Hallo zusammen,
ich habe mich in den anderen Beiträgen ein wenig eingelesen, da aber jeder Fall ganz individuell ist habe ich beschlossen, hier um Rat zu fragen. Die Dinge, die bisher "falsch gelaufen" sind kann ich im Nachhinein nicht mehr ändern – mir geht es darum möglichst Tips und Ratschläge zu bekommen, wie ich halbwegs konstruktiv weitermachen kann, angepasst an die Umstände der Gesamtsituation.
Zu meiner Geschichte:
Ich bin seit Anfang letzten Jahres dauerhaft krankgeschrieben. Da ich erst 11 Monate bei meinem Arbeitgeber fest angestellt war und es absehbar war, dass ich durch meine Krankheit längerfristigig arbeitsunfähig sein würde, wurde mir gekündigt und mein Arbeitsverhältnis endete etwa August letzten Jahres.
Ich ging dann den Werktag nach der Kündigung zur AfA um Bescheid zu geben. Mir wurde gesagt dass, solange ich arbeitsunfähig sei, meine Kündigung irrelevant für die AfA sei und ich mich erst wieder melden müsse, sobald ich dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen würde. Es sei aber ein Vermerk im "System" gemacht worden, dass ich Bescheid gegeben hätte.
Ich besuchte letzten Herbst 7 Wochen eine psychosomatische Klinik (Krankenkasse), dann Anfang des Jahres eine 7-wöchige Reha (DRV Bund) und im Anschluss als Intervallbehandlung wieder die psychosomatische Klinik für weitere 7 Wochen (Krankenkasse).
Vor etwa einem Monat bekam ich dann noch einen Bescheid meiner Krankenkasse, dass sie sich mit der DRV bezüglich einer weiteren Reha absprechen würde, ich bekäme dann irgendwann Bescheid von der DRV, wann ich wieder in Reha müsse/könne.
Etwa zeitgleich bekam ich dann den Aussteuerungsbescheid der Krankenkasse. Ich ging wieder zur AfA, wurde mit dem Sonderfall "Aussteuerung" erfasst (Zeitpunkt meiner "Arbeitssuchend-Meldung" war dann das Datum dieses Termins und nicht der Termin letztes Jahr mit dem angeblichen "Systemvermerk"), stellte online per eServices einen ALG-I-Antrag, reichte alle geforderten Unterlagen fristgerecht ein und erteilte die notwendigen Schweigepflichtsentbindungen (in dem ALG-I-Antrag musste ich dann noch Stellung dazu nehmen, wieso ich mich erst so spät gemeldet habe bezüglich einer möglichen Sperrzeit. In Realität hatte ich mich ja bereits letztes Jahr gemeldet, was aber einfach übergangen worden war bzw. ist dieser online-Antrag ja so standardisiert gehalten, dass individuelle Normabweichungen nicht berücksichtigt werden können).
Etwa vor zwei Wochen sollte ich dann zur ärztlichen Begutachtung zur Afa, was ich auch tat. Entgegen meiner durch negative Erfahrungen begründete Erwartungen verlief dieser Termin recht angenehm. Ich erklärte dem Arzt meine Situation und meinen Zustand, dass ich mittlerweile zwar aus therapeutischer Sicht in einer Stabilisierungphase sei, mittlerweile endlich auch ambulante Psychotherapie hätte (regional hier durchschnittlich 24 Monate Wartezeit) und nach und nach endlich Fortschritte mache, aber unbedingt noch Zeit bräuchte. Er meinte er hätte gewisse Zeiträume in die er mich einordnen müsse und er und ich gingen darin konform, dass ich frühestens in 6 Monaten wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würde, da jegliche Belastung und Druck aktuell nur kontraproduktiv für meinen Zustand seien (was auch in allen meinen Arztberichten steht, die er sich laut seiner Aussage wohl zuvor zu Gemüte geführt hat)).
Dann bekam ich einen Terminvorschlag zur Nachbesprechung der ärztlichen Begutachtung, zu dem ich meine Bewerbungsunterlagen mitbringen solle. Da mir das Stichwort der Bewerbungsunterlagen aufgrund meines Zustandes eher "bedenklich" vorkam und da dem Schreiben ein weiteres Schreiben beigefügt war aus welchem hervorging, dass man im Krankheitsfall auch eventuell nicht an diesem Termin erscheinen müsse/solle (?) rief ich bei der AfA an um mich zu informieren (es könne sich ja um ein Missverständnis handeln und ich wollte niemandem unnötig die Zeit stehlen).
Die Dame am Telefon schien meine Anfrage so zu deuten, dass ich mich vor diesem Termin drücken wolle, was nicht der Fall war. Jedenfalls meinte sie, dass meine Krankmeldung irrelevant sei und ich zu diesem Termin erscheinen müsse, was ich dann auch tat. Bei diesem Termin stellte sich dann heraus, dass das Ergebnis der Begutachtung des Arztes war, dass ich direkt im Anschluss an die Aussteuerung für 6-8 Stunden voll leistungsfähig sei. Dieses Gutachten sei im Nachhinein nicht anfechtbar (aufgrund meiner bisherigen Negativerfahrungen ging ich zuvor schon davon aus, dass es mal wieder nicht reibungslos und mal wieder nicht in meinem Sinne oder zu meinen Gunsten verlaufen würde).
Ich merkte dann an, dass ich und der Arzt ganz anders verblieben waren ("frühestens in 6 Monaten"). Die Beraterin meinte dann, dass wir nun wohl ein Problem hätten. Sie meinte, wenn ich jetzt 63 Jahre alt wäre, wäre das alles kein Problem aber in meinem Alter (31 Jahre alt)...
Ich sagte ihr klipp und klar, dass ich verstehe, wie die jetzige Situation sei, dass es aber ganz klar für mich ist, dass ich aktuell keiner Arbeitsbelastung dauerhaft standhalten könne und nach kurzer Zeit wieder krankgeschrieben sein würde, da aktuell noch zu instabil. Ich muss dazu sagen, dass ich einen viel schlimmeren Berater erwartet hatte (mit ihr war es größtenteils möglich menschennah und auf sachlicher Ebene ohne Demütigungen und ohne Vorwürfe mir gegenüber zu kommunizieren was erfahrungsgemäß für mich schon eine Art "Highlight" darstellt).
Sie versuchte mir dann zu vermitteln, dass wir nun eine Kompromisslösung eingehen müssten. Aufgrund des Gutachtens gäbe es keine andere Möglichkeit als mich den Stellenangeboten der AfA "auszusetzen". Um mir entgegenzukommen trug sie mich als "Bürohelfer" im Umkreis von 10km meines Ortes ein. Sie meinte, ich würde so kaum Stellenangebote erhalten, den Folgetermin würde sie bei mir erst in einem halben Jahr festsetzen, sodass ich noch ausreichend Zeit zur Genesung hätte, außerdem käme ja irgendwann noch mein zweiter Reha-Termin, den ich in dieser Zeit wahrnehmen könne und für diese Zeit sei dann sowieso wieder die DRV zuständig.
Am Ende sollte ich noch ein Formular unterschreiben. Ich zögerte natürlich diesem ganzen, erneut sinnfreien und fehlerbehafteten Verfahren zuzustimmen, sie meinte aber wenn ich nicht unterschreiben würde, würde ich kein ALG-I bekommen sondern gleich in Hartz-4 rutschen. Dementsprechend habe ich unterschrieben.
Soweit die jetzige Situation. Ich bin nun seit einigen Tagen ausgesteuert. Die letzte Zahlung der Krankenkasse ist heute eingegangen. Ich habe noch keinen Bescheid der AfA bezüglich des ALG-I-Antrages. Ich bin noch bis etwa Mitte des Monats krankgeschrieben und rein gesundheitlich betrachtet auch noch weiterhin krank, weil tatsächlich noch krank.
Laut AfA bin ich ja aber offiziell gesund.
Welche Aussage hat nun Vorrang? Die meines Hausarztes oder die des AfA-Arztes? Mich nicht weiterhin durch meinen Hausarzt krankschreiben zu lassen macht für mich keinen Sinn, da ich ja immernoch krank bin.
Womit muss ich jetzt rechnen? Wem gebe ich jetzt die Krankmeldungen ab? Eine an mich, eine an die Krankenkasse und eine an die AfA? Wenn an die AfA, macht es dann Sinn dies per Einschreiben zu tun oder per Empfangsbestätigung an der Info oder kann ich das vertrauensvoll einwerfen (irgendwie habe ich diesbezüglich gemischte Gefühle).
Wenn Stellenangebote kommen, wie gehe ich damit um?
Alles in allem - was wäre aufgrund des Sachverhaltes die taktisch klügste Handlungsweise um weiterhin genesen zu können, aber trotzdem ALG-I zu bekommen? Wie gesagt, Stress und Belastung sind aktuell noch sehr kontraproduktiv und meine nächste Therapiesitzung geht aber leider für dieses Thema drauf.
Vielen Dank im Voraus...
ich habe mich in den anderen Beiträgen ein wenig eingelesen, da aber jeder Fall ganz individuell ist habe ich beschlossen, hier um Rat zu fragen. Die Dinge, die bisher "falsch gelaufen" sind kann ich im Nachhinein nicht mehr ändern – mir geht es darum möglichst Tips und Ratschläge zu bekommen, wie ich halbwegs konstruktiv weitermachen kann, angepasst an die Umstände der Gesamtsituation.
Zu meiner Geschichte:
Ich bin seit Anfang letzten Jahres dauerhaft krankgeschrieben. Da ich erst 11 Monate bei meinem Arbeitgeber fest angestellt war und es absehbar war, dass ich durch meine Krankheit längerfristigig arbeitsunfähig sein würde, wurde mir gekündigt und mein Arbeitsverhältnis endete etwa August letzten Jahres.
Ich ging dann den Werktag nach der Kündigung zur AfA um Bescheid zu geben. Mir wurde gesagt dass, solange ich arbeitsunfähig sei, meine Kündigung irrelevant für die AfA sei und ich mich erst wieder melden müsse, sobald ich dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung stehen würde. Es sei aber ein Vermerk im "System" gemacht worden, dass ich Bescheid gegeben hätte.
Ich besuchte letzten Herbst 7 Wochen eine psychosomatische Klinik (Krankenkasse), dann Anfang des Jahres eine 7-wöchige Reha (DRV Bund) und im Anschluss als Intervallbehandlung wieder die psychosomatische Klinik für weitere 7 Wochen (Krankenkasse).
Vor etwa einem Monat bekam ich dann noch einen Bescheid meiner Krankenkasse, dass sie sich mit der DRV bezüglich einer weiteren Reha absprechen würde, ich bekäme dann irgendwann Bescheid von der DRV, wann ich wieder in Reha müsse/könne.
Etwa zeitgleich bekam ich dann den Aussteuerungsbescheid der Krankenkasse. Ich ging wieder zur AfA, wurde mit dem Sonderfall "Aussteuerung" erfasst (Zeitpunkt meiner "Arbeitssuchend-Meldung" war dann das Datum dieses Termins und nicht der Termin letztes Jahr mit dem angeblichen "Systemvermerk"), stellte online per eServices einen ALG-I-Antrag, reichte alle geforderten Unterlagen fristgerecht ein und erteilte die notwendigen Schweigepflichtsentbindungen (in dem ALG-I-Antrag musste ich dann noch Stellung dazu nehmen, wieso ich mich erst so spät gemeldet habe bezüglich einer möglichen Sperrzeit. In Realität hatte ich mich ja bereits letztes Jahr gemeldet, was aber einfach übergangen worden war bzw. ist dieser online-Antrag ja so standardisiert gehalten, dass individuelle Normabweichungen nicht berücksichtigt werden können).
Etwa vor zwei Wochen sollte ich dann zur ärztlichen Begutachtung zur Afa, was ich auch tat. Entgegen meiner durch negative Erfahrungen begründete Erwartungen verlief dieser Termin recht angenehm. Ich erklärte dem Arzt meine Situation und meinen Zustand, dass ich mittlerweile zwar aus therapeutischer Sicht in einer Stabilisierungphase sei, mittlerweile endlich auch ambulante Psychotherapie hätte (regional hier durchschnittlich 24 Monate Wartezeit) und nach und nach endlich Fortschritte mache, aber unbedingt noch Zeit bräuchte. Er meinte er hätte gewisse Zeiträume in die er mich einordnen müsse und er und ich gingen darin konform, dass ich frühestens in 6 Monaten wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würde, da jegliche Belastung und Druck aktuell nur kontraproduktiv für meinen Zustand seien (was auch in allen meinen Arztberichten steht, die er sich laut seiner Aussage wohl zuvor zu Gemüte geführt hat)).
Dann bekam ich einen Terminvorschlag zur Nachbesprechung der ärztlichen Begutachtung, zu dem ich meine Bewerbungsunterlagen mitbringen solle. Da mir das Stichwort der Bewerbungsunterlagen aufgrund meines Zustandes eher "bedenklich" vorkam und da dem Schreiben ein weiteres Schreiben beigefügt war aus welchem hervorging, dass man im Krankheitsfall auch eventuell nicht an diesem Termin erscheinen müsse/solle (?) rief ich bei der AfA an um mich zu informieren (es könne sich ja um ein Missverständnis handeln und ich wollte niemandem unnötig die Zeit stehlen).
Die Dame am Telefon schien meine Anfrage so zu deuten, dass ich mich vor diesem Termin drücken wolle, was nicht der Fall war. Jedenfalls meinte sie, dass meine Krankmeldung irrelevant sei und ich zu diesem Termin erscheinen müsse, was ich dann auch tat. Bei diesem Termin stellte sich dann heraus, dass das Ergebnis der Begutachtung des Arztes war, dass ich direkt im Anschluss an die Aussteuerung für 6-8 Stunden voll leistungsfähig sei. Dieses Gutachten sei im Nachhinein nicht anfechtbar (aufgrund meiner bisherigen Negativerfahrungen ging ich zuvor schon davon aus, dass es mal wieder nicht reibungslos und mal wieder nicht in meinem Sinne oder zu meinen Gunsten verlaufen würde).
Ich merkte dann an, dass ich und der Arzt ganz anders verblieben waren ("frühestens in 6 Monaten"). Die Beraterin meinte dann, dass wir nun wohl ein Problem hätten. Sie meinte, wenn ich jetzt 63 Jahre alt wäre, wäre das alles kein Problem aber in meinem Alter (31 Jahre alt)...
Ich sagte ihr klipp und klar, dass ich verstehe, wie die jetzige Situation sei, dass es aber ganz klar für mich ist, dass ich aktuell keiner Arbeitsbelastung dauerhaft standhalten könne und nach kurzer Zeit wieder krankgeschrieben sein würde, da aktuell noch zu instabil. Ich muss dazu sagen, dass ich einen viel schlimmeren Berater erwartet hatte (mit ihr war es größtenteils möglich menschennah und auf sachlicher Ebene ohne Demütigungen und ohne Vorwürfe mir gegenüber zu kommunizieren was erfahrungsgemäß für mich schon eine Art "Highlight" darstellt).
Sie versuchte mir dann zu vermitteln, dass wir nun eine Kompromisslösung eingehen müssten. Aufgrund des Gutachtens gäbe es keine andere Möglichkeit als mich den Stellenangeboten der AfA "auszusetzen". Um mir entgegenzukommen trug sie mich als "Bürohelfer" im Umkreis von 10km meines Ortes ein. Sie meinte, ich würde so kaum Stellenangebote erhalten, den Folgetermin würde sie bei mir erst in einem halben Jahr festsetzen, sodass ich noch ausreichend Zeit zur Genesung hätte, außerdem käme ja irgendwann noch mein zweiter Reha-Termin, den ich in dieser Zeit wahrnehmen könne und für diese Zeit sei dann sowieso wieder die DRV zuständig.
Am Ende sollte ich noch ein Formular unterschreiben. Ich zögerte natürlich diesem ganzen, erneut sinnfreien und fehlerbehafteten Verfahren zuzustimmen, sie meinte aber wenn ich nicht unterschreiben würde, würde ich kein ALG-I bekommen sondern gleich in Hartz-4 rutschen. Dementsprechend habe ich unterschrieben.
Soweit die jetzige Situation. Ich bin nun seit einigen Tagen ausgesteuert. Die letzte Zahlung der Krankenkasse ist heute eingegangen. Ich habe noch keinen Bescheid der AfA bezüglich des ALG-I-Antrages. Ich bin noch bis etwa Mitte des Monats krankgeschrieben und rein gesundheitlich betrachtet auch noch weiterhin krank, weil tatsächlich noch krank.
Laut AfA bin ich ja aber offiziell gesund.
Welche Aussage hat nun Vorrang? Die meines Hausarztes oder die des AfA-Arztes? Mich nicht weiterhin durch meinen Hausarzt krankschreiben zu lassen macht für mich keinen Sinn, da ich ja immernoch krank bin.
Womit muss ich jetzt rechnen? Wem gebe ich jetzt die Krankmeldungen ab? Eine an mich, eine an die Krankenkasse und eine an die AfA? Wenn an die AfA, macht es dann Sinn dies per Einschreiben zu tun oder per Empfangsbestätigung an der Info oder kann ich das vertrauensvoll einwerfen (irgendwie habe ich diesbezüglich gemischte Gefühle).
Wenn Stellenangebote kommen, wie gehe ich damit um?
Alles in allem - was wäre aufgrund des Sachverhaltes die taktisch klügste Handlungsweise um weiterhin genesen zu können, aber trotzdem ALG-I zu bekommen? Wie gesagt, Stress und Belastung sind aktuell noch sehr kontraproduktiv und meine nächste Therapiesitzung geht aber leider für dieses Thema drauf.
Vielen Dank im Voraus...