Ich finde den Fall unglaublich, und ich finde es unglaublich, dass viele immer noch der Meinung sind, Prostitution wäre ein Job wie jeder andere.
Meiner Meinung nach ist Prostitution nie freiwillig, sondern wird immer aus finanziller Not, emotionaler oder stofflich gebundener Abhängigkeit begangen. Schlimm genug, dass unser Land da so tolerant drauf reagiert.
Das, MrsNorris, stimmt nicht. Es gibt genug Frauen, die es freiwillig aus Spaß machen, oder weil sie nur durch Prostitution ihre Sexualität ausleben können (z.B. eine Domina). Bei einer Freundin von mir ist es so, und sie macht es nicht aus finanzieller Not. Nebenbei hat sie sich eine Eigentumswohnung und einen großen Mercedes "erarbeitet".
Diese Frauen findet man natürlich nicht auf dem Straßenstrich, und sie haben auch ihren Preis.
Und ich gebe zu, ich habe auch schon daran gedacht, wobei es bei mir als Harztlerin dann doch eher finanzielle Gründe hätte.
In Schweden ist Prostitution verboten, und die Freier werden bestraft. Und trotzdem gibt es nicht mehr Vergewaltigungen.
Durch Verbote wird Prostitution nicht verhindert, im Gegenteil, der "Schwarzmarkt" verstärkt sich, Prostituierte werden in die Illegalität und Kriminalität geschoben. Von daher ist es schon gut so, dass in D Prostitution legalisiert wurde.
Aber, was sich da Arbeitsvermittler raus nehmen, das ist kriminell.
Sowohl im SGBII wie auch im SGBIII ist geregelt, dass eine Tätigkeit nicht aufgenommen werden muss, wenn sie nicht zumutbar ist.
Prostitution ist nie zumutbar, auch wenn die Frau vorher der Prostitution nach gegangen ist. Schließlich gibt es noch die sexuelle Selbstbestimmung.
Zwangsprostitution durch einen Arbeitsvermittler - das ist Zuhälterei und sexuelle Nötigung.