd auf den eigenen Sachverhalt anzupassen
Dem ist das offenbar vorgeworfen worden.
Mit seinen smarten Anschreiben hat er obsiegt.
Er hatte sich an das "Drehbuch" gehalten und ist nirgends ausgeschert.
Lies den ganzen Faden und ziehe deinen Nutzen daraus.

Ab #18 sollten einige Passagen dabei sein, die 1:1 übernommen werden könnten.

Wobei ich das vorherige Fahrkostengedöns auch nicht unwichtig finde.
****
Hier ein Faden des Users "Simor", der sich dem Thema sehr gewitzt stellte.
Einer seiner smart-ass-Schachzüge:
SOFORT sämtliche FREIWILLIG erteilten "Einverständniserklärungen" bezüglich seiner Datenverwurstung zurückzunehmen. (Widerruf)

Wer (noch) nichts zurückzunehmen=zu widerrufen hat, VERBIETET vorsorglich.
Konkrete Verbote hinsichtlich Datenverwurstung durch Dritte können ebenfalls vorsorglich gegenüber JC UND Trägern ausgesprochen werden.
Wem die Datenverwurstung via VA aufs Auge gedrückt wurde, widerspricht zeitnah.

Vorlagen findest du unter Anderem hier.

Alles stets schriftlich und nachweisbar auf den Weg bringen.
Versteht sich.
 

Thani

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Ob lohnabhängige Träger-Mitarbeiter in Foren wie diesem mitlesen oder nicht.
Na und?
Davon werden die Verträge, die deren Brötchengeber aushandeln, auch nicht abgeändert.

Es war ein Ratschlag am Rande, der hier im Prinzip jedes Mal relevant ist, wenn jemand private Unterlagen ins Internet stellt.

Ich behaupte außerdem, dass der Sand im "geschmierten Amigogetriebe" besser knirscht, wenn die Amigos auf den Eimer Sand nicht vorbereitet sind - um es mal im einschlägigen Jargon auszudrücken.

Am Ende lernen sie noch daraus und stellen fehlerfreie Zuweisungen aus, die ohne weitere Knebelverträge problemlos einen Maßnahmenstart gewährleisten. Dann wäre guter Rat teuer...
 

Pixelschieberin

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[...] Am Ende lernen sie noch daraus und stellen fehlerfreie Zuweisungen aus, die ohne weitere Knebelverträge problemlos einen Maßnahmenstart gewährleisten. [...]
Das setzte
A) den Willen voraus, wasserdichte Texte zu verfassen
und
B) IQ und Allgemeinbildung über Quarktaschenniveau.
Nennt mich pessimistisch - DAS erlebe ICH nicht mehr.
 
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