Dass die Krankenkasse nicht zahlen wollte, ist mir zwar komisch, aber im Prinzip ist die Rechtslage nicht eindeutig.
Wir "58er" stehen dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Aus der Arbeitslosen-Statistik werden wir herausgenommen. Also sind wir "Arbeitslosen-Vorruheständler".
Es ist - und darüber haben wir ja lebhaft diskutiert - erlaubt, eine selbstgesuchte, gemeldete Nebentätigkeit auszuüben. Ist man nun jedoch krank, kann man dann die Nebentätigkeit weder ausüben noch sich innerhalb des Krankseins eine solche suchen.
Von daher betrachtet, ist es dann schon rechtens, dass die Krankenkasse zahlt.
Nein, mit dem Nebenjob auf 400 Euro-Basis, das ist schon okay. Da haben wir mit der hiesigen
ARGE schon drüber gesprochen. Verdient man die 400 Euro voll, kannn man nur 160 Euro behalten. Die Arbeitszeit spielt aber in der 58er keine Rolle mehr, denn man MUSS ja nicht mehr für eine "richtige" Arbeit zur Verfügung stehen. Man macht sie rein freiwillig!
Und wie ich sagte, kann ich mir bei meinem Nebenjob die Sache frei einteilen, bei zwei Wochen effektiver Tätigkeit steht mir anteilig fast dasselbe Geld zur Verfügung als jemand, der für 400 Euro voll arbeitet und das alles bis auf 160 Euro angerechnet bekommt.
Wenn ich frei machen will, sage ich Bescheid, dann kriege ich natürlich kein Geld. Dann macht das in der Zeit meiner Abwesenheit eben jemand anders mit. So ist das geregelt. Offiziellen "Urlaub" bekomme ich nicht. Geht alles auf Absprachen, und es läuft hervorragend. Als mich mein Hausarzt einmal wegen einer Grippe krankschreiben wollte, sagte ich das sei nicht nötig. "Lohnfortzahlung" bekäme ich eh nicht. Jemand anders hat für mich weitergemacht und fertig. Ansonsten bin ich auch kaum krank, weil ich den Nebenjob zu 90 Prozent mit dem Fahrrad + Anhänger erledige und große Strecken dabei fahre (hab ja genug Zeit). So spare ich auch noch Sprit.
Aber bei einem Ein-Euro-Job müsste ich doch stets auf der Matte stehn, und wie es dann mit den 17 Wochen OA? Hier in meiner Region gibt es keinen "58er", der auch parallel Ein-Euro-Jobber wäre.
Ich bin Anfang 2005 in
Hartz IV gekommen. Da war ich knapp 57. Ein halbes Jahr lang tat sich garnichts, es wurde auch nichts kontrolliert, z. B. die OA. Im Sommer 2005 meldete ich drei Wochen OA an, die mir sofort freundlich bewilligt wurden. Da ich eine reine Wanderreise machte, sagte ich vorab, dass da einiges dazwischen kommen könnte. Da meinte die
FM freundlich, wenn mir das passieren sollte, bräuchte ich mich nur von unterwegs aus zu melden. So kam es auch; ich blieb unterwegs ubeabsichtigt "hängen", schrieb eine Postkarte und kam erst drei Tage später zurück. "Kein Problem" meinte die
FM , "wegen den drei Tagen diskutieren wir nicht und wir ziehen Ihnen auch kein Geld ab. Hauptsache, Ihnen ist sonst nichts passiert". Und Arbeit sei eh keine da, das könne ich vergessen. Auch eine Eingliederungsvereinbarung habe ich nie abschließen müssen.
Dann gab es Ende 2005 eine
ARGE -Information innerhalb der VHS, Teilnahme freiwillig. Dort bekamen wir gesagt, dass die 58er verlängert werde und wir frei entscheiden dürften, ob wir in die Regelung eintreten oder bis max. 63 einen Ein-Euro-Job machen wollten.
Ich habe mich darauf hin für die 58er entschieden und einen selbst gesuchten Nebenjob (der mit der
ARGE nichts zu tun hat), womit ich mich auf jeden Fall besser stehe! In Rente muss ich erst ab 65, ob ich mit 62 (darf ich ab 2010) oder 63 Jahren (2011) vorzeitig reingehe, richtet sich an den jeweiligen Verhältnissen. Immer vorher sich informieren!
400 Euro-Job bedeutet zudem "geringfügig beschäftigt". Daher ist es keine "richtige" Arbeit und wirkt sich somit auf die 58er-Regelung auch nicht negativ aus.
Der schriftliche Bescheid der
ARGE war bei mir so: "Selbst gesuchte Nebentätigkeiten werden von § 65 Abs 423
SGB II nicht tangiert!"
Ich melde die Einkünfte regelmäßig auf elektronischem Weg (wurde so vereinbart), die Weiterbewilligung bringe ich jedes halbe Jahr mit dem Fahrrad hin und stecke sie in den Hausbriefkasten der
ARGE . Ansonsten war ich fast 2 Jahre nicht mehr persönlich dort. Bin auch kein einziges Mal noch vorgeladen worden. Es gibt innerhalb der 58er so einige Möglichkeiten, aber ich möchte keine schlafenden Hunde wecken, wofür ich um Verständnis bitte. Ist eben auch eine Sache des Alters, wenn man über die 60 rausgeht, hält anscheinend einiges nicht mehr so ganz genau.