»Die Gewerkschaften müssen sehr hart arbeiten«

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wolliohne

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  1. Gespräch mit Steffen Lehndorff. Über Möglichkeiten, den nationalen Rahmen linker Politik zu überwinden, Spaniens Rückkehr zu einem gescheiterten Wachstumsmodell und Merkels »Agenda-Legende«
    Schaut man in die großen Tageszeitungen, scheint die Krise bald vorbei: Da waren in den letzten Wochen reihenweise Erfolgsmeldungen zu finden, wie: »Spanien schafft es aus der Rezession« (FAZ), oder »Irlands Wirtschaft gewinnt an Schwung« (Handelsblatt) …
    Im Buch wird gezeigt, wie brüchig etwa das Modell in Irland ist. Es baut wesentlich auf ausländische Direktinvestitionen, die mit extrem niedrigen Unternehmenssteuersätzen und den Möglichkeiten der Steuervermeidung angelockt werden. Der Kollege aus Irland bezeichnet dieses System als einen »nationalen Fetisch«.
    In Spanien beobachten wir die Rückkehr zu einem bereits gescheiterten Modell, das im Wesentlichen auf niedrigen Lohnkosten basierte. Man muss sich erinnern, der spanische Aufschwung seit den 80er Jahren basierte darauf, dass das Land zu einem Anlageort für große Industrieunternehmen wurde, die wegen der niedrigen Lohnkosten dorthin gegangen sind. Mit der Öffnung der EU nach Osten geriet dieses Modell jedoch in die Krise, und Länder wie Ungarn haben es teilweise übernommen. Dahin will Spanien wieder zurück. Man könnte es so sagen: Das, was es jetzt an Wachstum gibt, ist ein Aufschwung durch Verarmung.
    Quelle: junge Welt
    Anmerkung WL: Ein lesenswertes Interview mit dem Arbeitsmarktforscher Steffen Lehndorff, siehe dazu dessen Vorwort in dem Sammelband „Spaltende Integration“ [PDF - 228 KB].
 
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