Hinzu kommt noch, dass die überwiegende Zahl der Frauen über 60 gar nicht gearbeitet hat.
Sie sind aus der Schule gekommen, haben geheiratet und Kinder bekommen und haben jahrzehntelang dem Mann den Rücken frei gehalten.
Haushalt, Garten, Kindererziehung waren die Aufgaben der Frau.
Der Mann hat das Geld herangebracht.
Und wenn der Mann dann plötzlich arbeitslos wird stürzen sich die
Argen auf die arme Frau, um sie in Arbeit zu bringen.
Als erstes muss diese dann einen EDV Kurs besuchen. Anschließend einen Kurs in Wirtschaftsenglisch.
Und wenn die Frau gearbeitet hat, dann war das am Fließband in einer Fabrik oder als Verkäuferin.
So eine Frau saß mit meiner Tochter in einem vom Arbeitsamt gesponserten Englischkurs.
Angeblich war es ein Anfängerkurs (die Englischkenntnisse meiner Tochter sind nicht berauschend), denn diese Frau hatte noch nie was Englisch zu tun.
Es stellte sich heraus, dass Wirtschaftsenglisch vermittelt wurde. Die überwiegende Teil der Teilnehmer kamen aus dem "Business"
In einer Maßnahme, die ich leider wegen Krankheit nach einem Tag abbrechen musste

, kam ich nur bis zur Vorstellungsrunde.
Dort saß zwangsweise auch ein fast 60jähriger, der nach seiner Zeit als Weltenbummler wieder nach Deutschland gekommen war.
Er hatte lange Zeit in Australien gelebt und dort als Kranführer sein Auskommen erarbeitet.
Er erzählte, dass er dort alle Arten von Baggern und Kränen geführt hätte.
Dort in den Ländern braucht man dafür keine "Scheine". Man macht die Arbeit und gut ist.
Hier in Deutschland durfte er nicht beschäftigt werden, weil ihm diese Zettel fehlten.
Er hatte bereits die Zusage für einen Arbeitsplatz. Er hatte noch zwei Monate Zeit, um diese Prüfungen zu machen.
Er brauchte eigentlich nur diese Prüfungen und wollte die vom Arbeitsamt bezahlt haben.
Bekam er nicht! Statt dessen sollte er in einen EDV Kurs mit Bewerbungstraining und Praktikum.
Da die Teilnehmer keine Praktikumsplätze fanden, wurden sie an einen Baumarkt vermittelt, angeblich war die Chance auf einen Arbeitsplatz sehr sehr hoch.
Merkwürdig war aber, dass alle acht Wochen neue Praktikanten in diesen Baumarkt vermittelt wurden. Keiner wurde fest angestellt.
Diesem Älteren wurde von der Beschäftigungsgesellschaft erklärt, dass er sich doch gut für so eine Arbeit eignen würde. Er könne ja dann dort diese Stapler fahren.
Da sollte es ohne Schein gehen?