Bundespräsident Steinmeier bittet Homosexuelle um Vergebung

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Dagegen72

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Der Bundespräsident hat Homosexuelle um Vergebung für frühere Verfolgung und Diskriminierung gebeten. Auch für die Verharmlosung von NS-Verbrechen fand er deutliche Worte.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/steinmeier-verurteilt-relativierung-von-ns-verbrechen-100.html
Mehr als 20 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik seien Zehntausende Männer nach dem Paragraphen 175 verhaftet, verurteilt und eingesperrt worden. Sie hätten sich weiter verstecken müssen, wurden weiterhin bloßgestellt und hätten ihre wirtschaftliche Existenz riskiert: "Für all diejenigen, deren Sexualität schon vor 1945 als eine Straftat galt, für sie persönlich war der 8. Mai 1945 nicht wirklich ein Tag der Befreiung", sagte der Bundespräsident.

Allerdings muss erwähnt werden, dass in der DDR die Abschaffung der Bestrafung von Homosexuellen schon viel früher als in der BRD stattfand:
Das Gesetz war gnädig, die Gesellschaft nicht. Wie in der Bundesrepublik wurden auch in der DDR zunächst Tausende schwule Männer nach dem Paragrafen 175 verurteilt und ins Gefängnis oder Zuchthaus gesperrt. Doch 1957 urteilte das Ost-Berliner Kammergericht, "daß bei allen unter § 175 alter Fassung fallenden Straftaten weitherzig von der Einstellung wegen Geringfügigkeit Gebrauch gemacht werden soll". Die Richter befanden, dass von homosexuellen Handlungen keine Gefahr für die sozialistische Gesellschaft ausging.
https://www.spiegel.de/einestages/schwulenparagraf-175-homosexuelle-in-der-ddr-a-972887.html
Und Heiko Maas hat als Justizminister Entschädigungen für Bestrafte gefordert: https://www.tagesschau.de/inland/maas-homosexuelle-103.html
 
außerdem gedenkt Steinmeier Zehntausender durch Nazis Ermordeten in Weißrussland:
In Maly Trostinez wurden Zehntausende von den Nazis ermordet. Zur Einweihung einer Gedenkstätte reiste auch Bundespräsident Steinmeier an.
https://www.taz.de/!5517029/
Steinmeier spricht nicht nur über die Opfer, er benennt auch Täter. Und er weiß als höchster Raepraesentant der Bundesrepublik die richtigen Worte zu wählen: „Ich stehe vor Ihnen voller Scham und Trauer über das Leid, das Deutsche über Sie gebracht haben“, sagt er.
 
Brigitte Freihold kritisierte im Bundestag (pheonix):
Die Bundesregierung hat weder zum Jahrestag des Warschauer Aufstandes (April) ein eigenständiges Gedenken durchgeführt, noch plant sie ein solches zum Jahrestag des Aufstandes in den deutschen Vernichtungslagern Treblinka (August) bzw. Sobibor (Oktober). Dies fällt besonders ins Gewicht, da die sogenannte Aktion Reinhardt den eigentlichen Kern des Holocaust darstellt, bei dem (in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka) mindestens 1,8 Millionen Jüdinnen und Juden in deutschen Vernichtungslagern ermordet wurden.
mein Appell an Herrn Bundespräsidenten Steinmeier bzw. die Groko: ich erkläre mich solidarisch mit der Forderung von Frau Freihold und bitte um Beachtung.
 
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