Als Forums-Neuling sage ich erst einmal Guten Abend!
Ich habe eure Forumsbeiträge schon seit einiger Zeit gelesen und: Kompliment. Ihr helft wirklich.
Aber nun bin ich (leider) selbst soweit, um Hilfe zu bitten. Und sorry im Voraus dafür, dass das von mir geschilderte Geschehen so viel Platz einnimmt...
Vorgeschichte: Ich teile mir seit 1994 mit meiner Freundin eine Vierzimmerwohnung (also WG – wir sind beide Hauptmieterinnen; Mietvertrag sowie die Bescheinigung des Vermieters darüber wurden vorgelegt) in einer Großstadt in Schleswig-Holstein. Meine Freundin musste 2007 ALG II beantragen. Sie füllte also den gigantischen Antrag aus und nahm mich als Person ihres Vertrauens mit zur Antragsabgabe. Der Sachbearbeiter hakte alles in Windeseile ab, war dabei sachlich-freundlich. Am 28.12.2007 kam die Bewilligung. Alles völlig problemlos.
Auch die Verlängerungsanträge waren kein Problem. Beim letzten Verlängerungsantrag erklärte der Sachbearbeiter, man könne besagten Antrag auch bei der Arge in den Briefkasten werfen. Außerdem teilte er mit, dass er den Bereich, in dem meine Freundin war, abgeben musste. Antrag also in den Briefkasten. Bewilligung am 11.12.08 da.
Ende Januar erhielt meine Freundin dann eine „Einladung“ von der Sachbearbeiterin, die den Bereich wohl übernommen hatte. Die Frau wollte „über Ihre Leistungsangelegenheiten“ sprechen. Unruhe bei uns. Zu Recht, wie sich herausstellte.
Die ältere Sachbearbeiterin erklärte meiner Freundin (ich war selbstverständlich wieder als Person des Vertrauens dabei) zuerst, sie müsse sich alle sechs Monate persönlich bei der Arge melden. Anschließend merkte sie unmotiviert an, dass meine Freundin ja seinerzeit beim Arbeitsamt eine Regelung unterschrieben habe, derzufolge eine Arbeitsvermittlung nicht mehr sinnvoll sei.
Während der ganzen Zeit standen neben der Arge -„Dame“ zwei (sehr) junge Frauen, beide mit einem Klemmbrett in der Hand. Und dann kam die Sachbearbeiterin zum für sie entscheidenden Punkt: Meine Freundin sei nie da gewesen, als die beiden Kontrolleurinnen bei ihr einen Hausbesuch machen wollten (Anmerkung von mir: Wenn das zutrifft, kann das nur Abwesenheit meiner Freundin gewesen sein). Und deshalb würde dieser Hausbesuch jetzt, sofort, erfolgen.
Meine Freundin und ich waren zutiefst geschockt. Die Sachbearbeiterin hatte die „Einladung“ also als eine perfide Falle benutzt. Meine Freundin sagte dann noch, dass sie sich vorkomme „wie jetzt abgeführt zu werden“, und dass sie die „Einladung“ als zynisch empfinde. Keine Reaktion.
Wir sind also umgehend in die Wohnung zurückgekehrt, kurz danach klingelten die beiden Kontrolleurinnen. Mit Klemmbrett in der Hand. Meine Freundin zeigte ihnen dann ihr Zimmer und auch (selbstverständlich mit meinem Einverständnis) mein Zimmer, in dem ein Kleiderschrank von ihr steht. Öffnete sofort die Türen zur Einsichtnahme.
Im Bad öffnete sie den beiden Frauen eine Kommode, deren Inhalt penibel darauf hinwies, dass hier zwei Menschen getrennte Handtücher haben... Und in der Küche öffnete sie den Kühlschrank (wohlgemerkt, alles ohne Aufforderung, sondern mit freundlicher Bereitwilligkeit), den Vorratsschrank (darin zwei Körbe, jeweils mit Namensaufschrift) und die Geschirrschränke. Auch hier alles klar unterteilt. Außerdem hängen in Bad und Küche Putzpläne.
Dann wollten die beiden Frauen gehen. Meine Freundin fragte sie: „Ist denn nun alles in Ordnung?“, was klar bestätigt wurde. Auch, als meine Freundin noch einmal fragte. Es sei alles in Ordnung. Und als meine Freundin fragte, ob ein Bescheid kommen würde, gab es die ebenfalls klare Antwort: Nein, es würde kein Bescheid kommen.
Wir sind zutiefst entsetzt, wütend und gedemütigt. Meine Freundin ist 64 Jahre alt und bekommt ab Oktober Rente. Ich bin auch 64 Jahre alt, Frührentnerin und zu 100 Prozent schwerbehindert. Welcher sadistische Teufel hat diese „Sachbearbeiterin“ geritten, eine solch menschenverachtende „Methode“ (als „Einladung“ getarnt)anzuwenden ?? Seit 2007 gab es nie Schwierigkeiten. Wir hatten alle Nachweise überkorrekt vorgelegt.
Frage: Was kann man/frau gegen eine solche unglaubliche Behördenwillkür unternehmen? Und ist ein Hausbesuch ohne Voranmeldung überhaupt statthaft? Außerdem sind uns keine Dienstausweise vorgelegt worden, es gab keine Protokolleinsicht geschweige denn eine Protokollkopie (wir wussten leider vorher nichts von derartigen Vorschriften für die Arge ).
Was uns bleibt, ist eine tiefe Ohnmacht. Andererseits wollen und können wir so etwas nicht hinnehmen. Eine Arge -„Einladung“ als Falle? Warum keine „Einladung“ vorher, um vermeintliche Unklarheiten zu beseitigen?
Entschuldigung, dass der Text so lang geworden ist. Aber wir meinen, dass uns extrem übel mitgespielt wurde. Und wer, wenn nicht ihr, könnt uns Ratschläge geben? Danke im voraus!
Ich habe eure Forumsbeiträge schon seit einiger Zeit gelesen und: Kompliment. Ihr helft wirklich.
Aber nun bin ich (leider) selbst soweit, um Hilfe zu bitten. Und sorry im Voraus dafür, dass das von mir geschilderte Geschehen so viel Platz einnimmt...
Vorgeschichte: Ich teile mir seit 1994 mit meiner Freundin eine Vierzimmerwohnung (also WG – wir sind beide Hauptmieterinnen; Mietvertrag sowie die Bescheinigung des Vermieters darüber wurden vorgelegt) in einer Großstadt in Schleswig-Holstein. Meine Freundin musste 2007 ALG II beantragen. Sie füllte also den gigantischen Antrag aus und nahm mich als Person ihres Vertrauens mit zur Antragsabgabe. Der Sachbearbeiter hakte alles in Windeseile ab, war dabei sachlich-freundlich. Am 28.12.2007 kam die Bewilligung. Alles völlig problemlos.
Auch die Verlängerungsanträge waren kein Problem. Beim letzten Verlängerungsantrag erklärte der Sachbearbeiter, man könne besagten Antrag auch bei der Arge in den Briefkasten werfen. Außerdem teilte er mit, dass er den Bereich, in dem meine Freundin war, abgeben musste. Antrag also in den Briefkasten. Bewilligung am 11.12.08 da.
Ende Januar erhielt meine Freundin dann eine „Einladung“ von der Sachbearbeiterin, die den Bereich wohl übernommen hatte. Die Frau wollte „über Ihre Leistungsangelegenheiten“ sprechen. Unruhe bei uns. Zu Recht, wie sich herausstellte.
Die ältere Sachbearbeiterin erklärte meiner Freundin (ich war selbstverständlich wieder als Person des Vertrauens dabei) zuerst, sie müsse sich alle sechs Monate persönlich bei der Arge melden. Anschließend merkte sie unmotiviert an, dass meine Freundin ja seinerzeit beim Arbeitsamt eine Regelung unterschrieben habe, derzufolge eine Arbeitsvermittlung nicht mehr sinnvoll sei.
Während der ganzen Zeit standen neben der Arge -„Dame“ zwei (sehr) junge Frauen, beide mit einem Klemmbrett in der Hand. Und dann kam die Sachbearbeiterin zum für sie entscheidenden Punkt: Meine Freundin sei nie da gewesen, als die beiden Kontrolleurinnen bei ihr einen Hausbesuch machen wollten (Anmerkung von mir: Wenn das zutrifft, kann das nur Abwesenheit meiner Freundin gewesen sein). Und deshalb würde dieser Hausbesuch jetzt, sofort, erfolgen.
Meine Freundin und ich waren zutiefst geschockt. Die Sachbearbeiterin hatte die „Einladung“ also als eine perfide Falle benutzt. Meine Freundin sagte dann noch, dass sie sich vorkomme „wie jetzt abgeführt zu werden“, und dass sie die „Einladung“ als zynisch empfinde. Keine Reaktion.
Wir sind also umgehend in die Wohnung zurückgekehrt, kurz danach klingelten die beiden Kontrolleurinnen. Mit Klemmbrett in der Hand. Meine Freundin zeigte ihnen dann ihr Zimmer und auch (selbstverständlich mit meinem Einverständnis) mein Zimmer, in dem ein Kleiderschrank von ihr steht. Öffnete sofort die Türen zur Einsichtnahme.
Im Bad öffnete sie den beiden Frauen eine Kommode, deren Inhalt penibel darauf hinwies, dass hier zwei Menschen getrennte Handtücher haben... Und in der Küche öffnete sie den Kühlschrank (wohlgemerkt, alles ohne Aufforderung, sondern mit freundlicher Bereitwilligkeit), den Vorratsschrank (darin zwei Körbe, jeweils mit Namensaufschrift) und die Geschirrschränke. Auch hier alles klar unterteilt. Außerdem hängen in Bad und Küche Putzpläne.
Dann wollten die beiden Frauen gehen. Meine Freundin fragte sie: „Ist denn nun alles in Ordnung?“, was klar bestätigt wurde. Auch, als meine Freundin noch einmal fragte. Es sei alles in Ordnung. Und als meine Freundin fragte, ob ein Bescheid kommen würde, gab es die ebenfalls klare Antwort: Nein, es würde kein Bescheid kommen.
Wir sind zutiefst entsetzt, wütend und gedemütigt. Meine Freundin ist 64 Jahre alt und bekommt ab Oktober Rente. Ich bin auch 64 Jahre alt, Frührentnerin und zu 100 Prozent schwerbehindert. Welcher sadistische Teufel hat diese „Sachbearbeiterin“ geritten, eine solch menschenverachtende „Methode“ (als „Einladung“ getarnt)anzuwenden ?? Seit 2007 gab es nie Schwierigkeiten. Wir hatten alle Nachweise überkorrekt vorgelegt.
Frage: Was kann man/frau gegen eine solche unglaubliche Behördenwillkür unternehmen? Und ist ein Hausbesuch ohne Voranmeldung überhaupt statthaft? Außerdem sind uns keine Dienstausweise vorgelegt worden, es gab keine Protokolleinsicht geschweige denn eine Protokollkopie (wir wussten leider vorher nichts von derartigen Vorschriften für die Arge ).
Was uns bleibt, ist eine tiefe Ohnmacht. Andererseits wollen und können wir so etwas nicht hinnehmen. Eine Arge -„Einladung“ als Falle? Warum keine „Einladung“ vorher, um vermeintliche Unklarheiten zu beseitigen?
Entschuldigung, dass der Text so lang geworden ist. Aber wir meinen, dass uns extrem übel mitgespielt wurde. Und wer, wenn nicht ihr, könnt uns Ratschläge geben? Danke im voraus!