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Der Kampf mit den Behörden: Sozialverband zieht ErfolgsbilanzÜber den 100 000-Euro-Scheck konnte sich Raimund Ternes nicht mehr freuen. Als das Geld im Mai 2008 eintraf, war der Norderstedter bereits einen Monat tot. Sechs Jahre lang hatte Ternes für die Anerkennung seiner Leukämie als Berufskrankheit gekämpft, die er sich beim Reinigen und Beschichten von Öltanks zugezogen hatte. Immer wieder bestritt die Berufsgenossenschaft, dass die dabei ausgetretenen gefährlichen Benzoldämpfe die Bluterkrankung ausgelöst haben und verweigerte die Rentenzahlung. "Aber er war kämpferisch, wollte, dass wir den Rechtsstreit durchstehen, auch wenn nicht er, sondern seine Witwe von der Rentennachzahlung profitiert", erklärte gestern Torsten Mehrings, Jurist des Sozialverbands Deutschland (SOVD) in Schleswig-Holstein. Er hatte für Ternes die Sache über mehrere Instanzen durchgefochten, letztlich mit Erfolg.
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Lange habe der SOVD unter dem Ruf gelitten, eine reine Rentnervertretung zu sein. "Heute kämpfen wir für Familien mit behinderten Kindern, für Hartz-IV-Empfänger und für Arbeitnehmer, die krankheitsbedingt ihren Beruf nicht mehr ausüben können."
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Viel Arbeit bereiten den Rechtsberatern auch die unklaren Schreiben der Sozial- und Arbeitsverwaltung. "Die Bescheide kann kein Normalsterblicher verstehen. Und wer nachfragt, landet in einem Callcenter, das auch nicht weiter weiß", kritisiert Rosenkranz.